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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

menschlichen Körper - unnatürlich glatt und glänzend. Wie eine Halluzination.<br />

Lukowsky überzeugte sich mechanisch, daß sein Revolver noch da war, ließ ihn<br />

jedoch stecken. Lukowsky zündete noch ein Streichholz an. Da glänzte es<br />

wie<strong>der</strong>, kaum zwei Meter links von ihm: Glatt, seltsam – aber in menschlicher<br />

Gestalt. Lukowsky verließ seinen Platz auf <strong>der</strong> Bohle. Das Streichholz verlosch,<br />

er nahm ein neues. Jetzt stand er unmittelbar bei dem Körper. Lukowskys Fuß<br />

zuckte zurück, als er versehentlich an einen son<strong>der</strong>bar glatten Schenkel stieß.<br />

Die zweite Fußspitze berührte einen ebenso glatten Arm. Lukowsky entzündete<br />

drei Streichhölzer gleichzeitig und bückte sich. - Vor ihm lag ein beleibter<br />

Mann. Der Mann war nicht mehr jung. Seine Augen waren geschlossen, aber er<br />

wirkte nicht schlafend. Der Mund zeigte harte, verbissene Züge. Der Körper des<br />

Mannes wirkte starr, obwohl die Haltung schlaff aussah, schlaff und starr<br />

zugleich - tot. Die drei Streichhölzer waren abgebrannt. Lukowsky griff ein<br />

neues. Jetzt erkannte er die Ursache des unnatürlich glatten Glänzens: Der Tote<br />

trug einen Gummianzug – einen Gummianzug, wie Froschmänner ihn benutzen.<br />

Und zwei Sauerstofflaschen lagen in nächster Nähe über einer Plastiktasche. Der<br />

Reißverschluß <strong>der</strong> Gummijacke war halb aufgezogen. Die rechte Hand des<br />

Toten schien jeden Augenblick ins Innere fassen zu wollen. - Abermals ging ein<br />

Streichholz aus. Während Lukowsky das nächste anrieb, spürte er Tropfen auf<br />

<strong>der</strong> Stirn und unter den Augen, die vom triefenden Grundwasser herrührten. Er<br />

kniete neben dem Toten nie<strong>der</strong> und langte vorsichtig mit flachgestreckter Hand<br />

in die Gummijacke – dorthin, wo die Hand des Toten nicht mehr greifen konnte.<br />

Der Körper fühlte sich eiskalt an und hart wie Stein. Lukowskys Hand tastete<br />

unter das Gummi. Nach dem Vergl<strong>im</strong>men auch dieses Streichholzes herrschte<br />

wie<strong>der</strong> völlige Dunkelheit. - Lukowskys Finger berührten etwas, das eine Brieftasche<br />

sein mochte. Seine Hand zog diesen Gegenstand unter <strong>der</strong> Gummihülle<br />

hervor. Es schien eine Brieftasche zu sein. Er rückte ein paar Zent<strong>im</strong>eter von<br />

dem Toten ab, legte die Brieftasche auf seine Knie und opferte ein weiteres<br />

Streichholz. Was auf seinen Knien lag, war keine Brieftasche, son<strong>der</strong>n eine<br />

Paßhülle aus dünnem Le<strong>der</strong>. Lukowsky blätterte mit einer Hand in dem Paß. Es<br />

war ein italienischer Paß. <strong>Ein</strong> paar Fotos steckten zwischen den mit vielen Visastempeln<br />

versehenen Seiten. Der Paß lautete auf den Namen Domenico Fausto<br />

Alotti. Lukowsky klappte ihn zu und besah die Fotos. Es waren drei. Zwei<br />

offensichtlich alte und ein neueres. Die alten zeigten eine Gruppenaufnahme<br />

italienischer und deutscher Seeleute und das Portrait eines Offiziers. Darauf<br />

stand eine persönliche Widmung mit <strong>der</strong> Unterschrift Valerio Borghese. Lukow-<br />

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