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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Vera war noch in einem umbrabraunen Morgenmantel, dieser war bodenlang<br />

und wirkte beinahe wie ein Abendkleid. Sie stand vor dem Waschbecken, sah in<br />

den kleinen rechteckigen Spiegel darüber und ließ eine Bürste durch ihre<br />

schönen braunen Haare rauschen. Jetzt wendete sie den Kopf und warf Lukowsky<br />

einen Blick zu. Sie ließ die Bürste sinken, griff mit <strong>der</strong> freien Hand in ihre<br />

Haare, hob sie <strong>im</strong> Nacken an und ließ sie wie<strong>der</strong> auf den Rücken fallen. „Don<br />

Quijote,“ sagte sie: „Ich möchte mir gerne die Haare waschen. Gestern nacht<br />

war ich zu müde. Es wäre nicht unbedingt nötig, aber ich würde mich wohler<br />

fühlen. Können wir uns die Zeit nehmen?" - "Wir haben keine Eile," antwortete<br />

Lukowsky, "Du kannst mir bei <strong>der</strong> Gelegenheit Deine Geschichte erzählen –<br />

falls Du willst.“ Sie überlegte einen Moment und sagte dann: „Gut. Gewaschen<br />

sind sie in einer halben Stunde. Vielleicht kannst Du inzwischen ein Frühstück<br />

auftreiben und dann wie<strong>der</strong>kommen?“ Lukowsky sagte: „In Ordnung. Ich muß<br />

ja auch noch eben mit <strong>der</strong> Polizei reden. Ich habe Heinz Kufners Leiche<br />

gefunden und muß da sicherlich irgendein Papier unterschreiben. Es kann also<br />

sein, daß es etwas länger als eine halbe Stunde dauert."<br />

Es dauerte eine Dreiviertelstunde. Dann hatte Lukowsky bei <strong>der</strong> Polizei alles<br />

geregelt und für ein ordentliches Frühstück gesorgt. Als er damit auf einem<br />

Tablett in Veras Z<strong>im</strong>mer kam, summte dort schon ein leiser Fön und blies in<br />

Veras feuchte Haare. Sie saß auf <strong>der</strong> Bettkante. Auf dem Fußboden vor dem<br />

Waschbecken lag eine Menge kleiner brauner Haarschnipsel. Vera bemerkte<br />

Lukowskys Blick und versicherte: "Es waren nicht einmal fünf Zent<strong>im</strong>eter, Don<br />

Quijote! Aber das mußte wie<strong>der</strong> einmal sein. Du wirst den Unterschied gar nicht<br />

bemerken." Das st<strong>im</strong>mte. Die Frau schaltete den Föhn aus. Sie kam ihm<br />

entgegen und übernahm das Tablett. „Ich liebe heißen Kaffee!“ erklärte Vera<br />

und begann, den kleinen Tisch des Z<strong>im</strong>mers zu decken. Lukowsky berichtete<br />

ihr: „Ich bin bei <strong>der</strong> Polizei gewesen. Sie haben Spuren von zwei verschiedenen<br />

Paar Männerschuhen und einem paar Frauenschuhen gefunden, die in Öllachen<br />

getreten waren. Sonst bisher noch nichts. Die Frauenschuhe, das waren sicherlich<br />

Deine.“ Vera nickte. Sie schenkte Kaffee in zwei Tassen: „Ich glaube nicht,<br />

daß sie Valtine kriegen. Der ist schon längst wie<strong>der</strong> ganz wo an<strong>der</strong>s. Und selbst<br />

wenn: Er hat inzwischen wie<strong>der</strong> Beziehungen zu den alliierten Dienststellen.<br />

Die würden ihn gegen die deutsche Polizei decken.“ Sie nahm ein Messer, um<br />

Marmeladenbrötchen zu bereiten, und ließ es in <strong>der</strong> Luft schwingen: „Aber ich<br />

kriege ihn eines Tages! Was er an mir tat war schl<strong>im</strong>mer als das, was mein<br />

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