Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...
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5. <strong>Wachstum</strong> von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> passivierten Siliziumoberflächen<br />
Aufgr<strong>und</strong> der fehlenden Ordnung <strong>auf</strong> unpassivierten Silizium-Oberflächen fokussierte<br />
sich die Forschung vermehrt <strong>auf</strong> passivierte Oberflächen. Erste LEED-Untersuchungen<br />
bzgl. der Adsorption von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> Si(111):H-Oberflächen wurden von Tengelin-<br />
Nilsson et al. [82] durchgeführt. Sie beobachteten ein Beugungsbild, welches aus zwei<br />
konzentrischen Ringen besteht. Dies interpretierten sie als Rotation der ersten beiden<br />
erlaubten Beugungsreflexe einer HB-Struktur, die in unterschiedlichen azimuthalen Orientierungen<br />
<strong>auf</strong> der Oberfläche vorliegt. Nachfolgende STM-Untersuchungen <strong>auf</strong> dieser<br />
Oberfläche von Uder et al. [83] zeigten ebenfalls, dass sich die Moleküle in einer HB-<br />
Struktur <strong>auf</strong> der Oberfläche anordnen. Es ist jedoch unklar, ob diese Struktur schon in<br />
der ersten Lage <strong>auf</strong>tritt, da die Autoren keinerlei Angaben zu der deponierten <strong>PTCDA</strong>-<br />
Menge machen. Erst umfassendere STM-Untersuchungen von Chen et al. [14] zeigten,<br />
dass das <strong>PTCDA</strong> im Volmer-Weber-<strong>Wachstum</strong>smodus <strong>auf</strong> der Oberfläche <strong>auf</strong>wächst.<br />
Auf den dendritischen Inseln konnten sie ebenfalls die HB-Struktur nachweisen.<br />
Ein Volmer-Weber-<strong>Wachstum</strong> wurde auch für Wasserstoff passivierte Si(001)-<br />
Oberflächen beobachtet [84,85]. Die STM-Untersuchungen von Soubiron et al. [84] beschäftigten<br />
sich, neben der Bestimmung des <strong>Wachstum</strong>smodus, mit der molekularen<br />
Struktur <strong>auf</strong> den Inseln. Ihre Untersuchungen zeigten, dass <strong>auf</strong> den Inseln eine geordnete<br />
Struktur vorliegt, jedoch spezifizieren sie diese Struktur nicht weiter <strong>und</strong> geben auch keine<br />
Abmessung für die Einheitszelle an. Die später durchgeführten STM-Untersuchungen<br />
von Vaurette et al. [85] beschäftigten sich hingegen hauptsächlich mit der Inselform,<br />
-orientierung <strong>und</strong> -verteilung. Analog zu Soubiron et al. [84] beobachteten sie eine geordnete<br />
Struktur der Moleküle <strong>auf</strong> den Inseln. Im Gegensatz zu Soubiron et al. [84]<br />
konnten sie diese Struktur jedoch genauer <strong>auf</strong>lösen <strong>und</strong> als HB-Struktur identifizieren.<br />
Umfassende Untersuchungen von Gustafsson et al. [12, 13] zu <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> der<br />
Wasserstoff-passivierten Si(001)-Oberfläche zeigten ebenfalls ein geordnetes <strong>Wachstum</strong><br />
in Form der HB-Struktur, welche jedoch im Gegensatz zu allen anderen Untersuchungen<br />
<strong>auf</strong> Wasserstoff-passivierten Silizium-Oberflächen eine Vorzugsrichtung zum Substrat<br />
<strong>auf</strong>wies. Weiterhin beobachteten die Autoren, dass die Moleküle im Stranski-<br />
Krastanov-Modus <strong>auf</strong>wachsen. Diesen Schluss zogen sie aus der Abschwächung der Si2p-<br />
Emissionslinie mit zunehmender Bedeckung <strong>und</strong> aus ihren AFM-Aufnahmen der Oberfläche.<br />
Ausführliche STM-Untersuchungen zur Bestimmung des <strong>Wachstum</strong>smodus sowie<br />
der molekularen Struktur <strong>auf</strong> der Oberfläche liegen nach Wissen des Autors nicht vor.<br />
Einige Jahre später führte die gleiche Gruppe Untersuchungen an einer mit Kohlenstoffpassivierten<br />
Si(001)-Oberfläche durch [86]. Genau wie <strong>auf</strong> der Wasserstoff-passivierten<br />
Oberfläche konnten sie durch XPS- <strong>und</strong> NEXAFS-Untersuchungen ein Stranski-<br />
Krastanov-<strong>Wachstum</strong> mit der Molekülachse parallel zum Substrat nachweisen. Jedoch<br />
konnten ihre LEED-Untersuchung keine Überstruktur des <strong>PTCDA</strong> nachweisen. Dies<br />
führten sie jedoch nicht <strong>auf</strong> die fehlende Ordnung der Moleküle <strong>auf</strong> der Oberfläche zurück,<br />
sondern <strong>auf</strong> die schlechte LEED-Optik.<br />
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