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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

redeten laut in allen erdenklichen Sprachen durcheinan<strong>der</strong>. Falls überhaupt<br />

jemand meinte, Lukowsky abpassen zu müssen, so würde er es am ehesten bei<br />

den Taxistandplätzen versuchen. Dort gab es zwei Männer, die herumlungerten,<br />

ohne in eines <strong>der</strong> Taxis zu steigen. Vielleicht hatten sie bloß nichts zu tun –<br />

vielleicht aber auch einen dienstlichen Auftrag.<br />

Lukowsky ging direkt auf jene Männer zu, stieg in das erste Taxi. Die beiden<br />

kümmerten sich nicht um ihn, sie schienen auf jemanden andren zu warten. Es<br />

setzte sich auch kein Auto in Bewegung, um dem Taxi, in dem Lukowsky saß,<br />

zu folgen. Er ließ sich zum Hotel ‚Henry IV.‘ fahren. Er ließ sich noch eine<br />

Kreuzung weiter bringen und stieg dort aus. Das Wetter war angenehm,<br />

geradezu geschaffen für einen kleinen Spaziergang durch die Straßen von Nizza.<br />

Lukowsky ging nur die etwa zweihun<strong>der</strong>t Meter bis zum Hotel ‚Henry IV.‘ Er<br />

schlen<strong>der</strong>te langsam heran, schaute, ob sich irgend etwas Verdächtiges o<strong>der</strong><br />

Ungewöhnliches erspähen lasse. Es war ja nicht ausgeschlossen, daß auch<br />

Herniaire und Valtine unter Beobachtung standen, womöglich mehr als er selbst.<br />

Doch es ließ sich nichts ausmachen, was einen Verdacht hätte erregen können. –<br />

Lukowsky betrat das Hotel. Er ging zur Rezeption, grüßte den freundlich<br />

blickenden Mann hinter <strong>der</strong> Theke und fragte: „Ist Monsieur Herniaire <strong>im</strong><br />

Hause?“ Der Rezeptionist brauchte nicht nachzudenken: „Nein, es tut mir leid,<br />

Monsieur, Monsieur Herniaire ist schon gestern abgereist. Aber er hat eine Postnachsendeanschrift<br />

hinterlassen. Soll ich sie Ihnen aufschreiben?“ „Bitte,“ sagte<br />

Lukowsky: „Das wäre sehr nett von Ihnen.“ Der Mann hinter <strong>der</strong> Theke holte<br />

ein Helf hervor, blätterte darin und übertrug eine Adresse auf einen kleinen Zettel.<br />

Diesen reichte er Lukowsky mit den Worten: „Bitte, Monsieur!“ Lukowsky<br />

gab legte einen Zehn-Fracs-Schein auf den Tisch und fragte nun: „Wohnt vielleicht<br />

ein Monsieur Valtine bei Ihnen?“ „Herr Valtine,“ erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Rezeptionist,<br />

den Namen deutsch aussprechend: „<strong>Ein</strong> Deutscher. Er ist ebenfalls gestern<br />

abgereist. Allerdings hinterließ er keine Adresse.“ Lukowsky wußte von<br />

Vera, daß Valtine einen deutschen Paß besaß und auch zumeist seinen Namen<br />

deutsch aussprach. Für den Hotelportier war er also ein Deutscher. Lukowsky<br />

fühlte sich enttäuscht: Der Drache ausgeflogen, auch Herniaire nicht da – und<br />

nicht einmal das Hotel umlagernde Gehe<strong>im</strong>dienstler – nichts Außergewöhnliches.<br />

Es war geradezu ernüchternd banal! Lukowsky verabschiedete sich von<br />

dem freundlichen Rezeptionisten und verließ das Hotel. Trotz aller offenkundigen<br />

Harmlosigkeit an diesem Platz, überquerte er doch die Straße, ging rund<br />

fünfzig Meter weiter und ließ sich dort an dem kleinen weißen Tischchen eines<br />

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