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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

heutzutage so kleinen patriotischen Lager. Doch auch er hat sich mit in den<br />

Strudel des Wahnsinns begeben. Die idealistischen Ziele <strong>der</strong> alten Offiziere<br />

kennt er vermutlich nicht, aber es geht ihm auch kaum um Geld, denn davon hat<br />

er genug. Ich kenne ihn zu wenig, um ihn einschätzen zu können. Vielleicht gilt<br />

sein Wahn antiken Kunstschätzen. Anfangs mauschelte er nur mit Busch und<br />

Fischer, jetzt offenbar auch mit Valtine. Ich glaube nicht, daß es in <strong>der</strong> Angelegenheit<br />

Z-Plan, wie mein Vater das nannte, Kunstschätze gibt. Er sprach jedenfalls<br />

nie davon. Ich denke, Busch hat das bloß erfunden, um Löw für die Finanzierung<br />

seiner Ziele zu kö<strong>der</strong>n. Busch ist ein Fuchs – und in seiner Besessenheit<br />

völlig gewissenlos. Möglicherweise ist bei Löw aber auch noch an<strong>der</strong>es <strong>im</strong><br />

Spiel. Wie gesagt, ich kenne ihn nicht gut genug. Ich glaube, sein Schwiegervater<br />

ist ein hoher Wehrmachtsoffizier gewesen, mit dem mein Vater zumindest<br />

flüchtig bekannt war. Möglich, daß auch dies eine Rolle bei Löw spielt. National<br />

gesonnen ist er wohl, das weiß ich ziemlich sicher. Aber ich kenne ihn nicht gut<br />

genug." Lukowsky fragte: „Sagt Dir <strong>der</strong> Name Stephan etwas? <strong>Ein</strong> ehemaliger<br />

U-Boot-Fahrer? Er war gestern bei dem Zusammentreffen mit Busch und<br />

Fischer dabei.“ Vera staunte: „Stephan? Natürlich kenne ich den! Er war mit<br />

meinem Vater gut bekannt. Ich dachte nicht, daß Stephan sich da hineinziehen<br />

lassen würde.“ – „Mein <strong>Ein</strong>druck ist,“ bemerkte Lukowsky: „Stephan gibt nur<br />

ein paar Tips und Geld. Er machte auf mich nicht den <strong>Ein</strong>druck, als sei er versessen<br />

auf die Sache.“ - „Dann ist es denkbar!" nickte Vera, „So ein bißchen die<br />

Nase hineinhalten, aber nicht wirklich hineinstecken; das paßt zu Stephan, ja. Er<br />

ist aber sowieso keine Gefahr.“ Sie wurde nachdenklich, ihr Blick schien auf<br />

einmal in eine unsichtbare Ferne gerichtet zu sein. Ihre St<strong>im</strong>me nahm einen leisen<br />

Klang an, doch jedes ihrer Worte kam sehr deutlich: „Lei<strong>der</strong> war mein Vater<br />

ganz an<strong>der</strong>s. Er ließ sich begeistern, von Busch, von Beekn – sogar von<br />

Valtine...! - Das hat ihn ruiniert. Valtine hat meinen Vater dazu gebracht, <strong>im</strong>mer<br />

mehr Geld für die gehe<strong>im</strong>nisvolle Angelegenheit zu geben, bis schließlich die<br />

Firma dadurch zusammenbrach. Da hat mein Vater sich erschossen. Vielleicht<br />

außerdem auch - manchmal denke ich das - um nichts zu verraten. Meinem<br />

Bru<strong>der</strong> gelang es dann wi<strong>der</strong> erwarten, die Firma zu retten.“ – Vera unterbrach<br />

ihre Erzählung. Sie betastete ihre noch feuchten Haare und sagte unvermittelt:<br />

„Wenn ich gestorben bin, will ich nicht verscharrt, son<strong>der</strong>n verbrannt werden.<br />

Ich würde es mir schön vorstellen, auf einem Langschiff in See verbrannt zu<br />

werden – so wie einstmals die Wikinger. Nur meine Haare sollten aufgehoben<br />

werden, als ein Andenken an mich. Drüben in Walhall hätte ich sie ja sowieso<br />

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