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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Der Mustang stand für all jene Menschen unsichtbar hinter <strong>der</strong> hohen Hecke des<br />

Schrebergartenwegs verborgen.<br />

Lukowsky gelangte zum seinem Wagen. Er parkte in <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong> auf dem Weg,<br />

<strong>der</strong> kaum mehr als ein erweiterter Trampelpfad war. Die Beifahrertür stand<br />

offen. Vera war nirgends zu sehen. Lukowsky schaute sich um. Von <strong>der</strong> Frau<br />

keine Spur. Er ging sie suchen. Nach ein paar Schritten bemerkte er ein<br />

Rascheln <strong>im</strong> Heckengesträuch. Vera kam vorsichtig um sich blickend aus ihrem<br />

Versteck. Lukowsky sah sie an: „Es ist alles in Ordnung.“<br />

Vera setzte sich in den Wagen. Sie sagte ohne Betonung: „Ich sollte doch die<br />

Pistole meines Vaters mitnehmen.“ Lukowsky st<strong>im</strong>mte zu: „Das wäre keine<br />

schlechte Idee. Auch ohne Z-Pläne leben wir lei<strong>der</strong> in einer Zeit, in <strong>der</strong> die<br />

Fähigkeit zur Selbstverteidigung nicht schaden kann. Falls Du die Pistole Deines<br />

Vaters nicht findest, besorge ich Dir eine.“ Vera sah ihn an: „Danke. Aber wenn,<br />

dann nehme ich meines Vaters Pistole. Es war seine Dienstwaffe. Ich habe auch<br />

noch einen Revolver von ihm. Er hat mir gezeigt, wie man mit schießt. Ich kann<br />

es und werde, wenn nötig, auch treffen.“ Abermals meinte Lukowsky zu spüren,<br />

wie alles, was mit ihrem Vater zusammenhing, für Vera Jörgens von ganz beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung war. Die gedankliche Berührung mit dieser Erinnerung<br />

schien ihre Verfassung verän<strong>der</strong>t zu haben. Sie sagte trocken: „Das eben hat<br />

nichts eingebracht.“<br />

Lukowsky wun<strong>der</strong>te sich über Veras kühles Verhalten. Sie sah ihn an: „Allerdings<br />

war es auch nicht schade um den Strolch. Wahrscheinlich hat er den alten<br />

Mann in <strong>der</strong> Werkstatt umgebracht. Doch Herrn Valtine, den muß man sich<br />

an<strong>der</strong>s holen.“ Lukowsky versicherte: „Das kommt auch noch. Du wirst den<br />

Kopf des Drachens bekommen!“<br />

Vera richtete den Blick nach vorn und schwieg. Lukowsky überlegte, ob sie enttäuscht<br />

darüber war, daß ihr alter Feind Valtine nicht in dem verunglückten<br />

Wagen gesessen hatte und mit verbrannt war. Ihr Gesicht hatte einen strengen<br />

Zug angenommen, sie schien auf einen Moment mit ihren Gedanken allein sein<br />

zu wollen. Womöglich waren es Gedanken <strong>der</strong> Rache – o<strong>der</strong> auch völlig an<strong>der</strong>e.<br />

Es wollte Ernst Lukowsky nicht gelingen, diese Frau vollends zu begreifen.<br />

Er fuhr weiter die Landstraße entlang, um die nächste Autobahnauffahrt zu<br />

nehmen. Nach einer Weile sprach die Frau, als hätten ihre Gedanken einen Kreis<br />

vollzogen: „Wenn es mit dem grünen Paket so wäre, wie Du es für möglich<br />

hältst, wenn das Paket praktisch nicht mehr auffindbar wäre... Es würde mir<br />

nicht viel ausmachen. Dann kriegte es ja auch Valtine nicht.“<br />

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