Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN Raum auf und ab und blieb dann dicht vor Lukowsky stehen: „Eines wollte ich Ihnen noch sagen – oder eigentlich zwei Sachen, Herr Lukowsky. Sozusagen unter armen Hunden. Erstens: Im Umfeld dieser Angelegenheit geht es um mehr, als Sie denken. Näheres kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich selbst nicht viel weiß, nur: Dahinter steckte mehr. Dieser Brünner stand auf der Payroll einer gewissen amerikanischen Institution, die in unserer ach so souveränen Bananenrepublik macht, was sie will, geheißen CIA. Zweitens: Es gab einen Eberhard Jörgens, im Zweiten Weltkrieg Canaris-Mann und hochgradiger Geheimnisträger. Hat sich vor fünf Jahren erschossen. Eindeutig Selbstmord. Aber die Motive blieben im Dunklen. Ich leitete damals zufällig die Untersuchung, sonst wäre ich jetzt nicht auf die etwaigen Zusammenhänge gekommen. Da gab und gibt es Dinge aus Adolfs Zeiten, denen die Amis und alle anderen noch immer hinterherlaufen. Dieser Jörgens ist nach dem Krieg nicht willens gewesen, mit den Besatzern zu kooperieren. Weil er aber kein großer Nazi war, konnte man ihm nicht viel. Er hat einen sehr cleveren Sohn und eine sehr schöne Tochter. Die Tochter soll ihrem Vater besonders nahegestanden haben. Sie ist wirklich eine Schönheit, hat ein tolles Gesicht, 'ne Traumfigur und jede Menge rotbraune Haare bis auf den Hintern. Ich hatte so was noch nie gesehen, wirklich eine geballte Ladung weiblicher Reize, wie dafür ausgesucht. Aber dabei kalt wie eine Hundeschnauze, inwendig hart wie Kruppstahl. Aus ihr war nichts herauszubekommen, noch weniger als aus dem Sohn. Ich weiß auch nicht im einzelnen, worum es da ging, jedenfalls um was aus den letzten Tagen des dahingegangenen Dritten Reiches. Davor gaben gewisse Leute ja noch heute die Hosen voll, wieso, ist mir schleierhaft. Vielleicht hat Jörgens seinen Kindern Informationen hinterlassen. Wenn ja, dann am ehesten der Tochter. Im Umfeld wurde gemunkelt, die beiden hätten ein Verhältnis miteinander gehabt. Der Vater mit der Tochter. Sie verstehen? Aber das muß nicht stimmen. Mir erschien es nicht glaubwürdig. Falls Jörgens seiner Tochter was anvertraut haben sollte, so einfach deshalb, weil sie solch ein knallhartes Stück ist. Die verrät garantiert nichts, bei der wäre sogar die spanische Inquisition erfolglos geblieben. - Sie bemerken, dieses bildschöne aber eiskalte Luder hat einen nachhaltigen Eindruck in mir hinterlassen, das gebe ich zu. Ich habe nie wieder ein solches Elitestück der Gattung Weib gesehen. Wenn wir ein brauchbares Foto von Fräulein Jörgens hätten, würde ich mir vielleicht ein Repro davon anfertigen lassen. Damit ich nicht vergesse, mich vor dem Typ in acht zu nehmen. Leider gibt es bei uns kein brauchbares Bild von dem Fräulein Vera Jörgens. Eine Akte über sie schon, aber ( 133 )

Z-PLAN ohne ein Foto - übersehen wir ein altes Paßbild. Es liegt ja auch nichts gegen sie vor, nur wüßte man gern mehr von ihr - vonwegen des Vaters und so. Bloß, sie ist wohl irgendwie immer überall und nirgends - für unsere Leute mehr nirgends. Dabei dürften Berichte zuverlässig sein, wonach sie ihr Äußeres nicht verändert. Daß heißt, vor ein paar Jahren wurde kolportiert, sie hätte sich ihre Haarpracht stutzen lassen. Aber ich glaube nicht, daß es stimmt. Ich hatte von Fräulein Vera Jörgens den Eindruck, sie hält sich für so was wie eine auf die Erde verirrte Göttin, die sich auf die Niederungen und Schwachheiten von Moden gar nicht erst einläßt. Von den Menschen hält sie wahrscheinlich überhaupt nicht viel." Lukowsky hatte das Gefühl, als solle dies ein Test sein, ob er sich durch Gekränktheit des Verliebten verraten würde. Cornelius warf einen Blick auf seine Uhr, ehe er weitersprach: "Die Jörgens ist der Typ dazu, immer gleich zu bleiben. - Na ja! Warum erzähle ich Ihnen das eigentlich? Vielleicht, um Sie vor einer allzu schönen Frau zu warnen? Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß diese Dame persönlich in Erscheinung tritt, doch falls ja, wäre ich Ihnen für eine entsprechende Mitteilung dankbar. - Übrigens auch, falls eine andere langgezopfte junge Dame auftauchen sollte. Es gibt da nämlich nicht nur die Jörgens. In einem bewußten Kreis scheinen die Frauen popolang wallende Haare zu lieben. Ganz ohne Rücksicht auf die herrschende Mode. Zu allem derzeit Herrschenden haben diese Damen wohl kein gutes Verhältnis. Möglicherweise ist es auch bloß weibliche Eitelkeit. Oder vielleicht spielt da noch was anderes eine Rolle, irgendwas Mystisches. Wurde mal gemunkelt. Kann auch einfach Zufall sein." Lukowsky fragte: "In was für einem bewußten Kreis?" Cornelius winkte ab: "Ist wohl doch nicht aktuell. - Na ja ... was weiß ich!" Cornelius überlegte, sein Blick nahm einen lauernden Ausdruck an und seine Stimme gewann einen scharfen Unterton: "Sagen wir mal so: Es soll noch immer einen Geheimbund geben, der nicht ungefährlich ist – aus Sicht derer, die bei uns zurzeit oben sind. Der alte Canaris hat diesen Geheimbund gegründet, heißt es. Ob aus eigenem Antrieb oder im Auftrag von anderen - un-bekannt. Manche Leute behaupten, Hitler und Mussolini hätten den Auftrag dafür erteilt. Wahrscheinlich aber war es Canaris' eigene Idee. Möglich, daß auch Dönitz mitgemischt hat. Vielleicht stimmt das auch alles gar nicht ... Aber vermutlich doch. Auf alle Fälle ist das mehr als ein dummes Gerücht. Der alte Canaris hat eine Menge Leute gekannt, überall. Auch Mystiker und so weiter. Sie wissen, wer dieser undurchsichtige Patron war?“ Cornelius sah Lukowsky abwartend in die Augen. Lukowsky sagte: „Ich weiß so ungefähr, wer Admiral Canaris gewe- ( 134 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Raum auf und ab und blieb dann dicht vor Lukowsky stehen: „<strong>Ein</strong>es wollte ich<br />

Ihnen noch sagen – o<strong>der</strong> eigentlich zwei Sachen, Herr Lukowsky. Sozusagen<br />

unter armen Hunden. Erstens: Im Umfeld dieser Angelegenheit geht es um<br />

mehr, als Sie denken. Näheres kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich selbst nicht<br />

viel weiß, nur: Dahinter steckte mehr. Dieser Brünner stand auf <strong>der</strong> Payroll einer<br />

gewissen amerikanischen Institution, die in unserer ach so souveränen Bananenrepublik<br />

macht, was sie will, geheißen CIA. Zweitens: Es gab einen Eberhard<br />

Jörgens, <strong>im</strong> Zweiten Weltkrieg Canaris-Mann und hochgradiger Gehe<strong>im</strong>nisträger.<br />

Hat sich vor fünf Jahren erschossen. <strong>Ein</strong>deutig Selbstmord. Aber die<br />

Motive blieben <strong>im</strong> Dunklen. Ich leitete damals zufällig die Untersuchung, sonst<br />

wäre ich jetzt nicht auf die etwaigen Zusammenhänge gekommen. Da gab und<br />

gibt es Dinge aus Adolfs Zeiten, denen die Amis und alle an<strong>der</strong>en noch <strong>im</strong>mer<br />

hinterherlaufen. Dieser Jörgens ist nach dem Krieg nicht willens gewesen, mit<br />

den Besatzern zu kooperieren. Weil er aber kein großer Nazi war, konnte man<br />

ihm nicht viel. Er hat einen sehr cleveren Sohn und eine sehr schöne Tochter.<br />

Die Tochter soll ihrem Vater beson<strong>der</strong>s nahegestanden haben. Sie ist wirklich<br />

eine Schönheit, hat ein tolles Gesicht, 'ne Traumfigur und jede Menge rotbraune<br />

Haare bis auf den Hintern. Ich hatte so was noch nie gesehen, wirklich eine geballte<br />

Ladung weiblicher Reize, wie dafür ausgesucht. Aber dabei kalt wie eine<br />

Hundeschnauze, inwendig hart wie Kruppstahl. Aus ihr war nichts herauszubekommen,<br />

noch weniger als aus dem Sohn. Ich weiß auch nicht <strong>im</strong> einzelnen,<br />

worum es da ging, jedenfalls um was aus den letzten Tagen des dahingegangenen<br />

Dritten Reiches. Davor gaben gewisse Leute ja noch heute die Hosen voll,<br />

wieso, ist mir schleierhaft. Vielleicht hat Jörgens seinen Kin<strong>der</strong>n Informationen<br />

hinterlassen. Wenn ja, dann am ehesten <strong>der</strong> Tochter. Im Umfeld wurde gemunkelt,<br />

die beiden hätten ein Verhältnis miteinan<strong>der</strong> gehabt. Der Vater mit <strong>der</strong><br />

Tochter. Sie verstehen? Aber das muß nicht st<strong>im</strong>men. Mir erschien es nicht<br />

glaubwürdig. Falls Jörgens seiner Tochter was anvertraut haben sollte, so einfach<br />

deshalb, weil sie solch ein knallhartes Stück ist. Die verrät garantiert nichts,<br />

bei <strong>der</strong> wäre sogar die spanische Inquisition erfolglos geblieben. - Sie bemerken,<br />

dieses bildschöne aber eiskalte Lu<strong>der</strong> hat einen nachhaltigen <strong>Ein</strong>druck in mir<br />

hinterlassen, das gebe ich zu. Ich habe nie wie<strong>der</strong> ein solches Elitestück <strong>der</strong><br />

Gattung Weib gesehen. Wenn wir ein brauchbares Foto von Fräulein Jörgens<br />

hätten, würde ich mir vielleicht ein Repro davon anfertigen lassen. Damit ich<br />

nicht vergesse, mich vor dem Typ in acht zu nehmen. Lei<strong>der</strong> gibt es bei uns kein<br />

brauchbares Bild von dem Fräulein Vera Jörgens. <strong>Ein</strong>e Akte über sie schon, aber<br />

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