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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Westernrevolvers, <strong>der</strong> schon so manches mitgemacht hatte, schob den Entladestab<br />

auf und ab, lud nach. Sie steckten ihre Waffen zurück und lauerten. <strong>Ein</strong><br />

Reisewecker rasselte, wurde übertönt von den Schlägen schwerer Kaliber. Leere<br />

Zigarettenschachteln tanzten jetzt durch die Luft. Auf brünierten Läufen reflektierte<br />

Mittagssonne.<br />

Des Flugzeugs altes Metall war so heiß, daß man meinen mochte, es stehe unmittelbar<br />

vor dem Schmelzpunkt. Lukowsky kletterte als erster in die Maschine.<br />

In <strong>der</strong> Kanzel schien sich alle Glut versammelt zu haben, die aus den zahllosen<br />

Rissen des brüchigen Erdbodens dunstete.<br />

<strong>Ein</strong>en gewaltigen Schweif weißgrauen Staubes hinter sich lassend, rollte die C<br />

47, stieg langsam über halb zerfallene Holzzäune und die Skelette dürrer<br />

Bäume. Hinter von Hitze fl<strong>im</strong>mern<strong>der</strong> Luft verkrochen sich Land und Stadt.<br />

Oben <strong>der</strong> H<strong>im</strong>mel indes war rein und jung.<br />

Das winzige zweid<strong>im</strong>ensionale Miniaturflugzeug auf <strong>der</strong> Armatur pendelte in<br />

die Waagrechte. Lukowsky drückte das Steuerhorn leicht nach vorn, zog ein<br />

wenig wie<strong>der</strong> hoch, nahm das Gas zurück und ließ das Fahrwerk kommen. <strong>Ein</strong><br />

deutlich vernehmbares Rucken bezeugte es. Dann setzten die Rä<strong>der</strong> auf. Zuletzt<br />

das Spornrad. Er hatte Mühe, die Maschine auf gera<strong>der</strong> Linie ausrollen zu<br />

lassen. Das lag an den verschlissenen Bremsen. Endlich stand das Flugzeug an<br />

dem vorgesehenen Platz. Lukowsky ließ die Motoren ausgehen, wischte mit<br />

dem Ellenbogen über die Seitenscheibe und blickte hinaus. Niemand erwartete<br />

sie. Nur die 'Terrier'; die Beamten des Zolls, würden gleich auftauchen und<br />

müßige Fragen stellen. Lukowsky schritt über den Rasen, reckte die Glie<strong>der</strong> und<br />

blinzelte in die <strong>Sonne</strong>, <strong>der</strong> unbegreiflicher Weise noch <strong>im</strong>mer nicht gänzlich die<br />

Lust daran vergangen war, dieser Welt zu scheinen.<br />

Noch gegen Abend saß Ernst Lukowsky <strong>im</strong> Flughafenrestaurant, das von Sportfliegern<br />

zahlreich besucht war. An mehreren Tischen konnte man sie Schwadronieren<br />

hören. Vom Balkon aus, auf dem Lukowsky saß, gab es eine gute Sicht<br />

über das gesamte Gelände. Lukowsky sah, wie die Männer <strong>der</strong> Zollfahndung<br />

sich an seiner Maschine zu schaffen machten. Das war üblich so. Bald begann<br />

ein hübsches <strong>Licht</strong>erspiel. Die Flughafenbefeuerung wurde ausprobiert. <strong>Ein</strong>e<br />

kleine Cessna schwebte noch ein, zuletzt eine Morane. Aber es startete niemand<br />

mehr. Die Sportflieger liebten schönes Wetter, den hellen Tag, und dieser Platz<br />

gehörte einem privaten Aero-Klub. Gäste wie Lukowsky traf man hier verhält-<br />

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