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Konsument, wo kaufst du?<br />
Denkanstöße für Vertriebs-<br />
strategien im digitalen Wandel<br />
Das Internet wird als Top-Informationsquelle genutzt. In einer<br />
aktuellen Umfrage des Kölner Unternehmens Die Gefährten<br />
geben 74 Prozent der Befragten an, elektronische Produkte auch<br />
online zu kaufen. Diese veränderten Kaufentscheidungsprozesse<br />
stellen Hersteller und Handel vor neue Herausforderungen<br />
Doch wie gehe ich als Vertriebsentscheider<br />
damit um, verhelfe On- und Offline-Welt<br />
zu einem symbiotischen Miteinander<br />
und stärke gleichzeitig meine<br />
stationären Handelspartner? Alexander<br />
Kopp, Geschäftsführer bei Die Gefährten,<br />
bringt mehr als zehn Jahre Vertriebs- und<br />
Beratungserfahrung für Kunden wie Garmin,<br />
Nokia, Deutsche Post oder 3M mit. Er<br />
hat sich diesen Fragen gestellt.<br />
Endkunden haben heutzutage die<br />
Wahl, wann, wo und wie sie kaufen – persönlich<br />
im stationären Handel, online,<br />
mobil via Smartphone-App, telefonisch,<br />
per Fax und/oder aus dem Katalog. Dabei<br />
fungieren die unterschiedlichen Vertriebskanäle<br />
bzw. »Customer Touchpoints«<br />
zunehmend als Interaktionsangebot<br />
eines Unternehmens oder einer Marke.<br />
Das bietet neue Chancen im sonst<br />
eher stagnierenden Handelsumfeld. Aktuellen<br />
Studien zufolge sind jedoch weniger<br />
als die Hälfte aller Unternehmen mit ihren<br />
Vertriebsmodellen darauf ausgerichtet<br />
oder machen sich aktiv und auf strategischer<br />
Ebene Gedanken, wie sie dieser<br />
veränderten Situation begegnen<br />
und die neuen Potenziale<br />
abschöpfen können.<br />
Aus unserer Beratungserfahrung<br />
heraus reicht die Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema<br />
von pragmatischen Ansätzen<br />
wie selektiven Vertriebssystemen,<br />
Konditionsmodellen zur<br />
»Preisstabilisierung« oder kanalspezifischerSortimentsgestaltung<br />
bis hin zu Verhaltensmustern<br />
wie »Kopf einziehen und<br />
aussitzen«. Dabei ist es mit der<br />
richtigen Strategie möglich, die<br />
relevanten und wichtigen Vertriebskanäle<br />
für die eigene Vermarktung<br />
zu identifizieren und sie über abgestimmte<br />
Prozessmodelle symbiotisch für den<br />
Endkunden zu nutzen. Richtig durchdacht<br />
verspricht das eine erhöhte Markenvisibilität<br />
und <strong>Markt</strong>durchdringung, stärkere<br />
Kundenbindung durch einen Mehrwert,<br />
auf der Vertriebsebene eine höhere Distributionsbreite<br />
und am Ende mehr Profit.<br />
Dabei ist entscheidend, sich frühzeitig<br />
mit wichtigen Fragestellungen auseinanderzusetzen:<br />
l Wo erwartet der Endkunde mein Produkt?<br />
26 <strong>CE</strong> <strong>Markt</strong> 12/2012<br />
Alexander Kopp<br />
Geschäftsführer bei<br />
Die Gefährten<br />
l Welche Touchpoints durchläuft mein<br />
Kunde auf seiner Customer Journey und<br />
an welchen kann er kaufen und/oder sich<br />
informieren?<br />
l Wo ist mein Produkt tatsächlich zu finden<br />
und welchen <strong>Markt</strong>anteil habe ich<br />
dort?<br />
l Wie gelangt mein Produkt an diese<br />
Touchpoints, wie kommt die Preisstellung<br />
dort zustande und wie ist meine Liefer-<br />
und Servicekette organisiert?<br />
Warenkorb Welches Produkt in welchem Kanal?<br />
l Wie sind meine Investitionen und vertrieblichen<br />
Ressourcen verteilt?<br />
l Ist mein Vertriebsteam richtig geschult<br />
und kann kanalübergreifend meine Sellins<br />
und Sell-outs steuern?<br />
l Ist meine Sell-in Strategie auf den Sellout<br />
abgestimmt?<br />
l Wo bestehen heute und in Zukunft potenzielle<br />
Kanalkonflikte?<br />
l Wie kann ich meine Markenpräsenz<br />
nutzen, um meine Handelspartner als<br />
Touchpoint in die Customer Journey aktiv<br />
einzubinden?<br />
Die Analyse und Beantwortung dieser<br />
Fragen ist der erste Schritt. Scheuen Sie<br />
sich nicht vor der Erkenntnis, dass bedeutende<br />
Struktur- und Prozessveränderungen<br />
notwendig sind, um die neue Strategie<br />
zu implementieren. Gute Vorsätze reichen<br />
ab diesen Zeitpunkt nicht mehr aus,<br />
denn ein erfolgreicher Transformationsprozess<br />
erfordert viel Disziplin und bedingt<br />
das Zusammenrücken von Vertrieb<br />
und Marketing, gefördert vom Top-Management.<br />
Eine Hürde, die genommen<br />
und nicht wegdiskutiert werden muss.<br />
Hierbei hilft, sich dem Thema nicht mit<br />
der Erwartungshaltung zu nähern, »über<br />
Nacht« die Welt verändern zu wollen.<br />
Bauen Sie stattdessen systematisch und<br />
Step für Step Ihre Cross-Channel-Erfahrungen<br />
aus.<br />
Nachfolgend noch einige Anregungen<br />
und Notwendigkeiten, die es unserer Erfahrung<br />
nach braucht, damit der Transformationsprozess<br />
gelingen kann:<br />
l Commitment und klare Verantwortlichkeit<br />
seitens der Geschäftsführung/Vorstandsebene<br />
l Definition als Sonderprojekt und<br />
ein entsprechendes Project Ownership<br />
l Definition von Milestones, gegebenenfalls<br />
externe Moderation und Sparring<br />
durch Berater<br />
l Er- arbeitung der Antworten<br />
über alle Ebenen hinweg<br />
und Einbeziehung von<br />
möglichst vielen Feedback-<br />
Gebern<br />
l Eine schonungslos offene<br />
Analyse, die mit dem Management<br />
geteilt wird<br />
l Entwicklung kreativer<br />
Konzepte durch Vertrieb<br />
und Marketing an einem Tisch<br />
l Sukzessive Umsetzung der vorliegenden<br />
Konzepte und des Restrukturierungsprozesses.<br />
Die Gefährten GmbH ist ein inhabergeführtes<br />
Unternehmen für<br />
Marketingkommunikation und Vertrieb<br />
mit Sitz in Köln. In den drei Bereichen<br />
Consulting, Kommunikation und<br />
Vertriebsmanagement arbeiten rund 50<br />
Mitarbeiter. Seit 2003 begleitet das Unternehmen<br />
den Weg der Produkte seiner<br />
Kunden mit außergewöhnlichen Strategien<br />
und Ideen – über den gesamten Verkaufsprozess,<br />
beginnend in Vertrieb und<br />
Außendienst, über den Handel bis hin in<br />
die Hände des Endkunden.<br />
http://www.ce-markt.de