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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Griffweite stehenden Kommode auf und holte einige Gegenstände hervor: <strong>Ein</strong>e<br />

mit magischen Zeichen bemalte Keramikscheibe vom Durchmesser eines großen<br />

Tellers, einen mit Markierungen versehenen Kieselstein von <strong>der</strong> Form eines<br />

plattgedrückten Eies, den sie auf die Mitte <strong>der</strong> Scheibe legte, und ein längliches<br />

Kästchen aus hellem Holz. Die Dame klappte den Deckel des Kästchens auf und<br />

fragte Fischer: „Wollen wir zunächst die Frage von heute morgen nochmals betrachten?“<br />

Fischer antwortete respektvoll: „Ja, bitte, das wäre gut.“<br />

Frau Astrid wendete sich nun Lukowsky zu: „Herr Lukowsky. Sie sollen in<br />

Frankreich einen Mann treffen, einen Italiener, <strong>der</strong> diese Welt schon verlassen<br />

hat. Ihr Weg könnte dennoch sinnvoll sein.“ Sie machte ihre Haare auf und zog<br />

sie sich vor die Schultern. Abermals mußte Lukowsky unwillkürlich an Vera<br />

denken, obwohl weiter kaum Ähnlichkeit zwischen ihr und dieser Frau bestand.<br />

Diese aber schien etwas zu spüren. Sie sah Lukowsky mit ihren ruhigen braunen<br />

Augen an und sagte auf unvermittelt: „Ja, Herr Lukowsky, es hat etwas Beson<strong>der</strong>es<br />

auf sich mit jenen Frauen, die sich ihre langen Haare bewahren! <strong>Ein</strong>e<br />

beson<strong>der</strong>e Kraft!“ Um Astrid Xylan<strong>der</strong>s Mund spielte ein winziges, kaum<br />

wahrnehmbares Lächeln. Sie sagte: "Die meinen sind darüber hinaus magisches<br />

Werkzeug." Ernst Lukowsky kam sich vor, als würden soeben alle seine Gedanken<br />

und er selbst bis in die tiefsten Winkel von Herz und Seele durchschaut.<br />

Frau Astrid blickte ihn an. Aus dem seitlichen Scheitel vorrutschende Haare, die<br />

<strong>im</strong> Kerzenschein wie schweres Gold aussahen, beschatteten ihr rechtes Auge.<br />

Lukowsky erfaßte das sichere Gefühl, daß es nichts in ihm gab, was die Frau<br />

dort nicht ganz genau sah und auch in sekundenschnelle verstand. Es war ein<br />

unhe<strong>im</strong>liches Gefühl, wie er es noch nie kennengelernt hatte. Endlich erlöste<br />

Frau Astrid ihn, in dem sie den Blick dem Kästchen auf dem Tisch zuwendete.<br />

Sie nahm zwei kleine achteckige, mit magischen Symbolen versehene Plättchen<br />

heraus und plazierte diese auf <strong>der</strong> bemalten Keramikscheibe. Die Fingernägel<br />

von Astrid Xylan<strong>der</strong>s gepflegten Händen waren <strong>im</strong> gleichen Fuchsrot lackiert,<br />

das ihre Haare hatten. Auch jene wirkten <strong>im</strong> Kerzenschein wie blankes Gold.<br />

Frau Astrid Xylan<strong>der</strong> deutete auf das erste Plättchen, sah wie<strong>der</strong> Lukowsky an<br />

und sagte: „Das, Herr Lukowsky, sind Sie.“ Dann zeigte sie auf das zweite:<br />

„Das ist <strong>der</strong> Italiener, den Sie in Frankreich treffen sollen.“ Sie nahm den eiförmigen<br />

Stein, hielt ihn auf Brusthöhe in ihre offenen Haare und fixierte dabei die<br />

Scheibe auf dem Tisch. Lange Augenblicke vergingen. Frau Astrid setzte den<br />

Stein in die Mitte <strong>der</strong> Scheibe. Der Stein drehte sich; erst schnell, dann langsamer,<br />

bis er zum Stillstand kam. Astrid Xylan<strong>der</strong> betrachtete den Stein und die<br />

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