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Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...

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5. <strong>Wachstum</strong> von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> passivierten Siliziumoberflächen<br />

Emissionslinie von Anhydridgruppen in aliphatischen Verbindungen liegen laut Literaturwerten<br />

zwischen 289,4 eV <strong>und</strong> 289,5 eV [98]. Eine zu niedrigeren Energien verschobene<br />

C1s-Emissionslinie zeigt sich, wenn die COOR-Gruppe an ein aromatisches System geb<strong>und</strong>en<br />

ist. Die Literaturwerte [98] liegen zwischen 288,7 eV <strong>und</strong> 289,0 eV, was gut mit<br />

den hier gemessenen Bindungsenergien übereinstimmt. Auch die gemessene Bindungsenergie<br />

für die Emissionslinie der Perylen-Kohlenstoffatome stimmt sehr gut mit den<br />

Literaturwerten von Gustafsson et al. [12] überein. Eine Unterscheidung dieses Signals<br />

bzgl. der verschiedenen Kohlenstoffatome des Perylenkerns übersteigt das Auflösungsvermögen<br />

der verwendeten Anlage. Zusätzlich können noch drei weitere Signale im Spektrum<br />

beobachtet werden. Das Signal bei 287,3 eV ist ein Shake-up-Peak, welcher durch<br />

einen S0-S1 (HOMO-LUMO) 1 -Übergang der C=C Doppelbindung des <strong>PTCDA</strong> verursacht<br />

wird (hellblau) [99]. Das Signal bei 291,8 eV (rot) wird durch einen π−π ∗ Shakeup-Prozess,<br />

welcher durch den Kohlenstoff des aromatischen Ringes zustande kommt,<br />

verursacht [100]. Auch bei dem Peak bei 290,0 eV (orange) handelt es sich wiederum um<br />

einen Shake-up, welcher aus der Anregung eines π−π ∗ -Überganges in der Carbonlygruppe<br />

zustande kommt [99]. Sowohl die Bindungsenergien der verschiedenen Kohlenstoffspezies<br />

als auch ihre relativen Differenzen stimmen gut mit den XPS-Ergebnissen in der<br />

Literatur überein [12,88,99,100]. In Tab. 5.4.1 sind die Bindungsenergien <strong>und</strong> relativen<br />

Flächeninhalte der angepassten Voigt-Kurven für die C1s-Emissionslinie zusammengefasst.<br />

Bei der Bestimmung des Kohlenstoffverhältnisses Ccarbonyl/Caryl ist zu beachten,<br />

dass die Shake-up-Signale der jeweiligen Spezies in die Berechnung mit einbezogen werden.<br />

Somit ergibt sich die Stöchiometrie aus den Intensitäten der verschiedenen Signale<br />

wie folgt zu:<br />

(ICaryl +ICπ−π∗ C=C(1) +ICπ−π∗ C=C(2) ):(ICcarbonyl +ICπ−π∗ C=O ) = 5,1±0,3. (5.4.1)<br />

Die Bestimmung dieses Fehlers wurde im Rahmen einer Größtfehlerabschätzung durchgeführt.<br />

Die Fehler der zuvor beschriebenen Fits wurden für die C1s- <strong>und</strong> die O1s-<br />

Emissionslinie zu 3 % abgeschätzt. Dazu wurden die Intensitäten der verschiedenen Einzelspezies<br />

der Emissionslinie iterativ um einen Prozentsatz erhöht <strong>und</strong> abgesenkt <strong>und</strong><br />

anschließend qualitativ abgeschätzt, ob der Gesamtfit noch zulässig war oder bereits zu<br />

starke Abweichungen von den experimentellen Daten zeigte.<br />

Das aus der C1s-Emission ermittelte Ccarbonyl/Caryl-Verhältnis von 1:(5,1±0,3) stimmt<br />

mit der theoretisch zu erwartenden Stöchiometrie (1:5) sehr gut überein.<br />

Das Sauerstoffspektrum (Abb. 5.4.1 (b)) zeichnet sich durch zwei intensive Signale aus.<br />

Das intensivere der beiden Signale bei 531,9 eV resultiert aus der Emission des Carbonylsauerstoffs<br />

(blau). Dieser Wert liegt damit zwischen den Literaturwerten für aromatische<br />

COOR-Gruppen (531,6 -531,7 eV) <strong>und</strong> den Bindungsenergien für Anhydridgruppen<br />

1 HOMO: highest occupied molecular orbital, LUMO: lowest unoccupied molecular orbital<br />

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