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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Formation rot-blauer Bojen einen elliptischen Ring. Es sah aus, als sei U-812 ein<br />

gefangener Riesenfisch aus <strong>der</strong> Urzeit, <strong>der</strong> still da lag und auf Flucht sann.<br />

Abgesehen von <strong>der</strong> Überkrustung, bot das U-Boot den <strong>Ein</strong>druck sofortiger<br />

<strong>Ein</strong>satzbereitschaft. Der dunkle scharfgeschnittene Bootskörper reckte seinen<br />

spitzen Bug drohend gegen das Land.<br />

Je näher Lukowsky sich durch die Menschen an das Ufer heranarbeitete, um so<br />

leiser wurden die sprechenden St<strong>im</strong>men <strong>der</strong> Neugierigen – als wagten sie kein<br />

lautes Wort. <strong>Ein</strong>e merkwürdige Beklemmung lastete am Ufer. Die Luft schien<br />

schwer hier atembar zu sein. Das schweigende graugrüne U-Boot zielte gleich<br />

einem unhe<strong>im</strong>lichen Menetekel auf die es betrachtenden Menschen, <strong>der</strong>en<br />

Blicke scheuer wurden, je deutlicher sie es sahen. Dicht am Wasser war nur<br />

noch Flüstern zu hören. Als fürchteten die Leute, den reglosen Stahlfisch zu<br />

wecken, als hätten sie es so miteinan<strong>der</strong> ausgemacht. Auch Lukowsky fühlte<br />

diesen seltsamen Schauer, dem sich be<strong>im</strong> Anblick dieses Bootes offenbar<br />

niemand entziehen konnte. Etwas Grauenerregendes strahlte von U-812 aus: <strong>der</strong><br />

konservierte Tod – o<strong>der</strong> das schlafende Ungeheuer vor dem Erwachen? -<br />

Lukowsky ging zurück. Dorthin, wo die Menge wie<strong>der</strong> lauter und unbefangener<br />

ihre Theorien über das plötzliche Auftauchen dieses U-Bootes entwickelte. Er<br />

horchte sich um. Da stand breitbeinig ein alter Fischer mit weißem Vollbart und<br />

tiefgebräuntem Gesicht. Lukowsky hatte Mühe seine Aussprache zu verstehen:<br />

„... vergessen, sag' ich Euch. Das lag schon <strong>im</strong>mer hier! Die Deutschen haben es<br />

ganz einfach vergessen!“ - „Und gestern nacht war es auf einmal da?“ warf ein<br />

jüngerer Mann mit <strong>Sonne</strong>nbrille ein: „Zwei Taucher sollen es ja heraufgeholt<br />

haben...“ - „Unsinn!“ rief ein an<strong>der</strong>er: „Es ist von ganz alleine hochgekommen.“<br />

- „Seit Jahr und Tag,“ erklärte ein fetter Tourist mit Feldstecher vor dem Bauch:<br />

„Jahrzehntelang, ist dieses Unterseeboot unterwegs, die Besatzung längst tot. Es<br />

ist eben <strong>im</strong>merzu herumgetrieben!“ Der Fette untermalte seine Rede mit kreisenden<br />

Hand- und Armbewegungen: „O<strong>der</strong> es kam von weiter her, trieb vielleicht<br />

vom Pazifik an und quer durch den Atlantischen Ozean, bis die Strömung<br />

bei Gibraltar...“<br />

„Der fliegende Hollän<strong>der</strong>! Der fliegende Hollän<strong>der</strong>!" rief eine ganz in Grün<br />

gekleidete Touristin dazwischen, und ein jüngerer Mann meinte: „Das ist nur<br />

eines von vielen! Die fahren <strong>im</strong>mer hinter den russischen und den amerikanischen<br />

Atomunterseebooten her, Tag und Nacht, ohne aufzutauchen, jahrelang<br />

- bis es so weit ist! und dann: bumm!“ - Seine rechte Faust klatschte in die linke<br />

offene Hand: „Man muß das in einem größeren Zusammenhang sehen...“ - „Das<br />

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