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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Finanzierung gebrauchen. So ist das nun einmal. Man bekommt nichts geschenkt.<br />

Idealismus ist keine verbreitete Tugend in <strong>der</strong> gegenwärtigen Epoche.“<br />

Lukowsky sah Fischer an: „Sie würden sich als Idealisten bezeichnen?“<br />

Fischer antwortete mit Bedacht: „In gewisser Weise, Herr Lukowsky, ja! - Jetzt<br />

darf ich Sie fragen: Sie sind doch Berufsoffizier gewesen. Zuletzt Major <strong>der</strong><br />

Luftwaffe, so weit ich weiß. Transportgeschwa<strong>der</strong> 11. Wir haben uns gestattet,<br />

ein paar Erkundigungen einzuholen, so weit das möglich war - ich darf übrigens<br />

vermerken: Zu Ihrem Vorteil! Doch lassen Sie mich nun fragen: Empfanden Sie<br />

dabei Ideale? Ich meine, dachten Sie daran, Ihrem Vaterland zu dienen?“<br />

Darüber mußte Lukowsky nachdenken. Es lag in seiner Gefühlswelt so weit zurück,<br />

daß es ihm schwerfiel, sich in seine Empfindungen von damals hinein zu<br />

versetzen. Schließlich antwortete er: „Ich glaube, ja. Jedenfalls anfangs. Ich ging<br />

zur Bundeswehr und zur Luftwaffe, weil mein Vater <strong>im</strong> Krieg dabeigewesen<br />

war. Mit Erzählungen über die Zeit von damals bin ich groß geworden. Ich las<br />

auch viele Bücher darüber. Flugzeugtypen wie die Me 109 o<strong>der</strong> die FW 190 sind<br />

mir so vertraut, als hätte ich tausend Flugstunden auf ihnen hinter mir. Dabei<br />

habe ich diese Flugzeuge nie gesehen, beziehungsweise eine Me 109 F nur einmal<br />

in einem amerikanischen Museum.“<br />

Fischer schien das zu gefallen. Er begann in dozierendem Tonfall: „Die Me 109<br />

war die genialste Jägerkonstruktion aller Zeiten. Die israelische Luftwaffe benutzte<br />

später noch einen tschechischen Nachbau, und in Spanien wurde sie bis<br />

um 1960 hergestellt. Aber sie war schwierig zu fliegen. So lange die Pilotenausbildung<br />

gut und gründlich erfolgte, machte das nichts aus. Gute Flieger konnten<br />

mit <strong>der</strong> Me 109 viel anfangen. Später aber wurde die Ausbildung schlecht. Traurigerweise<br />

wurden während des Zweiten Weltkriegs nötige konstruktive Verbesserungen<br />

zu lange hinausgezögert. Die Me 109 war ja eine Konstruktion aus<br />

dem Jahre 1933, <strong>der</strong> Erstflug fand 1934 statt. Sie war also <strong>im</strong> Krieg dann schon<br />

verhältnismäßig alt. Und die geringe Reichweite blieb ein Problem.“ Es war<br />

Fischer anzumerken, daß hier einer seiner persönlichen Interessensschwerpunkte<br />

berührt wurde. Er trug eifrig weiter vor: „Lei<strong>der</strong> hatten wir die mo<strong>der</strong>neren<br />

Heinkel-Jäger schon vor Kriegsbeginn an das Ausland verkauft. Die He 112<br />

wurde, zusammen mit dem schnellen Postflugzeug He 70, zur Grundlage <strong>der</strong><br />

britischen Spitfire. Die Spitfire hatte das ganz unverkennbar das typische<br />

Heinkel-Tragwerk. Dazu kam manches, was bei <strong>der</strong> Me 109 abgeguckt war,<br />

etwa die Wasserkühler unter den Tragflächen. Die Englän<strong>der</strong> waren klug genug,<br />

die Überlegenheit <strong>der</strong> deutschen Jagdflugzeugkonstruktionen zu erkennen und<br />

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