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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Bru<strong>der</strong> getan hat – und er trägt die Schuld am Tod meines Vaters. Ich will, daß<br />

dem Drachen erlegt wird! Du weißt es!“<br />

Ihr fiel auf, daß <strong>der</strong> Morgenmantel nicht richtig zu war und deutlich ihren Busen<br />

sehen ließ. Wie mit einem schnellen Reflex, än<strong>der</strong>te sie dies und zog den kordelartigen<br />

Gürtel fest an. Dann fragte sie: „Wieviel Zeit hast Du?“ Lukowsky antwortete:<br />

„Den ganzen Tag.“ Und er dachte: ‚Für Dich ein ganzes Leben und die<br />

Ewigkeit dazu.‘ Wie<strong>der</strong>um schien die Frau in seinen Gedanken zu lesen, sie<br />

lächelte. Nach einem langen Augenblick sagte sie: „Fein, dann kann ich meine<br />

Haare so trocknen lassen o<strong>der</strong> brauche höchstens den lauwarmen Föhn. Heiß tut<br />

den Haaren nämlich nicht gut, und obwohl meine glücklicherweise recht kräftig<br />

sind, bin ich heikel mit ihnen – das weißt Du ja schon! Ich verwende auch nur<br />

die besten Bürsten, Holz mit Naturborsten - so bin ich eben!“ Sie begutachtete<br />

die Enden ihrer Haare und sah dann Lukowsky voll an: „Würdest Du mich<br />

eigentlich auch mögen, wenn ich die Haare nicht so lang hätte? Ich meine, nicht<br />

ganz so - und wenn Du mich von Anfang an an<strong>der</strong>s kennengelernt hättest?“ Er<br />

erwi<strong>der</strong>te ehrlich: „Nein. Dann wärest Du nicht Du. Ich würde Dich dann nicht<br />

so sehen können wie ich Dich sehe, weil das auch mehr als bloß eine schöne<br />

Äußerlichkeit ist. Außerdem – zu einer richtigen Frau gehört das einfach dazu.<br />

Es ist so, wie Dein Vater es sagte.“ Vera goß frischen Kaffe in die mittlerweile<br />

geleerten Tassen. Sie sah Lukowsky nicht in die Augen, als sie fragte: „Darf ich<br />

indiskret sein: Du hast einmal eine Frau sehr geliebt, die mir ähnlich sah?“ Er<br />

nickte: „Sie lebt schon lange nicht mehr. Aber sag jetzt nichts Bemitleidendes,<br />

bitte. Es liegt schon so viele Jahre zurück, es hat seinen Frieden. Jetzt sehe ich<br />

Dich, und das ist wun<strong>der</strong>schön.“<br />

Vera betastete mit einer Verlegenheitsgeste ihre feuchten Haare: „Vielleicht<br />

sollte ich doch den lauwarmen Föhn nehmen. Sonst dauert es zu lange. Mit dem<br />

Frühstück sind wir ja fertig, nicht? – Ich wollte Dir ja auch erzählen!“<br />

Der kleine Föhn in Veras Hand summte und blies in ihre dichten braune Haare,<br />

die nun an den Enden eine glatte Schnittkante aufwiesen, ohne aber kürzer zu<br />

wirken. Das Geräusch war leise, es störte die Worte nicht. Vera erzählte: „Das<br />

wichtigste, in großen Zügen, weißt Du schon. Ich bin sehr offen gegen Dich<br />

gewesen. Was jetzt noch zu sagen wäre, betrifft Kleinigkeiten. Aber es sind<br />

viele Kleinigkeiten, die ihre Bedeutung haben. Du solltest das alles wissen.<br />

Löw, zum Beispiel. Das ist ein wohlhaben<strong>der</strong> Antiquitätenhändler. Seriös, kein<br />

unguter Kerl, wahrscheinlich sogar nett, gehört wohl auch ein bißchen zu dem<br />

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