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Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...

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2.2. Der <strong>Wachstum</strong>sprozess<br />

2.2. Der <strong>Wachstum</strong>sprozess<br />

Dieses Kapitel stellt einen kleinen Überblick über die gr<strong>und</strong>legenden Phänomene des<br />

Filmwachstums <strong>auf</strong> Oberflächen dar. Zunächst wird dabei <strong>auf</strong> die Thermodynamik der<br />

<strong>Wachstum</strong>sprozesse eingegangen. Oft allerdings findet das <strong>Wachstum</strong> weit entfernt vom<br />

thermodynamischen Gleichgewicht statt, so dass das <strong>Wachstum</strong> stark durch kinetische<br />

Effekte beeinflusst werden kann. Ausgewählte kinetische Effekte werden in Abschnitt<br />

2.2.2 dargestellt.<br />

2.2.1. Thermodynamik des <strong>Wachstum</strong>s<br />

Die erstmals von Bauer [16] vorgeschlagene Unterteilung der <strong>Wachstum</strong>smodi basiert<br />

<strong>auf</strong> thermodynamischen Überlegungen. Für die Epitaxie nahe des thermodynamischen<br />

Gleichgewichts wird der <strong>Wachstum</strong>smodus durch die spezifischen freien Oberflächenenergien<br />

des Substrates σS, des Adsorbates σA <strong>und</strong> der Grenzfläche zwischen Adsorbat <strong>und</strong><br />

Substrat σG bestimmt. Nach Bauer gilt für die Änderung der freien Oberflächenenergie<br />

durch die Bedeckung des Substrates:<br />

∆σ = σA +σG −σS +(n·σelast) ≤ 0. (2.2.1)<br />

Die elastische Energie σelast resultiert durch Verspannung <strong>und</strong> Deformation bei gitterangepasstem<br />

<strong>Wachstum</strong> <strong>und</strong> ist pro Flächeneinheit in jeder der n Atomlagen gespeichert.<br />

Ist Gleichung 2.2.1 erfüllt, so verläuft das <strong>Wachstum</strong> zweidimensional <strong>und</strong> wird als<br />

Frank-van-der-Merwe (FM) <strong>Wachstum</strong>smodus bezeichnet (siehe Abb. 2.2.1). Im Idealfall<br />

wachsen die Schichten Lage für Lage, dies bedeutet, dass <strong>Wachstum</strong> der (n+1)-Lage<br />

erst beginnt, wenn die n-te Lage vollständig geschlossen ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird<br />

dieser <strong>Wachstum</strong>smodus auch als Lage-für-Lage-<strong>Wachstum</strong> bezeichnet. Sind unbedeckte<br />

Bereiche energetisch günstiger, so ist Gleichung 2.2.1 nicht erfüllt <strong>und</strong> es bilden sich<br />

dreidimensionale Adsorbatinseln (siehe Abb. 2.2.1). Dieser <strong>Wachstum</strong>smodus wird als<br />

Volmer-Weber (VM)-Modus betitelt <strong>und</strong> tritt häufig bei sehr unterschiedlichen Materialien<br />

bzw. Gitterkonstanten <strong>auf</strong>. Bei heteroepitakischen Systemen kommt es oft vor,<br />

dass ein Wechsel im <strong>Wachstum</strong>sprozess erfolgt ((σA +σG) < σS <strong>und</strong> σelast > 0). Bildet<br />

sich zunächst eine geschlossene Benetzungsschicht, ist ab einer kritischen Schichtdicke<br />

die Verspannung des <strong>auf</strong>wachsenden Film so groß (Vorzeichenwechsel ∆σ), dass es zur<br />

Ausbildung dreidimensionaler Adsorbatinseln kommt (siehe Abb. 2.2.1). Dieser Modus<br />

wird als Stranski-Krastanov (SK)-<strong>Wachstum</strong> bezeichnet.<br />

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