Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-PLAN aber ich kenne so etwas seit ... Vor zwei Jahren hatte ich einen schweren Unfall und war dann sehr krank. Die Erinnerung daran habe ich fast völlig verloren. Ich kam damals in ein spezielles Sanatorium in der Nähe von Washington. Zum Glück kommen die Alpträume immer seltener. Ich glaube, in dem Sanatorium haben sie verschiedene Versuche mit mir angestellt, damit ich mein Gedächtnis wieder finde. Das meiste ist mir auch wieder klar." Sie starrte wohl eine Minute lang schweigend vor sich hin. Dann lösten sich die Nachwirkungen des Alptraums, und Jill Hardford zeigte ein befreiten Lächeln. "Ich danke Ihnen, daß Sie sich um mich gekümmert haben!" sagte sie: "Ich denke, jetzt werde ich gut schlafen können." Lukowsky erhob sich von der Bettkante: „Na gut. Falls etwas ist – ich bin sicher noch eine Weile wach.“ Ehe er auf den Balkons trat, um wieder zu sich hinüber zu klettern, drehte er sich noch einmal um und fragte: „Dieser Erik Bolds, Sie haben Angst vor ihm?“ Jill schüttelte den Kopf: „Nicht direkt.“ Lukowsky meinte zu merken, daß sie nicht darüber reden wollte. Er entfernte sich. Er hatte noch eine ganze Weile wach gelegen, aber von nebenan keine Geräusche mehr gehört. Offenbar hatte Jill Hardford das Grauen des Alpträumens tatsächlich überwunden. Lukowsky ging noch einmal hinunter, um Zigaretten aus dem Automaten zu ziehen. Im Restaurant brannte noch ein einzelnes Licht. Zuerst dachte er, der Hotelier sitze dort vielleicht über seiner Buchhaltung. Doch dort saß Mr. Erik Bolds. Er war nicht allein. Zwei jüngere Männer waren bei ihm. Einen von beiden kannte Lukowsky, er hatte diesem erst unlängst eine Schachtel 'Lucky Strike' abgenommen. Lukowsky ging leise durch den Vorraum und sah aus dem Fenster. Dort parkte auch der orangerote Buick. Die Dinge nahmen Gestalt an. Am anderen Morgen wachte Lukowsky früh auf. Er trat auf den Balkon und warf einen Blick hinunter. Der orangerote Buick war nicht mehr da. Folglich wohl auch die beiden dazugehörigen Männer nicht. Es würde also kein Versteckspiel nötig sein. Trotzdem nahm er sich vor, erst einmal vorsichtig zu sein. Immerhin ließ sich nicht völlig ausschließen, daß einer der beiden, der, der ihn kannte, im Hotel geblieben war. Anderthalb Stunden später stellte Lukowsky beim Frühstück fest, daß dies nicht der Fall war. Erst kam Bolds, sodann setzte sich Jill zu ihm an den Tisch. Sonst niemand. Die Atmosphäre zwischen Jill und Bolds war spürbar kühl, sie spra- ( 199 )

Z-PLAN chen kaum. Lukowsky war mit dem Frühstück fertig. Er ging nach draußen, um sich in der Nähe des Parkplatzes umzusehen – nirgends ein Buick. Jill kam aus dem Hotel. Sie trug Jeans und eine einfache weiße Bluse. Sie schlug den Weg in die nahe Ortschaft ein, ohne Lukowsky zu bemerken. Er folgte ihr mit einigem Abstand. Dabei blickte er in jede der kleinen Seitenstraßen, ob irgend-wo ein orangeroter Buick stehe. Womöglich hatte Jill vor, sich mit den beiden dazugehörigen Männern zu treffen. Offenbar suchte sie etwas, sie bemühte sich um Orientierung. Jill wechselte die Straßenseite. Da gab es ein Lokal, zu dem ein kleiner idyllischer Gastgarten gehörte. Dort ging Jill hin. Lukowsky folgte ihr. Der Gastgarten lag ein wenig erhöht unter einem schönen Kastanienbaum. Lukowsky erstieg die vier ausgewetzten steinernen Stufen. An einem der vier grün lackierten Holztische hatte Jill Platz genommen. Es gab keine weiteren Gäste. Lukowsky setzte sich umstandslos zu ihr an den Tisch: „Guten morgen!“ Sie sah ihn nicht allzu erstaunt an: „Guten morgen. Ist das Zufall oder sind Sie mir nachgegangen?“ Lukowsky sagte: „Ich will ehrlich sein: Ich bin Ihnen nachgegangen. Aber ohne eine bestimmte Absicht.“ Eine rundliche Wirtin kam. Jill bestellte eine große Portion Schokoladeneis, Lukowsky Kaffee. Jill sah Lukowsky mit einem langen Blick an, lächelte und begann, ihr Schokoladeneis zu löffeln. Dabei zeigte sie eine konzentrierte Miene, als müsse Sie über etwas nachdenken. Sie schien einen Entschluß gefaßt zu haben, blickte auf und sagte: „Ich will Ihnen etwas erzählen. Ich reise gleich ab, wir begegnen uns nie wieder.“ Sie ließ ihren Löffel über dem Eis wippen und begann: „Ich bin eine brave Konsulatsangestellte. Schon seit über drei Jahren in Düsseldorf, Cecilienallee. Ich kann auch ganz gut Deutsch, aber nicht fehlerfrei. Ich wollte nie etwas anderes, als eben brav arbeiten.“ Sie unterbrach sich und dachte einen Augenblick nach, ehe sie weiter sprach: Erik Bolds ist ein wichtiger Mann, auch wenn manche ihn ein bißchen für einen Spinner halten, weil er an U.F.O.s glaubt.“ Sie kicherte: „Aber er hat in Washington D.C. und auch in Bonn ein Büro! Ich will nicht mehr für ihn arbeiten.“ Sie warf einen Blick auf ihre ovale Armbanduhr: „Ich werde gleich verschwinden! Sagen Sie Erik bitte nichts. Aber er wird Sie nicht fragen.“ Jill sah anscheinend konzentriert auf ihr Eis und sprach dabei weiter: „Diesen Alptraum von gestern Nacht, oder so ähnlich, habe ich, wie schon gesagt, seit längerer Zeit manchmal; zum Glück immre seltener.“ Sie hob den Blick: „Vielleicht gibt es so etwas wie das, wovon ich da träume, wirklich?“ - Ein Taxi hielt vor dem Gastgarten. Jill bat: „Würden Sie einmal schauen, ob es das Taxi mit meinem Gepäck ist?“ Lukowsky stand auf tun tat es. Auf der ( 200 )

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aber ich kenne so etwas seit ... Vor zwei Jahren hatte ich einen schweren Unfall<br />

und war dann sehr krank. Die Erinnerung daran habe ich fast völlig verloren. Ich<br />

kam damals in ein spezielles Sanatorium in <strong>der</strong> Nähe von Washington. Zum<br />

Glück kommen die Alpträume <strong>im</strong>mer seltener. Ich glaube, in dem Sanatorium<br />

haben sie verschiedene Versuche mit mir angestellt, damit ich mein Gedächtnis<br />

wie<strong>der</strong> finde. Das meiste ist mir auch wie<strong>der</strong> klar." Sie starrte wohl eine Minute<br />

lang schweigend vor sich hin. Dann lösten sich die Nachwirkungen des<br />

Alptraums, und Jill Hardford zeigte ein befreiten Lächeln. "Ich danke Ihnen, daß<br />

Sie sich um mich gekümmert haben!" sagte sie: "Ich denke, jetzt werde ich gut<br />

schlafen können." Lukowsky erhob sich von <strong>der</strong> Bettkante: „Na gut. Falls etwas<br />

ist – ich bin sicher noch eine Weile wach.“ Ehe er auf den Balkons trat, um<br />

wie<strong>der</strong> zu sich hinüber zu klettern, drehte er sich noch einmal um und fragte:<br />

„Dieser Erik Bolds, Sie haben Angst vor ihm?“ Jill schüttelte den Kopf: „Nicht<br />

direkt.“ Lukowsky meinte zu merken, daß sie nicht darüber reden wollte. Er<br />

entfernte sich.<br />

Er hatte noch eine ganze Weile wach gelegen, aber von nebenan keine Geräusche<br />

mehr gehört. Offenbar hatte Jill Hardford das Grauen des Alpträumens<br />

tatsächlich überwunden. Lukowsky ging noch einmal hinunter, um Zigaretten<br />

aus dem Automaten zu ziehen. Im Restaurant brannte noch ein einzelnes <strong>Licht</strong>.<br />

Zuerst dachte er, <strong>der</strong> Hotelier sitze dort vielleicht über seiner Buchhaltung. Doch<br />

dort saß Mr. Erik Bolds. Er war nicht allein. Zwei jüngere Männer waren bei<br />

ihm. <strong>Ein</strong>en von beiden kannte Lukowsky, er hatte diesem erst unlängst eine<br />

Schachtel 'Lucky Strike' abgenommen. Lukowsky ging leise durch den Vorraum<br />

und sah aus dem Fenster. Dort parkte auch <strong>der</strong> orangerote Buick. Die Dinge<br />

nahmen Gestalt an.<br />

Am an<strong>der</strong>en Morgen wachte Lukowsky früh auf. Er trat auf den Balkon und<br />

warf einen Blick hinunter. Der orangerote Buick war nicht mehr da. Folglich<br />

wohl auch die beiden dazugehörigen Männer nicht. Es würde also kein Versteckspiel<br />

nötig sein. Trotzdem nahm er sich vor, erst einmal vorsichtig zu sein.<br />

Immerhin ließ sich nicht völlig ausschließen, daß einer <strong>der</strong> beiden, <strong>der</strong>, <strong>der</strong> ihn<br />

kannte, <strong>im</strong> Hotel geblieben war.<br />

An<strong>der</strong>thalb Stunden später stellte Lukowsky be<strong>im</strong> Frühstück fest, daß dies nicht<br />

<strong>der</strong> Fall war. Erst kam Bolds, sodann setzte sich Jill zu ihm an den Tisch. Sonst<br />

niemand. Die Atmosphäre zwischen Jill und Bolds war spürbar kühl, sie spra-<br />

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