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MHL bringt Android in die Pole-Position
Kompatibilität
macht den Markt:
Der Flachbildschirm
als Markttreiber hat
mit seiner HDMI-
Schnittstelle einer
ganzen Reihe weitererProduktgattungen
den Markt
geebnet. Connectivity
heißt das Zauberwort.
Nun bahnt
sich mit MHL eine Wolfram Bangert
weitere Schnittstellennorm
den Weg, die wiederum mit HDMI
kompatibel ist. MHL ist die Abkürzung von
Mobile High-Definition Link und ist eine
kabelgebundene Schnittstelle für Mobilgeräte,
mit der hochauflösende Audio- und
Videodaten von einem Smartphone oder
Tablet an einen HDMI-fähigen Bildschirm
übertragen werden können. Über dasselbe
Kabel kann gleichzeitig das Mobilgerät geladen
werden.
Welche Möglichkeiten bietet MHL? Nun,
der TV-Bildschirm wird zur Spielwiese all
dessen, was ein Smartphone kann, vorausgesetzt,
es ist ein Android-Handy. Als erstes
wird meistens erklärt, man könne seine
Audio- und Videodateien auf das TV-
Gerät bringen. Doch MHL ist weit mehr
– da wirklich alle Handy-Funktionalitäten
auf den Fernseher gebracht werden können,
macht MHL wirklich jeden Fernseher
zum Smart-TV, auch wenn er diese technischen
Möglichkeiten dazu gar nicht selbst
hat; man braucht dazu beispielsweise mit
seinem Handy nur auf YouTube zu gehen
– die gewählten Movies laufen dann in Bild
und Ton über das angeschlossene Fernsehgerät.
MHL wurde bereits 2009 von einem Konsortium
erdacht. Dieses besteht aus Nokia,
Samsung, Toshiba, Sony und Silicon Image.
Die Spezifikation 1.0 gibt es seit 2010, auf
den Markt kam es erstmals als Schnittstelle
im Samsung Smartphone Galaxy S2 Anfang
2011. Der neue Standard ist eine Android-Besonderheit:
Apple-Produkte und
auch mobile Geräte mit Windows 8 Phone
bleiben außen vor – Apple aufgrund seiner
proprietären Inkompatibilitätspolitik und
Windows 8 Phone, weil kein Video-Ausgang
an den Geräten vorgesehen ist.
Die Android-Welt sieht sich dank MHL
in der Pole-Position, weil mit dem neuen
Schnittstellenstandard die schon lange
geforderte totale Connectivity Wirklichkeit
wird. Android wird Apple natürlich nicht
einfach so vom Markt fegen, doch gerade
für jüngere Konsumenten sind die grenzenlosen
MHL-Möglichkeiten faszinierend.
Das geliebte Smartphone, das ja ohnehin
schon so etwas wie das Zentrum des täglichen
Lebens geworden ist, wird nun noch
stärker zur Schaltstelle des unterhaltungs-
elektronischen Erlebnisses. Es bildet sich
eine komplette, kompatible CE-Welt aus
Smartphones, Tablets, Fernsehgeräten,
Monitoren, Projektoren AV-Receivern, Bluray-Playern,
Media-Receivern, Car-Audio-
Geräten und mehr. MHL macht das Smartphone
zur TV-Settop-Box, zur Gameskonsole
und ersetzt den PC. Letzteres ist insofern
besonders bedeutsam, weil viele im
Beruf Stehenden über ihr Smartphone laufend
im E-Mail-Verkehr sind und hier ist es
besonders komfortabel, seine E-Mails über
einen großen Bildschirm zu checken und
zu bearbeiten. Das lässt sich auch abends
über den heimischen Fernseher und einer
externen Tastatur ganz bequem erledigen.
Dabei lassen sich auch E-Mail-Anhänge in
Form von PDF, Word oder Excel öffnen und
am TV-Bildschirm bearbeiten.
Eine ganze Reihe von mobilen Geräten
sind bereits im MHL-Boot, in vorderster
Front von Samsung, gefolgt von HTC, LG,
Sony, Huawei, ZTE und viele andere. Bei
Media-Playern sind Onkyo, Pioneer, Oppo,
Roku, Dune HD, Sharp und Denon dabei.
Im TV-Bereich gibt es noch eine Besonderheit:
Das angesteuerte TV-Gerät muss
nicht ausdrücklich MHL-fähig sein – HDMI-
Schnittstelle genügt. Und doch gibt es spezielle
MHL-Fernseher, bei denen der Nutzer
mit der TV-Fernbedienung das Smartphone
steuern kann. Man muss dieses also gar
nicht auf dem Wohnzimmertisch liegen haben,
um sämtliche Funktionalitäten nutzen
zu können. MHL-fähige Fernsehgeräte gibt
es beispielsweise von Samsung, LG, Sharp,
Sony und Toshiba.
Was bedeutet MHL für den Handel? Dazu
sagte mir Bernd Hesse von G&BL am
Rande einer von Silicon Image und dem
MHL-Konsortium abgehaltenen Präsentationsveranstaltung
in München: »MHL bietet
dem Handel große Chancen im Geschäft
mit Kabeln, Adaptern und weiteren Zubehörprodukten.
Aufgrund des großen Informationsbedarfs
auf Seiten der Konsumenten
sollte dieses Thema entsprechend am
Point of Sales ausgeflaggt werden.« G&BL
als Lieferant hochwertiger Kabel und Verbindungen
hat sich dieses Themas schon
aufmerksamkeitsstark auf der vergangenen
Ifa in Berlin angenommen.
Meine Meinung: Jeder im Verkauf Stehende
sollte im Besitz eines MHL-fähigen
Smartphones sein, so dass er jederzeit im
Verkaufsgespräch die MHL-Möglichkeiten
präsentieren kann und somit die entsprechenden
Umsätze mit MHL-Produkten für
sein Geschäft realisieren kann.
Herzlichst Ihr
Wolfram Bangert, CE-Markt Herausgeber
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