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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Während des letzten Krieges haben ihn auch die Deutschen benutzt, die hier<br />

nichts zu suchen hatten – pardon Monsieur, das geht nicht gegen Sie, wir sind<br />

jetzt Freunde.“ Seiner Miene war anzumerken, daß er sich dessen nicht ganz so<br />

sicher war, aber er zeigte guten Willen und fuhr zu erzählen fort: „Ich war zu <strong>der</strong><br />

Zeit in San Malo und habe es nicht gesehen. Hier waren sonst keine Deutschen.<br />

Bloß an dieser einen Stelle, so es wird erzählt. Mein Vetter Etienne sah zwe<strong>im</strong>al<br />

mehrere Lastwagen hier stehen. Mit Flaschenzügen haben sie Gegenstände<br />

durch den Schacht raufgehievt und auf die Lastwagen verladen. Das Eisengitter,<br />

das jetzt dort ist, stammt noch aus <strong>der</strong> Zeit. Früher lagen Bretter über dem Loch.<br />

Und neulich...“ <strong>der</strong> Alte senkte die St<strong>im</strong>me: „...ist hier ein deutsches Unterseeboot<br />

aufgetaucht! Wie ein Geisterschiff! Ich sage Ihnen: Das kannte den<br />

Weg!“ Die Augen des greisen Mannes weiteten sich: „Irgendwann ist das Unterseeboot<br />

dort gewesen und dann, als <strong>der</strong> Krieg vorbei war, trieb es ruhelos ins<br />

Meer! Die Besatzung war längst tot! Aber die Seelen <strong>der</strong> toten Matrosen! Begreifen<br />

Sie: Die Seelen waren gefangen – unter Wasser in dem Rumpf des<br />

Unterseeboots! Und die Seelen zwangen es dorthin, wo sie sich auskannten!<br />

Hier durch den Schacht sind sie an Land gekommen, um ihre ewige Ruhe und<br />

Frieden zu finden!“ Der Greis nickte langsam und bedeutungsvoll: „Es gibt viele<br />

Dinge, die sehr son<strong>der</strong>bar sind...!“ – Lukowsky bekam seinen Kuchen und den<br />

Apfelsaft, ohne <strong>im</strong> Moment Appetit zu verspüren. Er fragte den Alten: „Dieser<br />

Schacht - o<strong>der</strong> diese Höhle - kann man da rein?“ - „Nein, nicht mehr,“ erwi<strong>der</strong>te<br />

<strong>der</strong> Greis beinahe erregt: „Sie haben das Geisterschiff nach Toulon geschleppt.<br />

Zwei Kriegsschiffe begleiteten es! Doch die Seelen <strong>der</strong> U-Bootbesatzung<br />

waren ja längst an Land. Sie schossen nicht auf die Kriegsschiffe. Wenn<br />

sie das gewollt hätten..! Seelen sind unverwundbar! Ihre Kraft hätte das Unterseeboot<br />

unsinkbar und unbesiegbar gemacht! Aber sie sind <strong>im</strong>mer friedfertig.<br />

Alle erlösten Seelen sind friedfertig. Sie führen nicht Krieg, sie haben auch<br />

keine Nationalität mehr. Die Seelen <strong>der</strong> U-Boot-Leute haben keinem etwas<br />

getan und niemanden gestört. In <strong>der</strong> Nacht, bevor das Geisterschiff auftauchte,<br />

hat man ein paar unerklärliche St<strong>im</strong>men gehört!“ Der alte Mann blickte zur<br />

Decke und beschrieb einen Halbkreis in <strong>der</strong> Luft mir <strong>der</strong> rechten Hand: „Ganz<br />

merkwürdig, hohl und singend...“ Er nahm die Hand herunter und sah wie<strong>der</strong> zu<br />

Lukowsky: „Ich bin davon aufgewacht! Aber ich wußte nicht, was es war, obwohl...<br />

So eine Ahnung hatte ich schon. Madame Dureaux hat es auch gehört!<br />

Trotzdem glaubt mir natürlich niemand! Nun ja, das macht nichts! Mir macht<br />

das nichts aus!“ Nach kurzem Überlegen und Paffen sprach er weiter: „Daß aber<br />

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