Wachstum und Charakterisierung dünner PTCDA-Filme auf ...
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1. Einleitung<br />
In den letzten Jahrzehnten war es selbstverständlich, dass Bauelemente wie Dioden,<br />
Transistoren <strong>und</strong> integrierte Schaltungen fast ausnahmslos aus anorganischen Halbleitermaterialien<br />
<strong>auf</strong>gebaut sind. Doch heutzutage finden sich im alltäglichen Leben immer<br />
mehr Bauteile, die aus organischen Materialien bestehen, wie etwa organische Leuchtdioden<br />
(OLED) [1], Feld-Effekt-Transistoren (OFET) [2,3] <strong>und</strong> Solarzellen [4]. Während<br />
anorganische Bauteile durch die kovalenten Bindungen relativ starr sind, erlauben es<br />
die van-der-Waals-Bindungen zwischen den Molekülen sehr flexible Bauelemente zu entwickeln.<br />
Die Firma Sony z. B. präsentierte im März diesen Jahres ein biegsames 4,1 Zoll<br />
großes Farbdisplay <strong>auf</strong> Basis von OLED-Technologie.<br />
Ein weiterer großer Vorteil dieser organischen Bauelemente gegenüber den anorganischen<br />
ist, dass diese meist einfach <strong>und</strong> vor allem kostengünstig produziert werden können.<br />
Großflächige Beschichtungen mit diesen Materialien können z.B. über Tauchbeschichtungen<br />
oder Druckprozesse realisiert werden <strong>und</strong> Strukturierungsverfahren über lithographische<br />
Techniken sind nicht mehr unbedingt notwendig. Darüber hinaus stellt die<br />
Vielzahl von organischen Molekülen <strong>und</strong> die Modifizierungsmöglichkeiten dieser Moleküle<br />
ein enormes Potential dar, neue Eigenschaften zu erzielen, die mit konventionellen<br />
anorganischen Halbleitern zumindest bisher noch nicht erreicht wurden.<br />
Ein großer Nachteil dieser Technologie stellt jedoch noch die geringe Ladungsträgerbeweglichkeit<br />
in den organischen Schichten dar. Diese Beweglichkeit ist in den meisten<br />
organischen Schichten um Größenordnungen geringer als bei den anorganischen Halbleitern.<br />
Im Gegensatz zu Silizium ist die Leitfähigkeit der organischen Halbleiter auch<br />
noch stark von der Ausrichtung der Moleküle <strong>und</strong> der strukturellen Güte des organischen<br />
<strong>Filme</strong>s abhängig [5]. Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass Defekte, Verunreinigungen <strong>und</strong> Korngrenzen<br />
die Ladungsträgerbeweglichkeit deutlich reduzieren. Das <strong>Wachstum</strong> von dünnen organischen<br />
<strong>Filme</strong>n wird maßgeblich durch die erste Monolage beeinflusst. Demzufolge ist ein<br />
gr<strong>und</strong>legendes Verständnis der Grenzfläche nötig, um die Eigenschaften der organischen<br />
Bauelemente gezielt zu verbessern.<br />
Obwohl es eine Vielzahl von organischen Molekülen gibt, die für die Entwicklung organischer<br />
Bauelemente geeignet erscheinen, ist es zur Erarbeitung des gr<strong>und</strong>legenden<br />
Verständnisses sinnvoll, sich <strong>auf</strong> ein geeignetes Modellmolekül zu beschränken. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> wurde der organische Farbstoff 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid<br />
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