Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...
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8. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
verschiedene HB-Phasen nachgewiesen werden, welche im Rahmen des Fehlers alle die<br />
gleiche Abmessung von (19,8±0,2×12,9±0,2) Å 2 <strong>auf</strong>wiesen, jedoch jeweils eine unterschiedliche<br />
Orientierung <strong>auf</strong> dem Substrat hatten. Diese HB-Struktur konnte zusätzlich<br />
durch hoch<strong>auf</strong>gelöste STM-Bilder nachgewiesen werden. Eine umfassende Strukturanalyse<br />
in Abhängigkeit von der Bedeckung konnte zeigen, dass im Submonolagenbereich noch<br />
weitere Strukturen <strong>auf</strong> der Oberfläche ausgebildet werden. In diesem Bedeckungsbereich<br />
konnte die sogenannte brick-wall-Struktur bestimmt werden, welche von der Adsorption<br />
von <strong>PTCDA</strong> <strong>auf</strong> Ag(110) bekannt ist [63]. Zusätzlich konnten noch zwei weitere Anordnungen<br />
beobachtet werden, die vom <strong>PTCDA</strong> bislang jedoch unbekannt sind. Um die<br />
genaue molekulare Anordnung dieser Struktur <strong>auf</strong> der Oberfläche zu bestimmen, sind<br />
noch weitere STM-Untersuchungen von Nöten. Des Weiteren konnte noch eine nahezu<br />
quadratische Anordnung beobachtet werden (15,7±0,2×15,3±0,2) Å 2 ). Diese konnte<br />
nicht nur durch hoch<strong>auf</strong>gelöste STM-Bilder bestätigt werden, sondern es war auch<br />
möglich die innere Struktur der Moleküle <strong>auf</strong>zulösen. Da Oberhalb einer Bedeckung von<br />
1 ML ausschließlich die HB-Phasen identifiziert werden konnten, scheint der Ursprung<br />
der Nicht-HB-Strukturen in Molekül-Substrat-Wechselwirkungen zu liegen. Zusätzlich<br />
konnte anhand von Experimenten zur Adsorption bei 140 ◦ C nachgewiesen werden, dass<br />
weniger Phasen <strong>und</strong> Strukturen im Vergleich zur Raumtemperaturadsorption ausgebildet<br />
werden. Anhand dieser Tatsache wurde dar<strong>auf</strong> geschlossen, dass einige Strukturen<br />
bzw. Phasen energetisch ungünstiger sind.<br />
Morphologische Analysen bei Raumtemperatur konnten zeigen, dass die Moleküle im<br />
Frank-van-der-Merwe-Modus <strong>auf</strong> der Oberfläche <strong>auf</strong>wachsen. Darüber hinaus konnten<br />
NEXAFS-Untersuchungen belegen, dass ein Großteil aller Moleküle mit der Molekülachse<br />
parallel zum Substrat liegen, was konsistent mit den gef<strong>und</strong>enen Strukturen ist. Da<br />
diese Messungen jedoch nicht in-situ durchgeführt wurden, konnte nicht gänzlich ausgeschlossen<br />
werden, dass es auch verkippte Moleküle <strong>auf</strong> der Oberfläche gibt. Um dies<br />
ausschließen zu können, wären in-situ Messungen äußerst hilfreich.<br />
Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die passivierte Si(111)-Oberfläche ein<br />
geeignetes System für das geordnete <strong>Wachstum</strong> von dünnen organischen <strong>Filme</strong>n darstellt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl der Strukturen <strong>und</strong> Phasen <strong>auf</strong> der Oberfläche, wäre es jedoch<br />
nur bedingt für Anwendungen nutzbar, da elektrische Transporteigenschaften durch die<br />
vielen Korngrenzen zwischen den Strukturen stark beeinträchtigt werden würden. Daher<br />
wäre ein nächster möglicher Schritt die Adsorption nahe der Desorptionstemperatur zu<br />
untersuchen, um somit vielleicht die Ausbildung energetisch ungünstiger Phasen zu unterbinden<br />
<strong>und</strong> im Idealfall nur eine Struktur <strong>auf</strong> der Oberfläche zu erhalten. Ein weiterer<br />
denkbarer Schritt wäre die Metallpassivierung zu ändern oder das Molekül dahingehend<br />
zu modifizieren, dass die Wechselwirkungen abgeschwächt werden, um somit eine bessere<br />
Ordnung zu erzielen. Da in diesem Fall die Molekül-Substrat-Wechselwirkungen über<br />
die Carbonylsauerstoffatome der Anhydridgruppe verursacht werden, wäre der nächste<br />
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