29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

sie sich zum Vorbild zu nehmen. Die Deutschen indes waren zu blöde, die<br />

englische Überlegenheit bei den Motoren wahrzunehmen und zu nutzen. Die<br />

Englän<strong>der</strong> waren da sogar sehr ehrlich gewesen. Sie boten uns 1937 ein Geschäft<br />

an: Die Lizenz des Schnellflugzeugs He 70 gegen die Lizenz des Merlin-<br />

Motors. Das wäre ein gutes Geschäft gewesen, denn die He 70, wie auch an<strong>der</strong>e<br />

deutsche Flugzeuge, konnte man auf dem freien Markt kaufen, die Englän<strong>der</strong><br />

kriegten sie also sowieso. Der Merlin von Rolls Royce war damals <strong>der</strong> beste<br />

Flugmotor <strong>der</strong> Welt. Auch die Amerikaner bauten ihn in Lizenz. Der Versailler<br />

Vertrag hatte die deutsche Motorenentwicklung vollständig abgewürgt. Es<br />

dauerte bis Mitte 1943, diese Lücke zu schließen. Da hatten wir aber schon<br />

Düsentriebwerke und hätten die Kolbenmotoren eigentlich bald nicht mehr gebraucht.<br />

Den Merlin-Motor zu haben, wäre von großem Vorteil gewesen, er war<br />

hinsichtlich des PS/Gewicht-Verhältnisses unseren damaligen Motoren deutlich<br />

überlegen, auch wenn bei uns <strong>der</strong> Vorteil mo<strong>der</strong>ner Benzineinspritzung lag.<br />

Alles dies hätte sich aber sehr gut miteinan<strong>der</strong> verbinden lassen. Lei<strong>der</strong> wurde<br />

jenes günstige Angebot <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong> aus politischen Gründen ausgeschlagen.<br />

Die überlegenen deutschen Jandfugkonstruktionen zusammen mit dem hervoragenden<br />

englischen Merlin-Motor - und dieser noch plus deutsche Benzineinpritzung,<br />

das wäre sensationell gewesen!" Fischer zeigte eine resignierende<br />

Geste mit beiden Händen: „Rüstungspolitische und generell militärische Fehler<br />

zu machen ist lei<strong>der</strong> Spezialität unserer seinerzeitigen Regierung gewesen! Da<br />

spielte viel dumme Politik mit. Willi Messerschmitt war bei Erhard Milch unbeliebt,<br />

aber ein Freund von Rudolf Heß. So genoß er eine gewisse Protektion und<br />

war <strong>der</strong> Führung ohnehin sympathischer als <strong>der</strong> alte Monarchist Ernst Heinkel.<br />

Heinkel hatte aber mit <strong>der</strong> He 100, die dann auch He 113 genannt wurde, einen<br />

weit überlegenen Jäger geschaffen. Diese He 100 war sogar schneller als die Me<br />

109. Weil aber schon die Entscheidung gefallen war, daß die Messerschmitt AG<br />

den Auftrag zur Produktion des deutschen Standardjägers erhalten sollte, mußte<br />

Messerschmitt dagegenhalten. Es kam zu einem Geschwindigkeitsrekord-Duell<br />

zwischen Messerschmitt und Heinkel. Unter fairen Verhältnissen hätte Heinkel<br />

gesiegt. Es sollte ja nicht zuletzt ein Wettbewerb zwischen serienfähigen Jagdflugzeugen<br />

sein! Mit <strong>der</strong> Me 109 war die He 100 in Sachen Geschwindigkeit<br />

nicht zu schlagen. Hinsichtlich <strong>der</strong> Luftkampfeigenschaften mochte die Me 109<br />

in den Händen eines guten Piloten unerreichbar sein, doch hätte es neben ihr<br />

einen zweiten, unkomplizierteren Jägertyp geben müssen - und vor allem einen<br />

mit größerer Reichweite. Diesbezüglich hätte auch die He 100 keine Vorteile ge-<br />

( 124 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!