Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN Frau, „er hat uns absichtlich hereingelegt.“ Sie trat mit auf den Balkon. Lukowsky sagte: „Ich regele das.“ Sie nickte, als sei es ihr im Moment nicht wichtig, sagte nur: „Ja, ja...“ und warf einen Blick über die Landschaft, wie auch Lukowsky es getan hatte. Sie fragte: „Wie heißen Sie?“ Lukowsky zögerte, seinen Nachnamen zu nennen, er sagte nur: „Ernst.“ Sie sah ihn an: „Gut. Ich heiße Jill.“ Dann nahm ihr Blick wieder einen mürrischen Zug an. Lukowsky fragte geradeheraus: Sie haben Ärger? Sie sah ihn an und überlegte. Nach einer halben Minute erklärte sie gereizt: „Ich habe Ärger mit Leuten, die alles besser wissen, Ärger mit Leuten, die bloß das Falsche wissen, Ärger mit Leuten, die gar nichts wissen ...! Und außerdem sehe ich wie abgewrackt aus!“ Lukowsky sagte: „Sie sehen sehr hübsch aus! Reden sie also nicht solchen Unsinn.“ Jill warf ihm einen beinahe wütenden Blick zu. Sie überlegte, und ihr Blick hellte sich auf: „Sie meinen das sogar ehrlich?“ Er lächelte: „Natürlich, sonst würde ich es doch nicht sagen!“ Jetzt lächelte sie. Ein sonderbares sinnierendes Lächeln: „Was sind Sie für ein Sternzeichen?“ Er schüttelte den Kopf: „Löwe. Aber ich halte nichts von Horoskopen.“ Jill sah ihn noch immer mit einem geradezu grüblerischen Blick an. Lukowsky sagte: „Ich lasse Sie jetzt in Ruhe und besorge mir ein eigenes Zimmer.“ Von dem eigenen Zimmer aus, das unmittelbar neben dem Jill Hardfords lag, versuchte er abermals. Busch oder Fischer telefonisch zu erreichen. Diesmal hatte er Glück damit, und es war ihm lieb, daß Fischer am anderen Ende der Leitung sprach. Lukowsky berichtete ihm so knapp wie möglich und so ausführlich wie nötig, was bis Mittag dieses Tages vorgefallen war. Nur eine Kleinigkeit ließ er vorerst aus: Die sonderbare Hinterlassenschaft Alottis. Fischer hörte ruhig zu. Als Lukowsky seinen Bericht beendet hatte, sagte er: „Sehr bemerkenswert, Herr Lukowsky! Sein Sie auf der Hut! Ich wußte nicht, das einiges schon so weit gegoren ist, wie es nun doch der Fall sein dürfte. Wann kommen Sie zurück?“ Lukowsky antwortete: „Wahrscheinlich übermorgen. Das hängt auch davon ab, was Sie mir jetzt sagen werden: Herr Fischer, sagt Ihnen der Name Bolds etwas?“ Lukowsky konnte Fischers Atem hören: „Ist Bolds aufgetaucht? Wo? Bolds ist einer von den Gefährlichen, weil Intelligenten. Nicht CIA, eine ganz eigene Institution. Er ist Deutschland-Spezialist.“ Lukowsky erklärte: „Jetzt ist er in Frankreich. In einem kleinen Hotel nicht weit von Cannes. Ich bin in dem selben Hotel.“ Fischer warf sofort mit nervös werdender Stimme ein: „Passen Sie auf, Herr Lukowsky! Wenn Bolds da ist, dann be- ( 193 )

Z-PLAN stimmt wegen unserer Angelegenheit. Ich glaube nicht, daß er dort Urlaub macht. Obwohl, möglich ist alles. Frankreich ist sonst nicht sein Revier.“ Lukowsky fragte weiter: „Sagt ihnen eine junge Amerikanerin, Jill Hardford, etwas?“ – „Nein,“ erwiderte Fischer: „Aber das hat nichts zu bedeuten. Sie kann eine der vielen Konsulatsangestellten sein, die Bolds und Co. bei Bedarf heranziehen. Sie müssen äußerst vorsichtig sein! Ich werde Herrn Busch unterrichten. Er ist auf dem Weg nach Toulon.“ – „Das halte ich für keine gute Idee,“ bemerkte Lukowsky. – „Ich auch nicht, pflichtete Fischer bei. Ich werde ihn warnen, er macht in Paris Station. Und Sie, passen Sie auf sich auf! Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein. Sie wissen noch zu wenig um die weiterreichenden Zusammenhänge. Wenn Sie zurück sind, weihe ich Sie ein, ich verspreche es Ihnen!“ Lukowsky begab sich auf die Südterrasse, um etwas zu essen. Auch Jill war da, sie saß mit Bolds an einem Tisch zusammen. Jill und Bolds schienen jetzt keinen Streit miteinander zu haben. Sie sprachen nicht laut und saßen auch zu weit entfernt, als daß Lukowsky ihr Gespräch hätte mit anhören können. Um diese Zeit waren die meisten Tische von Hotelgästen besetzt, darunter alle in Jills und Bolds Nähe. Lukowsky konnte Bolds nur von hinten sehen und daher dessen Mienenspiel nicht erkennen. Jill bot einen ernsten Eindruck. Möglich, daß sie sich nicht allzu behaglich fühlte, doch Lukowsky traute sich nicht zu, das auf die Entfernung zu beurteilen. Ausgesprochen herzlich war die Atmosphäre zwischen den beiden aber offenkundig nicht. Jill hatte kaum aufgegessen, als sie auch schon den Tisch verließ. Sie kam nicht weit von Lukowskys Tisch vorbei, sah ihn jedoch nicht an. Eine halbe Stunde später verließ auch Lukowsky die Südterrasse. Bolds las stur Zeitung. Lukowsky hielt es inzwischen für denkbar, daß dieser Mr. Bolds tatsächlich bloß Urlaub an diesem Ort machte. Niemand suchte ihn auf, er ging nicht telefonieren – er las bloß Zeitungen. Lukowsky spazierte ein wenig in der Gegend um das Hotel herum. Allmählich kam der Abend. Sein Zimmer wie auch das von Jill Hardford war zu Landseite hin gelegen. Lukowsky konnte Jills Silhouette auf dem Balkon stehen sehen. Aber seine Gedanken flogen zu einer anderen Frau, von der er nicht wußte, wo sie gerade war: Vera. Wie das Abendrot sich in dunkles Violett verwandelte, begab sich Lukowsky in das Hotel zurück. Bei Jill brannte inzwischen kein Licht mehr. Lukowsky interessierte Mr. Erik Bolds. Dieser hatte sich von der Terrasse in das zur Südseite hin gelegene Restaurant begeben. Dort gab es Licht. Mr. Bolds saß bei einem ( 194 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Frau, „er hat uns absichtlich hereingelegt.“ Sie trat mit auf den Balkon. Lukowsky<br />

sagte: „Ich regele das.“ Sie nickte, als sei es ihr <strong>im</strong> Moment nicht wichtig,<br />

sagte nur: „Ja, ja...“ und warf einen Blick über die Landschaft, wie auch Lukowsky<br />

es getan hatte. Sie fragte: „Wie heißen Sie?“ Lukowsky zögerte, seinen<br />

Nachnamen zu nennen, er sagte nur: „Ernst.“ Sie sah ihn an: „Gut. Ich heiße<br />

Jill.“ Dann nahm ihr Blick wie<strong>der</strong> einen mürrischen Zug an. Lukowsky fragte<br />

geradeheraus: Sie haben Ärger? Sie sah ihn an und überlegte. Nach einer halben<br />

Minute erklärte sie gereizt: „Ich habe Ärger mit Leuten, die alles besser wissen,<br />

Ärger mit Leuten, die bloß das Falsche wissen, Ärger mit Leuten, die gar nichts<br />

wissen ...! Und außerdem sehe ich wie abgewrackt aus!“ Lukowsky sagte: „Sie<br />

sehen sehr hübsch aus! Reden sie also nicht solchen Unsinn.“ Jill warf ihm einen<br />

beinahe wütenden Blick zu. Sie überlegte, und ihr Blick hellte sich auf: „Sie<br />

meinen das sogar ehrlich?“ Er lächelte: „Natürlich, sonst würde ich es doch<br />

nicht sagen!“ Jetzt lächelte sie. <strong>Ein</strong> son<strong>der</strong>bares sinnierendes Lächeln: „Was<br />

sind Sie für ein Sternzeichen?“ Er schüttelte den Kopf: „Löwe. Aber ich halte<br />

nichts von Horoskopen.“ Jill sah ihn noch <strong>im</strong>mer mit einem geradezu grüblerischen<br />

Blick an. Lukowsky sagte: „Ich lasse Sie jetzt in Ruhe und besorge mir<br />

ein eigenes Z<strong>im</strong>mer.“<br />

Von dem eigenen Z<strong>im</strong>mer aus, das unmittelbar neben dem Jill Hardfords lag,<br />

versuchte er abermals. Busch o<strong>der</strong> Fischer telefonisch zu erreichen. Diesmal<br />

hatte er Glück damit, und es war ihm lieb, daß Fischer am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong><br />

Leitung sprach. Lukowsky berichtete ihm so knapp wie möglich und so ausführlich<br />

wie nötig, was bis Mittag dieses Tages vorgefallen war. Nur eine Kleinigkeit<br />

ließ er vorerst aus: Die son<strong>der</strong>bare Hinterlassenschaft Alottis. Fischer<br />

hörte ruhig zu. Als Lukowsky seinen Bericht beendet hatte, sagte er: „Sehr bemerkenswert,<br />

Herr Lukowsky! Sein Sie auf <strong>der</strong> Hut! Ich wußte nicht, das einiges<br />

schon so weit gegoren ist, wie es nun doch <strong>der</strong> Fall sein dürfte. Wann kommen<br />

Sie zurück?“ Lukowsky antwortete: „Wahrscheinlich übermorgen. Das hängt<br />

auch davon ab, was Sie mir jetzt sagen werden: Herr Fischer, sagt Ihnen <strong>der</strong><br />

Name Bolds etwas?“ Lukowsky konnte Fischers Atem hören: „Ist Bolds aufgetaucht?<br />

Wo? Bolds ist einer von den Gefährlichen, weil Intelligenten. Nicht<br />

CIA, eine ganz eigene Institution. Er ist Deutschland-Spezialist.“ Lukowsky<br />

erklärte: „Jetzt ist er in Frankreich. In einem kleinen Hotel nicht weit von<br />

Cannes. Ich bin in dem selben Hotel.“ Fischer warf sofort mit nervös werden<strong>der</strong><br />

St<strong>im</strong>me ein: „Passen Sie auf, Herr Lukowsky! Wenn Bolds da ist, dann be-<br />

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