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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

nicht aus dem Sinn ging. Ihre Augen sahen ihn von innen her an - sehr still - und<br />

dieser Blick war nie frei von Traurigkeit, von <strong>der</strong> Ahnung eines tragischen<br />

Schicksals. So sehr hätte Ernst Lukowsky sich da ein Lachen gewünscht, zumindest<br />

ein Lächeln, einen Hauch von Zuversicht. Doch es gelang ihm nicht,<br />

diese Vorstellung herbeizuzwingen. Noch nie hatte er Vera lachend gesehen.<br />

11<br />

Er war sehr früh aufgestanden, hatte Kaffee gekocht und statt eines Frühstücks<br />

ein paar trockene Kekse gegessen, <strong>der</strong>en Ursprung ungeklärt war; wahrscheinlich<br />

stammten sie noch von Felix.<br />

<strong>Ein</strong>ige <strong>der</strong> noch nicht bezahlt gewesenen Möbel des Büros hatte Bernd Meißner<br />

zurückgegeben. <strong>Ein</strong>e entsprechende Nachricht hatte Lukowsky am vergangenen<br />

Abend mit Tesafilm an <strong>der</strong> Innenseite <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>gangstür vorgefunden. Die Rückgabe<br />

<strong>der</strong> Möbel war auf seinen Rat hin erfolgt. Aber die meisten standen noch<br />

da und würden auch da bleiben, weil sie sich nicht mehr zurückgeben ließen.<br />

Die Räume waren ein Vierteljahr <strong>im</strong> voraus bezahlt, und das war nützlich.<br />

Lukowsky hatte vor, zunächst hier zu bleiben. Vielleicht würde er ja doch noch<br />

einen Weg finden, die Idee von <strong>der</strong> Firma zu retten. Die Aussichten dafür waren<br />

allerdings nicht son<strong>der</strong>lich groß. Er ging in den hinteren Raum und warf einen<br />

kurzen Blick auf das vertraute Panorama. Er verließ das Balkonz<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>,<br />

durchmaß den schmalen Flur, schritt durch die Diele und ging in sein Büro. Er<br />

setzte sich hinter den Schreibtisch, nahm sein persönliches Telefon- und Notizbuch<br />

hervor und rief einige Leute an, die eventuell Aufträge zu vergeben hätten.<br />

Tatsächlich stellte eine Firma in Krefeld einen Flug nach Spanien in Aussicht,<br />

gegebenenfalls in drei Wochen. Das war vorerst alles, aber für den Anfang nicht<br />

übel. Als nächstes rief er das Hotel 'Corona' an: „Herrn Busch, bitte. – Nein,<br />

seine Z<strong>im</strong>mernummer weiß ich nicht. - Danke. - - Busch? - Ah, Herr Fischer!<br />

Busch nicht da? - - Nein, macht nichts. Herr Busch sagte, er hätte einen Auftrag<br />

für mich. Ich kann jetzt jenen gebrauchen. - - Ja. - Gut. Ich komme in ungefähr<br />

einer Stunde. Sagen Sie Busch Bescheid? - In Ordnung. Bis dann.“<br />

Zur frühen Nachmittagsstunde traf Lukowsky <strong>im</strong> ‚Corona' ein. Er fragte am<br />

Empfang nach Fischer, nahm in einem <strong>der</strong> dunkelroten Sessel <strong>der</strong> Halle Platz<br />

und wartete. Am Nebentisch schäkerten zwei Geschäftsleute mit einer hübschen<br />

schwarzhaarigen Frau, an <strong>der</strong> alles nach Mannequin aussah. Es gab zurzeit<br />

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