Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN Lukowsky legte auf, schloß die Fenster, durch die allmählich kühlem Luft einströmte, und wartete auf Cornelius. Dieser klingelte nach einer reichlichen Halben Stunde an der Tür. Lukowsky ließ ihn ein: „Tag, Herr Corenelius.“ Cornelius zog seinen Mantel aus: „‘n Abend, Herr Lukowsky. Wo kann ich mit dem Mantel hin?“ Lukowsky deutete auf einen weißen Kunststoffsessel, und Cornelius warf seinen Mantel darüber. Sie gingen in Lukowskys Arbeitszimmer. Nur die Schreibtischlampe brannte, was dem großen hohen Raum einen Hauch von Gemütlichkeit hab. Auf dem Schreibtisch standen eine Thermoskanne mit Kaffee, eine offene Zuckertüte, in der ein Löffel steckte, zwei Tassen und ein Aschenbecher. Die beiden Männer machten es sich bequem. Während Lukowsky Kaffee einschenkte, fragte Cornelius: „Na? Was ist Ihnen inzwischen denn so alles passiert?“ Lukowsky antwortete: „Nichts, was in meine Memoiren gehörte, falls ich sie jemals schreiben sollte, was höchst unwahrscheinlich ist.“ Er reichte Cornelius eine Tasse mit Kaffee und wies auf die Zuckertüte hin. Cornelius bediente sich und meinte dabei: „Sie sollten offener geben mich sein. das wäre gut für Sie!“ Lukowsky zündete sich eine Zigarette an: „Sie machen sich Sorgen um mich?“ Cornelius nickte: „Man ist auf Sie aufmerksam geworden. Sie sind noch nicht definiert, aber trotzdem.“ Lukowsky fragte: „Was ist in diesem Zusammenhang unter ‚definierte zu verstehen?“ – „Das heißt,“ erläuterte Cornelius: „Man hat Sie noch nicht eingeordnet. Bisher gelten Sie als Randfigur ohne Eigeninteresse in der Sache. Damit haben sie gewissermaßen einen neutralen Status – im Prinzip so wie der Bäcker, bei dem Leute wie Busch oder Fischer ihre Brötchen kaufen. Sie gehören sozusagen noch nicht zu den ‚Bösen‘.“ Cornelius grinste: „Das ist gut! Es läßt Ihnen Bewegungsfreiheit!“ Lukowsky fragte: „Wer ist ‚man‘ und wer sind die ‚Bösen‘ und wer die ‚Guten‘, die es dann ja wohl auch geben muß?“ Cornelius zeigte ein zweifelndes Kopfschütteln: „Ich weiß nicht... Aber ich habe das Gefühl, Sie wissen es vielleicht wirklich nicht.“ – „Darum wäre ich Ihnen für Aufklärung dankbar,“ sagte Lukowsky: „Sie sprechen für mich in Rätseln.“ Cornelius nahm sich eine Zigarette, riß wie üblich den Filter ab, ließ diesen in den Aschenbecher fallen und zündete den so hergerichtete Glimmstengel an: „Es ist folgenden,“ erklärte Cornelius: „Die ‚Guten‘, das sind nach gültiger Sprechweise all jene, die zurzeit auf diesem Planeten herrschen – ganz egal, ob in West oder Ost, politisch, wirtschaftlich oder militärisch. Alle, die jetzt die Macht haben und sie auch behalten wollen, müssen als die ‚Guten‘ gelten - wobei es in der Wirtschaft einige Ausnahmen gibt, derer man sich nicht so ganz sicher ist. Wenn ich ‚man‘ sage, ( 203 )

Z-PLAN meine ich damit jene Institutionen, die sich um die Machterhaltung besagter ‚Guter‘ zu kümmern haben. Die ‚Bösen‘ aber sind diejenigen, die den ‚Guten‘ die Macht wegnehmen wollen, um sie selber auszuüben. Diese ‚Bösen‘ sind unsichtbar – aber sie sind da!“ Cornelius grinste breit: „Klingt ein bißchen kompliziert, ich weiß, ist aber ganz einfach.“ Lukowsky probierte: „Wenn ich’s richtig verstanden habe, sind die sogenannten guten im Wesentlichen sämtliche gegenwärtigen Regierungen...“ Cornelius unterbrach mit einem Kopfschütteln: „Nicht nur die Regierungen und die nicht an erster Stelle. Nein, die Regierungen sind nicht wirklich wichtig. Sagen wir vielleicht mit einem blöd klingenden Wort: Es sind die herrschenden Systeme. Also konkret Demokratismus und Sozialismus - wobei der Unterschied bei näherem Hinsehen nicht allzu groß ist. Stellen Sie sich vor, der Hauptsitz der ‚Guten‘ ist New York, dann wird es anschaulicher. Dort haben sie sich eine Attrappe hingestellt, von der aus sie die ganze Welt beherrschen wollen: Die UNO. Die Mitgliedsstaaten haben da nichts zu vermelden, die UNO ist, wie gesagt, nur eine Atrappe, weniger als ein Alibi. Herrschen tut nur eine kleine Gruppe. Über die dürfen wir heutzutage nicht reden, beziehungsweise nur in demutsvollen Lobgesängen, sonst ergeht's uns schlecht, sonst werden Nazis genannt und abgemurxt. Das sind die momentanen Machtverhältnisse, oben sind die 'Guten'. - Na, ja... Eines ihrer verschiedenen Sinnbilder ist ganz einfach das Dollar-Zeichen. Klar so weit? Es ist nicht schwer zu verstehen. - Die ‚Bösen‘ verhalten sich geheimnisvoller, ihr Symbol ist eine schwarzen Sonne.“ Lukowsky fragte skeptisch: „Und wo haben die ‚Bösen‘ ihr Hauptquartier?“ Cornelius zeigte eine Resignation andeutende Geste: „Vielleicht tief unter der Erde? Oder auf dem Meeresgrund? Oder im weiten Weltall? Vielleicht auf unfaßbaren U.F.O.s? Eben überall und nirgends - im Reiche Nirgendwo! Das ist ja das Verzwickte! Dort warten sie in aller Ruhe, bis ihre Zeit kommt.“ Lukowsky winkte ab: „Lassen Sie den Blödsinn, Herr Cornelius, für so was habe ich keine Zeit.“ Cornelius betrachtete seine fast ausgerauchte Zigarette und sagte: „Ja, ja, das ist das Problem ..!“ Er drückte den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus, sah wieder Lukowsky an und sagte forsch: „Wollen wir also von den naheliegenden Bestandteilen der Sache reden: Wieviel wissen Sie über das Projekt ‚Z-Plan‘ des alten Canaris? – Die Nazis haben ihn wegen angeblichen Verrats aufgehängt.“ Lukowsky antwortete: „Das weiß ich. Sonst beinahe nichts.“ – „Na gut,“ sagte Cornelius, und machte sich abermals eine seiner Zigaretten zurecht: „Z-Plan ist ursprünglich ein Code für die deutsche Marinerüstung gewesen. Dieser Plan wurde bald aufgegeben. Damit hat der ( 204 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Lukowsky legte auf, schloß die Fenster, durch die allmählich kühlem Luft einströmte,<br />

und wartete auf Cornelius. Dieser klingelte nach einer reichlichen Halben<br />

Stunde an <strong>der</strong> Tür. Lukowsky ließ ihn ein: „Tag, Herr Corenelius.“ Cornelius<br />

zog seinen Mantel aus: „‘n Abend, Herr Lukowsky. Wo kann ich mit dem<br />

Mantel hin?“ Lukowsky deutete auf einen weißen Kunststoffsessel, und Cornelius<br />

warf seinen Mantel darüber. Sie gingen in Lukowskys Arbeitsz<strong>im</strong>mer. Nur<br />

die Schreibtischlampe brannte, was dem großen hohen Raum einen Hauch von<br />

Gemütlichkeit hab. Auf dem Schreibtisch standen eine Thermoskanne mit<br />

Kaffee, eine offene Zuckertüte, in <strong>der</strong> ein Löffel steckte, zwei Tassen und ein<br />

Aschenbecher. Die beiden Männer machten es sich bequem. Während Lukowsky<br />

Kaffee einschenkte, fragte Cornelius: „Na? Was ist Ihnen inzwischen denn<br />

so alles passiert?“ Lukowsky antwortete: „Nichts, was in meine Memoiren<br />

gehörte, falls ich sie jemals schreiben sollte, was höchst unwahrscheinlich ist.“<br />

Er reichte Cornelius eine Tasse mit Kaffee und wies auf die Zuckertüte hin.<br />

Cornelius bediente sich und meinte dabei: „Sie sollten offener geben mich sein.<br />

das wäre gut für Sie!“ Lukowsky zündete sich eine Zigarette an: „Sie machen<br />

sich Sorgen um mich?“ Cornelius nickte: „Man ist auf Sie aufmerksam geworden.<br />

Sie sind noch nicht definiert, aber trotzdem.“ Lukowsky fragte: „Was ist in<br />

diesem Zusammenhang unter ‚definierte zu verstehen?“ – „Das heißt,“ erläuterte<br />

Cornelius: „Man hat Sie noch nicht eingeordnet. Bisher gelten Sie als Randfigur<br />

ohne Eigeninteresse in <strong>der</strong> Sache. Damit haben sie gewissermaßen einen<br />

neutralen Status – <strong>im</strong> Prinzip so wie <strong>der</strong> Bäcker, bei dem Leute wie Busch o<strong>der</strong><br />

Fischer ihre Brötchen kaufen. Sie gehören sozusagen noch nicht zu den<br />

‚Bösen‘.“ Cornelius grinste: „Das ist gut! Es läßt Ihnen Bewegungsfreiheit!“<br />

Lukowsky fragte: „Wer ist ‚man‘ und wer sind die ‚Bösen‘ und wer die ‚Guten‘,<br />

die es dann ja wohl auch geben muß?“ Cornelius zeigte ein zweifelndes Kopfschütteln:<br />

„Ich weiß nicht... Aber ich habe das Gefühl, Sie wissen es vielleicht<br />

wirklich nicht.“ – „Darum wäre ich Ihnen für Aufklärung dankbar,“ sagte<br />

Lukowsky: „Sie sprechen für mich in Rätseln.“ Cornelius nahm sich eine Zigarette,<br />

riß wie üblich den Filter ab, ließ diesen in den Aschenbecher fallen und<br />

zündete den so hergerichtete Gl<strong>im</strong>mstengel an: „Es ist folgenden,“ erklärte<br />

Cornelius: „Die ‚Guten‘, das sind nach gültiger Sprechweise all jene, die zurzeit<br />

auf diesem Planeten herrschen – ganz egal, ob in West o<strong>der</strong> Ost, politisch, wirtschaftlich<br />

o<strong>der</strong> militärisch. Alle, die jetzt die Macht haben und sie auch behalten<br />

wollen, müssen als die ‚Guten‘ gelten - wobei es in <strong>der</strong> Wirtschaft einige Ausnahmen<br />

gibt, <strong>der</strong>er man sich nicht so ganz sicher ist. Wenn ich ‚man‘ sage,<br />

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