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Morphologische Betrachtungsweise von Bewegungen

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Dr. Peter Wastl Bergische Universität Wuppertal - Sportwissenschaft<br />

Sportliche <strong>Bewegungen</strong> betrachten, analysieren und lernen (Abstract 2)<br />

Anwendung für die Lehr- und Übungspraxis<br />

(1) Lehrender: Bestimmung des anzustrebenden Rhythmusmusters<br />

(Höhepunkt Krafteinsatz, Entspannungsphasen, Wechsel der Bewegungsrichtung,<br />

Schrittgestaltung, Arm-Beinkoordination, Zeittakt <strong>von</strong> Zykluswiederholungen)<br />

(2) Lernender: Aufnehmen und Erfassen des Bewegungsrhythmus<br />

(3) Vermittlung: - optischer Zugang – Hervorheben (Demo, Video)<br />

- akustischer Zugang – Sprechweise, Instrumente<br />

- taktil-kinästhetischer Zugang – „Erfühlen“ der Struktur, Wechsel Spannung<br />

und Entspannung<br />

Erarbeiten der Bewegungsrhythmen im gesamten Lehr- und Lernprozess:<br />

- Fehler erfassen durch ideomotorisches Nachvollziehen<br />

- Einsatz der Sprache und akustischer Hilfsmittel (Rhythmusgeber, Metronom, Musik)<br />

- Gruppenrhythmus erfahren (Skilauf, Tänze, Mannschaftserwärmung)<br />

(2) Bewegungskopplung:<br />

absichtlich gesteuerte Übertragung <strong>von</strong> Impulsen im System der menschlichen "Gliederkette".<br />

a) Phasenverschiebung – Phasenbeginn zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

Beispiele: Speerwurf, Delphinschwimmen u. a.<br />

b) Schwungübertragung – Schwungbewegung der Arme oder Beine, das Abbremsen der Muskeln<br />

der schwingenden Extremitäten überträgt die Bewegung …<br />

Beispiele: Schwungbein- oder Schwungarmeinsatz beim Gehen, Laufen, Springen …<br />

Dritte Stufe der Analyse:<br />

Elementare qualitative Merkmale der Bewegungsaufgabe<br />

(1) Fluss – Merkmal der Kontinuität im Bewegungsverlauf<br />

räumlich – rund, kurvig, eckig<br />

zeitlich – allmählich, nicht plötzlich, nicht sprunghaft<br />

dynamisch – fließend, nicht abrupt im Kraftverlauf<br />

(Turnübung, Schwungbewegungen, Schwimmen)<br />

(2) Genauigkeit – Übereinstimmung <strong>von</strong> Plan und Ergebnis<br />

Treffgenauigkeit, Ablaufgenauigkeit<br />

(Boxen, Fechten, Sportspiele)<br />

(3) Konstanz – Merkmal der Wiederholungsgenauigkeit<br />

Gleichmäßigkeit zyklischer oder azyklischer <strong>Bewegungen</strong>, Bewegungskombinationen<br />

(Schwimmen, Wurf-, Stoß-, Sprungbewegungen, Golf)<br />

(4) Stärke – Merkmal des Krafteinsatzes<br />

Schärfe beim Wurf, Stärke bzgl. Absprungimpuls<br />

(4) Tempo – Merkmal der Schnelligkeit<br />

Bewegungsgeschwindigkeiten und Frequenzen<br />

(5) Umfang – Merkmal der räumlichen Ausdehnung<br />

Optimum durch die Bewegungsaufgabe vorgegeben (Schrittlänge, Weite des Brustbeinschlags)<br />

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