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das ensemble - Schauspiel Essen

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schauspiel esseN<br />

STÜCK AUF!<br />

AUTorenTAge Am SChAUSpiel eSSen<br />

13.–15. April 2012


wir SChweben wieder von Charlotte Roos<br />

die ToTAlvernUTzUng der welT von Sandra Gugic<br />

SprengSäTze von Roland Hüve<br />

wild wehT der wind oder QUAdropheniA ii von Nikolaus Günter<br />

2pACAmArUheCTor von Enno Stahl und Stefan Filipiak<br />

verpiSS diCh gewiSS von Hartmut Musewald<br />

AbwASSer von Nora Schüssler<br />

Am leben werden wir niChT SCheiTern von Mario Salazar<br />

SzeniSChe einriChTUngen<br />

Karoline Behrens<br />

Ulf Goerke<br />

Siegfried Hopp<br />

Thomas Ladwig<br />

Michael Mertins<br />

Moritz Peters<br />

Jana Milena Polasek<br />

Sylvia Sobottka<br />

enSemble<br />

Lisa Förster<br />

Sven Gey<br />

Mechthild Grabner<br />

Gerhard Hermann<br />

Lisa Jopt<br />

Zora Klostermann<br />

Jan Pröhl<br />

Bernhard Schmidt-Hackenberg<br />

Sven Seeburg<br />

Johann David Talinski<br />

Adrian Thomser<br />

Rezo Tschchikwischwili<br />

Tina Wilhelm<br />

STÜCKAUSwAhl Und projeKTleiTUng<br />

Carola Hannusch<br />

Judith Heese<br />

Marc-Oliver Krampe<br />

Vera Ring<br />

STÜCKAUSwAhl Und moderATion<br />

Ulrike Gondorf<br />

AUSSTATTUngSleiTUng<br />

Andreas Jander<br />

bÜhne Und KoSTÜme<br />

Asima Amriko<br />

Jan Brandt<br />

Johanna Denzel<br />

Simone Grieshaber<br />

Christina Hillinger<br />

Anne Koltermann<br />

Johanna Meyer<br />

Nora Müller<br />

Natalia Nordheimer<br />

Elena Ortega<br />

Lisa Marie Rohde<br />

Mirjam Pajakowski<br />

Eunsung Yang<br />

liChT<br />

Daniela Schulz<br />

Ton<br />

Karolin Killig, Markus Schmiedel<br />

projeKTKoordinATion<br />

Und regieASSiSTenz<br />

Susanne Nowack<br />

regiehoSpiTAnz<br />

Cindy Piotrowski<br />

Nicole Steinsiepen<br />

AUSSTATTUngShoSpiTAnz<br />

Verena Leick<br />

Sarah Sleziona<br />

drAmATUrgiehoSpiTAnz<br />

Julia Rund<br />

TeChniSCher direKTor Daniel Kaiser | werKSTäTTenleiTer Und STellver-<br />

TreTer FÜr den bereiCh AUSSTATTUng Ralf Gehrke | TeChniSCher leiTer<br />

SChAUSpiel Michael Lüdiger | KonSTrUKTeUrin Sandra Meitinger-Schwartze |<br />

bÜhneninSpeKTor SChAUSpiel Stephan Abeck | bÜhnenmeiSTer Klaus-Detlef<br />

Sperl, Kalle Spies, Siegfried Zywitzki | leiTer der beleUChTUng SChAUSpiel<br />

Michael Hälker | beleUChTUngSmeiSTer Eduard Ollinger, Daniela Schulz |<br />

leiTerin der TonAbTeilUng Sabine Bormann | Ton Und video Reinhard Dix,<br />

Karolin Killig, Mark Rabe, Markus Schmiedel | leiTer deS mAlerSAAlS Und der<br />

plASTiKer Wolfgang Goroncy, Meinhard Groos | leiTer der SChreinerei Michael<br />

Kramer | leiTer der SChloSSerei Frank Karlisch | leiTer der deKorATionSwerKSTATT<br />

Peter Riemann | leiTer der reQUiSiTe Dirk Lücker | vorArbeiTer<br />

reQUiSiTe SChAUSpiel Ralph Kuisle | KoSTÜmdireKTor Ulrich Lott | leiTerin<br />

der KoSTÜmAbTeilUng SChAUSpiel Inga Koop | CheFmASKenbildnerin<br />

SChAUSpiel Karola Baumgart | leiTer der beTriebS- Und hAUSTeChniK<br />

Leonhard Johae | herSTellUng der deKorATionen Und KoSTÜme Werkstätten<br />

der Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> GmbH<br />

STÜCK AUF!-mArAThon am 14. April 2012, 12:00 Uhr, Casa<br />

AUFFÜhrUngSdAUer ca. 10 Stunden. Mehrere Pausen.<br />

AUFFÜhrUngSreChTe Nikolaus Günter, Hartmann & Stauffacher Verlag für Bühne,<br />

Film, Funk und Fernsehen („Wir schweben wieder“), Kaiser Verlag („Die Totalvernutzung<br />

der Welt“), Hartmut Musewald, Pegasus Theater- und Medienverlag<br />

(„Am Leben werden wir nicht scheitern“), Nora Schüssler, Enno Stahl und Stefan<br />

Filipiak, Theaterverlag Desch („Sprengsätze“)<br />

Die Autorentage „Stück auf!“ werden gefördert von der<br />

Kulturstiftung <strong>Essen</strong> und entstehen in Kooperation mit<br />

der Bühnenbildklasse der Kunstakademie Düsseldorf<br />

unter der Leitung von Prof. Johannes Schütz sowie der<br />

Folkwang Universität der Künste.<br />

Kulturpartner


liebeS pUbliKUm.<br />

„allem anfang wohnt ein Zauber inne“ schrieb schon Hermann Hesse.<br />

Dies gilt auch für unsere ersten autorentage „Stück auf!“ am <strong>Schauspiel</strong><br />

essen. Dass dieser Zauber auch mit viel arbeit verbunden ist, lässt sich<br />

erahnen. Ca. 10.000 Seiten wurden gelesen, bewertet und ein teil von<br />

ihnen schließlich ausgewählt. es galt eine fachkundige Jury zusam men-<br />

zustellen und sie mit zwei Hochschulen und den Mitarbeitern des <strong>Schauspiel</strong><br />

essen unter einen (terminlichen) Hut zu bringen. Hinzu kamen<br />

acht junge regisseure, die ausschnitte aus den ausgewählten Stücken<br />

zu einem großen „Marathon“ verdichteten. und nicht zu vergessen die<br />

neun autoren, die heute sicherlich der präsentation ihrer theaterstücke<br />

und der preisvergabe entgegenfiebern und sich zuvor in Interviews auch<br />

persönlich dem publikum vorstellen werden.<br />

Dass dies alles stattgefunden hat, verdanken wir unserer unermüdlich<br />

lesenden Dramaturgie, einem Künstlerischen Betriebsbüro mit nerven<br />

aus Stahl und einem ausstattungs- und technik-team, <strong>das</strong> immer eine<br />

lösung findet. also doch Zauberei!?<br />

Keine Zauberei aber ist die finanzielle unterstützung durch die Kulturstiftung<br />

essen, die all dies erst möglich gemacht hat. Ihr gilt unser<br />

ganz besonderer Dank! ebenfalls danken möchte ich der Stadt essen<br />

und der Sparkasse essen sowie dem Freundeskreis der theater und<br />

philharmonie, die wie selbstverständlich die preise ausgelobt haben.<br />

und ich bedanke mich bei prof. Bruno Klimek und prof. Johannes Klaus<br />

von der Folkwang universität der Künste sowie bei ruth Groß und<br />

prof. Johannes Schütz von der Kunstakademie Düsseldorf für die bereichernde<br />

Zusammenarbeit.<br />

also lassen Sie sich verzaubern bei unseren ersten autorentagen am<br />

<strong>Schauspiel</strong> essen!<br />

Christian tombeil<br />

Intendant <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />

TheATer AKTUell –<br />

eSSener AUTorenTAge 2012<br />

Was spiegelt die Befindlichkeiten unserer zeitgenössischen Gesellschaft<br />

besser wider als die Sensibilität, <strong>das</strong> einfühlungsvermögen, die<br />

Kreativität und der souveräne umgang mit der Sprache durch junge<br />

autoren, die diese Befindlichkeiten umzusetzen vermögen in theaterstücke,<br />

die uns mitreißen, aufwühlen, gar zurückstoßen, die wir bejubeln<br />

oder strikt ablehnen. Wie auch immer, es ist lebendiges, gegenwärtiges<br />

theater, Spiegelbild eines „Jetzt“, Kultur „at its best“!<br />

Mit vollem engagement und großer Befürwortung hat daher die Kulturstiftung<br />

der Stadt essen mitgeholfen, die ersten „essener autorentage“<br />

aus der taufe zu heben. Die großartige Idee von Christian tombeil hat<br />

uns spontan überzeugt. Gerne engagiert sich daher die Kulturstiftung<br />

der Stadt essen für dieses für <strong>das</strong> kulturelle leben in unserer Stadt<br />

so wichtige projekt, <strong>das</strong> wegführt von der reinen „eventkultur“, uns<br />

themen unserer Gesellschaft vor augen führt, die uns sozusagen „auf<br />

den nägeln brennen“, Dramatik in Bild und Sprache, heute, jetzt!<br />

Christian tombeils Idee ist offenbar auch bei den jungen, zeitgenössischen<br />

autoren auf großen Zuspruch gestoßen, 170 Stücke wurden<br />

eingesandt. Die hochkarätig besetzte Jury wird es nicht leicht haben,<br />

hieraus die besten auszuwählen.<br />

autorentage in essen, <strong>das</strong> gab es noch nie!<br />

Möge diese großartige Initiative vollen erfolg haben, <strong>das</strong> publikum<br />

begeistern und – ebenso wünschenswert – Wege in eine weiterhin<br />

hoch lebendige Zukunft der theaterkultur in essen weisen.<br />

Dr. Henner puppel<br />

Kulturstiftung der Stadt <strong>Essen</strong>


Das <strong>Schauspiel</strong> essen veranstaltet vom 13. bis zum 15. april 2012<br />

zum ersten Mal die autorentage „Stück auf!“, in deren Mittelpunkt die<br />

präsentation von acht ausgewählten theaterstücken und ihren autoren<br />

steht. Wir denken in der Spielzeit 2011/12 über Formen des (bürgerlichen)<br />

Widerstands nach, über eine neu erwachte protestkultur,<br />

zivilen ungehorsam, Demokratie, Volkszorn und die damit verbundene<br />

Hysterie, den Wunsch nach Solidarität – zwischen den Generationen,<br />

den Kulturen – und darüber, welche rolle Kunst im rahmen einer neu<br />

erwachten „Widerstandskultur“ spielen kann. In diesem Zusammenhang<br />

waren die teilnehmenden Dramatiker gebeten, Stücke unter dem<br />

thema „Widerstehen!“ einzusenden.<br />

Fast 170 Stücke erreichten uns. aus ihnen wählten die Dramaturgen<br />

des <strong>Schauspiel</strong> essen gemeinsam mit der Dramaturgin und Journalistin<br />

ulrike Gondorf, die auch den Stückemarathon moderieren wird, acht<br />

Stücke aus, die nun in szenischen lesungen ausschnittsweise dem publikum<br />

und der Fachwelt vorgestellt werden. eine fünfköpfige Jury entscheidet,<br />

welcher autor den preis der Stadt essen, gefördert von der<br />

Sparkasse essen, in Höhe von € 5.000 erhält. Verbunden hiermit ist<br />

zudem die uraufführung dieses Stückes in der Spielzeit 2012/13 am<br />

<strong>Schauspiel</strong> essen. auch <strong>das</strong> publikum hat die Chance, sein lieblingsstück<br />

mit einem preis in Höhe von € 1.000 zu küren, den der Freundeskreis<br />

theater und philharmonie essen e. V. zur Verfügung stellt.<br />

dAS progrAmm<br />

12:00 Uhr<br />

Begrüßung durch Intendant<br />

Christian Tombeil<br />

12:15-13:30 Uhr<br />

Wir schweben wieder<br />

von Charlotte roos<br />

Die Totalvernutzung der Welt<br />

von Sandra Gugic<br />

13:30-14:00 Uhr<br />

Pause<br />

14:00-15:30 Uhr<br />

Sprengsätze<br />

von roland Hüve<br />

Wild weht der Wind<br />

oder Quadrophenia II<br />

von nikolaus Günter<br />

15:30-16:00 Uhr<br />

Pause<br />

16:00-17:30 Uhr<br />

2PacAmaruHector<br />

von enno Stahl und Stefan Filipiak<br />

verpiss dich gewiss<br />

von Hartmut Musewald<br />

17:30-18:30 Uhr<br />

Pause<br />

18:30-20:00 Uhr<br />

Abwasser<br />

von nora Schüssler<br />

Am Leben werden wir<br />

nicht scheitern<br />

von Mario Salazar<br />

20:00 Uhr<br />

Song for whoever<br />

Johann David talinski, Jörg Butler<br />

und pascal Wenzke improvisieren<br />

die Melodie deines lebens<br />

21:00 Uhr<br />

Preisverleihung<br />

durch Oberbürgermeister<br />

Reinhard Paß<br />

Im Anschluss (ca. 22:00 Uhr)<br />

Party<br />

mit der spanischsprachigen<br />

popband „a solas sin mi“


die STÜCKe Und die AUToren<br />

wir SChweben wieder<br />

von Charlotte Roos<br />

Szenische Einrichtung Karoline Behrens<br />

Bühne Mirjam pajakowski<br />

Kostüme asima amriko<br />

Laura lisa Förster<br />

Bruno Bernhard Schmidt-Hackenberg<br />

Edith tina Wilhelm<br />

Maria Mechthild Grabner<br />

Carl Gerhard Hermann<br />

laura dolmetscht simultan – gerade Hugo Chávez, der in Kopenhagen<br />

die imperialistische Weltdiktatur brandmarkt. Während sie in enger<br />

Kabine <strong>das</strong> große Ganze vermittelt, ringt ihr Freund Carl mit dem<br />

Kleinklein des eigenen Selbst. alle psychokrankheitsbilder hat er<br />

durch, seine therapeutin ist mit ihrem latein am ende. laura will er<br />

aus seinem leben ekeln, um diesem dann endlich ein ende zu machen.<br />

aber nicht einmal <strong>das</strong> will ihm gelingen. In einer Stripbar versucht<br />

er, irgendwie seine stagnierende existenz zu sprengen, und trifft auf<br />

edith, die nach einer Jugend als Hochseilartistin nun überraschend<br />

würdevoll an der Stange tanzt. In ihrer leichten, direkten art wirbelt<br />

sie nicht nur Carls lebensbodensatz ordentlich auf, sondern mobilisiert<br />

auch Bruno, der auf einmal eine seltsame affinität zu den Hornbrillen<br />

seines Vaters entwickelt hat und immer mehr dessen Sichtweisen<br />

mit den Gestellen gleich mit übernimmt. Ganz für sich joggt<br />

zuguterletzt Maria am Fluss entlang, dreimal in der Woche dreißig<br />

Minuten, und kann es nicht fassen, wie wenig sie von anderen wahrgenommen<br />

wird, wie sehr sie ausgeschlossen ist von allem, was sie<br />

sich für ein angemessen erfolgreiches leben vorgestellt hat.<br />

Von lauras politischem Kommentar begleitet, schrauben sich nun<br />

Carl, edith, Bruno und Maria immer weiter rein in ihre existenzkämpfe,<br />

ihre Wünsche, Ängste, neurosen, Überlebensstrategien.<br />

Charlotte Roos wurde 1974 in Düsseldorf geboren<br />

und lebt in Berlin. nach dem Magister in den<br />

Fächern Germanistik und romanistik folgten erste<br />

regieassistenzen am Deutschen <strong>Schauspiel</strong>haus<br />

in Hamburg, beim Steirischen Herbst in Graz und<br />

am Staatstheater Hannover. eigene Inszenierungen<br />

seit 2001 in Graz, Bochum, Hannover und Zürich.<br />

Künstlerisches Studium am Deutschen literaturinstitut<br />

leipzig. theatertexte und prosa. einladung zu den Wiener<br />

Werkstatttagen im Oktober 2007. aufenthaltsstipendium der Stiftung<br />

Künstlerdorf Schöppingen 2008/09. teilnahme am autorenprojekt<br />

„stück/für/stück“ des <strong>Schauspiel</strong>haus Wien seit März 2008 und am<br />

Forum Junger autoren europas im rahmen des Festivals „neue Stücke<br />

aus europa“ am Staatstheater Wiesbaden im Juni 2008.<br />

Die uraufführung ihres Stückes „Die unmöglichkeit einer Insel“ fand<br />

in der Spielzeit 2007/08 am theaterhaus Jena statt. Dort wurde im<br />

Oktober 2008 auch ihr zweites theaterstück „allergie“ uraufgeführt.<br />

Mit „Hühner. Habichte.“ wurde die autorin 2009 zum Berliner<br />

Stückemarkt, zu den St. Galler autorentagen und zum autorenwochenende<br />

am Staatstheater Stuttgart eingeladen. Der text reüssierte in St.<br />

Gallen und gewann sowohl den Jury- als auch den publikumspreis des<br />

Wettbewerbes, der neben einem preisgeld auch die uraufführung des<br />

Stückes inkludierte (2010, theater St. Gallen). „Wir schweben wieder“<br />

ist <strong>das</strong> vierte theaterstück der autorin und wurde auch zum Heidelberger<br />

Stückemarkt 2012 eingeladen. Charlotte roos arbeitet zudem<br />

an einem prosaprojekt mit dem arbeitstitel „865“. Zusammen mit dem<br />

deutsch-arabischen <strong>Schauspiel</strong>er Mohamed achour entwickelt sie<br />

einen theaterabend unter dem titel „Identitoz / Integratis“.


die ToTAlvernUTzUng der welT<br />

von Sandra Gugic<br />

Szenische Einrichtung thomas ladwig<br />

Bühne und Kostüme Johanna Denzel, Simone Grieshaber, elena Ortega<br />

A Sven Seeburg<br />

B Jan pröhl<br />

C Johann David talinski<br />

Dieser text ist die Versuchsanordnung einer Bestandsaufnahme unserer<br />

Welt, ein abschreiten des unsicheren terrains unserer Gegenwart:<br />

es gibt hier keine antworten, nur Querverweise.<br />

Die performer a, B und C jagen, zwischen Sinnsuche, unsicherheit<br />

und Sucht nach Irrelevanz, in dieser diffusen Bestandsaufnahme der<br />

Welt mit High-Speed durch <strong>das</strong> World Wide Web, um letztlich mit sich<br />

selbst konfrontiert zu werden.<br />

Durch all ihre Gespräche und Gedanken schlägt immer wieder<br />

eine Frage, die sich quer stellt, die Sehnsucht nach einem realen<br />

Gegenüber.<br />

Was bedeutet die existenz des einzelnen und wie funktioniert unsere<br />

Verortung in der Welt? Dieser text versucht in Worten, Fragen und<br />

Bildern die innerhalb einer maßlosen Informationsflut entstehenden<br />

Überlagerungen und leerstellen in unserem allgegenwärtigen, multitaskischen<br />

leben und Denken zu erforschen. und los.<br />

Sandra Gugic, 1976 in Wien geboren, schreibt<br />

prosa, lyrik und theatertexte. ab Oktober 2009<br />

Studium der Sprachkunst an der universität für<br />

angewandte Kunst in Wien. Seit Oktober 2011<br />

Studium am Deutschen literaturinstitut leipzig.<br />

lebt in Wien und leipzig.<br />

preise und Stipendien u. a.:<br />

2008 exil literaturpreis (2. preis, prosa), 2009 Stipendiatin des<br />

13. Klagenfurter literaturkurses / tage der deutschsprachigen<br />

literatur / Ingeborg Bachmann preis, 2009/10 Dramatikerstipendium<br />

der Stadt Wien, 2010/11 Staatsstipendium für literatur des bm:ukk<br />

(Bundesministerium für unterricht, Kunst und Kultur, Österreich),<br />

2011 Hohenemser literaturpreis (anerkennungspreis)<br />

Veröffentlichungen in Zeitschriften und anthologien, u. a.:<br />

kolik, tippgemeinschaft, lautschrift<br />

Weiteres u. a.:<br />

2009 <strong>Schauspiel</strong>haus Wien Schreibklasse, szenische lesung von<br />

„Spoons“<br />

2010 Jungdramatikerfestival des Volkstheaters Wien „GO WeSt“,<br />

ua von „Dort, jetzt und danach“<br />

2010 Forum Junger autoren / theaterbiennale / Hessisches Staatstheater<br />

Wiesbaden<br />

2011 Garage X Wien projekt „Startguthaben“, Konzept und szenische<br />

einrichtung


SprengSäTze<br />

von Roland Hüve<br />

Szenische Einrichtung Michael Mertins<br />

Bühne Jan Brandt<br />

Kostüme Jan Brandt, anne Koltermann<br />

ER Sven Gey<br />

SIE lisa Jopt<br />

ATTENTäTERIN tina Wilhelm<br />

Zwei Menschen begegnen sich in einem Zug und verlieben sich ineinander.<br />

Sie treffen sich sporadisch in der Wohnung der Frau und<br />

beginnen ein scheinbar spontanes Spiel um ihre Identitäten. SIe ist<br />

Ärztin und kurz davor, sich zu verheiraten; aber <strong>das</strong> verrät sie nicht.<br />

er präsentiert gleich mehrere Biographien, die aber alle falsch zu sein<br />

scheinen. Wahr scheint nur ihr Begehren, ihre liebe.<br />

Währenddessen beschäftigt die Öffentlichkeit eine Serie von Selbstmordattentaten.<br />

Ziel sind Orte, die zum Zeitpunkt der anschläge menschenleer<br />

sind: Bürogebäude, tankstellen, Geschäfte, Fernsehstudios.<br />

Keine Organisation übernimmt die Verantwortung. Die einzigen Opfer<br />

sind die Selbstmordattentäter selbst, zwischen denen es aber keine<br />

Verbindung zu geben scheint. es sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft,<br />

die bislang nicht durch extreme taten aufgefallen sind. nur<br />

eins verbindet sie: alle hinterlassen eine abschiedsbotschaft in Form<br />

eines sehr kurzen Super-8-Films.<br />

Selbstmordattentäter ohne terroristische Organisation. liebende ohne<br />

namen und Geschichte. Das Stück führt beide Handlungsstränge aufeinander<br />

zu.<br />

Roland Hüve ist geborener Westfale (1962, Dortmund),<br />

aber früh zum rheinländer konvertiert. er<br />

wuchs in der Voreifel auf, studierte an den universitäten<br />

in Köln und paris, lernte in der freien<br />

theaterszene, als regieassistent beim WDr in Köln<br />

(Hörspiel) und im Düsseldorfer <strong>Schauspiel</strong>haus.<br />

erste regiearbeiten in der freien Szene der 80er<br />

Jahre und als Studioregisseur. Seit 1995 in der<br />

Hauptsache als theaterregisseur unterwegs. Inszenierungen u. a. in<br />

Düsseldorf, Göttingen, Osnabrück, Bielefeld, Krefeld, Köln, augsburg,<br />

tübingen, Oldenburg, Bremerhaven. 2005-2007 Oberspielleiter am<br />

theater augsburg. autor und Bearbeiter von theaterstücken, Kinderbüchern,<br />

Comics (in Zusammenarbeit mit reinhard Kleist) und<br />

deutschen Synchronfassungen zahlreicher ausländischer Film- und<br />

tV-produktionen. er lebt in Köln.


wild wehT der wind oder QUAdropheniA ii<br />

von Nikolaus Günter<br />

Szenische Einrichtung Jana Milena polasek<br />

Bühne Jan Brandt<br />

Kostüme asima amriko<br />

Helene Mechthild Grabner<br />

Jonathan adrian thomser<br />

Pietsche Johann David talinski<br />

Toto Bernhard Schmidt-Hackenberg<br />

eine deutsche Kleinstadt als ausgangspunkt einer besonderen Freundschaft:<br />

Helene, pietsche, Jonathan und toto wachsen gemeinsam in<br />

dieser Stadt auf und wehren sich mit viel Spaß und aller Macht gegen<br />

die ihnen zugedachten lebensläufe. Was anfänglich stark pubertär von<br />

Carwalking und einem kategorischen nein gegen ihr kleinbürgerliches<br />

umfeld geprägt ist, verwandelt sich im Verlauf ihrer Jugend in eine<br />

die Stadtgrenzen überwindende Haltung und den Willen, ihr leben<br />

besonders bewusst und ohne Kompromisse zu führen. Das Stück rekonstruiert<br />

die einzelnen Schritte dieser Freundschaft und lässt die<br />

Überlebenden sich zehn Jahre später in Berlin wieder begegnen bzw.<br />

stark betäubt, monologisierend in einer spanischen Kaschemme noch<br />

einmal zu Wort kommen. Was sich zunächst als adoleszenzdrama<br />

verstehen lassen könnte, entwickelt sich so zu einem text über Schuld<br />

und den Schmerz der eigenen Biographie.<br />

Nikolaus Günter wurde 1976 in Kassel geboren.<br />

1992 umsiedelung mit seinen eltern nach pitschen/<br />

Byczyna in polen. nach seinem Schulabschluss, der<br />

Familientradition folgend, lehre als Fleischer, 1995<br />

abbruch dieses Vorhabens aufgrund sprachlicher<br />

Komplikationen und umzug nach Berlin. Dort diverse<br />

Studienabbrüche, unter anderem Geschichte,<br />

Sinologie und Kulturwissenschaften sowie erste<br />

Kontakte zum theater. 2001 tritt er der Berliner Off-theater-Gruppe<br />

„Vereinstheater Deutschland“ bei und engagiert sich zunächst als<br />

Fahrer, Beleuchter, techniker und Ideengeber. 2005 Bühnenbildmitarbeit<br />

für die produktion „California Dreaming“ des „Vereinstheater<br />

Deutschland“, die mit dem publikumspreis des „100° Festivals“ in<br />

Berlin ausgezeichnet wird. Diverse nebenjobs als pizzabäcker und<br />

nachhilfelehrer für Spanisch und enge arbeitsbeziehung zu dem regisseur<br />

Jörg reimer, der ihn zu zahlreichen projekten am Düsseldorfer<br />

<strong>Schauspiel</strong>haus zur Beratung heranzog. Mit „Wild ist der Wind oder<br />

Quadrophenia II“ legt Günter sein Debüt als Dramatiker vor.


2pACAmArUheCTor<br />

von Enno Stahl und Stefan Filipiak<br />

Szenische Einrichtung ulf Goerke<br />

Bühne nora Müller, elena Ortega<br />

Kostüme natalia nordheimer<br />

Hector Bernhard Schmidt-Hackenberg<br />

Mina lisa Förster<br />

Heithausen Jan pröhl<br />

Brenner Sven Gey<br />

Geiseln (Jürgens, Okada, Tergreve, Ohlischläger) puppen/Stimmen<br />

Hector pandotero, anführer einer bislang nicht in erscheinung getretenen<br />

terroristischen Bewegung, hält die Globalisierung und den<br />

neo-liberalismus für die urheber unserer gesellschaftlichen Misere.<br />

um umwälzende Veränderungen zu erreichen, bedient er sich eines<br />

Mittels, <strong>das</strong> seit dem Wirken der raF in Deutschland praktisch inexistent<br />

ist: des politischen terrorismus.<br />

Mit seiner Gruppe „rheinische Bewegung 2pacamaru“ stürmt er eine<br />

Weihnachtsfeier, auf der landespolitiker und Wirtschaftsbosse den<br />

Verkauf einer deutschen Firma an japanische Investoren begießen und<br />

nimmt die Verantwortlichen des abgekarteten Deals als Geiseln.<br />

Zum unwillen der SeK-einsatzleitung gewinnt ein bekannter Moderator<br />

eines privatsenders Hectors Vertrauen. Der berichtet in seiner<br />

Show über <strong>das</strong> Geschehen auf der Burg und macht die Besetzung via<br />

Webcam zum interaktiven Spektakel. Die hehren Ziele der Besetzer<br />

bringen polizei und politik in arge Bedrängnis und machen den anführer<br />

der terrorgruppe zum Medienstar. als Hector sich allerdings darauf<br />

einlässt, in der täglichen „Castinghow“ jeweils eine Geisel „herauswählen“<br />

zu lassen, droht er im Strudel seines eigenen Drangs nach<br />

Medienpräsenz zu versinken …<br />

Stefan Filipiak, *1966 in Osnabrück.<br />

erste Bühnenerfahrungen machte Stefan Filipiak in<br />

Off-theatern in Osnabrück und Münster. Mit Mitte<br />

Zwanzig folgte <strong>das</strong> Studium an der Berliner Schule<br />

für <strong>Schauspiel</strong>. theaterengagements führten ihn<br />

nach Stendal und neuss, wo er auch heute noch<br />

lebt. Seit 2002 inszeniert er, unterrichtet <strong>Schauspiel</strong>,<br />

arbeitet als theaterpädagoge mit jungen<br />

Hartz-IV-empfängern – und schreibt für die Bühne.<br />

2010 gewann er mit „raumZeit“ zusammen mit Christian linker den<br />

2. Sandkorn-autorenwettbewerb, mit anschließender uraufführung in<br />

Karlsruhe. 2011 war er preisträger bei „Kinder zum Olymp“ mit „Mugel<br />

Dich frei!“ und beim 1. Stuttgarter autorenpreis mit „schwierige übung<br />

freiheit“.<br />

Enno Stahl, geboren 1962 in Duisburg-rheinhausen.<br />

autor, Kritiker, literaturwissenschaftler, Organisator<br />

und performance-Künstler. Journalistische<br />

und belletristische Veröffentlichungen in Zeitungen<br />

und Sendern sowie in Zeitschriften und anthologien.<br />

lesungen, performances und Vorträge rund<br />

um den Globus.<br />

Seine literarische arbeit konzentriert sich vornehmlich<br />

auf romane, essays und prosabände. Zur diesjährigen<br />

leipziger Buchmesse erschien der roman „Winkler, Werber“ sowie der<br />

Filmessay „Für die Katz und wider die Maus“. Weitere Bücher zuletzt<br />

u. a.: „Heimat & Weltall“, „Diese Seelen“, „2paC aMaru HeCtOr“<br />

sowie <strong>das</strong> Hörspiel „Hector – Die Geiselshow“, WDr 2007. Verschiedene<br />

Stipendien und preise, zuletzt: 2008 Hörspielstipendium der<br />

Filmstiftung nrW e.V.; 2004 preis der Schwartzkopff Buchwerke;<br />

2002 Sieger der Sparte experiment bei der literaturbörse des<br />

Steirischen Herbst.


verpiSS diCh gewiSS<br />

von Hartmut Musewald<br />

Szenische Einrichtung Siegfried Hopp<br />

Bühne und Kostüme Johanna Denzel, Johanna Meyer<br />

Else lisa Jopt<br />

Ilse, Carmen Zora Klostermann<br />

Godehard Gerhard Hermann<br />

Herbert Sven Seeburg<br />

Godehard hat arbeitslosigkeit durchlitten, leiharbeit erduldet und<br />

endlich geschafft, woran er schon nicht mehr zu glauben wagte. Die Wirtschaft<br />

boomt. Herbert hat ihn auf einem seiner Wurstbratwagen festangestellt.<br />

Godehard verdient gutes Geld und vorbei ist auch die traurige<br />

Zeit permanenten sexuellen notstandes. Ilse, weder hübsch noch besonders<br />

helle, doch anhänglich und nie abweisend, liebt ausgerechnet ihn.<br />

alles ist nahezu perfekt, bis Godehard eines abends seinen Chef beim<br />

„reanimieren“ halbtoter, schleimgammeliger rohbratwürste überrascht.<br />

Herbert spielt sein arsenlaugengepansche herunter, schwört,<br />

alles sei im grünen Bereich. Godehard möchte es nur zu gern glauben,<br />

kann es jedoch nicht wirklich. er verflucht sein „Gewiss“, meint ebenfalls<br />

ein Menschenrecht auf gutes leben zu haben, genau wie jeder<br />

atombombenbauer, jeder Waffenverticker. Jobs, in denen doch ebenfalls<br />

die eine oder andere leiche nie wahrhaftig ausgeschlossen werden<br />

kann.<br />

Godehard will nicht schuldig werden, andererseits sein gerade wieder<br />

ins lot gekommenes wunderbares leben nicht verlieren. Doch genau<br />

<strong>das</strong> prophezeien ihm Schwiegermutter else, Herbert wie dessen durchgeknallte,<br />

attraktive Gattin Carmen. Die verführt Godehard unter dem<br />

Wurstbratwagen. Im sexuellen rausch luststammelt er, seine Klappe zu<br />

halten.<br />

auf der Gartenparty wird Godehards Beförderung zum Geschäftsführer<br />

gefeiert. Doch will in ihm nicht der kleinste Freudenfunke aufglimmen.<br />

Innerlich zerrissen ficht er einen schmerzlichen Kampf gegen sein keine<br />

ruhe gebendes Gewissen. entsetzen in der ausgelassenen Feierrunde<br />

als er kleinlaut mitteilt, es nicht zu können. am ende eine leiche, nur<br />

eben ganz anders als von Godehard gefürchtet, doch kaum weniger<br />

katastrophal für ihn.<br />

Hartmut Musewald<br />

nach fünf Jahren Zeitungsarbeit, redaktioneller<br />

Mitarbeiter einer lokalredaktion, später pressefotograf<br />

in der Zentralredaktion, folgten 28 Jahre<br />

freiberufliche tätigkeit als publikationsfotograf<br />

VdJ/DJV. als Freier über ausreichend finanzielle<br />

Mittel wie Zeit verfügend, begann ich mich für die<br />

literarische Schreiberei zu begeistern. Vorwiegend<br />

prosatexte, später entwürfe für theaterstücke sowie Filmfragmente.<br />

2004 pleite, Berufsaufgabe. ein irre tiefes loch, Frustration pur,<br />

monatelang. Ähnlich wie schon während der Zeit meines ausreiseantrages<br />

(zurückgezogen aus Feigheit vor der eigenen Courage) wurde<br />

die Schreiberei zum rettungsanker, verhinderte den totalen absturz.<br />

In einer art Wutschreiberei, tag für tag bis zu 16 Stunden, Schlag auf<br />

Schlag entstanden drei Krimis. ruhiger geworden, die neue bescheidene<br />

Situation halbwegs akzeptierend, folgten mehrere theaterstücke.<br />

Danach wieder Krimis. Sieben befanden bzw. befinden sich auf<br />

Verlagstour. Keinem war bislang <strong>das</strong> Glück beschieden von einem Verleger<br />

mit Interesse oder gar Begeisterung wahrgenommen zu werden.


AbwASSer<br />

von Nora Schüssler<br />

Szenische Einrichtung Moritz peters<br />

Bühne und Kostüme Christina Hillinger, lisa Marie rohde<br />

Oma Mechthild Grabner<br />

Tamara tina Wilhelm<br />

Bunny lisa Förster<br />

Benjamin Jan pröhl<br />

Peter Johann David talinski<br />

eigentlich sind es ganz durchschnittliche Mittelschicht-Menschen:<br />

peter ist Manager. Bunny, seine schwangere Frau, Biologin. tamara,<br />

allein erziehende Mutter zweier töchter und lehrerin. und die Oma<br />

lebt allein und ist die Oma von tamara und peter. Die lebt noch. und<br />

lebt. und lebt und lebt.<br />

Man trifft sich am Wochenende und abends zum gemeinsamen Kochen<br />

oder auf ein Bierchen. Man plaudert. Man sitzt im Garten, trinkt Kaffee.<br />

Genießt die Sonne. Doch etwas stimmt nicht in dieser Welt: Der<br />

pool im Garten muss überdacht sein. Wasser darf man nicht trinken.<br />

Die luft darf nicht zu feucht sein. Der Komposthaufen erinnert an<br />

längst vergangene Zeiten. Man muss aufpassen, was man isst. tamaras<br />

tochter sammelt besonders gern tiere mit zwei Köpfen oder ohne<br />

Ohren auf dem Schulweg auf. Mal ein Kaninchen. Mal eine Schlange.<br />

und Bunny ist sich sicher: Das flinke eichhörnchen im Garten hat<br />

einen Gehirntumor.<br />

und dann kommt Benjamin. Der allein stehende Benjamin, der gegenüber<br />

von tamara einzieht. Benjamin, der immer freundlich lächelt.<br />

Gruslig, findet Bunny. aber <strong>das</strong> sind vielleicht nur die Schwangerschafts-Hormone.<br />

Sexy, findet tamara, aber sie sucht wohl einfach<br />

verzweifelt nach einem Mann. Hinterhältig, denkt sich die Oma, aber<br />

sie vergisst <strong>das</strong> wieder. peter mahnt zur Vorsicht, aber dann mit dem<br />

neugeborenen Baby, <strong>das</strong> so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht,<br />

ist es soviel einfacher, Benjamin einfach zu vertrauen. und schließlich<br />

hat jeder seine abgründe, sogar der aalglatte peter. also wird Benjamin<br />

teil der kleinen Gruppe.<br />

aber Benjamin hat ein düsteres Geheimnis, <strong>das</strong> er nur der Oma anvertraut,<br />

denn die ist ja sowieso bald tot: Seine letzte große liebe war<br />

ein knapp vierzehn Jahre altes Mädchen. und dann, kurz nachdem<br />

peters und Bunnys Sohn ohne Ohren und mit zwei Zungen geboren<br />

wurde und wieder einmal alle im Garten beisammen sind und Benjamin<br />

plötzlich mit tamaras tochter verschwunden zu sein scheint, kann<br />

die Oma nicht mehr anders und erzählt von Benjamins Vergangenheit.<br />

Zuerst glaubt ihr niemand. Doch peter will Benjamin zur rede stellen.<br />

nur: Benjamin ist schon nicht mehr bei ihnen.<br />

Nora Schüssler, Jahrgang 1984, promoviert an der<br />

universität augsburg zum thema „theater im Spannungsfeld<br />

von kulturellem realitätssystem und<br />

imaginativer transformation“ mit unterstützung<br />

von Michael Huthmann und arbeitet als regisseurin<br />

und autorin. Sie gründete 2004 „theater panoptikum“<br />

in augsburg, mit dem sie zwei Inszenierungen<br />

pro Jahr in augsburg auf die Bühne brachte. Seit<br />

2004 inszeniert sie auch eigene Stücke in augsburg, zuletzt im Dezember<br />

2010 „anna“.<br />

Seit 2009 arbeitet sie am „S<strong>ensemble</strong> theater“ augsburg und inszenierte<br />

dort zuletzt nino Haratischwilis „Z“ im Mai 2011. Im Dezember<br />

2011 war sie regieassistentin von alexander May bei einer Inszenierung<br />

von Goethes „urfaust“. Im Februar inszenierte sie im rahmen des<br />

Brecht Festivals der Stadt augsburg Brechts „Baal“ im alten Stadtbad.


Am leben werden wir niChT SCheiTern<br />

von Mario Salazar<br />

Szenische Einrichtung Sylvia Sobottka<br />

Bühne und Kostüme Mirjam pajakowski, eunsung Yang<br />

Wollring/Haberland Zora Klostermann<br />

Mwanda/Büyükal lisa Jopt<br />

Bettin/Huemer Sven Gey<br />

Wolter/Ossi/Student adrian thomser<br />

Buddelkarsten Gerhard Hermann<br />

Klette rezo tschchikwischwili<br />

Deutschland führt Krieg. Gegen wen, <strong>das</strong> weiß man nicht. Die Marschbefehle<br />

für den Fronteinsatz werden scheinbar willkürlich verschickt.<br />

eines abends im Hinterhof eines Mietshauses findet Mwanda den<br />

nachbarn Dresdner tot in der gelben tonne vor. Die alte Wolter wohnt<br />

parterre. Sie ist sich sicher: Dresdner ist aus dem Fenster gesprungen.<br />

Selbstmord ist der normalfall. Haberland, die physikerin, berechnet<br />

die Flugbahn des todessprungs. Bettin, der nazi, dem es schwer<br />

fällt, sich für so viele Menschen Visionen auszudenken, interessiert<br />

sich mehr für die Kommunistin Wollring aus dem Vorderhaus und für<br />

Dresdners Mercedes S-Klasse, der bei Dresdner in der Wohnung steht.<br />

Büyükal beansprucht <strong>das</strong> automobil für sich. er hat seine Familie<br />

im Casino verspielt und muss diese nun in russland suchen fahren.<br />

Wollring wiederum wartet auf ihren liebhaber Ossi, mit dem sie noch<br />

in dieser nacht in einem Heißluftballon den Hinterhof verlassen will.<br />

Doch Ossi kommt mit einem Jackpotgewinn von 47 Millionen euro<br />

nachhause, womit er Wollrings träume zerstört. Huemer träumt von<br />

der existenz als Kunststoffmensch und von der Befreiung vom menschlichen<br />

Bewusstsein. Klette, der Hausmeister, träumt von einem ordentlichen<br />

Hinterhof und droht jedem, der sich ihm in den Weg stellt, mit<br />

einer anzeige, die einen Fronteinsatz zur Folge hat. Mwanda muss die<br />

Beine breit machen, um ihre neugeborenen Zwillinge ernähren zu können.<br />

Der heimgekehrte Soldat zwingt die Hausgemeinschaft mit einem<br />

Maschinengewehr im anschlag dazu, mit ihm ein vorgezogenes Weihnachtsfest<br />

zu feiern. Der Soldat ist der Weihnachtsmann und verteilt<br />

die Geschenke. Der Student aus dem fünften Stock kauft Hausmeister<br />

Klette die Herzen der toten und Halbtoten ab. Haberland hat eine<br />

lösung parat, um der Menschheit ein ende zu setzen: die atombombe.<br />

Im Morgengrauen ist alles leben auf der erde getilgt. es ist still. Buddelkarsten,<br />

der sich vom Hinterhof einen tunnel nach las Vegas graben<br />

wollte, um seine verstorbene Frau zu suchen, buddelt sich an die<br />

Oberfläche. er wähnt sich endlich in amerika. es gibt kein las Vegas<br />

mehr. es gibt keine erde mehr. es gibt nur noch den Studenten, der auf<br />

Buddelkarstens letztes Herz gewartet hat.<br />

Mario Salazar, geboren 1980 in Berlin. nach dem<br />

abitur arbeit mit Heimkindern in Spanien und<br />

Frankreich. Zivildienst im psychiatrischen Krankenhaus<br />

eibenhof in Berlin. Magisterstudium der<br />

politikwissenschaft, der nordamerikastudien und<br />

der lateinamerikanistik an der Freien universität<br />

Berlin und der universidad de Chile. Studium bei<br />

Moritz rinke, Michael lentz und Jens Groß am<br />

Deutschen literaturinstitut leipzig. eingeladen zu den Werkstatttagen<br />

2010 des Wiener Burgtheaters. Mit „alles Gold was glänzt“<br />

Hörspielpreisträger des Stückemarktes des Berliner theatertreffens<br />

2011. „alles Gold was glänzt“ wird in der Spielzeit 2012/13 von Milan<br />

peschel am theater Heidelberg uraufgeführt. Zurzeit arbeit am Drama<br />

„Hieron“ und dem Briefroman „Hans“. Mario Salazar lebt in Berlin.<br />

„am leben werden wir nicht scheitern“ ist auch zum Heidelberger<br />

Stückemarkt 2012 eingeladen.


dAS enSemble<br />

Lisa Förster<br />

Studentin der Folkwang<br />

universität der Künste<br />

Gerhard Hermann<br />

<strong>ensemble</strong><br />

<strong>Schauspiel</strong> essen<br />

Jan Pröhl<br />

<strong>ensemble</strong><br />

<strong>Schauspiel</strong> essen<br />

Sven Gey<br />

absolvent der Folkwang<br />

universität der Künste<br />

Lisa Jopt<br />

<strong>ensemble</strong><br />

<strong>Schauspiel</strong> essen<br />

Mechthild Grabner<br />

Studentin der Folkwang<br />

universität der Künste<br />

Zora Klostermann<br />

Studentin der Folkwang<br />

universität der Künste<br />

Bernhard Schmidt-Hackenberg<br />

Student der Folkwang<br />

universität der Künste<br />

Adrian Thomser<br />

absolvent der Folkwang<br />

universität der Künste<br />

Sven Seeburg<br />

<strong>ensemble</strong><br />

<strong>Schauspiel</strong> essen<br />

Rezo Tschchikwischwili<br />

<strong>ensemble</strong><br />

<strong>Schauspiel</strong> essen<br />

Johann David Talinski<br />

<strong>ensemble</strong><br />

<strong>Schauspiel</strong> essen<br />

Tina Wilhelm<br />

absolventin der Folkwang<br />

universität der Künste


die regiSSeUre<br />

Karoline Behrens, Jahrgang 1982, assistierte nach ihrem Studium am<br />

Deutschen theater Berlin und am <strong>Schauspiel</strong> Frankfurt, wo sie unter<br />

anderem „Die Gerechten“ von Camus, „Der Knacks“ von Fitzgerald und<br />

„lanzarote“ von Houellebecq inszenierte. Seit der Spielzeit 2011/12 ist<br />

sie freie regisseurin und arbeitet vor allem am theater Heidelberg, am<br />

<strong>Schauspiel</strong> Frankfurt, im rottstr 5 theater in Bochum und am Stadt-<br />

theater Gießen.<br />

Ulf Goerke war mehrere Jahre als <strong>Schauspiel</strong>er tätig. nach seinem<br />

regie-Grundstudium an der Hochschule für <strong>Schauspiel</strong>kunst ernst Busch<br />

in Berlin machte er 2005 an der Bayerischen theaterakademie in München<br />

sein Diplom für Sprech- und Musiktheaterregie. Seitdem arbeitet<br />

er als freier regisseur und ist Mitbegründer der theatergruppe „an-<br />

Start“. Inszenierungen von ihm wurden im rahmen der Körberstiftung<br />

„Junge regie“ an <strong>das</strong> thalia theater nach Hamburg, zu den theatertagen<br />

Brandenburg/Sachsen anhalt, den Bayerischen theatertagen und dem<br />

„Kaltstart“-Festival Hamburg eingeladen. ulf Goerke inszeniert u. a. in<br />

Hamburg, München, ulm, Braunschweig, Koblenz und nürnberg.<br />

Der ausgebildete einzelhandelskaufmann und diplomierte Sozialpädagoge<br />

Siegfried Hopp war nach einem Zusatzstudium der theaterpädagogik<br />

an der FH Osnabrück von 2005 bis 2008 am Westfälischen<br />

landestheater Castrop-rauxel als regieassistent und theaterpädagoge<br />

tätig. ab 2008 arbeitete er als regieassistent, abendspielleiter<br />

und regisseur am theater Krefeld Mönchengladbach. Dort inszenierte<br />

er rainer lewandowskis „Heute weder Hamlet“ sowie „Das Interview“<br />

von theodor Holman und theo van Gogh. Seit der Spielzeit 2010/2011<br />

ist er regieassistent am <strong>Schauspiel</strong> essen, wo er in der Heldenbar <strong>das</strong><br />

selbst geschriebene Stück „Der Mars lacht“ zeigte. In der Spielzeit<br />

2012/2013 wird er erstmalig für die Casa inszenieren.<br />

Thomas Ladwig, geboren 1981 in essen, studierte theaterwissenschaft<br />

und Germanistik an der universität leipzig. Danach arbeitete er<br />

als regieassistent am <strong>Schauspiel</strong> leipzig mit regisseuren wie Christian<br />

Schlüter, Wulf twiehaus, robert Schuster und Wolfgang engel.<br />

2008 wechselte ladwig ans <strong>Schauspiel</strong> essen. In dieser Zeit entstanden<br />

seine Inszenierungen „ein Volksfeind“ und „Der Kaiser von China“<br />

sowie diverse arbeiten für die Heldenbar. Seit Oktober 2010 arbeitet<br />

ladwig als freier regisseur. Mit dem Doppelabend „Solo“, szenischen<br />

lesungen wie „lafcadio. ein löwe schießt zurück“ sowie der Inszenierung<br />

von Ingrid lausunds Komödie „Benefiz – Jeder rettet einen<br />

afrikaner“ waren seitdem mehrere arbeiten von ihm am <strong>Schauspiel</strong><br />

essen zu sehen.<br />

Michael Mertins, geboren 1979 in Würzburg, studierte 2001 bis<br />

2007 theaterwissenschaften an der ludwig-Maximilian universität<br />

München. In dieser Zeit assistierte er in freien theaterproduktionen<br />

und gewann den preis für zukunftsweisende theaterformen beim<br />

„teatarfest Sarajevo“ 2004. Daneben verwirklichte er als Dramaturg<br />

und regisseur verschiedene kulturelle projekte am „pathos transport<br />

theater“ München. Mit der Spielzeit 2008/09 begann er sein engagement<br />

als regieassistent am rheinischen landestheater neuss. Dort<br />

bearbeitete er Goethes Briefroman „Die leiden des Jungen Werther“<br />

für die Studiobühne und brachte seine Drehbuchbearbeitung von aki<br />

Kaurismäkis „I Hired a Contract Killer“ auf die Bühne. Zurzeit lebt und<br />

arbeitet er in Köln.<br />

Moritz Peters wurde 1981 in new Haven/uSa geboren. nach einer<br />

Zwischenstation in den niederlanden wuchs er in Bochum auf. 2001-<br />

2005 absolvierte er ein <strong>Schauspiel</strong>studium an der Hochschule für<br />

Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Danach war er<br />

vier Jahre lang <strong>ensemble</strong>mitglied des <strong>Schauspiel</strong> Frankfurt. 2009<br />

wechselte er ans Zimmertheater tübingen, wo er auch eine erste


eigene Inszenierung realisierte. Seit 2010 ist Moritz peters regie-<br />

assistent am <strong>Schauspiel</strong> essen. nach einigen regiearbeiten in der<br />

Heldenbar (seine Inszenierung „lachsfieber“ wurde zum Kaltstart<br />

Festival 2011 eingeladen) inszenierte er in dieser Spielzeit „Satt“<br />

von Marianna Salzmann in der Casa.<br />

Jana Milena Polasek studierte deutsche und italienische literaturwissenschaften<br />

in München und rom. Während des Studiums erstmalige<br />

Berührung mit dem theater über regiehospitanzen am residenztheater<br />

in München; nach dem Studium arbeitete sie als regieassistentin<br />

am Staatstheater nürnberg und am <strong>Schauspiel</strong>haus Zürich, wo sie<br />

ihre erste eigene Inszenierung – „leonce und lena“ nach Georg Büchner<br />

– realisierte. Seit 2010 freie theaterprojekte in München („Das<br />

erdbeben in Chili“) und Zürich („you must know where you end and<br />

the world begins“), Mitwirkung beim „Dong Xuan Festival“ am Hau in<br />

Berlin sowie teilnahme am Heidelberger Stückemarkt 2011. Seit der<br />

Spielzeit 2011/2012 ist sie regieassistentin am Maxim Gorki theater.<br />

Sylvia Sobottka wurde 1983 in Bochum geboren. Sie studierte Sozialwissenschaften<br />

an der ruhr-universität Bochum, Szenische Künste an<br />

der universität Hildesheim und theaterregie an der Otto Falckenberg<br />

Schule in München. als Mitglied des interdisziplinären theaterkollektives<br />

„Horst Majeur“ erarbeitete sie die lectureperformance „pornstorm –<br />

Shakespeares’ ‚Der Sturm‘ im Zeitalter postkolonialer triebökonomie“<br />

(eingeladen zum 12. Festival „Grenzenlos Kultur“ in Mainz und zum<br />

Körber Studio „Junge regie“ 2008 in Hamburg). Im rahmen von „Munich<br />

Central“, dem Stadtprojekt der Münchner Kammerspiele, erarbeitete sie<br />

den Spaziergang „polnische Cousinen – eine theatrale Weiterqualifizierung“,<br />

in der sie mit <strong>Schauspiel</strong>ern und laien zum thema reinigungsarbeit<br />

in privathaushalten performte. Zuletzt inszenierte sie „Cold Shoulder<br />

to Cry on“, „Die anstalt der besseren Mädchen“, „Die Freier“ und<br />

„Gespräche mit astronauten“ von Felicia Zeller am theater augsburg.<br />

die bÜhnen- Und KoSTÜmbildner<br />

Asima Amriko wurde 1985 bei Bonn geboren. nach der ausbildung<br />

zur bekleidungstechnischen assistentin absolvierte sie praktika bei<br />

verschiedenen Modelabels in Berlin und Köln. auf eine Hospitanz am Düsseldorfer<br />

<strong>Schauspiel</strong>haus folgte die Weiterbildung als Kostümbildnerin in<br />

Bremen. Seit Mai 2010 ist sie als ausstattungsassistentin am <strong>Schauspiel</strong><br />

essen tätig und hat dort die Kostümbilder für „Benefiz – Jeder rettet einen<br />

afrikaner“, „lafcadio. ein löwe schießt zurück“ und „Balls – Fußball ist<br />

unser leben“ entworfen.<br />

Jan Brandt, geboren 1979 in Zweibrücken, aufgewachsen in pinneberg.<br />

Von 2000 bis 2002 war er Bühnenbil<strong>das</strong>sistent am altonaer theater. es<br />

folgte ein praktikum in der plastikenabteilung am <strong>Schauspiel</strong>haus Hamburg.<br />

an den Bühnen Köln wurde er 2002 bis 2005 zum Bühnenmaler<br />

ausgebildet und arbeitete bis 2007 dort fest angestellt. Seit 2007 ist er<br />

Bühnenbildstudent an der Kunstakademie Düsseldorf.<br />

Johanna Denzel, geboren 1986 in Heidelberg, studiert seit 2006 an<br />

der Kunstakademie Düsseldorf Bühnenbild. 2007/08 arbeitete sie als<br />

ausstattungshospitantin am rheinischen landestheater neuss. Für<br />

<strong>das</strong> theaterkollektiv „Stückewerk e.V.“ entwarf sie für die produktion<br />

„Odysseus“ die Kostüme. 2011 folgte eine einladung zum Festival<br />

„Made in Düsseldorf“ vom FFt und theatermuseum Düsseldorf, für<br />

<strong>das</strong> sie Bühne und Kostüme für „leone und lena“ entwarf. am Düsseldorfer<br />

<strong>Schauspiel</strong>haus arbeitete sie als ausstattungshospitantin<br />

bei „Karte und Gebiet“ und „peter pan“ mit. Seit 2009 wirkte sie bei<br />

diversen Klassen- und Gruppenausstellungen in Düsseldorf, recklinghausen<br />

und Köln mit sowie bei einer performance für <strong>das</strong> Kulturbüro<br />

Kiefernstraße Düsseldorf und bei „elfriede Jelinek Winterreise – eine<br />

auseinandersetzung“, einer Filminstallation in Kooperation mit den<br />

theaterwissenschaftsstudenten der ruhr-universität Bochum.


Simone Grieshaber, geboren 1983 in Stuttgart, studierte von 2003<br />

bis 2006 Kunstgeschichte und philosophie an der universität Stuttgart,<br />

Freie Kunst an der Freien Kunstschule p.art in Stuttgart bei<br />

Bernd Mack und seit 2006 Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf<br />

bei prof. Karl Kneidl und prof. Johannes Schütz. Vor dem Studium<br />

absolvierte sie ein Jahr lang Hospitanzen an den Staatstheatern Stuttgart.<br />

2009 war sie Bühnenbil<strong>das</strong>sistentin am Badischen Staatstheater<br />

in Karlsruhe. In ausstellungen zeigte sie u. a. eine rauminstallation<br />

zu elfriede Jelineks „Winterreise“ in Bochum 2012, Video und Malerei<br />

2010 im raum Kalk in Köln sowie Bilder zu Beethovens Oper „Fidelio“<br />

im Kunstverein recklinghausen 2009.<br />

Christina Hillinger wurde 1980 in Bochum geboren. Sie studierte<br />

Kunstgeschichte und Geschichte an der dortigen ruhr-universität<br />

sowie Bühnen- und Kostümgeschichte am Mozarteum Salzburg.<br />

Bereits während ihres Studiums assistierte sie bei den Salzburger<br />

Festspielen und arbeitete als Bühnen- und Kostümbildnerin, u. a. am<br />

Salzburger landestheater und am theater der Stadt aalen. Seit der<br />

Spielzeit 2010/2011 ist Christina Hillinger am <strong>Schauspiel</strong> essen als<br />

ausstattungsassistentin tätig. Dort hat sie zudem die Kostümbilder<br />

für „Balls – Fußball ist unser leben”, „Satt”, und „supernova (wie gold<br />

entsteht)” entworfen.<br />

Anne Koltermann, geboren 1988, machte von 2007 bis 2010 eine ausbildung<br />

zur Möbeltischlerin. anschließend hospitierte sie am <strong>Schauspiel</strong><br />

essen, was in eine Gastassistenz überging. Seit der Spielzeit 2011/12<br />

ist sie als ausstattungsassistentin für Bühne und Kostüme fest dort engagiert.<br />

2011 war sie für Kostüme und Maske für Dennis Kellys „Dna“,<br />

inszeniert von thomas ladwig, zuständig. 2012 entwarf sie im rahmen<br />

von „Das versteckte Zimmer“ die Bühne für „Sie sind ein schlechter<br />

Mensch, Mr. Gum“. Im gleichen Jahr entstanden mit elena Ortega Bühne<br />

und Kostüme zu „Mein urgroßvater, die Helden und ich“.<br />

Johanna Meyer, 1988 geboren in ludwigsburg; nach dem abitur folgte<br />

in der Spielzeit 2008/09 am Staatstheater Stuttgart eine assistenz<br />

in der theaterpädagogik, wo sie erste bühnen- und kostümbildnerische<br />

tätigkeiten verfolgte. Danach studierte sie zwei Semester an der<br />

Freien Kunstschule Stuttgart, u. a. Bühnenbild bei Susanne Gschwender.<br />

Im selben Jahr absolvierte Johanna Meyer eine Bühnenbildhospitanz<br />

an der Staatsoper Stuttgart bei der produktion „pnima” (regie:<br />

Yona Kim, Bühne: Herbert Murauer, Kostüme: Katharina Weißenborn).<br />

Seit 2010 studiert sie an der Kunstakademie Düsseldorf in der Bühnenbildklasse<br />

von prof. Johannes Schütz.<br />

Nora Müller war von 2009 bis 2011 als ausstattungsassistentin am<br />

Mannheimer nationaltheater tätig. am theaterhaus tig7 in Mannheim<br />

arbeitete sie 2010 für „Mirandolina – ein sehr italienischer abend“,<br />

inszeniert von Inka neubert, und 2011 für „Zappen“, inszeniert von<br />

pascal Wieandt, als ausstatterin. Zurzeit ist sie Gastassistentin an der<br />

Kunstakademie Düsseldorf.<br />

Natalia Nordheimer, geboren 1987 in Kischinau, Moldawien. auf ein<br />

Jahrespraktikum am <strong>Schauspiel</strong>haus Bochum folgten ab 2009 Gastassistenzen<br />

am <strong>Schauspiel</strong> essen und am <strong>Schauspiel</strong>haus Bochum.<br />

2010 arbeitete sie am <strong>Schauspiel</strong> essen als Kostümbildnerin für „alles<br />

außer abhauen“ im rahmen des Kulturhauptstadtprojekts neXt GeneratIOn.<br />

am rottstr 5 theater in Bochum war sie 2011 und 2012 als<br />

Kostümbildnerin für die Stücke „Die rückkehr“ und „Wer hat angst vor<br />

Virginia Woolf …?“ tätig. ab kommender Spielzeit ist sie feste ausstattungsassistentin<br />

am <strong>Schauspiel</strong> essen.


Elena Ortega, 1989 in Hagen geboren. Im anschluss an ihre ausbildung<br />

zur gestaltungstechnischen assistentin hospitierte sie unter<br />

anderem am Düsseldorfer <strong>Schauspiel</strong>haus, am Deutschen theater Berlin<br />

und am theater Bremen. In der Spielzeit 2010/11 war sie ausstattungsassistentin<br />

am <strong>Schauspiel</strong> essen. Für „Balls – Fußball ist unser<br />

leben“ und „lafcadio. ein löwe schießt zurück“ am <strong>Schauspiel</strong> essen<br />

entwarf sie die Bühnenbilder.<br />

Mirjam Pajakowski wurde 1986 in Weißenhorn geboren. Zurzeit<br />

studiert sie Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf. Vor ihrem<br />

Studium absolvierte sie mehrere Hospitanzen in den Bereichen regie,<br />

Bühne und Kostüm am apollo theater Siegen. Während ihres Studiums<br />

folgte eine weitere Hospitanz am Düsseldorfer <strong>Schauspiel</strong>haus sowie<br />

eine assistenz am Deutschen theater Berlin.<br />

Lisa Marie Rohde studierte architektur in Frankfurt am Main. Schon<br />

während ihres Studiums absolvierte sie mehrere Hospitanzen am<br />

<strong>Schauspiel</strong> Frankfurt. nach ihrem Diplom assistierte sie als Bühnenbil<strong>das</strong>sistentin<br />

am <strong>Schauspiel</strong> Hannover und am Staatstheater Stuttgart.<br />

Seit der Spielzeit 2010/2011 ist sie als ausstattungsassistentin<br />

am <strong>Schauspiel</strong> essen engagiert. nach der uraufführung „Balls – Fußball<br />

ist unser leben” hat sie zudem die Bühne für „Satt” am <strong>Schauspiel</strong><br />

essen entworfen.<br />

Eunsung Yang wurde 1983 in Chonju in Süd-Korea geboren. Zwischen<br />

2002 und 2007 studierte sie Malerei und Druckgrafik an der Hong-ik<br />

universität in Seoul. Seit 2009 studiert sie Bühnenbild an der Kunstakademie<br />

Düsseldorf.<br />

die jUry<br />

Prof. Hans-Jürgen Drescher, geboren 1954. Studium der Germanistik,<br />

philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte. Von 1980 bis 1987<br />

Dramaturg an der Oper Frankfurt. Zusammenarbeit mit regisseurinnen/regisseuren<br />

wie ruth Berghaus, Herbert Wernicke und Christof<br />

nel. Im anschluss Chefdramaturg des Musiktheaters im revier in<br />

Gelsenkirchen und am <strong>Schauspiel</strong> des nationaltheaters Mannheim.<br />

Von 1991 bis 2011 leiter des Suhrkamp theater- und Medienverlags,<br />

Frankfurt am Main (ab 2010 in Berlin). Seit 2009 Vizepräsident der<br />

akademie der Darstellenden Künste. 2001 ernennung zum Honorarprofessor<br />

durch die Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main.<br />

Seit Juli 2011 Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der akademie<br />

für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in ludwigsburg.<br />

Stefan Keim, geboren 1967, ist Kulturjournalist und entertainer. er<br />

arbeitet regelmäßig für die Kultursendungen des WDr, <strong>das</strong> Deutschlandradio<br />

Kultur, die Welt, die Welt am Sonntag und die Deutsche<br />

Bühne. Schwerpunkte sind theater, Musik, Film und Kulturpolitik. außerdem<br />

tourt Stefan Keim mit Kabarett- und Krimiprogrammen durch<br />

Kleinkunsttheater und restaurants. Keim ist Hausautor des Berliner<br />

Kabaretts „Die Distel“, schreibt Moderationen und Szenen für Galas<br />

und preisverleihungen, verfasst theaterstücke und Kurzgeschichten.<br />

Philipp Löhle, geboren 1978 in ravensburg. Studium der Geschichte,<br />

theater- und Medienwissenschaft und deutschen literatur in erlangen<br />

und rom. erste theaterstücke entstanden noch während des<br />

Studiums, außerdem journalistische und filmische arbeiten. Für<br />

„Genannt Gospodin“ wurde der autor mit dem Förderpreis des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Industrie ausgezeichnet. Das Stück<br />

war außerdem für den Mülheimer Dramatikerpreis 2008 nominiert.<br />

2007 gewann philipp löhle den Werkauftrag des theatertreffen-


Stückemarktes. „lilly link“ wurde 2008 mit dem Jurypreis des Heidelberger<br />

Stückemarkts ausgezeichnet. Von 2008 bis 2010 war philipp<br />

löhle Hausautor am Maxim Gorki theater in Berlin. In der Spielzeit<br />

2011/2012 ist er Hausautor am nationaltheater Mannheim. „Das Ding“<br />

ist für den Mülheimer Dramatikerpreis 2012 nominiert.<br />

Armin Petras studierte von 1985 bis 1987 regie an der Berliner<br />

Hochschule für <strong>Schauspiel</strong>kunst ernst Busch. er war Mitbegründer der<br />

theatergruppe „Medea Ost“ und inszenierte 1987 am theater nordhausen.<br />

nach seiner ausreise in die BrD arbeitete er als regieassistent am<br />

Frankfurter theater am turm (tat) und an den Münchner Kammerspielen.<br />

armin petras war von 1996 bis 1999 Oberspielleiter am theater<br />

nordhausen sowie Hausregisseur in leipzig und von 1999 bis 2002<br />

<strong>Schauspiel</strong>direktor am Staatstheater Kassel. 2002 wechselte er als<br />

fester regisseur ans <strong>Schauspiel</strong> Frankfurt. Seit der Spielzeit 2006/07<br />

ist er Intendant am Maxim Gorki theater Berlin. Zur Spielzeit 2013/14<br />

wechselt er als <strong>Schauspiel</strong>intendant ans Staatstheater Stuttgart. 2005<br />

wurde armin petras mit dem lessing-preis des Freistaates Sachsen<br />

ausgezeichnet.<br />

armin petras ist der wichtigste regisseur für die Stücke des Dramatikers<br />

Fritz Kater, dessen Stücke mehrfach den Mülheimer Dramatikerpreis<br />

erhielten. Fritz Kater wurde 2008 mit dem else-lasker-Schüler-<br />

Dramatikerpreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.<br />

Vera Ring, Jahrgang 1974, studierte Germanistik, anglistik und Medienwissenschaft<br />

in Düsseldorf. 1999 wurde sie als Dramaturgin, ein Jahr<br />

später als Chefdramaturgin an die landesbühne niedersachsen nord in<br />

Wilhelmshaven engagiert. 2003 wechselte sie an die Vereinigten Städti-<br />

schen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, wo sie ab der Spielzeit<br />

2008/09 die leitung der <strong>Schauspiel</strong>dramaturgie übernahm. Seit der<br />

Spielzeit 2010/11 ist sie als Chefdramaturgin und ab 2012/13 zudem als<br />

Stellvertretende Intendantin am <strong>Schauspiel</strong> essen engagiert.<br />

Die autorentage „Stück auf!“ am <strong>Schauspiel</strong> essen gehen 2013 in die<br />

zweite runde. erneut werden acht Dramatikerinnen bzw. Dramatiker<br />

eingeladen, sich und ihr ausgewähltes theaterstück dem publikum<br />

und der Fachwelt vorzustellen. In der Spielzeit 2011/12 widmete sich<br />

<strong>das</strong> <strong>Schauspiel</strong> essen dem thema Widerstand. Doch wofür der ganze<br />

aufstand? Für Veränderung. Für ein bewussteres, ein verantwortungsvolleres,<br />

ein intensiveres, ein glücklicheres leben. aber wie sieht <strong>das</strong><br />

aus? liegt <strong>das</strong> in ferner Zukunft? Ist sie im Hier und Jetzt, die sprichwörtliche<br />

„Schöne neue Welt“? Oder war früher alles besser?<br />

utopien sind so alt wie die Menschheit. Immer gab es einen Sehnsuchtsort,<br />

an dem die tauben gebraten vom Himmel fallen oder alle<br />

Menschen gleich sind. leider gab es auch immer gleich eine Schlange,<br />

einen neider oder <strong>das</strong> nagende Gefühl, sich nicht zufrieden geben zu<br />

wollen mit einem „Status Quo“. es kann schließlich immer besser werden.<br />

Die politischen utopien sind eine nach der anderen zerbrochen,<br />

der Kapitalismus kränkelt nicht mehr nur, er liegt am Boden. Worin<br />

liegt <strong>das</strong> neue Heil? Hilft womöglich nur die Flucht nach vorn, hin zu<br />

einem wissenschaftlichen Fortschritt, der unser leben optimiert und<br />

die Verantwortung einer höheren, künstlichen Intelligenz übergibt?<br />

allen Übels entledigt, sogar des Sterbens – wäre <strong>das</strong> die beste aller<br />

möglichen Welten?<br />

Unter dem Motto „Schöne neue Welt“ können ab sofort Stücke eingereicht<br />

werden. Einsendeschluss ist der 01.09.2012 (Datum des<br />

poststempels oder der e-Mail). Die detaillierten teilnahmemodalitäten<br />

finden sich unter http://www.schauspiel-essen.de/stueck-auf/


ASTRA THEATER & LUNA<br />

EULENSPIEGEL FILMTHEATER • Galerie Cinema<br />

Filmstudio GlüC kauF • r io Filmtheater m ülheim<br />

www.essener-filmkunsttheater.de<br />

In der Stadt unterwegs mit …


Wenn in Deutschland ein Stück als well-made play bezeichnet wird,<br />

schwingt immer ein bisschen guilty pleasure mit, nach dem Motto:<br />

Das ist ja sehr unterhaltsam und pfiffig gemacht, aber so richtig<br />

Kunst ist <strong>das</strong> ja nicht. Die Lady Gaga unter den Theaterformen. Als<br />

hätte man als Theaterautor hauptsächlich die Aufgabe, unentwegt<br />

an neuen Formen zu arbeiten. Aber <strong>das</strong> heißt, <strong>das</strong> Pferd von hinten<br />

aufzuzäumen. Zuerst ist da etwas, <strong>das</strong> man erzählen will, und dann<br />

entsteht durch die Beschäftigung mit dem Thema die Form, mit der<br />

man es am besten erzählen kann. Das kann ein well-made play sein<br />

oder ein vierstündiger Monolog für einen Kinderchor und zwei Kettensägen.<br />

Das eine ist nicht anspruchsvoller als <strong>das</strong> andere. Beides<br />

verlangt präzises Handwerk und gute Vorbereitung. Wichtig ist,<br />

<strong>das</strong>s Theater Türen öffnet, und welcher Form es sich dabei bedient,<br />

ist eigentlich egal. Lutz Hübner<br />

nAChweiSe<br />

„Wenn in Deutschland…“: auszug aus „Die Geschichtenerzähler“<br />

von lutz Hübner, theater der Zeit 4/2012<br />

Die Biografien der autoren und die Inhaltsangaben der Stücke<br />

wurden von den autoren bzw. ihren Verlagen verfasst.<br />

FoToS<br />

Fotos autoren:<br />

Filipiak: Charlotte Kons, Günter: privat,<br />

Gugic: privat, Hüve: privat, Musewald: Margrit Musewald,<br />

roos: Martin Klimas, Salazar: Camilla elle, Schüssler: Julia<br />

Hisserich, Stahl: Kirsten adamek.<br />

Fotos <strong>ensemble</strong>:<br />

Hermann, Jopt, pröhl, Seeburg, tschchikwischwili: Sabrina<br />

Weniger, Förster: nicolas Garin, Gey: lina Gschlößl, Grabner:<br />

privat, Klostermann: Carolin ebbert und Stephanie ebbert,<br />

Schmidt-Hackenberg: privat, talinski: Darek Gontarski,<br />

thomser: privat, Wilhelm: emanuela Danielewicz<br />

impreSSUm<br />

theater und philharmonie essen GmBH<br />

Geschäftsführer: Berger Bergmann<br />

<strong>Schauspiel</strong> essen. Spielzeit 2011/12<br />

Intendant: Christian tombeil<br />

redaktion: Julia rund, Carola Hannusch<br />

Gestaltung: Jan Frerichs<br />

Druckerei: Margreff GmbH<br />

Kulturell.<br />

Wir engagieren uns aktiv für die <strong>Essen</strong>er Kultur-Szene:<br />

Mit eigenen Ausstellungen, Konzerten und als Sponsor<br />

verschiedenster Kunst- und Kulturveranstaltungen.<br />

Gut für uns. Gut für <strong>Essen</strong>.<br />

www.sparkasse-essen.de


Junge Menschen brauchen Kultur. Deshalb<br />

sorgt Evonik dafür, <strong>das</strong>s Kinder und Jugendliche<br />

aus allen Schichten Zugang zu Theater und<br />

Philharmonie bekommen. So leisten wir einen<br />

wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer<br />

Stadt. Und <strong>das</strong> von Herzen gern.<br />

Junge Menschen brauchen Kultur.<br />

Egal, wie reich ihre Eltern sind.<br />

www.evonik.de

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