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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Gegenüber sah man das Polizeipräsidium. Lukowsky schaute aus einem <strong>der</strong><br />

Fenster, überblickte die doppelspurige Straße. Da gab es eine Verkehrsinsel, die<br />

zugleich eine Straßenbahnhaltestelle war. Lukowsky ließ sich auf <strong>der</strong> Fensterbank<br />

nie<strong>der</strong>. Der Abend schritt voran. Allmählich schwand das Tageslicht. Die<br />

Nacht kam. Lukowsky ging in die Diele. Hier stand das einzige Möbelstück<br />

dieser Räumlichkeiten: eine Couch. Die schob er vor sich her in das hintere<br />

Z<strong>im</strong>mer, in das mit dem Balkon. Er schlief nicht auf <strong>der</strong> Couch <strong>im</strong> Balkonz<strong>im</strong>mer,<br />

obwohl er regungslos dalag, zu schlafen versuchte. Durch die gardinenlosen<br />

Fenster fiel kühler bläulicher Mondschein. Scharfe, unbewegliche<br />

Schatten lagen <strong>im</strong> Raum. Lukowsky ließ den linken Arm von <strong>der</strong> Couch gleiten,<br />

tastete über den nackten Boden, bis er Zigarettenschachtel und Streichhölzer<br />

fand. Er zündete sich eine Zigarette an, ließ Schachtel und Streichholzkästchen<br />

wie<strong>der</strong> zu Boden fallen. Er beobachtete den hellblauen Zigarettenrauch, <strong>der</strong> hin<br />

und wie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Schatten des Fensterkreuzes zu verschwinden schien. In diesem<br />

von <strong>der</strong> Straße abgelegenen Raum lag nahezu unnatürliche Stille. Lukowsky<br />

meinte das kaum wahrnehmbare Knistern <strong>der</strong> Zigarettenglut hören zu können. –<br />

Etwas war merkwürdig, irgend etwas lag in <strong>der</strong> Luft. Lukowsky empfand es,<br />

ohne es irgendwie zuordnen zu können: Etwas war merkwürdig. Ihm war... als<br />

höre er die Schwingen des Schicksals rauschen.<br />

Das Telefon klingelte. Er raffte sich auf und lief durch den nach Farbe riechenden<br />

Flur in eines <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Z<strong>im</strong>mer. Er nahm den Hörer ab: „Ja?!“ - Beekn<br />

meldete sich. Lukowsky unterbrach dessen ersten Satz: „Nein, morgen vormittag<br />

geht's nicht. - - Nachmittag... - Spätnachmittag! Meinetwegen. Sagen wir<br />

17 Uhr. - - Im ‚Mondial‘. - Ja, das kenne ich. - - Ja, ist gut! Wie<strong>der</strong>sehen.“<br />

Beekns St<strong>im</strong>me hatte son<strong>der</strong>bar geklungen, so, als sei er erstaunt über den Erfolg<br />

seines Anrufs gewesen, als hätte er gar nicht damit gerechnet, Lukowsky zu<br />

erreichen.<br />

Lukowsky legte auf und sah zur Uhr. Grundlose Unruhe packte ihn. <strong>Ein</strong>e innere<br />

Ruhelosigkeit, für die es keinen erkennbaren Grund gab. <strong>Ein</strong> son<strong>der</strong>bares Gefühl<br />

überkam ihn, eines, daß er bisher nicht gekannt hatte, einer unbest<strong>im</strong>mten Vorahnung<br />

ähnlich: Etwas würde geschehen, etwas Merkwürdiges, Schicksalhaftes<br />

– sehr bald. Er schalt sich einen Narren bei diesem Gedanken – und dachte ihn<br />

trotzdem.<br />

Er hatte noch Bernd Meißner in dessen Wohnung am Stadtrand besucht, Bernd<br />

Meißner, mit dem zusammen jetzt eine kleine eigene Luftfrachtfirma entstehen<br />

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