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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Wagen, den Lukowsky erwartete, kam nicht. Das Mädchen raschelte mit Zeitungspapier,<br />

brachte eine Tasse frischen Kaffees. Lukowsky bat in seinem halbwegs<br />

brauchbaren Französisch: „Bitte warten Sie einen Augenblick!“ Er zog<br />

einen zerknitterten Zettel aus <strong>der</strong> Brusttasche seines Hemdes: „Würden Sie da<br />

einmal anrufen und sagen, ich warte hier schon seit gestern?“<br />

Das Mädchen strich den Zettel glatt und nickte: „Ja, gern Monsieur, gleich!“ -<br />

Lukowsky wendete sich dem dampfenden Kaffee zu. Er hörte das Mädchen<br />

hinter dem Tresen am Telefon hantieren und drehte sich um: „Nichts?“<br />

Das Mädchen hob die Schultern und schüttelte bedauernd den Kopf: „Es meldet<br />

sich niemand!“<br />

Lukowsky stützte den linken Ellenbogen auf die Rückenlehne des Stuhles:<br />

„Wollen Sie mir ein Taxi besorgen?“<br />

„Aber natürlich!“ nickte das Mädchen: „Ich bestelle sofort eines.“ -<br />

Er wartete eine Viertelstunde. Blasser Staub fegte durch den <strong>Ein</strong>gang. <strong>Ein</strong><br />

dunkler Peugeot bremste. Der Taxifahrer trat forschen Schrittes ein, lief zum<br />

Tresen und sah sich um, als sei <strong>der</strong> Raum von Menschen überfüllt. Lukowsky<br />

hob den Arm: „Hier, mein Freund,“ rief er: „Hier werden Sie gebraucht! Lassen<br />

Sie sich von Mademoiselle den Zettel mit <strong>der</strong> Adresse geben - sie weiß schon,<br />

welchen.“<br />

Sie gingen zum Wagen. Der Fahrer studierte den Zettel. Lukowsky deutete mit<br />

gestrecktem Finger auf das Papier: „Muß irgendwo in Richtung Hyéres liegen.“<br />

„Ja, ja,“ bestätigte <strong>der</strong> Taxifahrer: „Da sind ein paar Bungalows. So eine Art<br />

Siedlung für bessere Pensionisten. Ich glaube, dort ist es.“<br />

Sie stiegen in das Auto. Lukowsky zog die Tür zu: „Fahren wir also!“ –<br />

Nach einer halben Stunde Fahrt auf <strong>der</strong> Hauptstraße bog das Taxi nach rechts in<br />

einen unbefestigten Nebenweg, <strong>der</strong> an gepflegten Bungalows vorüber durch<br />

einen lichten Wald führte. Bald wichen die Bäume zurück. Die Landschaft wirkte<br />

hier karg, ausgeglüht, je mehr <strong>der</strong> Weg bergan stieg. Zu beiden Seiten türmten<br />

sich Steine, welche offenbar be<strong>im</strong> erst halbvollendeten Bau <strong>der</strong> Strecke<br />

vergessen worden waren. Gräser wucherten zwischen den Spalten.<br />

Das Taxi näherte sich einem mittelgroßen, weißgetünchten Haus. Im Gegensatz<br />

zu den Bungalows, besaß dieses Gebäude ein Obergeschoß. Mehrere Fenster<br />

standen offen. Ebenso die Haustür, <strong>der</strong>en Rahmen bogenförmig angelegt war.<br />

Rechts und links wuchsen Kakteen in großen Schalen. Vor dem Haus parkte ein<br />

heller Citroen. In gleichmäßigen Abständen angepflanzte Palmen bildeten den<br />

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