Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...
Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...
Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.1. Stand der Wissenschaft<br />
Zahlreiche Untersuchungen bzgl. der Adsorption von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> Metalleinkristallen,<br />
wie z. B. Ag(111) oder Au(111), zeigten ein hervorragendes Ordnungsverhalten der Moleküle<br />
<strong>auf</strong> diesen Oberflächen [8,9]. Daher konzentrierte sich die Forschung vermehrt <strong>auf</strong><br />
Metall-passivierte Silizium-Oberflächen. Erste Forschungsergebnisse zu der Adsorption<br />
von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> der Si(111) √ 3× √ 3R-30 ◦ -Ag-Oberfläche wurden 2005 von Swarbrick<br />
et al. [87] veröffentlicht. Bei diesen Untersuchungen handelt es sich um umfangreiche<br />
STM-Analysen der ersten Monolage. Sie konnten sowohl die HB-Struktur als auch noch<br />
kleinere Bereiche, die eine quadratische Anordnung der Moleküle haben, nachweisen.<br />
Diese sogenannte quadratische Phase war bis dahin <strong>auf</strong> Halbleitersubstraten noch unbekannt<br />
<strong>und</strong> wurde bis zu diesem Zeitpunkt nur <strong>auf</strong> Metallsubstraten nachgewiesen.<br />
Gustafsson et al. [88] präsentierten zwei Jahre später ebenfalls STM-Untersuchungen<br />
von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> dieser Oberfläche, welche jedoch über die erste Monolage hinausgingen.<br />
In ihrer umfangreichen STM-Analyse konnten sie genau wie Swarbrick et al. [87] zwei<br />
verschiedene Strukturen <strong>auf</strong> der Oberfläche identifizieren. Die Autoren wiesen zum einen<br />
die bekannte HB-Struktur <strong>und</strong> zum anderen die quadratische Struktur nach. Weiterhin<br />
zeigten sie, dass die quadratische Struktur nur in den ersten zwei Monolagen vorkommt<br />
<strong>und</strong> folgerten, dass die Molekül-Substrat-Wechselwirkung einen entscheidenden Einfluss<br />
<strong>auf</strong> die Entstehung dieser Struktur hat. Zusätzlich beobachteten sie, dass die Moleküle<br />
Lage-für-Lage <strong>auf</strong> der Oberfläche wachsen. In einer zweiten Arbeit präsentierten<br />
sie eine umfangreiche Photoemissionsanalyse [89]. Diese XPS-Untersuchungen bestätigten<br />
die angenommenen Wechselwirkungen zwischen Substrat <strong>und</strong> Sauerstoffatomen<br />
des Moleküls <strong>und</strong> das im STM beobachtete Lage-für-Lage-<strong>Wachstum</strong> über eine Analyse<br />
der Si2p-Emissionslinie [89]. Die im Jahre 2009 erschienenen Forschungsergebnisse<br />
von Nicoara et al. [90] beschäftigten sich mit der Adsorption <strong>auf</strong> Si(111)2 √ 3 × 2 √ 3R-<br />
30 ◦ -Sn-Oberflächen. Durch hoch<strong>auf</strong>gelöste STM-Bilder konnten sie eine kommensurable<br />
4 √ 3×2 √ 3-<strong>PTCDA</strong>-Struktur <strong>auf</strong> der Oberfläche nachweisen. Die Moleküle ordneten sich<br />
<strong>auf</strong> dieser Oberfläche jedoch nicht in der gewohnten HB-Struktur sondern in Reihen an.<br />
Die Ausbildung dieser kommensurablen Reihenstruktur führten sie <strong>auf</strong> die Ausbildung<br />
einer Sn-O-Bindung, zwischen dem Substrat <strong>und</strong> den Molekülen zurück.<br />
61