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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Straßen-Cafés nie<strong>der</strong>. Er bestellte eine L<strong>im</strong>onade und betrachtete nun die<br />

Herniaires Nachsendeanschrift auf dem kleinen Zettel. Es war die Adresse eines<br />

Gasthofs in Grödig, einem kleinen Ort in <strong>der</strong> Nähe von Salzburg. Lukowsky<br />

fragte sich weniger, was Herniaire dort wollte – vielleicht bloß Erholung suchen<br />

- als vielmehr, warum, für welche erwartete Post, er diese Adresse hinterlassen<br />

haben mochte. Offenbar wurde sie jedem gegeben, <strong>der</strong> danach fragte. Gehe<strong>im</strong>niskrämerei<br />

schien demnach nicht Herniaires Sache zu sein. O<strong>der</strong>, so ging es<br />

Lukowsky unwillkürlich durch den Kopf, war diese Mitteilung speziell für ihn<br />

best<strong>im</strong>mt gewesen? Der Rezeptionist hatte so überaus freundlich reagiert, gerade<br />

so, als habe er jemanden erwartet, <strong>der</strong> nach Monsieur Herniaire fragen würde –<br />

und <strong>der</strong> ihm womöglich wie ein gewisser Ernst Lukowsky beschrieben worden<br />

war? Er verwarf diesen Gedanken wie<strong>der</strong>; das erschien doch zu unwahrscheinlich.<br />

Der <strong>Ein</strong>gang des Hotels ‚Henry IV.‘ war von diesem Straßencafé aus gut zu<br />

sehen. <strong>Ein</strong> grauer Peugeot bremste in zweiter Spur. Der Mann, <strong>der</strong> ausstieg, war<br />

um die Dreißig, dunkelblond, urlaubsmäßig geleitet und kam Lukowsky bekannt<br />

vor. Vorhin noch hatte dieser Bursche zusammen mit einem zweiten an einem<br />

Taxistand be<strong>im</strong> Flughafen herumgelungert. Der zweite saß sicherlich <strong>im</strong> Auto<br />

und wartete auf seinen Kumpan. Also war das Terrain noch nicht so vollkommen<br />

harmlos? Lukowsky versuchte, sich einen Re<strong>im</strong> auf seine Beobachtung zu<br />

machen. Es gab verschiedene Möglichkeiten. <strong>Ein</strong>e <strong>der</strong> unwahrscheinlichsten und<br />

doch auch wie<strong>der</strong>um logischen: Die beiden hatten ihn doch am Flughafen<br />

erwartet, aufgrund einer Beschreibung erkannt – und hatten auch gewußt, wohin<br />

er sich begeben würde. Wenn es so war, wollten sie von ihm nichts an<strong>der</strong>es als<br />

wissen, was er tat, jedenfalls vorerst. Es mochte auch alles ganz an<strong>der</strong>s sein, auf<br />

alle Fälle aber war es merkwürdig. Nach wenigen Minuten kam <strong>der</strong> Bursche<br />

wie<strong>der</strong> aus dem Hotel. Neben ihm ging, gestikulierend und heftig auf ihn einredend,<br />

eine hübsche Frau von vielleicht Mitte Zwanzig. Sie war nicht billig gekleidet,<br />

die rückenlangen aschblonden Haare trug sie offen. Die beiden waren<br />

ganz sicher kein Liebespaar. Der Mann sagte ein paar vermutlich grobe Worte<br />

zu <strong>der</strong> Frau, ließ sie stehen und stieg in den wartenden Wagen, <strong>der</strong> sofort davon<br />

fuhr. Die hübsche Frau hielt sich mit einer Hand ihre aschblonde Mähne zurück<br />

und zeigte mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en dem fortfahrenden Auto ein unhöfliches Zeichen;<br />

eine ordinäre Geste, die zu <strong>der</strong> Erscheinung <strong>der</strong> Frau nicht recht paßte, doch sie<br />

war wohl sehr wütend. Dann drehte sie sich um und eilte wie<strong>der</strong> ins Hotel.<br />

Lukowsky rauchte noch in aller Ruhe eine Zigarette und zahlte. dann. Er hatte<br />

sich überlegt, mit <strong>der</strong> Bahn nach Toulon zurück zu fahren. Gerade als er über die<br />

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