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SO EINE MASS DIE IST WAS WERT - Tagwerk

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Nr. 100 Herbst 2008<br />

für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger<br />

in der Region Isar – Isen – Vils – Inn<br />

� Thema: Milchpreis<br />

� Portrait: Ziegenkäser Hans Kellner<br />

� Warenkorb: Öl aus dem Vilstal<br />

<strong>SO</strong><br />

<strong>EINE</strong><br />

<strong>MASS</strong><br />

<strong>DIE</strong><br />

<strong>IST</strong><br />

<strong>WAS</strong><br />

<strong>WERT</strong>


4 Thema: David oder Don Quichotte – der Milchpreis<br />

6 Portrait: TAGWERK-Bauer und Ziegenkäser Hans Kellner<br />

9 Rezept: Tahiras Auberginen<br />

11 Textilmarkt in Bewegung<br />

12 100 x TAGWERK-Zeitung<br />

15 Warenkorb: Öle aus dem Vilstal<br />

20 intern: Generalversammlung<br />

21 intern: Unser Inn-Land unter TAGWERK-Dach<br />

26 Reisen<br />

29 Termine<br />

Sonntag, 28.September 08<br />

10-17 Uhr<br />

Zirkus, Kunst und<br />

gutes Essen beim<br />

Herbstmarkt in<br />

Höhenberg<br />

im Rahmen der Öko-<br />

Erlebnistage<br />

Ein vielseitiges Angebot für Kinder und<br />

Erwachsene, die selbst aktiv sein wollen: den<br />

ganzen Tag über können sie in Workshops<br />

künstlerisch arbeiten. In „Filz und Flora“ kann<br />

das Anfertigen von Filzblumen, in „bella<br />

figura“ verschiedene Maltechniken unter<br />

Leitung des Künstlers Anton Empl erlernt<br />

werden. Auf dem Programm steht auch das<br />

Flechten mit Weidenruten, und im Workshop<br />

der Kerzenwerksatt können regenbogenfarbige<br />

Tafelkerzen hergestellt werden. In der<br />

Schnitzerei kann man sich im Schnitzen von<br />

lustigen Fratzen versuchen und am Stand<br />

der Gärtnerei mit Kürbisköpfen üben.<br />

Inhalt | 2<br />

INHALT<br />

Mitglieder des TAGWERK-Fördervereins bekommen die TAGWERK-<br />

Zeitung per Post zugesandt. Mitglieder der TAGWERK-Genossenschaft<br />

bekommen die Zeitung nur zugesandt, wenn sie außerhalb des<br />

näheren Einzugsgebiets der TAGWERK-Läden wohnen. In den Läden<br />

liegt die Zeitung zum Mitnehmen auf.<br />

Wer kulinarisch seinen Horizont erweitern<br />

will, informiert sich während einer Wanderung<br />

über die Verwendung wild wachsender<br />

Küchenkräuter. „Alles Käse“ heißt der<br />

Workshop in der Käserei. Hier wird in die<br />

hohe Kunst des Käsens mit den gesammelten<br />

Kräutern eingeführt.<br />

Der Herbstmarkt bietet Künstlern und den<br />

Mitarbeitern mit Hilfebedarf aus Höhenberg<br />

ein attraktives Ambiente für die Präsentation<br />

ihrer Erzeugnisse. Handgeschlagene Holzschalen,<br />

bunte Bienenwachskerzen, luftige<br />

Filzgirlanden, Musikinstrumente, Bilder, Figuren,<br />

Keramik u.v.m. bereichern das Angebot.<br />

Ergänzt wird der Markt durch Infostände<br />

zu sozialen und ökologischen Themen. Über<br />

das Leben in Höhenberg wird in mehreren<br />

Führungen berichtet.<br />

Mit dem Zirkus Höhenberg bieten die<br />

Höhenberger Schausteller eine besondere<br />

Sensation. Clowns, Zauberer, Musiker und<br />

Aristen unterhalten das Publikum. Ein<br />

großes Mandala wird aus natürlichen Materialen<br />

gelegt, und den ganzen Tag über<br />

sorgen für Stimmung Matching Ties, die<br />

Höhenberg Band und die Flamencogruppe<br />

Alegria mit Flamenco zum Mittanzen.


EDITORIAL<br />

Vom Aussterben der Medikamente<br />

Artenschutz ist im Kommen. Die Zeitungen sind voll davon, die Politiker und<br />

Konzernbosse haben verstanden. Schließlich steht einiges auf dem Spiel, wie man<br />

am kleinen australischen Magenbrüterfrosch sieht, d.h. nicht mehr sieht, weil es<br />

ihn ja nicht mehr gibt. Diese Froschart hatte die Gewohnheit, die gelegten Eier<br />

zu verschlucken und im Magen auszubrüten. Die fertigen<br />

Frösche wurden einfach ausgespuckt. Leider<br />

starben die Frösche aus, bevor die Wissenschaftler den<br />

Magensäurehemmer analysieren konnten, der ihren<br />

Nachwuchs vor dem Säuretod bewahrte und in Form<br />

eines Medikaments gegen Magengeschwüre den<br />

Pharmamarkt hätte bereichern können. Pech für die<br />

Frösche, Pech für die Patienten, denen dieses Medikament vielleicht geholfen<br />

hätte, und großes Pech auch für die Hersteller und Spekulanten.<br />

Rettet die Angst vor dem entgangenen Geschäft die Welt? Wird Politik und<br />

Wirtschaft jetzt vernünftig? Schön wär’s. Wir hoffen es inbrünstig, sind aber nicht<br />

ganz sicher, wie der Beitrag über die geplante A 94 auf Seite 25 zeigt.<br />

In Sachen Artenvielfalt rechnen wir deshalb mit andern Größen. Mit Milch und<br />

Öl zum Beispiel wie die Beiträge auf den Seiten 4 und 15 zeigen. Ökologisch erzeugt<br />

sichern sie eine vielfältige Landnutzung mit artenreichen Lebensräumen.<br />

Während die einen über entgangene Profite rätseln und womöglich trotzdem<br />

ihren Hintern nicht hochkriegen, haben andere ohne Aussicht auf große Gewinne<br />

längst und weltweit auf eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise umgestellt.<br />

Biodiversität beginnt auf dem Acker und auf dem Teller.<br />

Weniger Profitgier und dafür ein Mehr an nachhaltiger Ökonomie – vielleicht<br />

hätte so auch der australische Frosch überlebt. Auf ein geniales Medikament aus<br />

seinem Magen müssen wir leider verzichten. Wieder ein Grund mehr, gesund und<br />

bio zu essen. Ein Rezept dazu finden Sie auf Seite 9.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

TAGWERK Förderverein, Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />

tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Redaktion:<br />

Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />

Reinhard Gromotka, Franz Leutner,<br />

Michael Rittershofer, Rita Rott<br />

Auflage: 7500<br />

Editorial | 3 | Impressum<br />

Franz Leutner<br />

Grafik: LIMOgrafikLECHNER<br />

Druck: Offset Dersch, Hörlkofen<br />

Anzeigen:<br />

TAGWERK-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />

tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Nächster Erscheinungstermin: Dez. 2008<br />

Anzeigenschluss: 31.10.2008


Die Arbeitnehmer in Deutschland<br />

sind erwacht. Nachdem sie in den<br />

vielen Jahren der schwachen Konjunktur<br />

vor allem um die Erhaltung<br />

ihrer Arbeitsplätze kämpften, fordern<br />

sie nun – in Zeiten gut gefüllter<br />

Auftragsbücher – Lohnsteigerungen,<br />

die über einen reinen Inflationsausgleich<br />

hinausgehen.<br />

Gerechtfertigt – oder Geisel unserer<br />

Wirtschaft?<br />

V<br />

öllig unerwartet gesellt sich eine ganz<br />

neue Berufsgruppe unter die Streikwilligen:<br />

die Bauern. Wo viele Sparten sich<br />

in regelmäßigen Arbeitskämpfen für höhere<br />

Löhne einsetzen, haben sich die Beschäftigten<br />

in der deutschen Landwirtschaft bislang<br />

vornehm zurückgehalten. Nun müssen<br />

wir aufgrund von Streiks erstmals<br />

fürchten, nicht nur vergeblich auf einen<br />

Zug oder einen Brief zu warten, sondern<br />

auch auf die Milch, die Butter oder den<br />

Jogurt verzichten zu müssen.<br />

Die Milchbauern setzen sich schon seit<br />

längerem intensiv für ein fairen Milchpreis<br />

ein. Dies war auch notwendig, da selbst die<br />

größeren (konventionellen) Betriebe mit<br />

einem Milchpreis von 30 Cent je Liter schon<br />

lange nicht mehr wirtschaftlich arbeiten<br />

können. Betrachtet man die vergangenen 20<br />

Jahre, so ist der Milchpreis reell gesunken.<br />

Wer vertritt die<br />

Milchbauern?<br />

Nachdem der Bauernverband als ihr Interessensvertreter<br />

kaum zu erkennen war, haben<br />

sich viele Milchbauern – konventionell wie<br />

öko – im Bund Deutscher Milchviehhalter<br />

(BDM) zusammengeschlossen. Sie haben die<br />

Thema | 4<br />

THEMA<br />

David oder Don Quichotte?<br />

Milchbauern streiken für faire Preise<br />

Landschaft mit Tafeln „Milchpreis 40ct“ gespickt.<br />

Bei den 40 Cent für konventionelle<br />

Milch – Öko-Milch entsprechend höher –<br />

dürfte es sich um eine Minimalforderung<br />

handeln, nachdem die Energiepreise und mit<br />

ihnen die Futterpreise in letzter Zeit enorm<br />

gestiegen sind.<br />

Nachdem der konventionelle Einzelhandel<br />

– nach kurzem Preisaufschwung – im<br />

Frühjahr stolz verkündete, dass es endlich<br />

wieder billige Milch zu kaufen gibt, hat es<br />

den Bauern gereicht: Sie taten das, was ihnen<br />

niemand – nicht die Molkereien, nicht der<br />

Handel und nicht die Spitze des Bauernverbandes<br />

– zugetraut hatte: sie streikten. 10<br />

Tage lang. Auf eigene Kosten. So lange und so<br />

geschlossen, dass es im Handel zur Verknappung<br />

der Milchprodukte kam. Auch wenn<br />

der Milchpreis in vielen Öko-Molkereien<br />

nicht oder nur vergleichsweise wenig gesunken<br />

ist, streikten die Öko-Bauern aus Solidarität<br />

mit. Zudem bröckelten auch hier<br />

langsam die Preise wieder und es stand zu<br />

befürchten, dass die Preisentwicklung der<br />

Öko-Milch die gleiche Entwicklung nehmen<br />

würde wie bei der konventionellen Milch.<br />

Alle Milchbauern sitzen im selben Boot!<br />

Mit der Zusicherung von höheren Preisen<br />

für die Milchbauern, aber auch der neuen<br />

Form der Solidarität zwischen den Bauern,<br />

fand diese mutige Aktion vorerst ein Happy-<br />

End mit der Hoffnung, dass der ruinöse<br />

Wettbewerb auf dem Milchmarkt eingedämmt<br />

werden kann.<br />

Willenlose Molkereien<br />

Das Problem für die Milchbauern ist allerdings<br />

damit noch lange nicht gelöst. Einen<br />

Tag vor Streikende kündigte Lidl an, die<br />

Preise für Milch und Butter anzuheben. Die


anderen Lebensmittelketten zogen nach.<br />

Doch schon eine Woche später schmolz die<br />

Bereitschaft des Lebensmitteleinzelhandels<br />

wieder, und versprochene Preiserhöhungen<br />

wurden wieder gesenkt. Die Macht des<br />

Handels wird hierbei nur zu deutlich und<br />

gleichzeitig die Macht- und Willenlosigkeit<br />

vieler Molkereien. Statt die Gunst der Stunde<br />

zu nutzen und sich mit den Bauern für faire<br />

Preise stark zu machen, ordnen sie sich den<br />

Vorstellungen des Handels widerspruchslos<br />

unter.<br />

Das eigentliche Problem liegt jedoch darin,<br />

dass in der Europäischen Union etwa 15%<br />

mehr Milch erzeugt wird als der Markt benötigt.<br />

Es ist fraglich, ob sich bei einem<br />

solchen Überangebot Molkereien und Handel<br />

langfristig mit den Milchbauern solidarisch<br />

erklären werden. Verschärft wird<br />

diese Situation dadurch, dass die Milchmengen,<br />

welche Bauern liefern dürfen, Stück<br />

für Stück angehoben werden. Der europäische<br />

Milchmarkt ist gegenwärtig so geregelt,<br />

dass relativ hohe Milchpreise durch<br />

eine Begrenzung der Milchmenge (sogenannte<br />

Milchquote) sichergestellt werden.<br />

Nun strebt die EU längerfristig die Aufgabe<br />

der Milchmengenbegrenzung an und hat<br />

deshalb beschlossen, die Milchquoten bis<br />

2014 um weitere fünf Prozent zu erhöhen.<br />

Das bedeutet noch mehr Milch auf dem<br />

Markt und damit tendenziell weiter sinkende<br />

Milchpreise.<br />

Milchquote muss bleiben!<br />

Neben der exportorientierten Milchindustrie,<br />

die ihre Erzeugnisse leichter auf dem<br />

internationalen Markt absetzen kann, freuen<br />

sich über eine solche Entwicklung lediglich<br />

Wachstumsbetriebe, deren Expansion dann<br />

keine Grenzen mehr gesetzt sind. Kleinere<br />

und mittlere, aber auch viele größere Betriebe<br />

dürften dagegen durch so eine Entwicklung<br />

in ihrer Existenz bedroht werden. Dies<br />

gilt besonders für Betriebe in ertragsschwächeren<br />

Regionen. Dies hätte vielerorts nicht<br />

nur fatale Folgen für Arbeitsplätze und die<br />

5| Thema<br />

regionale Wertschöpfung, sondern für den<br />

Fortbestand der Grünlandnutzung und damit<br />

für die Umwelt und die Artenvielfalt.<br />

Für die Probleme, die mit einem solchen<br />

Quotenausstieg verbunden wären, gibt es<br />

weiterhin keine Lösungsansätze. Hinter den<br />

Fassaden wird gegenwärtig aber hart gerungen.<br />

Soll die bäuerliche und umweltgerechte<br />

Milchviehhaltung auch weiterhin eine Chance<br />

haben, dürfte eine wirksame Mengenregulierung<br />

unabdingbar sein. Dabei sind<br />

soziale und ökologische Belange zu berücksichtigen.<br />

Der Ausgang der Verhandlungen<br />

ist offen. Allein das schien in einem ungleichen<br />

Machtkampf bis vor kurzem undenkbar.<br />

Michael Rittershofer<br />

Kein Milch-Streik bei TAGWERK<br />

Die Kunden der TAGWERK-Milch gehörten<br />

zu den wenigen, die nicht um ihre gute Öko-<br />

Milch zittern mussten. Der Grund dafür ist,<br />

dass die TAGWERK-Milch vom Betrieb der<br />

Familie Zierer stammt. Zierers pasteurisieren<br />

die Milch am eigenen Hof in Kleinbachern<br />

bei Freising und liefern sie an die<br />

TAGWERK-BioMärkte und Ökokisten aus.<br />

Völlig unabhängig von allen Preisschwankungen<br />

erhalten sie auf diesem Weg seit<br />

1999 einen fairen Preis für ihre Milch.<br />

Die ganze Arbeit für die Katz? Ohne kostendeckende<br />

Preise kann kein Milchbauer existieren


Lieben Sie Käse, in allen<br />

Variationen? Probieren Sie doch<br />

einen Frischkäse mit Cranberries<br />

oder Curry-Dattel, oder die<br />

Lachs-Dill Roulade aus<br />

Ziegenfrischkäse, wahlweise<br />

auch mit Kapern/Tomate. Ach,<br />

Sie sind eher Purist und für den<br />

reinen Natur-Geschmack? Oder<br />

kann Sie der Weichkäse mit<br />

Steinpilzpesto locken?<br />

Ja, der beste Käse kam aus Frankreich,<br />

aber Ziegenkäse, gereift in Calvados, mit<br />

Trüffeln oder nach französischer Art im<br />

Weinblatt affiniert, das kann auch eine<br />

Hofkäserei in der Hallertau, regional und<br />

natürlich aus Bioland-Erzeugung.<br />

Tausche Sau mit Ferkeln<br />

gegen Ziege mit Kitzen<br />

Hans Kellner aus Tegernbach ist ein wirklicher<br />

Käsekünstler und hat sich in 25 Jahren<br />

einen Betrieb mit Direktvermarktung aufgebaut,<br />

der sich sehen lassen kann: sechs<br />

Wochenmärkte fährt er wöchentlich<br />

an und ist in allen TAGWERK-Läden mit<br />

seinen Käseprodukten vertreten. Seine<br />

ersten Käsesorten, die Cabecous und<br />

die Pyramide mit Pappelasche, kennen<br />

sicher viele noch. Es gibt sie noch<br />

immer, und sie bereichern nach wie<br />

vor jeden Käseteller in ihrem schönen<br />

Gewürzkleid.<br />

Die Hallertau ist zwar hügelig, aber<br />

kein griechischer Landrücken, wo<br />

Ziegen zum Tagesbild gehören. Wie<br />

kam Hans Kellner ausgerechnet zur<br />

Ziegenhaltung? Auslöser für den Öko-<br />

Portrait | 6<br />

PORTRAIT<br />

Bock auf Ziege?<br />

Hans Kellner, Ziegenkäsespezialist<br />

und TAGWERK-Bauer aus der Hallertau<br />

gedanken war die Reaktorkatastrophe in<br />

Tschernobyl. Als Student gründete er mit<br />

Kommilitonen einen ökologischen Arbeitskreis,<br />

der Biobetriebe besichtigte. Hans<br />

Kellner wollte etwas Besonderes machen und<br />

auch die Frage klären, wie es mit dem<br />

elterlichen Betrieb weitergehen sollte. Mit<br />

einer Australienreise, bei der er Ziegenkäse<br />

kennenlernte, kam dann die Idee. Zurück von<br />

der Reise, tauschte er eine Sau mit Ferkeln<br />

aus dem elterlichen Betrieb gegen eine Goaß<br />

mit drei Kitzen. Die Goaß hieß Goaß und war<br />

der Anfang der Ziegenzucht. Mittlerweile<br />

sind es 120 Milch-Goaßn der Rasse „Bunte<br />

Deutsche Edelziege“ und mit den Namen der<br />

Goaßn wird es schwierig.<br />

Die „gschleckate Goaß“ ist<br />

sprichwörtlich<br />

Der Ziegenhof Kellner bewirtschaftet 30ha<br />

Fläche, die vorwiegend zur Futtererzeugung<br />

genutzt werden: Ein Drittel sind jeweils<br />

Kleegras, Hafer-/Gerste-/Erbsengemenge<br />

und Triticale. Das Futter wird von den Ziegen<br />

„ausgesucht und durchsucht“. Sie sind heikel


und mit ihrem geschickten, feinfühligen<br />

Mund sortieren sie sich<br />

das allerbeste heraus. Daher<br />

muss auch ständig frisches<br />

Futter vorgelegt werden: Vor<br />

dem Melken, nach dem Melken<br />

früh und abends und mehrfach<br />

untertags. Davon profitieren die<br />

Mastochsen des Betriebs, sie verwerten<br />

alles was die „gschleckatn<br />

Goaßn“ übriglassen. Und<br />

noch ein paar Resteverwerter in<br />

diesem Fall für die Molke der<br />

Käserei gibt es: die Schweine.<br />

Ziegen sind zudem neugierig,<br />

sie fressen alles Neue, was ihnen<br />

in den Weg kommt: Blumen,<br />

Dokumente, Mikrophonkabel,<br />

…beim Fotografieren muss man<br />

gut aufpassen.<br />

Hofkäserei mit Milchpipeline<br />

Hans Kellner muss seine Ziegen mit der<br />

Fütterung verwöhnen, dann danken sie das<br />

mit einer entsprechenden Milchleistung. Auf<br />

die Milchleistung kommt es schließlich an<br />

bei einer wirtschaftlich erfolgreichen Käseherstellung.<br />

Die Milch läuft über die Milchpipeline<br />

in die Käserei und wird dort schonend<br />

verarbeitet: Aus 10 Litern Ziegenmilch<br />

werden 1,2kg Frischkäse oder 1kg Weichkäse<br />

oder 0,8kg Hartkäse. Am Tag gibt so eine<br />

Goaß aber nur 2 Liter Milch mit 3,0-3,8% Fett<br />

(Kuhmilch: bis 4,9%) und etwa 3,5% Eiweiß.<br />

Nah am Kunden<br />

Viele kennen den Kellner Hans persönlich.<br />

Das schöne für uns Verbraucher ist<br />

nämlich, dass man ihn sehr oft selbst<br />

am Markt trifft: „Ich bin gern am Markt,<br />

nahe am Kunden und gerne selbstständig“,<br />

meint er dazu. Mit seinen 50<br />

Jahren ist er unter den Biopionieren<br />

einer der Jüngeren, und sein Betrieb<br />

entspricht den alten und modernen<br />

Kriterien eines Biobetriebes gleicher-<br />

Hans Kellner – hier mit Sohn Mane – erfindet laufend neue<br />

Käserezepturen<br />

maßen: Der Hallertauer Ziegenhof wirtschaftet<br />

regional und ökologisch mit einem<br />

geschlossenen Betriebskreislauf. Nach den<br />

Investitionen in ein neues Stallgebäude, die<br />

Käserei mit moderner Verarbei-tungs- und<br />

Lagertechnik steht nun das Wohnhaus als<br />

Baumaßnahme an und die Photovoltaikanlage<br />

muss noch auf das Dach des Ziegenstalles<br />

gebaut werden. Als Mitglied im Verband<br />

der „Handwerklichen Milchverarbeiter“<br />

arbeitet Hans Kellner zudem stets an seiner<br />

Käsequalität und an immer neuen Spezialitäten.<br />

Wir freuen uns darauf und sind stolz auf<br />

„unseren“ TAGWERK-Betrieb.<br />

Beate Mayer<br />

Märkte/Verkaufsstellen<br />

Di: München, Josepfsplatz 12-18 h<br />

Mi: München, Maria-Hilf-Platz 8-12 h<br />

München, Mangfallplatz 13-18 h<br />

Freising, Marienplatz 8.30 -13 h<br />

Do: München, Rotkreuzplatz 10-19 h<br />

Fr: Hofverkauf, Tel: 08756-326<br />

84104 Rudelzhausen/Tegernbach 14-17 h<br />

Sa: Freising, Marienplatz 7.30 -13 h<br />

7| Portrait


| 8<br />

Bio-Gaststätte<br />

mit Kleinkunstbühne<br />

in Aßling,<br />

Tel.: 08092/862160<br />

Caipy's<br />

bio&bühne<br />

www.caipys.de<br />

Kachelöfen und Kamine<br />

Grundofenbau Christian Siml<br />

Tel.08082/949419,<br />

ch.siml@gmx.de<br />

Herbstmarkt<br />

am 21.Sept. von 10-17 Uhr


Tahiras Auberginen<br />

Rezeptempfehlung von Carola Bauereiß,<br />

TAGWERK-BioMarkt Gröbenzell<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

● ein ca. 2,5cm langes Stück frischer Ingwer,<br />

geschält und grob gewürfelt<br />

● 6 große Knoblauchzehen<br />

● 800g Auberginen<br />

● ca. 350ml Olivenöl zum Anbraten<br />

● 1 TL Fenchelsamen (wahlweise)<br />

● ½ TL Kreuzkümmelsamen<br />

● 350g geschälte und grob gewürfelte Tomaten<br />

● 1 EL gemahlene Koriandersamen<br />

● ¼ TL gemahlenes Kurkuma (Gelbwurz)<br />

● 1/3 TL Cayennepfeffer<br />

● ca. ½ TL Salz<br />

● Den Ingwer und den Knoblauch in einem Mixer<br />

zerkleinern. 3EL Wasser dazugeben und so lange<br />

mixen, bis eine glatte Paste entsteht.<br />

● Die Auberginen in ca. 2cm dicke Scheiben<br />

schneiden, oder Dreiecke, wenn die Scheiben sehr<br />

groß sind.<br />

● 125ml Öl (=8EL) in einer tiefen Pfanne (ca.25-30cm<br />

Durchmesser) auf mittlerer Flamme erhitzen. Sobald<br />

heiß, so viele Auberginen hineinlegen, wie in einer<br />

Lage hineinpassen. So lange anbraten, bis sie eine<br />

rötlich-braune Farbe erhalten. Dann wenden und<br />

die andere Seite anbräunen. Mit den restlichen<br />

Auberginen ebenso verfahren. Überschüssiges Öl<br />

evtl. mit etwas Küchenkrepp abtupfen.<br />

● 3 EL Öl auf mittlerer Flamme in der Pfanne<br />

erhitzen. Sobald heiß, die Fenchel- und Kreuzkümmelsamen<br />

hineingeben. Nach einigen Sekunden (die<br />

Samen dürfen nicht verbrennen!) die geschälten,<br />

gewürfelten Tomaten, die Ingwer-Knoblauch-<br />

Mischung, den Koriander, Kurkuma, Cayennepfeffer<br />

und Salz hinzugeben. Köcheln lassen, währenddessen<br />

umrühren.<br />

● Nun die Auberginen vorsichtig untermischen. Auf kleiner Flamme<br />

ca. 5 Min. kochen lassen. Dabei vorsichtig umrühren. Falls die<br />

Auberginen noch nicht weich sind, den Deckel auf die Pfanne geben<br />

und auf sehr kleiner Flamme weitere 5-10 Min. kochen.<br />

● Die Auberginen schmecken mit Reis und/oder gegrilltem Lamm,<br />

aber auch kalt mit Naan (indisches Fladenbrot).<br />

9| Rezept<br />

Carola Bauereiß arbeitet seit<br />

14 Jahren in verschiedenen<br />

Naturkostläden und ist gelernte<br />

Ernährungsberaterin.<br />

Seit zwei Jahren – also seit<br />

der Eröffnung – gehört sie<br />

zum Team des Gröbenzeller<br />

TAGWERK-BioMarkts, wo sie<br />

für die Käsetheke verantwortlich<br />

ist.<br />

Bevor Carola zur Naturkostbranche<br />

kam, machte sie in<br />

England eine Ausbildung zur<br />

Erzieherin. Dort freundete<br />

sie sich mit einer Pakistanin<br />

an und lernte deren Kochkünste<br />

kennen. Eines der<br />

Rezepte – die sie normalerweise<br />

wie einen Schatz hütet<br />

– gibt sie hier an die LeserInnen<br />

der TAGWERK-<br />

Zeitung weiter.


Wussten Sie, dass ein Viertel<br />

aller weltweit eingesetzten<br />

Insektizide auf Baumwollfelder<br />

gespritzt werden? Wussten Sie,<br />

dass der Lohn für die Näherin<br />

einer Jeans nur 1% vom<br />

Verkaufspreis beträgt? Und<br />

wussten Sie, dass ein Baumwollstoff<br />

mit einem Mix aus<br />

zahlreichen z.T. hochgiftigen<br />

Chemikalien behandelt wird, bevor<br />

er in unseren Läden landet?<br />

IIch wusste das alles, ehrlich gesagt, bis<br />

vor kurzem nicht so genau. Andere VerbraucherInnen<br />

sind da wesentlich besser<br />

informiert und haben durch entsprechend<br />

gezieltes Einkaufsverhalten dazu beigetragen,<br />

dass sich auf dem<br />

Textilmarkt in den letzten<br />

Jahren einiges verändert<br />

hat: die öko-faire Kleidung<br />

hat den Sprung aus<br />

der Nische geschafft!<br />

Ein paar engagierte Unternehmen,<br />

ein paar pfiffige<br />

Werbeagenturen, ein<br />

paar bekennende Hollywoodstars<br />

– und plötzlich<br />

gibt es „Eco-Labels“, die<br />

„hip“ sind, und plötzlich<br />

wandeln öko-fair gekleidete<br />

Models über die Laufstege<br />

der glitzernden<br />

Modewelt. Und kein Mode-<br />

journal, keine Frauenzeitschrift,<br />

kein Lifestylemagazin<br />

versäumt es,<br />

dieses neue Phänomen zu<br />

schildern und die Segnungen<br />

der ökologisch an-<br />

Verbraucher | 10<br />

VERBRAUCHER<br />

Textilmarkt in Bewegung<br />

Öko-faire Kleidung auf dem Weg aus der Nische<br />

gebauten Baumwolle sowie der fairen<br />

Produktionsbedingungen in einzelnen asiatischen<br />

Textilfabriken zu preisen.<br />

Die Aralsee-Katastrophe<br />

Höchste Zeit also, dass sich auch die TAG-<br />

WERK-Zeitung in diesen Chor einreiht. Auch<br />

wenn mich der ganze Modezirkus in der<br />

Regel kalt lässt, kann ich zu dieser Entwicklung<br />

nur sagen: es ist gut so! Birkenstock-Sandalen<br />

und kratzende Wollpullover<br />

konnten die Massen halt nicht begeistern.<br />

Deshalb ist es gut, dass es mittlerweile eine<br />

große Auswahl an modischer öko-fairer Kleidung<br />

gibt, so dass auch die Modebewussten<br />

auf diesem Gebiet fündig werden.<br />

Noch beträgt der Anteil der biologisch an-<br />

Die Nachfrage nach ökologisch angebauter Baumwolle ist in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich angestiegen. Bodenschonende<br />

Fruchtwechsel-Zyklen und der Verzicht auf chemische Pestizide und<br />

genetisch verändertes Saatgut haben aber ihren Preis: Bio-Baumwolle<br />

ist rund doppelt so teuer wie konventionell angebaute Ware.<br />

(Foto: www.oekotex.com)


gebauten Baumwolle nur 0,1% der weltweiten<br />

Baumwoll-Produktion. Aber mit<br />

rasant steigender Tendenz! Konventionelle<br />

Baumwolle wird in Monokulturen angebaut,<br />

die riesige Mengen Pestizide, Insektizide und<br />

synthetische Düngemittel benötigen. Rund<br />

30.000 Menschen sterben jedes Jahr an<br />

Vergiftungen durch Agrochemikalien im<br />

Baumwollanbau. Die künstliche Bewässerung<br />

führt zu Versalzung und Versteppung<br />

der Böden – berühmtestes und tragischstes<br />

Beispiel ist der Aralsee, der aufgrund der<br />

Bewässerung großflächiger Baumwoll-Plantagen<br />

an seinen Zuflüssen<br />

auf ein Viertel seiner ursprünglichen<br />

Größe geschrumpft ist – eine<br />

ökologische und soziale Katastrophe<br />

unglaublichen Ausmaßes!<br />

Chemie auf unserer<br />

Haut<br />

Aber der Anbau ist nur der erste<br />

Schritt einer langen Produktionskette.<br />

Der Baumwollfaser wird in<br />

weiteren Verarbeitungsschritten<br />

eine sogenannte „Ausrüstung“ verpasst.<br />

Erstmal eine Chlorbleiche,<br />

um den natürlichen Gelbton zu entfernen.<br />

Dann ein Bad in Natronlauge,<br />

damit die matte Faser glänzt.<br />

Dann ein Säurebad, um Heu- und<br />

Strohreste zu entfernen. Zum Weichmachen<br />

wird die Faser dann mit formaldehydhaltigen<br />

Kunstharzen behandelt. Und schließlich<br />

ein Chemiecocktail mit Schwermetallen<br />

und anderen Hämmern, um der Baumwolle<br />

die gewünschte Farbe zu geben. Mottenschutz,<br />

Imprägnierung, Appretierung... die<br />

Textilindustrie kennt eine reiche Palette weiterer<br />

chemischer Behandlungen. Am Ende<br />

ist die „Natur“faser Baumwolle triefend<br />

getränkt mit chemischen Substanzen, die<br />

dann auf unsere Haut losgelassen werden.<br />

Und das verseuchte Abwasser fließt meist<br />

ungeklärt in die Gewässer, weil in den betreffenden<br />

Ländern lasche Umweltstandards<br />

herrschen.<br />

Nähen unter aller Würde<br />

Und wie geht es den ArbeiterInnen an den<br />

Nähmaschinen? Miserabel. Für wenige Euro<br />

Monatslohn schuften sie 12-16 Stunden am<br />

Tag in schlecht belüfteten Hallen, werden<br />

ausgebeutet, diskriminiert, dürfen sich nicht<br />

organisieren, haben keinerlei Rechte. Auch<br />

Kinderarbeit ist noch häufig auzutreffen.<br />

Für unsere vermeintlich billigen Klamotten<br />

zahlen also andere mit ihrer Menschenwürde<br />

und ihrer Gesundheit. Aber: das<br />

„Haben Sie auch Sachen aus fairer Produktion? Und aus<br />

biologischer Baumwolle?“ – Solche Fragen helfen, Druck auf<br />

Hersteller und Händler zu erzeugen<br />

11 | Verbraucher<br />

alternative, das öko-faire Angebot ist vorhanden.<br />

Sein höherer Preis – das kennen wir<br />

ja aus dem Lebensmittelbereich – beinhaltet<br />

einen wertvollen Zusatznutzen: einen Beitrag<br />

zu einer ökologischeren und sozial<br />

gerechteren Welt.<br />

Hanna Ermann<br />

Sauerkraut selber<br />

machen?<br />

Krauthobel und Gärtopf<br />

mitsamt Rezeptanleitung<br />

abzugeben. H.Ermann,<br />

Tel. 08081/1043 oder<br />

08081/9379-27


Hundert – das<br />

ist ja das Jubiläumschlechthin.<br />

Und fast<br />

hätten wir es<br />

übersehen, wenn<br />

wir nicht zum<br />

20jährigen<br />

Genossenschafts-Jubiläum<br />

erstmals nachgezählt hätten.<br />

Tatsächlich, jedes Jahr vier<br />

Ausgaben – gibt irgendwann<br />

mit viel Geduld die Nummer<br />

100. Und so haben wir also auch<br />

dieses Jahr einen Grund<br />

gefunden zu feiern. 100 – eine<br />

wirklich runde Sache.<br />

Gut, in manch einer der Redaktionssitzungen<br />

ging es wirklich rund, aber in<br />

jeder ging es zur Sache. Jede Zeitungsnummer<br />

braucht zwei Sitzungen, die jeweils<br />

abends um 20 Uhr stattfinden. Mitten unter<br />

der Woche wurde also oft bis spät in die<br />

Nacht über das aktuelle Thema diskutiert,<br />

und vor allem wurden die Fragen gestellt,<br />

die die Welt bewegen:<br />

Biokost – Feinkost für Betuchte oder Brot<br />

für die Welt? (Frühjahr 97) Hat der Zeitgeist<br />

Angst? (Winter 2000) Was ist Glück? (Frühjahr<br />

2000)<br />

Und es wurden Antworten gefunden:<br />

Ohne Gift und Hormon für die Region<br />

(Sommer 98), Klimaschutz mit Messer und<br />

Gabel (Sommer 07)<br />

Wie sag ich’s meinen Lesern?<br />

Immer wieder haben wir es geschafft, mit<br />

neuen Worten unsere Weisheiten unters Volk<br />

zu bringen. Und jetzt sagen wir es schon zum<br />

hundertsten Mal: kauft endlich alle Bio aus<br />

der Region ein und zwar aus kleinen und<br />

überschaubaren Zusammenhängen, dann<br />

wird die Welt endlich wenigstens ein bisschen<br />

besser funktionieren. Doch ist an-<br />

zunehmen, dass<br />

uns auch diesmal<br />

nicht wirklich alle<br />

wahrnehmen, und<br />

deshalb ist damit<br />

zu rechnen, dass<br />

wir wohl auch weiterhin<br />

unsere Botschaft<br />

in immer<br />

neue Worte packen<br />

und in immer andere<br />

Zusammenhänge stellen werden, denn<br />

das Spiel mit den Worten und Bildern macht<br />

uns allen selbstredend höllischen Spaß.<br />

Was uns aber am meisten Freude bereitet,<br />

sind neben den weltbewegenden Themen<br />

unsere Portraits von Menschen aus der<br />

Nachbarschaft. Wir lernen sie beim Schreiben<br />

und Befragen oftmals selbst erst richtig<br />

kennen. Geradeso verhält es sich mit dem<br />

Warenkorb. Sich so intensiv mit einem Produkt<br />

zu befassen, dass man es in der Zeitung<br />

präsentieren kann, bildet ungemein. Wir<br />

ziehen also durchaus einen Gewinn aus<br />

unserer ehrenamtlichen Arbeit. Ehrenamtlich?<br />

Vielleicht weiß es ja noch nicht jeder:<br />

diese Zeitung ist das Vereinsorgan des TAG-<br />

WERK-Fördervereins für ökologischen<br />

Landbau, dient der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

wird vom Verein und einem eigenen Zeitungsförderkreis<br />

– dem wir an dieser Stelle<br />

herzlich danken – finanziert und kann von<br />

jedem durch eine Mitgliedschaft beim<br />

Förderverein unterstützt werden.<br />

100 x<br />

TAGWERK<br />

Zeitung<br />

100 x TAGWERK-Zeitung |12<br />

Spiel mit Worten,<br />

Spiel mit Zahlen<br />

Übrigens, weil wir 20 Jahre lang unsere<br />

Zeitungsnummern nicht gezählt haben, entging<br />

uns bisher so manches Jubiläum. Da<br />

wir alle jedoch Gefühlsmenschen sind, haben<br />

wir unsere Jubiläumsnummern wohl intuitiv<br />

als solche erkannt und mit Außergewöhnlichem<br />

geehrt. Denn wie anders ist zu erklären,<br />

dass gerade die 20. Nummer dazu<br />

auserkoren war, unsere jetzige Chefredakteurin<br />

Hanna Ermann mit der Erscheinung


Hier sehen Sie das Zeitungs-Team zu Beginn der Sitzung. V.l.n.r.: Hanna Ermann, Reinhard Gromotka,<br />

Inge Asendorf, Franz Leutner. Nicht auf dem Bild: Michael Rittershofer<br />

ihres ersten Artikels im Team zu begrüßen.<br />

Oder dass das erste farbige Titelblatt punktgenau<br />

zur 50. Ausgabe erschien. Die Redaktion<br />

stellte sich erstmals per Foto in der<br />

Nummer 75 vor. 20 Jahre TAGWERK wurde<br />

passend zum Gründungsjahr 1984 mit der<br />

Nummer 84 gefeiert. Nur was die Zahl 47<br />

für uns bedeutet, dahinter bin ich noch nicht<br />

gekommen. Nach 47 Ausgaben wurde die<br />

Zeitung erstmals relauncht, und zum zwei-<br />

Und hier sehen Sie das Zeitungs-Team am Ende der Sitzung.<br />

13 | 100 x TAGWERK-Zeitung<br />

ten Mal nach – man höre und staune –<br />

wiederum exakt 47 Ausgaben. So könnte<br />

man noch stundenlang über Zahlen philosophieren.<br />

Das Beste daran ist allemal: zum<br />

Feiern geben runde Zahlen immer einen<br />

guten Anlass. Apropos, nächstes Jahr wird<br />

so richtig gefeiert: da gilt es 25 Jahre Genossenschaftsgründung<br />

gebührend zu ehren,<br />

und Sie können sich sicher sein, wir werden<br />

auch da wieder neue Worte und passende<br />

Themen finden,<br />

um unsere Botschaft<br />

in die Welt<br />

zu schreiben …. bis<br />

wir hundert Jahre<br />

alt sind.<br />

Reinhard Gromotka


| 14<br />

www.max-schmid-schuhe.de


Sonnenblumenöl, Rapsöl, Hanföl,<br />

Leinöl, Sojaöl – Stefan Jahrstorfer<br />

ist vielseitig. Vom Anbau über die<br />

Pressung bis zur Abfüllung und<br />

Vermarktung ist alles in seiner<br />

Hand. Die Wertschöpfung bleibt so<br />

auf dem Hof, die Arbeit und das<br />

Risiko der Vermarktung natürlich<br />

auch.<br />

Der große Vierseit-Hof liegt in den Weiten<br />

des Vilstals in Niederbayern, in Wochenweis<br />

nahe Landau. Hier wohnt und arbeitet<br />

er zusammen mit seiner Frau Brigitte<br />

und Sohn Adrian. Die Eltern leben nebenan,<br />

der Vater hat neben der Landwirtschaft<br />

lange eine Naturheilpraxis betrieben.<br />

In den großen Wirtschaftsgebäuden, z.T.<br />

mit wunderschönem Gewölbe, ist Platz für<br />

die gesamte Verarbeitung der verschiedenen<br />

Saaten: für Trocknung und Lagerung, fürs<br />

Pressen, Abfüllen und Verpacken. Die Felder<br />

AUS UNSEREM WARENKORB<br />

15 | Warenkorb<br />

Öl aus<br />

dem<br />

Vilstal<br />

liegen überwiegend in unmittelbarer Nähe<br />

des Hofes. Stefan Jahrstorfer ist seit 1990<br />

Mitglied im Anbauverband Bioland. Und seit<br />

langem beliefert er TAGWERK mit seinen<br />

hochwertigen naturbelassenen Speise-Ölen.<br />

„Berühmt“ geworden ist Stefan Jahrstorfer<br />

durch den Anbau von Hanf. 1995 gab es eine<br />

ganze Seite im „Spiegel“, weil er damals der<br />

einzige Deutsche war, der „außerhalb von<br />

Forschungsfeldern und Botanischen Gärten<br />

ganz legal ... die Lieblingspflanze aller Kiffer<br />

anbauen darf – Cannabis, den Hanf, aus dem<br />

auch die Drogen Haschisch und Marihuana<br />

gewonnen werden“ (Der Spiegel 32/1995, S.<br />

45) Angebaut wurde allerdings eine „schlappe<br />

Sorte“ mit minimalem Gehalt des Rauschstoffes<br />

Tetrahydrocannabiol (THC).<br />

Das konnte zunächst Diebe nicht abhalten.<br />

Aber inzwischen weiß man in der Umgebung,<br />

dass eine berauschende Wirkung bei<br />

diesem Hanf ausbleibt. Die Felder brauchen<br />

keine Umzäunung mehr.


Umdenken und umstellen<br />

1989 hat Stefan Jahrstorfer den Hof auf bio<br />

umgestellt, „weil das andere einfach keinen<br />

Sinn gibt“. Zumal damals in der konventionellen<br />

Landwirtschaft auch noch Überschüsse<br />

produziert wurden. Er hatte eine<br />

landwirtschaftliche Lehre gemacht und danach<br />

die Höhere Landbauschule in Rottalmünster<br />

besucht. Er ist staatlich geprüfter<br />

Landwirt mit Ausbildungsberechtigung.<br />

Bei seinem Einstieg in den Hof 1986 war<br />

wirtschaftlich eigentlich alles in Ordnung.<br />

Angebaut wurden zu je einem Drittel Zuckerrüben<br />

– „das war ein gutes Geschäft“ – Weizen<br />

und Wintergerste. „Aber ich wollte weg<br />

von der Chemie und dem Wahnsinn des<br />

immer mehr ernten, düngen, spritzen<br />

Müssens, weg von der Ausbeutung der<br />

Natur, hin zu einem Leben, das natürliche<br />

Gesetzmäßigkeiten berücksichtigt. Erst das<br />

macht den Beruf des Landwirts für mich<br />

interessant.“<br />

Auf die Ölsaaten ist er eigentlich durch<br />

Zufall gekommen. Eine Ölmühle hatte ihm<br />

einen Vertrag für den Anbau von Sonnenblumen<br />

angeboten. Heute baut er auf 58 ha<br />

Ackerland neben den Ölsaaten Getreide und<br />

Zuckerrüben an, sowie Rotklee zur Saatgutvermehrung.<br />

Zum Hof gehören außerdem<br />

13 ha Wald.<br />

Qualitätsarbeit<br />

Stefan Jahrstorfer ist ein sorgfältiger Mensch.<br />

Dass vom Anbau bis zur Abfüllung alles am<br />

Hof gemacht wird, sieht er als eine Voraussetzung<br />

für die Qualität seiner Öle. Ölsaaten<br />

sind anfällig für Schimmel und Oxydation.<br />

Wichtig ist also, dass die Samen bei der Ernte<br />

nicht beschädigt werden, dass sie gut getrocknet<br />

werden und dass sie ohne Zufuhr<br />

von Wärme schonend gepresst werden.<br />

Die Sorgfalt muss schon auf dem Feld beginnen.<br />

Gute Qualitäten werden in unseren<br />

Breiten z.B. bei Sonnenblumen nur erreicht,<br />

wenn eine weite Fruchtfolge eingehalten<br />

wird, sonst droht ein Befall mit Pilzen. „Am<br />

Warenkorb | 16<br />

besten sollten nur alle 10 Jahre Sonnenblumen<br />

auf dem gleichen Feld stehen.“<br />

Aber nicht nur Pilzbefall ist eine Gefahr<br />

für Qualität und Ertrag, besonders wenn es<br />

im Sommer viel regnet. Viele Kleintiere<br />

mögen die Pflanzen, z.B. den Raps. Seine<br />

Blüten schmecken besonders den kleinen<br />

schwarzen Rapsglanzkäfern. Frühere Rapssorten<br />

haben die Käfer gemieden, sie waren<br />

ihnen zu bitter. Sie enthielten Erucasäure,<br />

einen natürlichen Schutz der Pflanze vor<br />

Schädlingen. Die Erucasäure gilt aber als<br />

schädlich für den Menschen, also hat man sie<br />

rausgezüchtet. Und muss dafür nun – im<br />

konventionellen Landbau – umso mehr<br />

spritzen. Ein Fortschritt? Stefan Jahrstorfer<br />

hat einen Tipp bekommen: Spritzen mit<br />

Sonnenblumenöl. Wenn das nicht funktioniert,<br />

weiß er nicht, ob er noch weiter<br />

macht mit dem Raps.<br />

Kleine Ölkunde<br />

„Native“, d.h. naturbelassene Speiseöle<br />

gehören zu den wichtigsten Bestandteilen<br />

einer vollwertigen Ernährung – gesund und<br />

wohlschmeckend. Nach einer Richtlinie des<br />

Naturkosthandels dürfen „native“ Speiseöle<br />

nur mechanisch und ohne Wärmezufuhr gepresst<br />

werden. Anders als bei industriell her-<br />

Das Hanffeld – ein berauschender Anblick; Stefan<br />

Jahrstorfer bei der Kontrolle


Die Vilstaler Öle –<br />

Geschmack, Verwendung, Inhaltsstoffe<br />

Das Sonnenblumenöl ist der Klassiker. Es zeichnet sich<br />

durch nussigen Geschmack, Vitamin E-Reichtum und einen<br />

hohen Gehalt an Linolsäure aus. Geeignet für Salate und<br />

Rohkost und zum Dünsten von Gemüse mit etwas<br />

Flüssigkeit.<br />

Das Rapsöl hat ähnlich wie Olivenöl einen relativ hohen<br />

Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (= Ölsäure). Es<br />

enthält zusätzlich aber auch mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren, insbesondere Linolsäure sowie Vitamin E – eine perfekte Mischung. Es schmeckt<br />

nussig-frisch, leicht „grasig“ und eignet sich wie Sonnenblumenöl für Salate, Rohkost<br />

und zum Dünsten. Rapsöl hat einen höheren Rauchpunkt als Sonnenblumenöl und kann<br />

deshalb auch – wenn man zu hohe Temperaturen vermeidet – zum Braten und Backen verwendet<br />

werden.<br />

Das Sojaöl hat einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, überwiegend<br />

Linolsäure zu 50%, Alpha-Linolensäure zu ca. 10%. Durch seinen Lecithingehalt eignet es<br />

sich besonders zum Backen auch ohne Ei. Sein voller Geschmack passt zu kräftigen<br />

Gerichten.<br />

Das Hanföl hat einen schönen grünen Schimmer, es enthält Chlorophyll, dessen Element<br />

Molybdän wichtig für den Organismus ist. Und es enthält reichlich Vitamin E. Die<br />

Zusammensetzung der mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist optimal: 58% Linolsäure<br />

und 18% Alpha-Linolensäure. Außerdem enthält das Hanföl die bei Pflanzen sehr seltene<br />

Gamma-Linolensäure (3%), die mit verantwortlich ist für eine gesunde Haut. Hanföl wird<br />

deshalb auch empfohlen für Menschen mit Neurodermitis – innerlich und äußerlich. Es<br />

schmeckt hervorragend zu Rohkost und zu gedünstetem Gemüse. Es sollte aber nicht erhitzt<br />

werden.<br />

Das Leinöl hat von allen Ölen den höchsten Anteil an der wertvollen Alpha-Linolensäure:<br />

fast 60%. Damit ist Leinöl eine perfektive Ergänzung zu in der Küche häufiger verwendetem<br />

Sonnenblumenöl oder Olivenöl, denn diese enthalten wenig oder keine Linolensäure.<br />

Klassisch – und sehr bekömmlich – ist Leinöl zu Pellkartoffeln und Quark. Es hat einen<br />

kräftigen, leicht harzigen Geschmack.<br />

Und welches ihrer Öle essen die Jahrstorfers am liebsten? „Wir wechseln immer ab, uns<br />

schmecken alle. Hauptsache, das Öl ist naturbelassen, dann ist jedes Öl gut.“<br />

17 | Warenkorb<br />

Stefan Jahrstorfer an der Ölpresse, einer<br />

Schneckenpresse, die ähnlich wie ein Fleischwolf<br />

funktioniert. Die Rückstände der<br />

Ölpressung, der Presskuchen, sind wertvoller<br />

Dünger


Küchentipps<br />

Naturbelassene pflanzliche Öle<br />

müssen sorgfältig behandelt werden.<br />

Gerade Öle mit mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren sind besonders<br />

empfindlich gegen Licht, Sauerstoff<br />

und Wärme. Die UV-Strahlung beschleunigt<br />

die Autooxydation und zerstört<br />

das natürliche Vitamin E – das Öl<br />

wird schneller ranzig. Und das Öffnen<br />

der Ölflasche führt schon nach relativ<br />

kurzer Zeit zu Vitaminverlusten. Diese<br />

Öle also am besten kühl, dunkel und<br />

gut verschlossen lagern. Hanföl und<br />

Leinöl sollten nach dem Öffnen innerhalb<br />

von 4 Wochen, die anderen Öle<br />

innerhalb von 2-3 Monaten aufgebraucht<br />

werden. Speiseöle mit<br />

überwiegend einfach ungesättigten<br />

Fettsäuren wie das Olivenöl oder high<br />

oleic Sonneblumenöl sind deutlich<br />

länger haltbar.<br />

Beim Kochen und Braten sollten die<br />

Öle schonend erhitzt und nicht zu<br />

heiß werden. Das Öl sollte auf keinen<br />

Fall zu rauchen beginnen, denn dabei<br />

entstehen Vitaminverluste und vor<br />

allem schädliche Stoffe. Öle mit einem<br />

hohen Anteil an mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren (vor allem der dreifach<br />

ungesättigten Alpha-Linolensäure,<br />

wie sie in Hanföl und Leinöl enthalten<br />

ist) eignen sich nicht zum<br />

Erhitzen.<br />

Für den Geschmack und den<br />

Nährwert ist es immer gut, wenn<br />

nur mit wenig Öl gebraten oder<br />

gedünstet, und dann auf die fertigen<br />

Speisen ein Schuss Öl<br />

gegeben wird. Das kann jeder auch<br />

am Tisch selber machen.<br />

Warenkorb | 18<br />

gestellten Speiseölen dürfen also keine chemischen<br />

Lösungsmittel (wie z.B. Hexan)<br />

eingesetzt werden, dürfen Saaten öder Öl<br />

nicht erhitzt und raffiniert (entschleimt,<br />

entsäuert, gebleicht, desodoriert ...) werden.<br />

Die Ausbeute ist deshalb deutlich geringer<br />

als bei industriell hergestellten Ölen,<br />

Geschmack und Qualität dafür umso höher.<br />

Nur mit dem Fett in unserer Nahrung<br />

können die wichtigen fettlöslichen Vitamine<br />

aufgenommen werden: Vitamin A (und<br />

deren Vorstufe, die Carotine), sowie die<br />

Vitamine D und E. Und – ganz wichtig für<br />

guten Geschmack – Fett ist ein Aromaträger.<br />

Und schließlich ist Fett die einzig mögliche<br />

Nahrungsquelle für essentielle Fettsäuren:<br />

z.B. die 2fach ungesättigte Linolsäure (Omega<br />

6 Fettsäure) und die 3fach ungesättigte<br />

Alpha-Linolensäure (Omega 3 Fettsäure).<br />

Diese lebensnotwendigen, mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren kann der Körper nicht<br />

selbst herstellen, er ist deshalb auf ihre<br />

Zufuhr durch die Nahrung vor allem aus<br />

Saaten, nativen Pflanzenölen und Fisch<br />

angewiesen. Die Aufnahme dieser Fettsäuren<br />

senkt den Blutcholesterinspiegel und<br />

wirkt damit Herz-/Kreislauferkrankungen<br />

entgegen.<br />

Inge Asendorf<br />

Der Hof der Jahrstorfers ist ein beliebtes Ziel der TAGWERK-<br />

Radltour, die jedes Jahr einmal durch das Vilstal führt


Durchschnittliche Fettsäurenzusammensetzung<br />

verschiedener nativer Speiseöle in % des Gesamtfettgehalts<br />

Sorte Omega 3 Omega 6 Omega 9 gesättigte<br />

Alpha- Linolsäure einfach ungesät- Fettsäuren<br />

Linolensäure tigte Fettsäuren<br />

Vilstaler Speiseöle:<br />

Leinöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 . . . . . . . . . . . . . 14 . . . . . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Hanföl* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . . . . . 58 . . . . . . . . . . . . . . 13 . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Sojaöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . . . . . . . . . . . . . . 50 . . . . . . . . . . . . . . 55 . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Rapsöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . . . . . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . . . . . . 64 . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Sonnenblumenöl . . . . . . . . . . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 70 . . . . . . . . . . . . . . 20 . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Andere Öle und Fette**:<br />

Sonnenblumenöl high oleic . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 10 . . . . . . . . . . . . . . 82 . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Olivenöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 8 . . . . . . . . . . . . . . . 76 . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Distelöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 75 . . . . . . . . . . . . . . 13 . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Sesamöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 45 . . . . . . . . . . . . . . 42 . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Kürbiskernöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . . . . . . . . . . . . . . 51 . . . . . . . . . . . . . . 32 . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Kokosfett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 3 . . . . . . . . . . . . . . . 6 . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

Palmfett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 . . . . . . . . . . . . . . 2 . . . . . . . . . . . . . . . 13 . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

* und 3% Gamma-Linolensäure<br />

**Quelle:Sabine Pohl, Das Ölbuch – Speiseöle kompakt erklärt, Kempten, 2000, S. 51<br />

Dieses sehr informative und gut verständliche Buch wurde auch in anderen Teilen des vorliegenden Artikels<br />

genutzt.<br />

19 | Warenkorb


TAGWERK e.G. im Plus<br />

Die Generalversammlung hat getagt<br />

Das ist ein Novum: erstmals in der Geschichte<br />

der TAGWERK-Genossenschaft gibt es<br />

einen Bilanzgewinn. Der Jahresüberschuss<br />

2007 betrug 44.000 ¤, der Verlustvortrag nur<br />

noch 37.000 ¤. Somit konnte der Verlustvortrag<br />

vollständig getilgt werden – und es<br />

bleiben noch 7.000 ¤ echter Gewinn übrig.<br />

Kein Wunder also, dass die Stimmung auf<br />

der diesjährigen Generalversammlung<br />

blendend war und der Vortrag von Finanzvorstand<br />

Reinhard Bloch mit großem Applaus<br />

bedacht wurde. Was die Verwendung<br />

des Bilanzgewinns angeht, so beschloss die<br />

Generalversammlung einstimmig, ihn im<br />

Betriebsvermögen zu belassen.<br />

Vorstandsmitglied Klaus Hutner stellte die<br />

Umsatzentwicklung dar. Im Jahr 2007 stieg<br />

der Umsatz des TAGWERK-Großhandels um<br />

15% gegenüber 2006. Auch die Wochenmärkte<br />

haben – nach einigen rückläufigen<br />

Jahren – wieder deutlich zugelegt: um 12%,<br />

vermutlich auch deshalb, weil im „Biomobil“<br />

eine deutliche Konzentration auf regionale<br />

TAGWERK-Produkte stattgefunden hat. Gestiegen<br />

sind allerdings auch die Personalkosten,<br />

v.a. auf Grund einer Lohnerhöhung<br />

im vergangenen Herbst.<br />

intern | 20<br />

INTERN<br />

Personalia<br />

Alle vier gleichberechtigten Vorstandsmitglieder<br />

der TAGWERK e.G. stellten sich zur<br />

Wiederwahl und wurden in ihren Ämtern<br />

für ein weiteres Jahr bestätigt: Reinhard<br />

Bloch, Reinhard Gromotka, Klaus Hutner<br />

und Manfred Schüchter.<br />

Ber den Aufsichtsräten endete die jeweils<br />

dreijährige Amtszeit für Markus Bracker,<br />

Dieter Pichl und Hans-Georg Oswald. Markus<br />

Bracker kandidierte erneut, die anderen<br />

beiden nicht. Bracker wurde wiedergewählt;<br />

für die ausgeschiedenen Aufsichtsräte<br />

wählte die Versammlung drei neue Mitglieder:<br />

Josef Bauer (Landwirt aus Kumhausen<br />

b.Landshut), Siegi Pschibul-Markgraf<br />

(ebenfalls Kumhausen) und Angela Wallisch<br />

(ehemalige Ladnerin aus Markt Schwaben).<br />

Somit besteht der Aufsichtsrat nun aus 10<br />

Mitgliedern.<br />

In der 1.Sitzung des neugewählten Aufsichtsrats<br />

wurde Markus Bracker als Vorsitzender<br />

bestätigt, seine Stellvertreterin<br />

wurde Hanna Ermann. Als Schriftführerin<br />

fungieren weiterhin Inge Asendorf und stellvertretend<br />

Anita Pfenninger.<br />

Die Neu- und Wiedergewählten (v.l.n.r.): Siegi Pschibul-Markgraf, Markus Bracker,<br />

Klaus Hutner, Reinhard Bloch, Manfred Schüchter, Reinhard Gromotka, Josef Bauer


Unser Inn-Land<br />

unter dem Dach<br />

von TAGWERK<br />

Die ökologisch ausgerichtete Regionalinitiative<br />

Unser Inn-Land engagiert sich seit fast<br />

einem Jahrzehnt im Raum Altötting – Mühldorf<br />

– Wasserburg für sehr ähnliche Ziele<br />

wie der TAGWERK Förderverein e.V.: Aufklärungsarbeit<br />

bei Bauern, Verarbeitern und<br />

Verbrauchern für ökologisches Wirtschaften<br />

und regionale Warenwege. Doch ist es für<br />

eine so kleine Initiative wie Unser Inn-Land –<br />

trotz oder gerade wegen der vielen Erfolge,<br />

die sie in den vergangenen knapp 10 Jahren<br />

aufweisen konnten – nicht leicht, dauerhaft<br />

die umfangreiche Arbeit über Ehrenamt zu<br />

bewältigen. Nun ist seit Mai diesen Jahres<br />

Unser Inn-Land Teil des TAGWERK e.V., nicht<br />

mit dem Ziel, die Initiative Unser Inn-Land<br />

zu beerdigen, sondern im Gegenteil, um sie<br />

zu unterstützen. Wie das?<br />

Zunächst profitieren die Mitglieder von<br />

Unser Inn-Land von der bestehenden Infrastruktur<br />

des TAGWERK e.V., einem Geschäftsführer<br />

und Zivildienstleistenden mit festem<br />

Büro, die mehr Möglichkeiten haben, Aktionen<br />

und Veranstaltungen zu organisieren<br />

und durchzuführen. Da die TAGWERK-Genossenschaft<br />

ständig auf der Suche nach neuen<br />

21 | intern<br />

Produkten ist, besteht zudem die Aussicht,<br />

die Umsatzentwicklung des regionalen<br />

Sortiments auszudehnen – zum Vorteil für<br />

beide Seiten. Durch den Zuwachs an Mitgliedern<br />

wird darüber hinaus der TAGWERK e.V.<br />

noch schlagkräftiger – auch zum Vorteil für<br />

beide Initiativen.<br />

Ohnehin bestehen schon seit Jahren enge<br />

personelle und inhaltliche Verflechtungen.<br />

So gibt es eine ganze Reihe von Doppelmitgliedern.<br />

Das für TAGWERK sehr bedeutende<br />

Projekt „Lernort Bauernhof“ wurde gemeinsam<br />

mit Unser Inn-Land ausgearbeitet.<br />

Und ganz neu: Die Vorstandschaft des TAG-<br />

WERK e.V. hat sich erweitert, und zwar um<br />

Georg Ametsbichler (Inhaber der Aschauer<br />

Brauerei) und Monika Drax (Drax Mühle in<br />

Rechtmehring), beide bis zum Schluss Vorstände<br />

bei Unser Inn-Land. Also auch hier<br />

lebt die Idee fort.<br />

Wir freuen uns auf die gemeinsame<br />

Arbeit!<br />

Michael Rittershofer<br />

Vorstandssitzung beim TAGWERK-Förderverein: Gottfried Selmair, Rosemarie Heindl, Monika Drax und<br />

Georg Ametsbichler von Unser Inn-Land, Rudolf Oberpriller und Michael Rittershofer (v.l.n.r.). Nicht auf<br />

dem Bild: Josef Schmid, Andrea Schneider und Andreas Löffl


Des Marktes neue Kleider<br />

Nach 14 Jahren und 280.000 Kilometern auf dem Tacho<br />

hatte das alte TAGWERK-Biomobil seine Schuldigkeit<br />

getan. Es wurde nun ersetzt durch ein schmuckes,<br />

nagelneues, hochmodernes Verkaufsfahrzeug. Die<br />

Einrichtung ist schön und funktional, die Beleuchtung<br />

perfekt. Elisabeth Poebing bestückt hier gerade das<br />

Brotregal: "Ich bin ganz begeistert von dem neuen<br />

Biomobil". Wir gehen davon aus, dass die Begeisterung<br />

auch auf die MarktkundInnen überspringt und sich die<br />

Anschaffung durch weiter steigende Umsätze bezahlt<br />

macht.<br />

Was ist eigentlich Bio-Käse?<br />

Fast 60 KäsefachverkäuferInnen wollten das<br />

wissen und kamen deshalb ins Dorfener TAGWERK-<br />

Zentrum zum ganztägigen Käseseminar. Referent<br />

Mathias Skowradzius hatte auf all die vielen<br />

Fragen eine Antwort, und am Ende waren sowohl<br />

die Köpfe als auch die Mägen der TeilnehmerInnen<br />

wohl gefüllt. Denn dass eine Käseschulung nicht<br />

ohne ausgiebiges Probieren ablaufen kann, liegt in<br />

der Natur der Dinge.<br />

intern | 22


War Putenfleisch vor 15 Jahren<br />

noch ein kaum gefragtes<br />

Nischenprodukt, so hat es sich<br />

in letzter Zeit immer mehr zum<br />

Lieblingsfleisch vieler<br />

KundInnen entwickelt; entsprechend<br />

steil stieg die<br />

Nachfrage in den TAGWERK-<br />

Läden nach oben.<br />

Deshalb freut es uns besonders, dass wir<br />

dieses wichtige Produkt jetzt endlich aus<br />

originären TAGWERK-Strukturen anbieten<br />

und mit dem TAGWERK-Markenlogo, der<br />

blauen Welle, auszeichnen können. Denn der<br />

Betrieb, von dem wir das Putenfleisch beziehen,<br />

ist Mitglied bei TAGWERK geworden:<br />

„Wallners Bioputen“ aus Hebertshausen bei<br />

Dachau.<br />

In großzügigen, hellen Ställen können sich die<br />

Puten bewegen, so viel sie wollen, können<br />

scharren, kratzen, picken und im Sand baden<br />

Schon seit 1960 ist der Wallnersche Betrieb<br />

auf Geflügel spezialisiert. Damals wurden<br />

Junghennen aufgezogen, seit 1985 wurden<br />

Puten gemästet. 1995 stellte der Betrieb auf<br />

ökologische Wirtschaftsweise um und trat<br />

dem Anbauverband Naturland bei. Auf 90<br />

ha Ackerfläche bauen die Wallners das Futter<br />

für ihre Tiere an: Weizen, Mais und Erbsen.<br />

Diese Hauptkomponenten decken rund 75%<br />

der gesamten Futterration ab. Von Biobetrieben<br />

aus der Umgebung werden nur Soja,<br />

Raps und Sonnenblumen zugekauft. Spezielle<br />

Putenfutterbestandteile wie Mais-<br />

Putenfleisch und -wurst<br />

jetzt endlich in TAGWERK-Qualität<br />

23 | Verbraucher<br />

Was aussieht wie Holzpellets, sind Futter-<br />

Presslinge. Die Wallners schroten, mischen und<br />

verpressen das Futter komplett selber<br />

kleber und Kartoffeleiweiß sind derzeit noch<br />

nicht in Bioqualität erhältlich und werden<br />

deshalb in Absprache mit der Biokontrollstelle<br />

richtlinienkonform dazugekauft. Mit<br />

dem Mist der Puten werden die Felder gedüngt,<br />

so dass ein nahezu geschlossener<br />

Nährstoffkreislauf gewährleistet ist.<br />

Im Schlachthof der Süddeutsche Truthahn<br />

AG in Ampfing werden die Tiere geschlachtet.<br />

Das Fleisch kommt anschließend zur<br />

TAGWERK-Zentrale in Dorfen und zur TAG-<br />

WERK-Metzgerei Baumgartner in Haag/Obb.,<br />

wo die TAGWERK-Putenwurstspezialitäten<br />

handwerklich hergestellt werden.<br />

Da die Wallners ihr Futter zum überwiegenden<br />

Teil selber erzeugen, waren sie einer<br />

der wenigen Geflügelbetriebe, die nicht in<br />

den Nitrophen-Skandal vor einigen Jahren<br />

verwickelt waren.<br />

Wir heißen<br />

Simon Wallner<br />

und seine Familie<br />

bei TAG-<br />

WERK herzlich<br />

willkommen!<br />

Endlich aus originären TAGWERK-Strukturen<br />

lieferbar: Putenfleisch und Putenwurst


Biowirtshaus Sepp und Hilde Eisgruber<br />

Uriges Wirtshaus in Huttenstätt bei Gars am Inn. Ideal<br />

zum gesunden Schlemmen von hausgemachten<br />

Spezialitäten und Brotzeiten. Jeden Sonntag von 11 bis<br />

14 Uhr reichhaltiges Mittagsbuffet mit Ökoprodukten. In<br />

unserem Zirbelstüberl können Sie Feiern jeder Art abhalten.<br />

Unsere Speisen bestehen aus eigenen ökologischen<br />

Erzeugnissen, die fachgerecht für Sie zubereitet<br />

werden. Zudem bieten wir Ihnen unsere Ferienwohnungen<br />

an, die sich auch ideal für Kurzurlaube<br />

eignen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Huttenstätt.<br />

Tel. 08073/452<br />

| 24


Kleiner Falter – mach dein Testament<br />

Artenschutz contra Autobahnwahn<br />

Schön war das schon, seinerzeit, als den<br />

Lügnern noch lange Nasen wuchsen oder<br />

ihnen bei jedem falschen Wort eine Kröte<br />

aus dem Mund hüpfte. Und die Heuchler<br />

standen plötzlich nackt da oder wurden<br />

gleich vom Zornesblitz getroffen.<br />

Sagt heute einer „Biodiversität“, dann gehen<br />

die Kröten und viele andere in Deckung.<br />

„Vorsicht! Heuchler von ganz oben“, rufen<br />

sie noch, und ab in die Löcher. Sie haben<br />

ihren Brecht gelesen, wo es heißt: „Die<br />

Oberen reden vom Frieden. Kleiner Mann,<br />

mach Dein Testament.“ Wenn Beckstein und<br />

Tiefensee, Huber, Gabriel und Herrmann wie<br />

in diesem Sommer von Biodiversität reden,<br />

wenn sie die Artenvielfalt preisen, dann,<br />

kleiner Falter, ist der nächste Betonmischer<br />

nicht mehr weit.<br />

2000 Kilometer zusätzliche Autobahnen<br />

wollen sie bauen in unserem Land. Auf 6000<br />

Kilometern sollen aus vierspurigen Autobahnen<br />

sechsspurige werden. Das wird von<br />

genau jenen Parteien verfolgt, die nicht<br />

müde wurden, auf internationalen Konferenzen<br />

Schutzregime für den brasilianischen<br />

Tropenwald zu vereinbaren, die den Schutz<br />

der Wattenmeere fordern und der Republik<br />

Kongo ein besonderes Regenwaldabkommen<br />

auferlegen.<br />

Aberwitzige Prognosen<br />

Aber wehe, es geht um die Heimat. Da wird<br />

die schusssichere Weste angelegt, der Trachtenjanker<br />

drübergezogen und dann losmarschiert.<br />

Zum Beispiel Richtung Isental. Die A<br />

94 muss mitten durch eine Landschaft geschlagen<br />

werden, die sogar Schutzgebiete<br />

von europäischem Rang besitzt. In der Bäche<br />

noch mäandrieren dürfen, wo Rote-Liste-<br />

Arten noch genügend Raum zum Leben<br />

haben. Wo vom Auwald bis zum kleinen<br />

Wiesenkraut-Ameisenbläuling noch alles zu<br />

finden ist – Biodiversität eben.<br />

25 | Aus der Region<br />

Genau da wollen sie durch. Weil es ihnen<br />

nicht genügt, elf Kilometer weiter südlich<br />

die bestehende Bundesstraße B 12 auszubauen<br />

zu einer sicheren und leistungsfähigen,<br />

vierspurigen Verbindung. Dabei<br />

würde kein FFH 1 -Gebiet durchschnitten –<br />

bei der Isentalautobahn wären es zwei. Und<br />

bei der Alternative im Bereich der B 12 wäre<br />

auch keine einzige „Anhang-IV-Art“ mittel<br />

oder hoch betroffen. Bei der Isentalautobahn<br />

wären es neun!<br />

Aber sie wollen zwei Bundesfernstraßen<br />

nebeneinander. Eine A 94 und eine B 12.<br />

Denn nach den offiziellen Expertenprognosen<br />

sollen im Jahr 2020 täglich 60.000 Kfz<br />

zwischen München und Mühldorf fahren.<br />

Heute sind es 20 000! Verdreifachen also soll<br />

sich der Verkehr? Und das angesichts stetig<br />

steigender Spritpreise, die schon heute zu<br />

einer Stagnation führen? Es wird Zeit, dass<br />

wir uns wehren und diese sogenannten<br />

„Experten“ an ihren überlangen Nasen<br />

packen. Übrigens, gäbe es mehr Regionalwirtschaftler<br />

wie TAGWERK, bräuchten wir<br />

generell weniger Autobahnen.<br />

Heiner Müller-Ermann<br />

1 Flora-Fauna-Habitat = europäische Naturschutzrichtlinie,<br />

ein Gesetzeswerk mit mehreren Anhängen,<br />

im Anhang IV sind die besonders schützenswerten Tierund<br />

Pflanzenarten aufgelistet<br />

Vor kurzem<br />

erschienen:<br />

Das Isental-<br />

Buch –<br />

ein faszinierendesPortrait<br />

dieser<br />

einmaligen<br />

Flusslandschaft,herausgegeben<br />

von<br />

Dieter Vogel<br />

und Albrecht<br />

A.Gribl im<br />

Verlag Kiebitz<br />

Buch.


Wanderritt ins TAGWERK-Land<br />

Es ist soweit. Seit Tagen bin ich unruhig –<br />

ich mache meinen ersten Wanderritt<br />

mit. Um 9 Uhr stehen wir vor sechs Pferden.<br />

Putzen, satteln, packen; dann geht es in die<br />

Halle zu einer Einführung. So „funktionieren“<br />

unsere Pferde, erklärt uns Vero, unsere<br />

Rittführerin, und los geht’s von unserem<br />

Ausgangspunkt Neufraunhofen (Nähe Velden/Vils).<br />

Rast auf dem Hof der Familie Brandl , einem der<br />

allerersten TAGWERK-Betriebe<br />

Wir reiten durch Wald und Feld. Nach drei<br />

Stunden der erste Halt an einem See. Wir<br />

versorgen die Pferde und machen Brotzeit<br />

in einem kleinen fahrbaren „Zelt“: Ulli hat<br />

einen Biertisch und Bänke in einen Hänger<br />

gestellt. Bei Vollkornbrot, Käse und Obst<br />

stärken wir uns für die zweite Runde. Die<br />

Tiere sind uns schon vertrauter, ich bin gelöster<br />

und habe mehr Zeit zum Schauen.<br />

Durch eine wundervolle Landschaft geht es<br />

ins AmVieh-Theater auf dem Schafdornhof<br />

bei Schwindegg. Nach einem herrlichen Tag<br />

erreichen wir diese kleine grüne Oase mit<br />

einem Biohotel, netten Wirtsleuten und<br />

jeder Menge Tieren. Wir sind fasziniert von<br />

der schönen Umgebung, wohingegen unsere<br />

Pferde die zwei Lamas beeindruckend finden.<br />

Ein toller Service und wunderschöne<br />

Zimmer lassen uns den Aufenthalt genie-<br />

Reisen | 26 | Rückblick<br />

ßen. Tags darauf ist Bilderbuchwetter und<br />

wir reiten durch das Isental hinauf in die<br />

Gatterberge. Unser nächstes Ziel ist der Hof<br />

der Familie Brandl, in Burdberg b. St.Wolfgang.<br />

Eigentlich kenne ich die Gegend, aber<br />

jetzt, aus der Perspektive des Reiters, sehe<br />

ich sie mit anderen Augen. Am frühen<br />

Nachmittag sind wir am Ziel. Bei einem Blick<br />

über Land, der unbeschreiblich ist, genießen<br />

wir das köstliche Mittagessen. Es ist so<br />

gemütlich da, dass wir hängenbleiben.<br />

Nach einem langen Ratsch müssen wir<br />

doch wieder los. Also aufgesessen! Es<br />

geht wieder hinunter nach Dorfen. Ich<br />

habe ein sehr intensives Gefühl von<br />

Zeitlosigkeit, Ruhe und Frieden. Die<br />

Gruppe wächst zusammen und wir genießen<br />

den Ritt.<br />

Am Abend erreichen wir das TAGWERK-<br />

Hotel. Die Rasenfläche vor dem Haus wird<br />

zur Pferdeweide umfunktioniert, unsere<br />

Gefährten in die Nachtruhe entlassen.<br />

Wir machen es uns draußen gemütlich,<br />

essen und lachen miteinander.<br />

Am letzten Tag geht es Richtung Taufkirchen/Vils,<br />

zum Hof der Familie Selmair,<br />

TAGWERK-Betrieb in Wicheling. Wir reiten<br />

über hügeliges Land, vorbei an kleinen<br />

Kirchen und Bächen. Immer wieder bietet<br />

sich uns auf den Kuppen ein wundervoller<br />

Ausblick. Nachmittags erreichen wir den Hof.<br />

Wir werden mit duftendem Essen erwartet.<br />

Nach der Stärkung besichtigen wir das Anwesen<br />

mitsamt den Schweinen. Danach brechen<br />

wir ein letztes Mal auf. Die Pferde<br />

spüren, es geht Richtung Heimat. Noch einmal<br />

tragen sie uns sicher durch die Gegend.<br />

Der Abschied rückt näher, eine gewisse<br />

Wehmut schleicht sich ein. Am frühen Abend<br />

sind wir zu Hause. Ein letztes Mal unsere<br />

Freunde versorgt, Gepäck sortiert, Sättel<br />

verräumt. Dann müssen wir uns verabschieden.<br />

Alle sagen das Gleiche: Wir kommen<br />

wieder!<br />

Lisa Schmidl


REISEN<br />

Das TAGWERK-Reiseleiterteam<br />

beim Ausbrüten des<br />

neuen Programms für<br />

2009<br />

Inselhüpfen mit Fähre und Fahrrad: die<br />

TAGWERK-Reisegruppe erkundete die<br />

Ionischen Inseln<br />

Das jährliche Reisetreffen findet am 30.11. um 11 Uhr im TAGWERK-Zentrum Dorfen statt.<br />

Dabei wird das Programm der TAGWERK-Reisen für 2009 vorgestellt: Reisen nach<br />

Griechenland, Frankreich, Italien, Norddeutschland und regionale Touren in Bayern.<br />

Details im Internet ab Mitte Oktober, www.tagwerk.info<br />

Infos zum aktuellen Stand des Reiseprogramms: Tel. 08081 / 937956<br />

oder im Internet www.tagwerk.info<br />

Reisen | 27 | Rückblick<br />

Neu im Herbstprogramm:<br />

Auf alten Pilgerwegen<br />

Radtour von Siena nach Rom<br />

21. - 29.Sept. 08<br />

An der Südspitze der griechischen Halbinsel Mani<br />

darf auch mal geschoben werden


Rabattsystem bei TAGWERK Mkt.Schwaben<br />

Für die Treue und das Vertrauen möchte sich der Markt Schwabener TAGWERK BioMarkt bei<br />

seinen Kunden bedanken. Und bietet ab sofort ein Rabattsystem, bei dem jeder Kunde bis<br />

zu 5% seines Einkaufs automatisch gutgeschrieben bekommt.<br />

„Unsere Kunden bekommen eine sinnvolle Prämie. Entweder sie lassen es sich auszahlen,<br />

oder verrechnen es mit einem der über 2.000 Bio-Produkte. Keiner muss seine Schuhgröße<br />

angeben oder virtuelle Punkte oder Klebepunkte sammeln. Schon jetzt füllen TAGWERK-<br />

Kunden den Karten-Antrag mit Begeisterung aus.“ Der Inhaber Martin Fuchs sieht viele<br />

Vorteile gegenüber anderen Kundenkarten, vor allem ist das System transparent und<br />

harmoniert optimal mit den regionalen und nachvollziehbaren TAGWERK-Strukturen.<br />

| 28<br />

Wir haben sie – die passenden Bücher<br />

für Frühtaugeher, Sandalenträger, Klärteichfreaks,<br />

Griechenlandwanderer, Solarduscher,<br />

Internetuser, Ökobewusste, Autofahrer,<br />

Regionaldenkende, Literaturliebhaber,<br />

Männlein & Weiblein, Rotznasen,<br />

Weintrinker und für die Anderen auch.<br />

Was wir nicht haben, besorgen wir über<br />

Nacht<br />

täglich von 8.30-18.30, Do-19.00, Sa-<br />

13.00 Info&Bestellungen 24h täglich<br />

www.dbuch.ebuch.dedv.de


Programm AmVieh-Theater Schafdorn<br />

Fr 05.09. u. Sa 06.09. 20 Uhr Wiener Heurigenabend „Ich kann mein Schlüsselloch nicht<br />

finden” mit „Die drei Rebläuse”<br />

In ihrem neuen Programm durchqueren “Die Drei Rebläuse”<br />

musikalisch das alte Wien. Heiter unterhaltsam bis bitterböse<br />

erzählen sie – begleitet von der Ungarischen Geigerin Hermina<br />

Szabo – Geschichten rund um Wien, Liebe, Lust und<br />

Leidenschaft. Sie geben sich dabei ganz dem Wein hin und<br />

verfallen ihm mitunter. Ein Heurigenabend bei gutem Wein<br />

und österreichischen Schmankerln. Eintritt: 10 Euro<br />

So 07.09. ab 13.00 Uhr, Hoffest – Ökoerlebnistag auf dem Schafdornerhof<br />

Ende 21.00 Uhr unter dem Motto „Muuh, Määh, Täterää – Tiere, Schmankerl<br />

und Musik am Schafdornerhof”. Ab 14 Uhr umfangreiches<br />

Rahmenprogramm mit Hofführungen, Kutschenfahrten, Waldspaziergängen,<br />

Infoständen von Sozial- und Umwelteinrichtungen<br />

sowie einem Kinder- und Kulturprogramm.<br />

Eintritt: 10 Euro<br />

Fr 12.09. 20.00 Uhr PREMIERE: „gestochen, SCHARF!” Kabarett mit Gerhard Hoffmann<br />

und Hans Reichl<br />

In ihrem neuen Programm schwirren Gerti und Hansi als<br />

Mücken umher. Wie kommt die asiatische Tigermücke nach<br />

Bayern – oder was passiert, wenn das Weibchen einen Rüssel<br />

hat? Warum ist die männliche Hausmücke ein Weichei – oder<br />

warum das Männchen keinen Rüssel hat, aber viel Gefühl!<br />

Leben und Lieben in Zeiten von Klimawandel, Völkerwanderung<br />

und Body-Balance. Zwei Stechmücken packen aus – willkommen<br />

im Sumpf. Eintritt: 9 Euro<br />

Fr 19.09. 20.00 Uhr „gestochen, SCHARF!” (s.o.)<br />

Fr 26.09. 20.00 Uhr Musikalisches Dinée<br />

mit dem Ensemble „Musikalischer Lustgarten”. Zu einem 4-<br />

Gänge-Dinner besingen Koch Luigi, Kellnerin Heidi und Pianist<br />

Frank Liebesfreud und -leid aus Operetten und Opern. Höhepunkt<br />

ist Verdi’s Rigoletto: „La donna e mobile!” .<br />

Eintritt: 35 Euro inkl. 4-Gänge-Menü (15 Euro ohne Menü).<br />

Nur mit Reservierung.<br />

Fr 10.10. 20.00 Uhr „gestochen, SCHARF!” (s.o.)<br />

Sa 11.10. 20.00 Uhr „gestochen, SCHARF!” (s.o.)<br />

So 19.10. ab 13.00 Uhr Kirdahutsch’n zum Kirchweihfest<br />

Von 20. Oktober 2008 bis 13. April 2009 ist das<br />

AmVieh-Theater nur auf Anfrage geöffnet.<br />

Das Hotel hat ganzjährig geöffnet.<br />

29 | Termine


nach Absprache Treff der Münchner TAGWERK-Gruppe<br />

Info: Ulrike Krakau-Brandl, Tel. 089/670 56 47<br />

September<br />

Di 02.09. 20 Uhr Freising, Gasthaus Grüner Hof, Erdinger Str. 42<br />

Gentechnik – Pro & Contra<br />

mit Josef Feilmeier und Christoph Fischer<br />

Fr 6.9. 10.30 Uhr München, Marienplatz (Ende 13.30 Uhr am Odeonsplatz)<br />

Heimat bewahren und vererben, nicht verderben!<br />

Großdemonstration von Starbahngegnern, A94-Gegnern und<br />

anderen Heimatbewahrern<br />

Fr 12.9. 14-22 Uhr Zorneding, Bio-Hof Lenz, Münchner Str. 23<br />

Marktfest zum 5-jährigen Bestehen<br />

Sa 13.9. 9-14 Uhr München, Mariahilfplatz<br />

Marktfest der Ökostände<br />

Sa/So 13./14.9. ab 11 Uhr München, Leopoldstraße<br />

Streetlife-Festival München<br />

mit Infostand Ökologischer Landbau unter TAGWERK-Leitung<br />

So 14.9. 14-18 Uhr Rechtmehring, Waldgärtnerei d.Gemüsefee, Steinweger Str. 33<br />

Öko-Erlebnisnachmittag der Gemüsefee<br />

bitte anmelden unter T. 08076/887464 . Führung findet auch<br />

am 21., 28. Sept. und 5. Okt. statt.<br />

Do 18.9. 14 Uhr TAGWERK-Laden Dorfen, Johannisplatz 7<br />

Lisas Kräuter-Erlebnistag<br />

Gemeinsames Kochen und Infos über die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten<br />

unserer heimischen Wildkräuter in der<br />

Küche<br />

Fr 19.9. 10-16 Uhr München-Schwabing, Echt-Bio-Markt Tengstraße 31<br />

Verkostung regionaler Erzeugnisse, TAGWERK-Infostand<br />

So 21.9. 11-18 Uhr Naturgarten Schönegge, Meilendorf 20, Nandlstadt<br />

Hof- und Erntedankfest im Naturgarten Schönegge<br />

mit Feldgottesdienst an den Gemüsefeldern. T-Shirt-Malwettbewerb,<br />

Waldgeschichten, Gärtnereiführung, Ponyreiten,<br />

Strohburg, Live-Band ‚Ohrensausen’ und Lagerfeuer. Wer mit<br />

dem Fahrrad kommt, erhält ein Freigetränk.<br />

Termine | 30<br />

TERMINE


So 21.9. 10-18 Uhr Gut München-Riem, Isarlandstr. 1<br />

Hoffest auf Gut Riem zum Tag der Regionen<br />

Bund Naturschutz, Stadt München und TAGWERK-Ökokiste<br />

feiern zum 10. Mal. Kinderprogramm, Vorträge (u.a. über die<br />

TAGWERK-Reisen), Infostände und ein Kulturprogramm,<br />

Vorstellung traditioneller Handwerksberufe, Wertstoffbörse<br />

So 21.9. 10-17 Uhr Staudengärtnerei Terzi, Waldstraße 3, Niederhummel<br />

Herbstmarkt im Staudenhimmel<br />

mit Infoständen zur Gartenplanung und -anlage.<br />

Vorträge: 11h: Gräser – Bewegung und Licht im Staudenbeet<br />

(Manuela Graf); 14h: Fingerhut, Goldlack, Islandmohn -<br />

Zweijährige im Staudenbeet (Silke Huber, beide Dipl.Ing.<br />

Gartenbau). Livemusik, Kinderprogramm.<br />

Do-So 25.-28.9. 9-18 Uhr Botanischer Garten München<br />

Erntedank-Ausstellung mit Info- und Erlebnisstand ökologischer<br />

Landbau und Bodenfruchtbarkeit (mit TAGWERK)<br />

Do 25.9. 20-21.30 Uhr München, Leopoldstraße 46 A, Förderkreis für Umweltgesundung<br />

durch biodynamische Agrarkultur e.V.<br />

Samenfeste oder Hybrid-Saat fürs Brot?<br />

Sa 27.9. 8.30-16.30 Uhr TAGWERK-BioMarkt Gröbenzell, Olchinger Straße 56<br />

Ein Fest für alle Sinne – Entfalten Sie Ihre Sinne beim ‚Parcour<br />

für alle Sinne’. Die Malerin Ulrike Maase präsentiert ihre<br />

Ausstellung ‚Sinnesbilder’ (vom 20. bis 27.9.)<br />

Oktober<br />

Sa 4.10. 19.30 bis 0 Uhr Aschau am Inn, Brauerei Ametsbichler, Hauptstr. 13<br />

Bräukirta mit der Oarkarrer-Musi<br />

Sa 4.10. 14-17 Uhr Bräustüberl Aschau/Inn<br />

Wieviel Initiative(n) braucht Regionalvermarktung im Landkreis<br />

Mühldorf? Podiumsdiskussion mit Dr. Marcel Huber,<br />

Bgm. Salzeder (Aschau), Niederschweiberer (Direktvermarkter),<br />

Otter/Holzhammer (InnHügelLand), Widauer (Region Aktiv), Dr.<br />

Rittershofer (UnserInn-Land/TAGWERK), Schussmüller (Landratsamt),<br />

Eicher (Landwirtschaftsamt), Reichenspurner<br />

(Bauernmarkt/ Hofladen), Strauß (Dorfladen), Waldinger (Mdf<br />

Netz)<br />

So 12.10. 11-14 Uhr Ökologisches Bildungszentrum München (ÖBZ) – Herbstbrunch<br />

Mo-So 3.-8.11. 10-20 Uhr Riemarkaden München – Gesundheitstage<br />

Infostand Ökologischer Landbau unter TAGWERK-Leitung<br />

31 | Termine


Zentrale:<br />

Siemensstr. 2 ● 84405 Dorfen<br />

Tel: 08081/9379-20 ● Fax -30<br />

eMail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

www.tagwerk.net<br />

TAGWERK-Hotel<br />

Siemensstr.2 84405 Dorfen<br />

Tel.: 08081/9379-60 Fax -75<br />

TAGWERK � Siemensstr. 2 � 84405 Dorfen<br />

Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />

Deutsche Post AG � Entgelt bezahlt<br />

Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!<br />

TAGWERK<br />

Läden und -Lizenzpartner<br />

Dorfen TAGWERK-Laden Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />

Freising TAGWERK-BioMarkt Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />

Erding TAGWERK-BioMarkt Dr.-Henkel-Str.2 Tel. 08122/3411<br />

Mkt Schwaben TAGWERK-BioMarkt Marktplatz 26 Tel. 08121/46783<br />

Moosburg TAGWERK-Laden ‘Kleeblatt’ Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />

Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’ Innere Münchner Str.30 Tel. 0871/273930<br />

Gröbenzell TAGWERK-BioMarkt Olchinger Str.56 Tel. 08142/4487830<br />

Nandlstadt / Naturgarten Schönegge Meilendorf 20 Tel. 08168/96080<br />

Kraiburg / Öko-Korb Marktplatz 20 Tel. 08638/982577<br />

Landsham / TAGWERK Gemüse Gewerbestr.12 Tel. 089/9077937-0<br />

Dorfen / TAGWERK Partyservice Lehrer-Michel-Str.3 Tel. 08081/954450<br />

München-Riem / TAGWERK Ökokiste Isarlandstr.1 Tel. 089/94528744<br />

TAGWERK-Märkte<br />

München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />

München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />

München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />

Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten

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