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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Lukowsky steckte den Zettel ein und wendete sich dem alten Mann zu. „In<br />

welcher Festung?“ forschte Lukowsky. Der Tankwart lachte nachsichtig:<br />

„Geben Sie nichts drauf, Monsieur! Der Opa spinnt manchmal ein bißchen,<br />

obwohl er sonst ganz in Ordnung ist.“ Der Tankwart ging, um draußen ein<br />

vorfahrendes Auto aufzutanken.<br />

Lukowsky rückte samt Stuhl näher zu dem Greis, <strong>der</strong> von einer Festung gesprochen<br />

hatte: „Wie meinten Sie das gerade, wenn ich Sie danach fragen darf?“<br />

„Aber natürlich! Aber natürlich!“ rief <strong>der</strong> Alte gutgelaunt: „Unter uns sind die<br />

Reste <strong>der</strong> Festung - Festung, so nannten wir das als Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer.“ Er zog ein<br />

Päckchen Tabak und eine geschwungene Pfeife aus <strong>der</strong> Tasche seines grünen<br />

Jacketts: „Das ist nämlich so!“ Während er sprach, stopften seine geübte Finger<br />

die Pfeife. „Vor hun<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> hun<strong>der</strong>tfünfzig Jahren – vielleicht auch vor zweihun<strong>der</strong>t<br />

– da gab es irgendeine Blockade gegen Frankreich. Ja, das muß gewesen<br />

sein, als Kaiser Napoleon – <strong>der</strong> große Napoleon! - regierte. Da war diese<br />

Blockade! Ja, natürlich!“ Sein sonnengebräuntes, faltiges Gesicht wurde lebendig<br />

und wirkte auf einmal nicht mehr greisenhaft. Er zündete die Pfeife an: „Ich<br />

besinne mich jetzt! So war das gewesen: Zu Napoleons Zeit! Die Englän<strong>der</strong> -<br />

<strong>der</strong> Teufel verschlucke sie samt ihrer Seeräuberinsel – wollten Frankreich<br />

aushungern! So war das! Ja! Und <strong>der</strong> Kaiser sorgte dafür, daß ihre abscheulichen<br />

Pläne mißlangen! Französische Schiffe durchbrachen die Blockade <strong>im</strong>mer<br />

wie<strong>der</strong> – große und kleine, wie es gerade kam. Weil es die Kleinen leichter<br />

hatten, luden die großen Schiffe ihre Waren frühzeitig auf mehrere kleine,<br />

zumeist sehr schnelle Boote um, die dann unbemerkt die Küste erreichten!“ Er<br />

paffte kräftig, stützte einen Ellenbogen auf die Tischfläche und erzählte mit<br />

farbiger, eindringlicher St<strong>im</strong>me, als wäre er damals zu Napoleons Zeiten persönlich<br />

mit dabei gewesen: „Immer öfter beschossen die Englän<strong>der</strong> die Küste.<br />

Es hat viele Tote gegeben. Vor allem unter den Fischern. Da haben unsere<br />

Soldaten dieses Versteck gebaut. Wir nannten sie als Kin<strong>der</strong> Festung. Aber es ist<br />

selbstverständlich keine Festung. Mehr eine Höhle an <strong>der</strong> Steilküste. Gerade hier<br />

war die Gegend dafür günstig. Die kleinen Schiffe und Boote konnten bis an die<br />

Höhle heranfahren und ihre Fracht abladen. Durch einen langen Schacht wurde<br />

die Fracht dann nach oben gehievt. Der Schacht ist sehr tief. Wenn Sie ein paar<br />

Schritte gehen, entdecken Sie links am Straßenrand ein Eisenrost. Dort beginnt<br />

<strong>der</strong> Schacht! Er führt senkrecht in die Tiefe – bis zum Wasser. Sie können einmal<br />

einen Stein durch das Gitter fallen lassen. Sie werden sich wun<strong>der</strong>n, wie<br />

lange es dauert, bis er unten ankommt! Der Schacht ist noch <strong>im</strong>mer in Ordnung.<br />

( 172 )<br />

Z-<strong>PLAN</strong>

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