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Das DACH IV. Quartal 2012 - ZEDACH eG

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ZKZ-67542<br />

www.zedach.com<br />

<strong>Das</strong> Magazin der ZEDach- GRUPPE <strong>IV</strong>.<strong>Quartal</strong>/<strong>2012</strong><br />

NEWS<br />

Gutes<br />

Geschäftsklima<br />

VORGESTELLT<br />

<strong>DACH</strong>MARKETING<br />

Werbung mit Spaß<br />

BETRIEB<br />

Der Winter<br />

kommt bestimmt


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Editorial<br />

Menschen begeistern<br />

Als Antwort auf die heutigen Herausforderungen<br />

von Wettbewerb und Globalisierung<br />

setzt die Genossenschaft die Idee<br />

von Kooperation und regionaler Kompetenz.<br />

Kooperationen sichern die Chancen des Mittelstandes.<br />

Sie ermöglichen es, die Vorteile<br />

größerer Konzerne auf kleine Unternehmen zu<br />

übertragen, während ihre lokale Identität gewahrt<br />

wird. Die Mischung aus den klassischen<br />

Stärken kleiner und mittelständischer Unternehmen,<br />

nämlich Schnelligkeit, Flexibilität,<br />

innovative Ideen und der traditionell bewährten<br />

Rechtsform der Genossenschaft, befähigt<br />

sie zur zeitgemäßen und adäquaten Kooperationsform.<br />

Genossenschaften bieten die Möglichkeit,<br />

das unternehmerische Risiko zu verteilen<br />

und zugleich Kompetenzen zu bündeln.<br />

Die Dachdecker haben schon früh damit<br />

begonnen, ihre Handelsfunktion in eigene<br />

Hände zu nehmen. So wie unsere Dachdecker-Einkauf<br />

Nordwest <strong>eG</strong>, mit über 90<br />

Jahren älteste Dachdeckergenossenschaft in<br />

Deutschland, haben sich alle Mitglieder der<br />

ZE<strong>DACH</strong> Gruppe ständig weiterentwickelt<br />

und stehen heute als moderne Dienstleistungsunternehmen<br />

für ihre über 6000<br />

Mitgliedsbetriebe im Markt. Diese Handwerksbetriebe<br />

profitieren von der Rechtsform<br />

„<strong>eG</strong>“, vor allem durch die Bündelung<br />

von Kernkompetenzen, das Angebot von<br />

Dienstleistungen aus einer Hand, die Schaffung<br />

von Ausbildungsplätzen, die aktive<br />

Unterstützung durch Genossenschaftsverbände<br />

sowie die Nutzung der Leistungen<br />

von Verbundunternehmen. Was der ZVDH-<br />

Präsident und unsere Partner der Industrie<br />

dazu meinen, erfahren Sie in unserer Titelgeschichte<br />

ab Seite 10.<br />

Der demografische Wandel ist da, Fachkräftemangel<br />

lautet das Schlagwort unserer<br />

Zeit. Es gilt, junge Menschen für<br />

den Dachdeckerberuf zu begeistern. So<br />

geschehen beim Nachwuchstag der Innung<br />

Ostfriesland zu dem eigens der<br />

ZVDH-Dachtruck aus dem Süden zum<br />

Skater-Wettbewerb anreiste (Seite 7).<br />

In unserer schnelllebigen Zeit, die heute<br />

oft von elektronischen Medien, E-Mail,<br />

Facebook und anderen Dingen beeinflusst<br />

ist, wird zunehmend der Ruf nach<br />

Respekt, Achtung und Tugend laut. Welche<br />

Tugend Dachdeckermeister Stefan<br />

Winter zum Prinzip seines Handelns gemacht<br />

hat, erfahren Sie in einem eindrucksvollen<br />

Porträt ab Seite 20.<br />

ZE<strong>DACH</strong> startet durch. Unter dem Begriff<br />

<strong>DACH</strong>MARKETING können sich Mitglieder<br />

des Verbundes in Kürze mit gezielten<br />

Aktionen und Kampagnen den eigenen<br />

Markt vor Ort erschließen. <strong>Das</strong> Internet<br />

macht’s möglich, denn hier kann mit<br />

moderner Technik schnell und bequem<br />

Werbung geschaltet werden, die Spaß<br />

macht. <strong>Das</strong> sagen die Macher der ZE-<br />

<strong>DACH</strong> CONCEPT, Werbung und Kommunikation<br />

ab Seite 32.<br />

Zum Jahresende hat sich der Geschäftsklimaindex<br />

noch wieder aufgehellt. Unserer<br />

Branche geht es gut, und im nächsten<br />

Jahr wartet viel Arbeit. In diesem<br />

Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes<br />

Weihnachtsfest, einen guten Start in<br />

2013 und viel Spaß beim Lesen.<br />

Ihr Jörg Florian<br />

n Jörg Florian, Vorstand der<br />

Dachdecker-Einkauf Nordwest <strong>eG</strong>,<br />

Weyhe.<br />

<strong>Das</strong> Dach 3


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Inhalt<br />

7Es gilt, junge Menschen für den Beruf des Dachdeckers<br />

zu begeistern. Die Werbemittel der Aktion <strong>DACH</strong><br />

tragen dazu bei, ebenso der Dachtruck des ZVDH. Dieser<br />

begeisterte kürzlich die Jugend in Ostfriesland.<br />

18 Deutliche Vorteile für Innungsbetriebe bietet das<br />

System der Materialgarantie-Hinterlegung des ZVDH.<br />

Josef Rühle, Geschäftsführer Technik beim ZVDH, sagt<br />

worum es dabei geht.<br />

28 Ein Landesverband, der sich nachhaltig für die Belange<br />

des Handwerks in der Region einsetzt, der Herzblut<br />

fürs Dachdeckerhandwerk zeigt. Den gibt es im<br />

Osten Deutschlands mit Sitz in der Hansestadt Rostock.<br />

32 Werbung, die Spaß macht? Ab sofort ist das mit<br />

dem neuen Online-Portal <strong>DACH</strong>MARKETING möglich.<br />

Dort finden sich die Möglichkeiten, seinen Markt vor<br />

Ort direkt und mit Erfolg zu bearbeiten.<br />

Titelfotos: dpa-picture, DRGV Beilage: Photovoltaik (nur DFH)<br />

News<br />

Die Lage im Dachdeckerhandwerk 6<br />

Nachwuchstag in Ostfriesland 7<br />

ZE<strong>DACH</strong> bei ITW-Paslode 7<br />

Titelthema<br />

Genossenschaften boomen 10<br />

Vorgestellt<br />

Betriebsporträt – Stefan Winter 20<br />

Landesinnungsverbände – Mecklenburg-Vorpommern 28<br />

Frauen im Handwerk – Waltraut Braun, Silvia Schwer 30<br />

<strong>DACH</strong>MARKETING – So macht Werbung Spaß 32<br />

Persönlich<br />

Jürgen Stifter – Bergsteiger 34<br />

Nachgefragt – Christopher Weiss 46<br />

Betrieb<br />

Neugründung – Jan Engeland und Olaf Nürnberger 16<br />

ZVDH-Materialgarantien 18<br />

Von der Schule zum Gesellen (Teil VIII) 36<br />

Material+Technik<br />

Schletter – Solar-Montage mit Zertifizierung 24<br />

Röhr + Stolberg – Turmsanierung mit Walzblei 25<br />

Roto – Fenster und Solartechnik 26<br />

ITW Verbindungsmittel – Eurocode 5 27<br />

Velux – Innovation 38<br />

Holz konstruktiv – Brettschichtholz im Holzmassivbau 40<br />

Service<br />

Neue VOB – Zahlungsverzug verbessert 42<br />

Bilanzpflicht – Entlastung für Kleinstbetriebe 43<br />

Rubriken<br />

Editorial – Jörg Florian 3<br />

Kommentar – Wilfried Hollmann 15<br />

Gewinnspiel/Humor/Impressum 44<br />

<strong>Das</strong> Dach 5


News<br />

Konjunktur im herbst <strong>2012</strong><br />

Die Lage im Dachdeckerhandwerk<br />

Die gegenwärtige Auftrags- und Geschäftslage im Dachdeckerhandwerk<br />

in Deutschland ist anhaltend gut, wenn auch die<br />

Vorjahreswerte nicht mehr erreicht werden. Die Auslastung ist<br />

Konjunktur Herbst <strong>2012</strong><br />

entsprechend Größenklassen der niedriger Betriebeals im2011,<br />

aber im Vergleich zu allen<br />

Vorjahren Dachdeckerhandwerk noch sehenswert. Die Auftragsbestände liegen auf<br />

dem Niveau von<br />

Anzahl AN<br />

pro Betrieb<br />

1<br />

2<br />

in %<br />

14,1<br />

15,7<br />

in %<br />

kumuliert<br />

14,1<br />

29,8<br />

2010 und damit<br />

etwas niedriger<br />

als 2011. Die für<br />

3 14,2 44,0 das laufende Jahr<br />

4 12,1 56,1 aggregierte Mit-<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

8,7<br />

7,0<br />

5,3<br />

4,3<br />

64,8<br />

71,8<br />

77,1<br />

81,4<br />

arbeiterzahl im<br />

September <strong>2012</strong><br />

übertraf den Vor-<br />

9 3,1 84,5 jahreswert um<br />

10-14 8,9 93,4 insgesamt 2,2 %,<br />

■ Größenklassen der Betriebe im<br />

Dachdeckerhandwerk, Herbst <strong>2012</strong>.<br />

Dachdeckerhandwerk<br />

die Zuwachsraten<br />

schwächten<br />

sich Umsätze zuletzt jedoch von Monat zu Monat merklich ab. Die<br />

Geschäftserwartungen Quelle Ist-­‐Werte: Statistisches liegen Bundesamt nicht mehr auf dem Rekordniveau<br />

von 2011, werden aber noch mit knapp gut bewertet.<br />

Werte 2008: 8,099 Mrd.<br />

<strong>Das</strong> Dachdeckerhandwerk wird das Jahr <strong>2012</strong> zwar nicht mit<br />

EUR 2009: 7,726 Mrd. EUR (-­‐ 4,6 %)<br />

Bauhauptgewerbe erholt sich<br />

Geschäftsklima hellt sich auf<br />

Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands<br />

ist nach sechs Rückgängen erstmals wieder gestiegen. Die Zufriedenheit<br />

mit der gegenwärtigen Geschäftslage hat leicht zugenommen. Zudem bli-<br />

cken die Unternehmen<br />

deutlich weniger<br />

pessimistisch auf die<br />

weitere Geschäftsentwicklung.<br />

Die deutsche Konjunktur<br />

stemmt sich<br />

gegen die Eurokrise.<br />

Der Export und<br />

Großhandel vermeldet<br />

Positives und im<br />

Bauhauptgewerbe hat<br />

sich das Geschäftsklima<br />

merklich erholt.<br />

Die Bauunternehmer<br />

berichteten von einer spürbar verbesserten Geschäftssituation und äußerten<br />

sich auch zuversichtlicher bezüglich der weiteren Entwicklung.<br />

6 <strong>Das</strong> Dach<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

Geschäftserwartungen<br />

Beurteilung der Geschäftslage<br />

2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

■ Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe,<br />

November 2010, saisonbereinigt, Quelle: ifo.<br />

einem Umsatzzuwachs abschließen können, der weiterhin<br />

hohe Umfang von Sanierungsarbeiten im umsatzstärksten<br />

Marktsegment der privaten Auftraggeber sowie die florierende<br />

Wohnungsneubautätigkeit sollten im Jahr 2013 jedoch wieder<br />

eine leichte Umsatzsteigerung möglich machen. Trotz einer<br />

weiterhin hohen Wettbewerbsintensität sowie steigender Bau-<br />

und Personalkosten dürfte die Ertragslage <strong>2012</strong> dennoch befriedigend<br />

ausfallen. Neben der Rekrutierung von Fachkräften<br />

bei einer deutlich schrumpfenden Zahl von Schulabgängern<br />

rückt die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter<br />

zunehmend in den Fokus der Betriebe.<br />

�<br />

Baukonjuktur<br />

Umsatz im Bauhauptgewerbe: Für den Zeitraum<br />

Januar bis September ergibt sich ein<br />

Umsatzplus von 1,0 %.<br />

Auftragseingang: Für Januar bis September<br />

<strong>2012</strong> liegt der Wert 6,5 % über dem Vorjahreszeitraum.<br />

Auslastung: Laut ifo Konjunkturtest waren<br />

die Kapazitäten Mitte September zu 78 %<br />

ausgelastet; der langjährige Durchschnitt<br />

liegt bei 70 %.<br />

Wohnungsbau: Für Januar bis September<br />

ergibt sich ein Orderplus von +11,0 % ein<br />

Umsatzanstieg von 6,5 %.<br />

Genehmigungen: Anstieg bis September um<br />

6,3 % auf knapp 156.600 Wohnungen.<br />

Wirtschaftsbau: Baugewerblilcher Umsatz<br />

Jan. - Sept. +1,6 %, Auftragseingänge +5,1 %.<br />

Neubaugenehmigungen +14 % öffentlicher<br />

Bau: Auftragseingang Jan. - Sept. +5,9 %.<br />

Rückgang im September jedoch 8,6 %.<br />

www.bauindustrie.de<br />

@


Junge Menschen ansprechen<br />

Nachwuchstag in Ostfriesland<br />

■ oben: Gute Info gab es im Dachtruck.<br />

■ oben Die Halfpipe vom Bremer<br />

rechts: Sportgarten sorgte für Schwung.<br />

■ rechts: Playstation mit Tammo, Timo<br />

und Daniel.<br />

■ unten: Der Dachtruck sorgte für Bewegung<br />

beim Nachwuchstag in Hesel.<br />

Fachgruppe vor Ort<br />

ZEDach trifft Paslode<br />

„Wenn man mal die Produktion gesehen hat, kann man vieles doch<br />

noch besser dem Kunden erklären und ihn auf die richtigen Produkte<br />

für die entsprechenden Einsätze hinweisen“, erklärt Raimund Schrader,<br />

Vertriebsleiter der Dachdecker-Einkauf Nordwest <strong>eG</strong> und Mitstreiter der<br />

ZE<strong>DACH</strong> Fachgruppe Maschinen. Diese hatte ihre Tagung zum Hersteller<br />

für Bohrer und Schleifgeräte, ITW, verlegt, um sich neben den allgemeinen<br />

Themen auch über die Produktion bei ITW zu informieren.<br />

■ Die Teilnehmer der ZE<strong>DACH</strong> Fachgruppe Maschinen/Werkzeuge<br />

zeigten sich beeindruckt von der Leistungsfähigeit der ITW Gruppe.<br />

Der Nachwuchsmangel ist<br />

nicht erst seit ein paar Monaten<br />

bekannt. In vielen Branchen<br />

und Gewerken fehlt ab<br />

und an noch das Bewusstsein<br />

dafür. Nicht so bei den ostfriesischen Dachdeckern, die Anfang November<br />

einen Schritt in Richtung Jugendarbeit gingen und eine zünftige<br />

Nachwuchsveranstaltung auf die Beine stellten. Lübbe Hartmann,<br />

Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Leer, und Günther Langheim,<br />

Obermeister der Dachdecker Innung Ostfriesland, sorgten dafür,<br />

dass der Dachtruck mit der Skater-Playstation in den Norden kam<br />

und rührten ordentlich die Werbetrommel<br />

um die Jugend zum Skaterwettbewerb<br />

nach Hesel einzuladen. Die Zweigstelle<br />

der Dachdecker-Einkauf Nordwest in Hesel<br />

feierte gerade ihr 25-jähriges Bestehen<br />

und stellte das Gelände und eine überdachte<br />

Fläche zur Verfügung. Dahin wurde<br />

eigens aus dem Sportpark Bremen die<br />

original Halfpipe Skaterbahn transportiert.<br />

Zahlreiche Jugendliche hatten die Plakate<br />

gelesen und sich zu diesem Spektakel eingefunden,<br />

bei dem es auch noch etwas zu<br />

gewinnen gab. Die Frage, was Skater und<br />

Dachdecker gemeinsam haben war klar: „Beide sind gern an der frischen<br />

Luft, immer gut drauf – und auf Dach und Skateboard gilt, das<br />

Gleichgewicht zu halten.“ Schwindelfrei und wetterfest muss man sein,<br />

erklären die Auszubildenden Tammo Harken, Timo Paul und Daniel<br />

Lillie den Gästen und meinen: „Dachdecker ist der geilste Beruf überhaupt.“<br />

Für die besten Drei gab es Gutscheine für Skaterzubehör. Sie<br />

und die anderen nahmen eine Menge vom Handwerk mit und wollen<br />

sich schon mal mit dem Gedanken an ein Praktikum anfreunden.<br />

<strong>Das</strong> Dach 7


News<br />

MENSCHEN<br />

n Ulrich Grillo aus Duisburg ist neuer<br />

Präsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Industrie (BDI). Der<br />

53-Jährige wird am 1. Januar 2013<br />

Hans-Peter Keitel ablösen,<br />

dessen Amtsperiodeturnusgemäß<br />

ausläuft. Ulrich<br />

Grillo ist Vorstandsvorsitzender<br />

der Grillo-Werke<br />

AG in Duisburg<br />

mit rund 1.600<br />

Mitarbeitern und<br />

600 Millionen Euro Umsatz weltweit.<br />

Dazu gehört die Rheinzink GmbH &<br />

Co.KG in Datteln, deren Geschäftsführer<br />

Ulrich Grillo von 2002 - 2009<br />

gewesen ist. Grillo sagt von sich: „Ich<br />

streite gerne“, fügt aber hinzu: „ich<br />

kann aber nicht nur meckern, ich will<br />

auch was ändern.“<br />

n Eva Meisel, Dipl.-Ing. (FH), ist neue<br />

Geschäftsführerin des Landesinnungsverbandes<br />

Württemberg in<br />

Karlsruhe. <strong>Das</strong> Dachdeckerhandwerk<br />

ist für Eva Meisel<br />

kein Neuland. Bereits<br />

seit 2006 ist sie<br />

beim Verband als<br />

kaufmännische Mitarbeiterin,<br />

seit 2007<br />

als kaufmännische<br />

Leiterin des Bereiches<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

tätig. Hier war sie u. a. mit der<br />

Organisation der überbetrieblichen<br />

Lehrlingsunterweisung, der Planung<br />

des Vorbereitungslehrgangs auf die<br />

Meisterprüfung, mit Seminarplanung<br />

und -durchführung und mit<br />

der Finanzbuchhaltung befasst. Für<br />

Mitgliedsbetriebe war sie zudem Ansprechpartnerin<br />

für technische Anfragen.<br />

Durch ihre Arbeit als Architektin<br />

ist für Eva Meisel die Dachsanierung<br />

von der Ausschreibung bis zur Bauleitung<br />

kein Neuland.<br />

8 <strong>Das</strong> Dach<br />

Entscheidung in Mayen<br />

Deutscher Meister kommt aus<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Im November <strong>2012</strong> fand im Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

in Mayen der Bundesentscheid im Leistungswettbewerb des Dachdeckerhandwerks<br />

statt – sozusagen die deutsche Meisterschaft im Dachdecken. Teilnehmer<br />

waren die Landessieger der einzelnen Bundesländer. Die Wettbewerber hatten<br />

drei Aufgaben zu erfüllen:<br />

Zunächst mussten sie eine<br />

Arbeitsprobe nach Wahl herstellen.<br />

Hier wurden Dachziegel-<br />

oder Schieferdeckungen<br />

gewählt. Nach der Hauptarbeitsprobe<br />

waren noch zwei<br />

weitere Arbeitsproben nach<br />

Vorgabe der Bundesbewertungskommission<br />

des Zentralverbands<br />

des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerks anzufertigen.<br />

Diese ermittelte<br />

anschließend die Sieger.<br />

Bundessieger <strong>2012</strong> und damit<br />

Gewinner der Goldmedaille<br />

ist Christopher Weiss<br />

■ Christopher Weiss aus Kaiseresch (l.) wurde Bundessieger im<br />

Dachdeckerhandwerk. 2. wurde Patrick Wandt (r.), vor Michael<br />

Weidek aus Bayern.<br />

aus Rheinland-Pfalz. Den zweiten Platz errang Patrick Wandt aus Niedersachsen.<br />

Die Bronzemedaille gewann Michael Weidek aus Bayern. Die ersten beiden Bundessieger<br />

haben sich mit ihrem Sieg automatisch für die 25. Weltmeisterschaft junger<br />

Dachdecker in 2014 in Bukarest/Rumänien qualifiziert, die von der Internationalen<br />

Föderation des Dachdeckerhandwerks (IFD) ausgerichtet wird.<br />

USa-Reise zur Roofing Expo<br />

Mit dem ZVDh nach Texas<br />

Der ZVDH bietet in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen<br />

Bedachungsverband (NRCA) über einen Reiseveranstalter<br />

im kommenden Jahr eine USA-Reise nach San<br />

Antonio/Texas an. Wenn es bei uns kalt ist, findet im sonnigen<br />

San Antonio die Messe International Roofing Expo<br />

2013 statt. Die einwöchige Reise umfasst den Zeitraum vom<br />

02.02. bis 09.02.2013. San Antonio ist die älteste Stadt in<br />

Texas und die siebtgrößte Stadt in den USA. Sie sieht auf<br />

eine außergewöhnlich geschichtsträchtige Vergangenheit<br />

zurück und ist Schauplatz zahlreicher Western um die Festung<br />

Alamo. Im Rahmen der interessanten Reise zu dem<br />

historischen San Antonio bieten ZVDH und NRCA einige<br />

besondere Programmpunkte an.<br />

Den Reiseprospekt als pdf erhält vom ZVDH, wer eine kleine<br />

E-Mail an zvdh@dachdecker.de schickt, Stichwort: „San<br />

Antonio“. Weitere Info: @<br />

www.theroofingexpo.com


■ Der erste Vorsitzende, Peter Burmann, freute sich mit den jungen<br />

Gesellen über die besondere Auszeichnung.<br />

�<br />

Kongress in Freiburg<br />

Von Freitag, 3. bis Samstag, 4. Mai<br />

2013 findet der Bundeskongress<br />

Dachdecker/Zimmerer im Konzerthaus<br />

Freiburg statt. Neben einer<br />

gehaltvollen Eröffnung wird mit dem Unternehmensberater,<br />

Dirigenten und Grammy-Gewinner Christian<br />

Gansch das Konzert der Themen im wunderschönen<br />

Freiburg fortgesetzt. Zahlreiche Seminare und die<br />

Delegiertenversammlung der Dachdecker sowie der<br />

Obermeistertag der Zimmerer runden den Kongress ab.<br />

@<br />

www.konzerthaus.freiburg.de, @ www.gansch.de<br />

höchste Krone im handwerk<br />

angehende Meisterinnen<br />

auf dem Dach<br />

In Mayen trainieren 102 Meisteranwärter aus ganz Deutschland und<br />

dem benachbarten Ausland für „ihre“ persönliche Meisterschaft in<br />

der Berufsbildung. Sie bereiten sich auf die Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk<br />

und zugleich auch auf die Abschlussprüfung zum<br />

staatlich anerkannten Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik<br />

vor. Unter den Meisteranwärtern befinden sich auch drei<br />

Damen. Gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen streben sie nach<br />

der höchsten Krone im Handwerk. „Meisterin auf dem Dach“ zu<br />

sein, wollen sie bei der Meister- und Abschlussprüfung im Mai 2013<br />

schon erreichen. Bis dahin muss aber noch jede Menge Unterrichtsstoff<br />

gebüffelt werden, denn der Vorbereitungslehrgang dauert neun<br />

Monate und zählt etwa 1.800 Unterrichtsstunden.<br />

Peter-Burmann Gesellschaft fördert Nachwuchs<br />

Leistung lohnt sich immer<br />

Die Peter-Burmann-Gesellschaft zur Berufsnachwuchsförderung in der<br />

Dachdecker-Innung Dortmund und Lünen e. V. fördert die Berufsausbildung<br />

im Dachdeckerhandwerk durch die Vergabe von Stipendien an<br />

besonders begabte junge Gesellinnen und Gesellen, die ihre Gesellenprüfung<br />

mit gutem Erfolg abgelegt haben. Auf der letzten Mitgliederversammlung<br />

der Peter-Burmann-Gesellschaft zur Berufsnachwuchsförderung<br />

in der Dachdecker-Innung Dortmund und Lünen konnten<br />

wieder 2 junge Dachdecker aus dem Gesellenprüfungsjahrgang <strong>2012</strong><br />

geehrt werden. Peter Burmann: „Die Ausbildung ist komplexer und<br />

umfangreicher geworden und in unserem Beruf geht es schon lange<br />

um mehr als nur ums einfache Dachdecken. Gut ausgebildeter Nachwuchs<br />

ist die Zukunft unseres Berufsstandes. Da muss gezielt gefördert<br />

werden. Junge Leute müssen wissen, dass sie als Dachdecker gute Aufstiegsmöglichkeiten<br />

haben. Es gilt, ihnen die Möglichkeiten nahezubringen<br />

und gute Leistungen entsprechend zu belohnen.“<br />

Den Peter-Burmann-Förderpreis erhielten: Sabrina Wollscheid vom<br />

Ausbildungsbetrieb Wollscheid Bedachungen GmbH, Dortmund, und<br />

Rosario Gianfranco Milazzo vom Ausbildungsbetrieb Bedachungen<br />

Schomberg & Co. GmbH, Dortmund.<br />

Ohne Energiepass wird’s teuer<br />

Vermieter und Verkäufer zeigen sich mit dem Energiepass für Gebäude<br />

eher zurückhaltend. Ab 2013 drohen dafür hohe Bußgelder. Denn<br />

der Pass soll nicht nur auf Verlangen, sondern unaufgefordert gezeigt<br />

werden müssen. Und das schon bei der Objektbesichtigung. Die Entscheidung<br />

resultiert aus der EU-Gebäuderichtlinie von 2010, die jetzt<br />

in normales Recht umgewandelt wird. Dadurch soll auch die bisher<br />

eher geringe Zahl der ausgestellten Ausweise erhöht werden.<br />

■ Sybille Roll, Jasmin Brandt und Amanda Schoenenberg (von links<br />

nach rechts) bereiten sich zusammen mit 99 Kollegen auf die Meisterprüfung<br />

im Dachdeckerhandwerk vor.<br />

<strong>Das</strong> Dach 9


Titelthema: Jahr der Genossenschaften<br />

Genossenschaften haben sich seit jeher,<br />

in guten wie in wirtschaftlich<br />

schlechten Zeiten im Markt behauptet.<br />

Sie haben die gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Belange in unserer sozialen<br />

Marktwirtschaft deutlich mitgeprägt<br />

und sind in der heutigen Zeit gefragter<br />

als je zuvor. Weltweit gibt es 800 Millionen<br />

Genossenschaftsmitglieder in über<br />

100 Ländern. Mehr als 100 Millionen Arbeitsplätze<br />

werden von Genossenschaften<br />

bereitgestellt. Die Unternehmensform<br />

Genossenschaft ist „in“. Dazu haben sich<br />

auch unsere Interviewpartner aus Handwerk<br />

und Industrie geäußert.<br />

Die Vollversammlung der Vereinten<br />

Nationen hat das Jahr <strong>2012</strong> zum „Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften“<br />

ausgerufen und würdigt damit ihre<br />

weltweite Bedeutung für Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Genossenschaften verbinden<br />

Wirtschaftlichkeit und soziale Verantwortung.<br />

Gerade in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten zahlt sich das bodenständige<br />

Wirtschaften aus. Anlässlich des<br />

internationalen Genossenschaftsjahres<br />

lief in Deutschland die Kampagne „Ein<br />

Gewinn für alle – Die Genossenschaften“.<br />

�<br />

Gemeinsam handeln<br />

Die Genossenschaft ist das Kooperationsmodell<br />

in Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Gemeinsam handeln, mehr<br />

erreichen. Eigenständig bleiben, mitbestimmen<br />

und Verantwortung übernehmen.<br />

Sven Giegold, Finanzexperte im Europäischen<br />

Parlament erklärt: „Wenn man<br />

wirtschaftlich etwas gemeinsam auf die<br />

Beine stellt, sollte die Genossenschaft<br />

Rechtsform der Wahl sein. Genossenschaften<br />

haben immer wieder dort Dinge<br />

organisiert, wo sie aus dem normalen, gewinnmaximierenden<br />

Markt heraus nicht<br />

entstanden sind. Auch die Initiative, immer<br />

mehr Schülergenossenschaften zu<br />

gründen, ist sehr gut, um ihre Werte zu<br />

erhalten und auszubauen.“<br />

10 <strong>Das</strong> Dach<br />

Ein Gewinn für alle<br />

Genossenschaften<br />

I ZEDach <strong>eG</strong> seit 1963<br />

Mit der Gründung der ZE<strong>DACH</strong> im Jahre<br />

1963 wurde ein Grundstein zu gleichberechtigter<br />

Beteiligung aller Mitglieder<br />

am gemeinsamen Erfolg gelegt. Der Handelsverbund<br />

hat sich im Laufe der Jahre<br />

zum modernen und effizienten Dienstleister<br />

entwickelt. Den Mitgliedern und<br />

Kunden wird das komplette Produktprogramm<br />

für Dach und Fassade zu marktgerechten<br />

Preisen geboten, ergänzt durch<br />

eine große Palette neuer Service-Ideen<br />

mit intensiver Betreuung. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />

untermauert, dass sich in wesentlichen<br />

Wirtschaftsbereichen mit gemeinschaftlicher<br />

Selbsthilfe mehr erreichen lässt.<br />

�<br />

Im Mittelpunkt<br />

Die Mitglieder bleiben im Mittelpunkt<br />

der Genossenschaft. Die eingetragene<br />

Genossenschaft bietet ein<br />

maßgeschneidertes Rechtskleid, um<br />

gemeinsam zu erreichen, was allein<br />

nicht zu schaffen ist.<br />

I ZEDach –<br />

Willkommen beim Marktführer<br />

Die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe ist das Maß der<br />

Dinge im Bedachungshandel. Genossenschaftlich<br />

organisiert hat sie mit über<br />

6.000 Mitgliedern eine starke Basis bei<br />

den Handwerkern vor Ort. Während<br />

die Wettbewerber kommen und gehen<br />

oder aber aufgekauft von ausländischen<br />

Mischkonzernen ihre Eigenständigkeit<br />

verlieren, steht ZE<strong>DACH</strong> seit den Anfängen<br />

1963 für ein nachhaltiges Wachstum,<br />

Verlässlichkeit, Erfahrung und<br />

Kompetenz. ZE<strong>DACH</strong> kann Dach und<br />

kennt die Märkte. Deshalb ist ihre Expertise<br />

nachgefragt bei den Partnern aus<br />

der Industrie.<br />

ZE<strong>DACH</strong> agiert bundesweit flächendeckend<br />

aus einer Hand. Die Industrie kann<br />

sicher sein, dass ihre Artikel an jedem<br />

Standort laufen – sogar über Deutschland<br />

hinaus in den Niederlassungen in Polen,<br />

Tschechien und Luxemburg. <strong>Das</strong> liegt daran,<br />

dass die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe als Zentrale<br />

und die sechs rechtlich selbstständigen<br />

Einkaufsgenossenschaften dank flexibler,<br />

enger Abstimmung einerseits eine<br />

gemeinsame Plattform und andererseits<br />

kurze Entscheidungswege vor Ort bieten.<br />

Mehr als 130 Niederlassungen, 450.000<br />

Sortimentsartikel und rd. 1,3 Milliarden<br />

Euro Umsatz verdeutlichen die starke<br />

Position des Marktführers. Eine Position,<br />

die genutzt wird, um den Mitgliedern<br />

optimale Einkaufskonditionen zu bieten<br />

und sie generell nach Kräften zu fördern.<br />

ZE<strong>DACH</strong> versteht sich als Dienstleister<br />

und Problemlöser über den Einkauf und<br />

Verkauf von Bedachungsartikeln hinaus.<br />

Im Dreieck von Handwerkern, Industrie<br />

und Innungen ist die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe<br />

die Drehscheibe und das Schwungrad.<br />

Gute Vernetzung und das Ohr vor Ort in<br />

den Betrieben ermöglichen schnelles Reagieren<br />

auf Markttrends und die Chance<br />

diese selber zu setzen. Eine Vielzahl von<br />

Unternehmen profitiert heute von der eigenen<br />

Handelsfunktion und der daraus resultierenden<br />

Stärke der ZE<strong>DACH</strong> im Markt.<br />

�<br />

Kontra Monopole<br />

Den Herausforderungen von Wettbewerb,<br />

monopolistischen Strukturen<br />

und Abhängigkeit setzt die Rechtsform<br />

der eingetragenen Genossenschaft<br />

ein Modell von Kooperation,<br />

Selbstständigkeit und mit regionaler<br />

Kompetenz entgegen.


sind „in“<br />

Stimmen zu<br />

Genossenschaft<br />

und ZEDach<br />

Heinrich Nelskamp, Geschäftsführer Dachziegelwerke Nelskamp, Schermbeck<br />

Mehr Transparenz über Konditionen<br />

Karl-Heinz Schneider, Präsident des ZVDH, Köln<br />

Die Nummer eins im Handel<br />

Heinrich Nelskamp: „Nelskamp arbeitet gut und gerne mit genossenschaftlich<br />

geführten Unternehmen zusammen – vor allem mit den Dachdecker-Einkauf-<br />

Genossenschaften. In der Regel sind sie unabhängig von dominanten<br />

Anbietern und erreichen damit mehr Transparenz über Konditionen und<br />

Wertschöpfungsprozesse. Aspekte, die mittelständischen Familienbetrieben<br />

wie dem unseren besonders am Herzen liegen. Genossenschaften bieten<br />

wirtschaftliche Stärke, die ein einzelnes Unternehmen allein nicht erreichen<br />

kann, weil es entweder zu klein oder zu spezialisiert ist. Werden sie offensiv, d.h.<br />

zukunftsgerichtet geführt, entfalten sie eine enorme Kraft – als Netzwerk von<br />

Unternehmen, das Größen- und Kompetenzvorteile bündelt und gewinnbringend<br />

einsetzt.“<br />

Karl-Heinz Schneider: „<strong>Das</strong> Genossenschaftswesen hat nichts von seiner<br />

Aktualität und Attraktivität verloren. Mehr denn je behaupten sich gesunde<br />

genossenschaftliche Strukturen in der deutschen Wirtschaft. Die Nummer eins<br />

im Handel mit Dachbaustoffen bildet klar der handwerkseigene genossenschaftliche<br />

Fachgroßhandel. Zwischen dem ZVDH und der ZE<strong>DACH</strong> bestehen enge<br />

Partnerschaften mit gegenseitigen Vorteilen. Diese resultieren allein schon<br />

daraus, dass die Aufsichtsräte der Genossenschaften nahezu hundertprozentig<br />

durch Dachdeckermeister besetzt sind. Einzelgenossenschaften ohne ZE<strong>DACH</strong><br />

sind heute kaum noch denkbar, der Vorteil nur eines Ansprechpartners ist deutlich<br />

erkennbar. ‚Unter einem Dach‘ präsentiert sich dort sozusagen das gesamte<br />

Dachdeckerhandwerk. ZE<strong>DACH</strong> ist der verlässliche Partner in allen Beziehungen,<br />

sei dies zur Messe <strong>DACH</strong>+HOLZ, zum Internationalen Willkommen, bei der<br />

Aktion<strong>DACH</strong> und beim Sponsoring der Dachdecker-Weltmeisterschaft (IFD), um<br />

nur einiges zu nennen. Die Interessen des Handwerks stehen im Vordergrund, der<br />

Einfluss der Beiräte bei Produkt- und Lieferantenentscheidungen kommt deutlich<br />

zum Tragen. Die Verantwortung der ZE<strong>DACH</strong> gegenüber Dachdeckerbetrieben<br />

genießt nach wie vor hohes Ansehen. Jedes Produkt kann jederzeit beschafft<br />

werden und eine Gewinnbeteiligung wird über ein Rückvergütungssystem<br />

gewährleistet. Wir Genossenschaftler sind Besitzer und Mitentscheider unseres<br />

Fachhandels. Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin eine offene und ehrliche<br />

Darlegung der Geschäftspolitik in den Generalversammlungen. Auf dieser<br />

bilateralen Vertrauensbasis können wir die Genossenschaften weiter stärken,<br />

entwickeln und zukunftsfest ausrichten.“<br />

<strong>Das</strong> Dach 11


Titelthema: Jahr der Genossenschaften<br />

12 <strong>Das</strong> Dach<br />

Frank Rummel, Geschäftsführer Rathscheck-Schiefer, Mayen<br />

Stabile Marktversorgung<br />

Frank Rummel: „Die ZE<strong>DACH</strong> <strong>eG</strong> ist bereits seit Jahrzehnten einer unserer<br />

wichtigsten Fachhandelspartner. Mit ihren rund 140 Standorten erreichen wir<br />

nahezu flächendeckend fast alle Dachdeckerbetriebe in Deutschland. Wir sind<br />

somit mit unseren Markenprodukten unmittelbar vor Ort vertreten und erhalten<br />

leistungsfähige Verkaufs- und Beratungsunterstützung. Die Genossenschaften<br />

zeichnen sich durch fachliche Kompetenz aus und erfüllen wichtige Vertriebs- und<br />

Logistikfunktionen. <strong>Das</strong> Prinzip der Genossenschaften hat sich in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten mehr als bewährt. Gerade auch vor dem Hintergrund der<br />

Schuldenkrise war und ist die ZE<strong>DACH</strong> ein solider und verlässlicher Partner,<br />

mit dem wir durch diese Stärke auch in Zukunft eine stabile Marktversorgung<br />

gewährleisten können.“<br />

Dr. Sebastian Dresse, Geschäftsführer Velux Deutschland, Hamburg<br />

Gemeinsames Engagement<br />

Dr. Sebastian Dresse: „Mit ihren Niederlassungen in ganz Deutschland<br />

ist die ZE<strong>DACH</strong> für VELUX seit vielen Jahren ein kompetenter,<br />

vertrauensvoller und stabiler Partner für den Vertrieb unserer Produkte.<br />

Wie wir versteht sich ZE<strong>DACH</strong> als Partner des Dachhandwerks,<br />

wodurch uns über die reine Vertriebspartnerschaft hinaus auch<br />

das gemeinsame Engagement für das Dachdeckerhandwerk<br />

verbindet. Gemeinsam unterstützen wir die Ausbildung durch<br />

Schulungsangebote oder Nachwuchsförderung und wir engagieren<br />

uns zusammen für die Aktivierung von Nachfrage im Rahmen der<br />

Aktion <strong>DACH</strong>."<br />

Reinhard Rethmeier, Vertriebsleiter Deutschland, Rheinzink, Datteln<br />

Kompetente Mitarbeiter unterstützen uns<br />

Reinhard Rethmeier: „Die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe ist für uns seit vielen Jahren ein wirklich<br />

verlässlicher, vertrauensvoller und guter Partner. Kompetente Mitarbeiter in den<br />

Zentralen und den zahlreichen Niederlassungen unterstützen uns erfolgreich<br />

beim Vertrieb unserer Dach-, Fassaden- und Dachentwässerungsprodukte.<br />

Unterstützung bei Produkteinführungen, eigene Fuhrparks , Produktausstellungen<br />

in den Niederlassungen sowie der Fokus auf Partnerlieferanten sind Basis für die<br />

langjährige gute und partnerschaftliche Beziehung. Wir freuen uns schon heute<br />

auf die Zusammenarbeit mit der ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe bei der Einführung unseres<br />

neuen Oberflächenkonzeptes, das wir auf der Bau in München im Januar 2013<br />

das erste Mal live präsentieren.“


Text: Höpken, Fotos: Höpken, privat<br />

Robert Böcker, Geschäftsführer Böcker Maschinenwerke, Werne<br />

Genossenschaften haben ökonomische Präsenz<br />

Robert Böcker: „Genossenschaften haben eine ökonomische Präsenz in<br />

Deutschland. Dabei stehen die Mitglieder, also die Kunden und Nutzer und<br />

Verarbeiter unserer Produkte im Mittelpunkt. Die Genossenschaften sind einer<br />

unserer wichtigsten Partner seit über 50 Jahren. Durch ihr dichtes Vertriebsnetz<br />

gewährleisten sie einer großen Bandbreite von Kunden die Böcker-Produkte<br />

adäquat zu präsentieren. ZE<strong>DACH</strong> bildet das Bindeglied zwischen Hersteller und<br />

Handwerker, also unseren Kunden. Durch viele Aktionen wie Hausausstellungen,<br />

Techniktage, Investitionskatalog, wird echte Nähe zum Markt gelebt. Für mich<br />

bedeutet ZE<strong>DACH</strong> gelebtes Vertrauen, persönliches Engagement, z. B. beim<br />

Zentralverband und weiteren Institutionen. Für die Zukunft wünsche ich mir<br />

eine noch intensivere Zusammenarbeit mit ZE<strong>DACH</strong> und die Erweiterung auch<br />

der räumlichen Nähe unserer Niederlassungen Kassel, Berlin und demnächst<br />

in Hamburg.“<br />

Paul-Hermann Bauder, Geschäftsführung, Bauder, Stuttgart<br />

Wie ein Familienunternehmen<br />

Paul-Hermann Bauder: „Als Familienunternehmer schätze ich besonders, dass<br />

die Mitgliedsunternehmen der ZE<strong>DACH</strong> wie Familienunternehmen geführt<br />

werden. <strong>Das</strong> bedeutet für mich:<br />

• langfristig orientierte Unternehmensführung und keine kurzfristige<br />

Gewinnmaximierung,<br />

Karl-Franz Schneider, Geschäftsführung der Flender-Flux, Netphen (Deuz)<br />

Vertrauensvolle Partnerschaft<br />

• hohe Kontinuität bei Mitarbeitern und Führungskräften,<br />

• menschlicher Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten.<br />

<strong>Das</strong> wünsche ich mir auch für die Zukunft als Basis der Zusammenarbeit und<br />

des gemeinsamen erfolgreichen Wirtschaftens!“<br />

Karl-Franz Schneider:„Die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe bedeutet für Flender-Flux langjährige,<br />

kompetente und vertrauensvolle Partnerschaft mit einem dichten Vertriebsnetz an<br />

Verkaufsstellen. Die bundesweit arbeitende flächendeckende Fachhandelsgruppe<br />

ist für uns ein wichtiger Partner bei der Distribution unserer Produkte in die<br />

Dachbranche. Ich wünsche mir gemeinsam mit dem genossenschaftlichen<br />

Verbund unsere neuen innovativen Produktsegmente im Markt positionieren und<br />

auszubauen zu können, um die Zusammenarbeit mit den Handwerkern weiter zu<br />

intensivieren und gemeinsam erfolgreich am Markt zu agieren.“<br />

<strong>Das</strong> Dach 13


Titelthema: Genossenschaften und Mitglied<br />

Genossenschaft boomt weiter<br />

Drei neue pro Woche<br />

Bundesumweltminister Peter Altmaier<br />

betonte kürzlich die Aktualität<br />

des Genossenschaftsgedankens und<br />

seine Bedeutung für die Energiewende.<br />

Teilhabe und aktive Mitgestaltung seien<br />

wesentliche Elemente für den Erfolg der<br />

Energiewende, denn diese könne nur als<br />

Projekt der gesamten Gesellschaft gelingen,<br />

sagte Altmaier.<br />

Deshalb wolle er auch den Genossenschaftsgedanken<br />

von der Energieerzeugung<br />

auf andere Bereiche der Energiewende<br />

übertragen, etwa auf die Sektoren<br />

Energieeffizienz, Wärme und Verkehr,<br />

vor allem jedoch auf den weiteren Ausbau<br />

der Netze. Genossenschaften seien<br />

eine Möglichkeit, seinen Vorschlag einer<br />

Bürgerdividende beim Netzausbau umzusetzen,<br />

so der Bundesumweltminister.<br />

In Deutschland werden auch im Jahr<br />

<strong>2012</strong> wieder mehr als 150 Genossenschaften<br />

gegründet, deren Unternehmenszweck<br />

der Betrieb von Anlagen der<br />

erneuerbaren Energien ist. Damit entsteht<br />

fast jeden zweiten Tag eine neue<br />

Energiegenossenschaft.<br />

I Ohne staatliche hilfe<br />

Deutsche Genossenschaften mussten in<br />

der Finanzkrise keine Hilfen vom Staat<br />

in Anspruch nehmen. „Leider wird diese<br />

Leistung bei der Aufarbeitung und der<br />

folgenden Verteilung der Lasten von der<br />

Politik nicht immer berücksichtigt“, sagt<br />

14 <strong>Das</strong> Dach<br />

Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender<br />

des DGRV (Deutscher Genossenschafts-<br />

und Raiffeisenverband e.V.). „In den vergangenen<br />

drei Jahren sind über 700 Genossenschaften<br />

gegründet worden. Auch<br />

in diesem Jahr registrierte man über 200<br />

neue Genossenschaften, zum dritten Mal<br />

in Folge. <strong>Das</strong> ist eine erhebliche Steigerung,<br />

insbesondere im Vergleich mit den<br />

Zahlen von vor zehn Jahren. Hier zählte<br />

man etwa dreißig Gründungen jährlich.<br />

Mit dieser Entwicklung sind wir weltweit<br />

Vorreiter“, so Ott.<br />

I Nachhaltiges handeln<br />

Nachhaltiges Handeln zeichnet den Mittelstand<br />

aus – und das bereits lange bevor<br />

das Wort in Mode kam. „Genossenschaften<br />

sind die wichtigsten Plattformen für<br />

eine erfolgreiche Entwicklung des Mittelstandes<br />

in Deutschland. Sie ermöglichen<br />

nicht nur die Realisierung der<br />

vielfältigen betriebswirtschaflichen Vorteile<br />

überbetrieblicher Zusammenarbeit,<br />

sondern initiieren und fördern in weitem<br />

Kreise gesellschaftliches Engagement.<br />

Dem einzelnen Mitglied erleichtern sie<br />

die bei jedem Mittelständler vorhandene<br />

innere Mission, wirtschaftliche Substanz<br />

für seine Familie, seine Mitarbeiter, aber<br />

insbesondere auch für die nächste Generation<br />

zu schaffen, zu erhalten und<br />

zu vermehren“, sagt Wilfried Hollmann,<br />

Präsident des Mittelstandsverbundes.<br />

�<br />

Genossenschaft<br />

heißt die Antwort<br />

Genossenschaftliche Kooperation ist<br />

die Antwort auf anonymisierte oder<br />

monopolartige Strukturen im wirtschaftlichen,<br />

sozialen oder kulturellen<br />

Umfeld. Sie erlaubt es, mit gebündelter<br />

Nachfrage oder gebündeltem Angebot<br />

auf Märkten aufzutreten, bietet Schutz<br />

in einer Gemeinschaft und ein bewährtes<br />

und sicheres Rechtskleid.<br />

I Keine Jagd nach Börsenstories<br />

Vom Mehrwert für die Gesellschaft<br />

spricht sein Hauptgeschäftsführer Dr.<br />

Ludwig Veltmann, wenn er sagt: „Fernab<br />

von der Jagd nach den besten <strong>Quartal</strong>sergebnissen<br />

und spektakulären Börsenstories<br />

konnten mittelständische Unternehmen<br />

deshalb über Generationen<br />

wirtschaftliche, soziale und ökologische<br />

Mehrwerte für die Gesellschaft schaffen<br />

– ohne dass die Öffentlichkeit Kenntnis<br />

davon nahm. Antrieb war immer die persönliche<br />

Haltung eines Entscheidungsträgers.<br />

In der Summe aller Akteure im<br />

Mittelstand entwickelte sich daraus ein<br />

einzigartiger Stabilitäts- und Vertrauensanker<br />

für die Volkswirtschaft.“<br />

Text: Höpken, Fotos: DGRV


Kommentar<br />

ZEDach <strong>eG</strong>: Ein Gewinn für<br />

das Dachdeckerhandwerk<br />

Mit ihrer Entscheidung, das Jahr <strong>2012</strong> zum Internationalen Jahr<br />

der Genossenschaften auszurufen, haben die Vereinten Natio-<br />

nen auf besondere Weise den Nerv der Zeit getroffen. Kraftvolle<br />

Genossenschaften wie die ZE<strong>DACH</strong> sind gerade in Zeiten großer<br />

Verunsicherung wichtiger denn je für den Mittelstand. „Was dem<br />

Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ Ausgehend von<br />

diesem traditionsreichen Prinzip hat sich die ZE<strong>DACH</strong> seit ihrer<br />

Gründung im Jahr 1963 bis heute zu dem umfassenden und hoch<br />

innovativen Leistungsnetzwerk des deutschen Dachdeckerhand-<br />

werks entwickelt. Gleichzeitig sind Genossenschaften wie die<br />

ZE<strong>DACH</strong> Vorbild, wenn es darum geht, wirtschaftliche, soziale<br />

und ökologische Interessen zu vereinen und gemeinsam verant-<br />

wortungsvolle Lösungen für morgen zu entwickeln. Klassische ge-<br />

nossenschaftliche Werte passen exzellent zu den Anforderungen,<br />

die die Menschen heute an Unternehmen stellen. <strong>Das</strong> bestätigt<br />

auch eine aktuelle Umfrage der Universität Münster: Etwa zwei<br />

Drittel der deutschen Bevölkerung halten Genossenschaften für<br />

vertrauenswürdige, zuverlässige und stabile Unternehmen. Aber:<br />

Entspricht<br />

der aktuellen<br />

EnEV<br />

n Wilfried Hollmann, Präsident<br />

DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV.<br />

Jetzt in zwei Größen erhältlich!<br />

Für Aussteiger!<br />

wingopan „wra-tt“<br />

Der neue Wohnraumausstieg mit Thermotechnologie.<br />

Für Neubau und energetische Dachsanierung!<br />

Trotz unseres gemeinsamen Erfolgs<br />

dürfen wir uns nicht zurücklehnen!<br />

Wir stehen vor großen Herausforderungen.<br />

Neben dem zunehmenden<br />

Fachkräftemangel bereiten uns vor<br />

allem die steigenden Energiepreise große Sorgen. Massive einseitige<br />

staatliche Vergünstigungen für die Großindustrie verschärfen<br />

die Lage gerade auch für das Handwerk. Hier macht sich DER<br />

MITTELSTANDSVERBUND für seine Mitglieder stark und fordert<br />

eine konsequent mittelstands- und kooperationsfreundliche Politik<br />

ein. Mit unserem Projekt „Mittelstand für Energieeffizienz“<br />

unterstützen wir gleichzeitig die mittelständischen Betriebe auf<br />

ihrem Weg zu einem sparsameren Energieverbrauch. Gerade<br />

dem Dachdeckerhandwerk fällt bei der Mitgestaltung der Energiewende<br />

eine herausragende Rolle zu. Die ZE<strong>DACH</strong> hat dies vorausschauend<br />

als eine große Chance für die Gruppe erkannt und<br />

wird die genossenschaftlichen Potenziale auch in Zukunft gewiss<br />

auf diesem Felde gezielt zur Entfaltung bringen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.lemphirz.de<br />

<strong>Das</strong> Dach 15


Betrieb: Neugründung<br />

■ Jan Engeland (links) bildet mit<br />

seinem Zimmerer-Gesellen Rolf Jensen<br />

ein eingespieltes Team.<br />

16 <strong>Das</strong> Dach<br />

„Die Marotten lieber<br />

Jan Engeland und Olaf Nürnberger haben sich beide nach der Meisterschule<br />

selbstständig gemacht. Dabei war klar, dass sie keinen Betrieb übernehmen,<br />

sondern einen eigenen gründen wollten. Beide Dachdecker haben die<br />

wichtige Startphase gut überstanden, auch wenn längst nicht alles glatt lief.


selber einführen“<br />

Text: und Fotos: Köstergarten<br />

Unternehmer sind beide aus ähnlichen<br />

Gründen geworden. Es lief nicht mehr<br />

rund in den Betrieben, wo sie jahrelang<br />

als Gesellen gearbeitet hatten. Jan Engeland<br />

war sechs Jahre einziger Dachdecker<br />

in einem Bauunternehmen. „Da habe ich<br />

mich gefragt, wie es weitergehen könnte.“<br />

Olaf Nürnberger wurde arbeitslos, als der<br />

Betrieb in die Insolvenz ging. „Von meiner<br />

Frau kam die Idee, mich selbstständig zu<br />

machen.“ <strong>Das</strong> führte beide auf die Meisterschule<br />

in Lübeck Blankensee und dann ins<br />

Abenteuer Betriebsgründung. „Eigentlich<br />

läuft alles Bombe“, erzählt Nürnberger, der<br />

seinen Firmensitz in Schwentinental bei<br />

Kiel hat und auf drei Jahre in Eigenregie<br />

zurückblicken kann. Wobei sich das „eigentlich“<br />

darauf bezieht, dass er dringend<br />

Mitarbeiter sucht, sie aber nicht findet. Bei<br />

zwei Versuchen mit Auszubildenden hat er<br />

Schiffbruch erlitten. Für Januar steht endlich<br />

ein neuer Geselle in Aussicht.<br />

I Schlechte Erfahrungen mit Banken<br />

Seine Gründung war dennoch kein Zuckerschlecken.<br />

„Ich bin ohne Eigenkapital<br />

gestartet, was ich keinem empfehlen<br />

kann“, berichtet der 42-Jährige, der auf<br />

20 Jahre Berufserfahrung bauen kann.<br />

Vor allem mit den Banken und öffentlichen<br />

Stellen, die Starthilfekredite vergeben,<br />

hat er schlechte Erfahrungen gemacht.<br />

„Die wollen selbst kleines Geld,<br />

das ich für den Materialeinkauf benötigte,<br />

doppelt und dreifach abgesichert<br />

haben. Ich gehöre für die zu einer Hochrisikogruppe“,<br />

sagt Nürnberger. Von heute<br />

aus gesehen, habe er verspätet aber<br />

zum Glück nicht zu spät auf die Unterstützung<br />

durch professionelle Berater<br />

gesetzt, von der Handwerkskammer und<br />

aus dem Pool der KfW-Bank. „<strong>Das</strong> ist sehr<br />

gut angelegtes Geld.“ Eine Hausbank hat<br />

er inzwischen auch, aber der Kontokurrent<br />

liege bei wenigen tausend Euro, was<br />

Schwankungen bei den Zahlungen kaum<br />

auffangen könne. „Nur bei der Investitionsbank<br />

des Landes Schleswig-Holstein<br />

war das Ganze reell. Die haben auch Klartext<br />

geredet, aber waren fair und haben<br />

mir eine Chance gegeben.“<br />

I Gute arbeit abliefern ist alles<br />

Wie er die Gründungsphase überstanden<br />

hat? „Gute Arbeit abliefern, das ist alles<br />

und bringt dann auch Mundpropaganda.<br />

<strong>Das</strong> sieht Kollege Engeland genauso.<br />

„Für den ersten Eindruck gibt es keine<br />

zweite Chance. <strong>Das</strong> äußere Erscheinungsbild<br />

muss stimmen und die Qualität.“ Er<br />

hat erst in diesem Juni im kleinen Dorf<br />

Mohrkirch auf halbem Weg zwischen<br />

Flensburg und Schleswig seinen Betrieb<br />

gegründet. „Dennoch bin ich ausgelastet<br />

für <strong>2012</strong> und habe schon drei Aufträge für<br />

nächstes Jahr“, berichtet der 30-Jährige.<br />

Engeland hat einen Mitarbeiter, einen<br />

Zimmerergesellen. „Ich kenne keinen<br />

besseren“, sagt er. Beide arbeiteten schon<br />

beim erwähnten Bauunternehmen zusammen.<br />

„Wenn Du Dich selbstständig<br />

machst, bin ich dabei, hat er gesagt und<br />

Wort gehalten.“ Für Engeland ein echtes<br />

Pfund, denn er bietet mit Dachsanierung<br />

inklusive Reetdach, Dachstühlen und In-<br />

■ Für Betriebsgründer ein Muss: Saubere<br />

Fahrzeuge mit markantem Werbe-Schriftzug.<br />

nenausbau ein breites Spektrum an. Der<br />

30-Jährige bildet auch aus, in Kooperation<br />

mit einem Reetdachdecker.<br />

I Bloß keinen Betrieb übernehmen<br />

Für ihn wie für Nürnberger war immer<br />

klar, dass eine Betriebsübernahme nicht<br />

infrage kommt. „Die Marotten will ich<br />

selber einführen“, benennt es Engeland<br />

mit einem Schmunzeln. „Da bekommst<br />

Du auch die Kunden, die nicht zu Dir<br />

passen. Und bei den übernommenen<br />

Mitarbeitern kann Dir leicht das Gleiche<br />

passieren. Vor allem, weil ich ja noch<br />

ein junger Chef bin.“ In seinem Ort ist<br />

er ohnehin der einzige Dachdecker, sein<br />

letzter Vorgänger ging in Rente und gab<br />

seinen Betrieb auf. Wie er Aufträge bekommt?<br />

„Viele Leute kennen mich in<br />

der Region. Und dann sind zu Beginn<br />

Artikel über meine Gründung in den<br />

Wochenzeitungen erschienen.“ Beide<br />

Gründer wissen, wie wichtig eine gute<br />

Außendarstellung ist. Saubere Firmenfahrzeuge<br />

mit klaren Werbebotschaften<br />

und ein professioneller Internetauftritt<br />

gehören dazu. „Meine Frau Marie hat das<br />

Logo selbst entworfen, alles andere hat<br />

unsere Werbeagentur top umgesetzt“,<br />

sagt Engeland.<br />

I Ohne Gründungsberater<br />

geht es nicht<br />

Auch er setzte auf die Handwerkskammer<br />

und ihre<br />

Gründungsberatung<br />

– vor<br />

allem auf die<br />

Hilfe beim<br />

Erstellen des<br />

Business-<br />

Plans. Und<br />

einen Steuerberater<br />

hält<br />

Engeland für<br />

unerlässlich.<br />

Doch ansonsten<br />

machte<br />

er sich selber<br />

schlau. „Wir haben ja in der Meisterschule<br />

auch Betriebswirtschaft gehabt.“<br />

<strong>Das</strong> Dach 17


Betrieb: Materialgarantien<br />

Vorteile für Innungsbetriebe<br />

Die neuen ZVDh-Materialgar<br />

18 <strong>Das</strong> Dach<br />

■ Hand in Hand mit dem ZVDH.<br />

<strong>Das</strong> System der Materialgarantien wurde<br />

neu gefasst und auf eine einheitliche<br />

Grundlage gestellt. Neu beim ZVDH<br />

hinterlegte Materialgarantien haben nunmehr<br />

jeweils den gleichen Umfang. Materialgarantien<br />

decken künftig einheitlich einen<br />

Zeitraum von sechs Jahren ab. Nur den<br />

Mitgliedsbetrieben der Berufsorganisation<br />

des Dachdeckerhandwerks wird durch die<br />

Garantiehinterlegung des Herstellers die Beschaffenheit<br />

und Haltbarkeit des Produktes<br />

garantiert. Was bedeutet das im Einzelnen?<br />

Dazu gab und Josef Rühle, Dachdeckermeister<br />

und Geschäftsführer Abteilung Technik<br />

beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />

Köln, die Antworten.<br />

Herr Rühle, welchen Vorteil bringen die neuen<br />

Materialgarantien dem Dachdecker-Innungsbetrieb?<br />

Nach neuester europäischer Rechtsprechung<br />

muss der Hersteller oder Inverkehrbringer<br />

eines Produktes gegenüber dem<br />

professionellen Handwerksbetriebnur für<br />

das Produkt gewährleisten und im Schadensfalle<br />

Ersatz leisten. Die Materialgarantien<br />

des ZVDH stellen für den Innungsbetrieb<br />

sicher, dass im materialbedingten<br />

Schadensfall sowohl die Material-Ersatzleistung<br />

als auch Lohnersatz und ggf. Gerüstbaukosten<br />

abgedeckt sind.<br />

Ist der Betrieb nun umfangreich abgesichert?<br />

Treten innerhalb von sechs Jahren ab Auslieferung<br />

an den Handel bzw. unmittelbar<br />

an den Betrieb Mängel aufgrund fehlerhafter<br />

Produkte auf, verpflichtet sich der<br />

Hersteller:<br />

1. das zur Beseitigung des Mangels erforderliche<br />

Material zu stellen,<br />

2. die erforderlichen Ein- und Ausbaukosten<br />

(auf Basis regional üblicher Stundenverrechnungssätze)<br />

zu ersetzen,<br />

3. die ggf. notwendigen Gerüstkosten zu<br />

übernehmen.


antien<br />

Text und Fotos: Höpken, ZVDH<br />

Voraussetzung ist jedoch, dass keine<br />

verarbeitungsseitigen Fehler gemacht<br />

wurden. Kann der Betrieb die fachregelgerechte<br />

und produktspezifische Ausführung<br />

nachweisen, tritt die Garantie des<br />

Herstellers in Kraft. Dem Hersteller ist<br />

jedoch Gelegenheit zu geben, den Schadensfall<br />

vor Ort zu besichtigen.<br />

Welche Hersteller haben für welche Produkte<br />

Materialgarantien beim ZVDH hinterlegt?<br />

Als Innungsbetrieb können Sie schnell<br />

und einfach online feststellen, für welche<br />

Produkte Garantien beim ZVDH hinterlegt<br />

wurden. Auf diese Informationen<br />

haben nur Sie als Innungsmitglied unter<br />

www.dachdecker.de<br />

Wie geht der Innungsbetrieb in der Praxis mit<br />

den Materialgarantien um?<br />

Die ZVDH-Materialgarantien decken<br />

nur Schäden aus Produktmängeln,<br />

nicht aus Verarbeitungsmängeln ab. Die<br />

Nachweispflicht liegt beim Dachdeckerbetrieb.<br />

Zur Absicherung der Ansprüche<br />

muss der Dachdeckerbetrieb daher<br />

Kauf- und Einbaudatum der Materialien<br />

projektbezogen – z. B. per Rechnung<br />

oder anderer Unterlagen – dokumentieren,<br />

um die Produktidentität belegen<br />

zu können.<br />

Wann hilft die ZVDH-Materialgarantie im<br />

Schadensfall?<br />

Gegenüber den gesetzlichen Regelungen,<br />

die keinen Ersatz für Lohnkosten im<br />

Schadensfall vorsehen, wird durch die<br />

Garantie die Schadensabwicklung verbessert<br />

und beschleunigt. Unter der Voraussetzung<br />

einer fachregel- und herstellergerechten<br />

Verarbeitung sinkt durch<br />

den Einsatz von Produkten mit ZVDH-<br />

Materialgarantie im Schadensfall das<br />

wirtschaftliche Risiko für den Innungsbetrieb.<br />

■ Josef Rühle, Geschäftsführer Technik beim<br />

ZVDH in Köln.<br />

Wann hilft die ZVDH-Materialgarantie nicht?<br />

Die Materialgarantien decken keine<br />

Schäden ab, die aufgrund mangelhafter<br />

Verarbeitung (also insbesondere durch<br />

Abweichung von den Verarbeitungsvorschriften<br />

des Herstellers und/oder den<br />

Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks)<br />

zu einem Mangel an dem<br />

Produkt oder einer mangelhaften Werkleistung<br />

führen.<br />

Welche Sorgfaltspflichten hat der<br />

Dachdecker-Innungsbetrieb?<br />

Die Hinterlegung einer Materialgarantie<br />

beim ZVDH entbindet den Dachdecker-<br />

Innungsbetrieb nicht davon zu prüfen,<br />

ob das gewählte Produkt für die jeweilige<br />

Verwendung geeignet ist. Ebenso muss<br />

er sich vergewissern, ob die in der Materialgarantiehinterlegung<br />

aufgeführten<br />

Produkte mit den tatsächlich verwendeten<br />

Produkten übereinstimmen. Bei der<br />

Anlieferung der Produkte müssen diese<br />

zudem stichprobenartig auf Mängel<br />

untersucht werden. Ausführungsanweisungen<br />

von Beauftragten eines Herstellers<br />

vor Ort sind zu dokumentieren (Foto/<br />

Protokoll).<br />

Welchen Nutzen hat der Hersteller<br />

von seiner Garantiehinterlegung?<br />

Diese können durch eine beim ZVDH<br />

hinterlegte Materialgarantie die Qualität<br />

der eigenen Produkte den Dachdeckerbetrieben<br />

in ganz neuer, überzeugender<br />

Form vorstellen. Mit der Neugliederung<br />

der Materialgarantien geht der Nutzen<br />

für die Betriebe deutlich über den bisherigen<br />

Umfang hinaus.<br />

Welcher Nutzen ergibt sich für den Hersteller?<br />

Sie können die Qualität ihrer Produkte<br />

in neuer, überzeugender Form vorstellen.<br />

Auch in der Marketingkommunikation<br />

kann der Hersteller durch die Verwendung<br />

des besonderen Logos „Materialgarantien<br />

beim ZVDH hinterlegt“ die<br />

Positionierung der Produkte beim Dachdecker<br />

entscheidend stärken.<br />

Warum bevorzugen Endkunden Produkte<br />

mit ZVDH-Materialgarantie?<br />

Gemeinsam mit der gewohnt fachregelgerechten<br />

Ausführung der Leistung<br />

durch die Innungsbetriebe ist der Endkunde<br />

durch die Materialgarantien noch<br />

umfassender abgesichert. Sollten auf<br />

Grund von Produktmängeln tatsächlich<br />

Schäden auftreten, verschafft ihm die<br />

Materialgarantie zusätzliche Sicherheit<br />

im Sinne einer zuverlässigen und zügigen<br />

Schadensbehebung.<br />

�<br />

ZVDH-Materialgarantie<br />

Die Datenbank unter www.dachdecker.de<br />

steht ausschließlich Innungsmitgliedern<br />

zur Verfügung. Sie enthält<br />

auf einen Blick alle produktrelevanten<br />

Daten. @ www.dachdecker.de.<br />

<strong>Das</strong> Dach 19


Vorgestellt: Porträt<br />

■ Stefan Winter pflegt auch gute Beziehungen zu den Lieferanten, wie zur Dachdecker-Einkauf<br />

Nordwest <strong>eG</strong>. „Es hat nur Erfolg, wer mit leistungsfähigen Händlern kooperiert.“<br />

Dachdeckermeister Stefan Winter hat eine gute Tugend zum Prinzip des<br />

Handelns gemacht: Verlässlichkeit. Eine Philosophie, die der Chef und seine<br />

rund 50 Mitarbeiter jeden Tag neu auf jeder Baustelle mit Leben erfüllen –<br />

hundertprozentig ohne Kompromisse.<br />

20 <strong>Das</strong> Dach<br />

Der Firmensitz in Wallenhorst vor<br />

den Toren Osnabrück liegt in einem<br />

Gewerbegebiet, das es so oder ähnlich<br />

überall gibt in Deutschland. Klar ist<br />

an der Größe des Betriebsgeländes, der<br />

Halle und des Büros sofort zu sehen, dass<br />

Dachdeckermeister Stefan Winter zu den<br />

Schwergewichten unter den regionalen<br />

Betrieben gehört. Doch warum er seit der<br />

Gründung 1993 den Erfolg anzieht wie<br />

ein Magnet, bleibt noch im Verborgenen.<br />

Denn als Winter damals von Null startete,<br />

bot er die selben Leistungen wie alle<br />

Dachdecker. „Wir machen auch heute<br />

Der Winter<br />

alles vom Austausch einer Dachpfanne<br />

für 20 Euro bis zu Industrieaufträgen für<br />

über eine Million Euro.“ Wird Winter auf<br />

das Besondere seiner Arbeitsweise angesprochen,<br />

fällt immer wieder ein Wort:<br />

Verlässlichkeit. Ein Prinzip, das von allen<br />

Mitarbeitern gelebt wird – kompromisslos<br />

und bei jedem Auftrag. Auf seinen Werbeslogan<br />

können die Kunden bauen: „Der<br />

Winter kommt bestimmt.“ <strong>Das</strong> hat sich<br />

herumgesprochen, bei Privatkunden, bei<br />

Architekten und Wohnungsbaugesellschaften,<br />

bei überregionalen Partnern.<br />

I Sturmtief Kyrill als härtetest<br />

Wer bei Winter anruft, erhält in 24 Stunden<br />

ein Angebot. Und jeder Kunde kann<br />

sicher sein, dass die Mitarbeiter pünktlich<br />

vor Ort sind und die Arbeiten tatsächlich<br />

im festgelegten Zeitrahmen<br />

gemacht werden. Wer das auf jeder Bau-


stelle garantieren will, der braucht eine<br />

durchdachte Organisation der Abläufe<br />

im Büro, in der Planung und vor Ort<br />

beim Kunden. Der ultimative Härtetest<br />

für die Qualität des Betriebs hört auf den<br />

Namen Kyrill. Ein Jahrhundertsturm, der<br />

im Januar 2007 auch in der Region Osnabrück<br />

für schwere Verwüstungen sorgte.<br />

„Wir haben 1.400 Schäden in einem drei<br />

viertel Jahr beseitigt und die Dächer<br />

soweit wieder hergestellt. Im<br />

Büro waren vier Frauen pausenlos<br />

am Telefon gefragt. Vor<br />

Ort fuhren die Mitarbeiter mit<br />

zehn Aufträgen los und kamen<br />

abends mit 25 Aufträgen zurück.<br />

Sie wurden von der Straße<br />

weggefangen, wenn sie irgendwo<br />

eine Reparatur machten.<br />

Und die Zusammenarbeit mit<br />

allen Hausbesitzern lief glatt,<br />

es gab keinen Stress mit den<br />

Rechnungen. Die Kunden waren<br />

zufrieden“, erzählt Winter.<br />

Und sie haben den Betrieb, der<br />

diese Herkulesaufgabe schultern<br />

konnte, gerne weiterempfohlen.<br />

I Mehr als Standard bieten<br />

Der Winter kommt eben bestimmt –<br />

auch schon mal am Heiligabend. „<strong>Das</strong><br />

war ein kleines Privathaus und wir waren<br />

voll im Zeitplan. Aber da für die nächsten<br />

Tage Schneefall angesagt war, mussten<br />

wir einfach noch fertig eindecken.<br />

Meine Frau hat Glühwein auf die Baustelle<br />

gebracht, zur Bescherung waren<br />

unsere Mitarbeiter dann bei ihren Familien“,<br />

berichtet Winter. Er macht im<br />

Gespräch daraus keine Heldentat. Wer<br />

ihm zuhört, der bemerkt, dass dieser Extra-Service<br />

für ihn selbstverständlich ist<br />

und schon gar nichts mit der Höhe der<br />

Auftragssumme zu tun hat. „Wir machen<br />

mehr als Standard“, sagt Winter voller<br />

Überzeugung. <strong>Das</strong> gilt für private Aufträge,<br />

aber auch für große Industriedächer.<br />

Mitten in Hildesheim wurde Ende<br />

März <strong>2012</strong> die Arneken Galerie eröffnet,<br />

ein Einkaufscenter mit 28.000 Quadratmeter<br />

Fläche. Die 55.500 Quadratmeter<br />

Flachdachabdichtung machte das Team<br />

von Winter. Da waren vor der Eröffnung<br />

zehn bis zwölf Mitarbeiter auch bei Mi-<br />

kommt bestimmt<br />

nusgraden auf dem Dach und haben geschweißt.<br />

„<strong>Das</strong> musste fertig werden und<br />

wir haben es geschafft. Da ziehe ich den<br />

Hut vor meinen Mitarbeitern“, sagt der<br />

Chef.<br />

I Partner für hochkomplexe<br />

Großprojekte<br />

Großaufträge wie in Hildesheim sind eine<br />

Spezialität des Betriebs, der dabei seit<br />

vielen Jahren eng mit einem großen Bauunternehmen<br />

kooperiert. „Dafür braucht<br />

es Know-how und genug Personal im Büro,<br />

um die Vorarbeiten zu stemmen. Die<br />

Großen wollen vorab schon zwei, drei<br />

Leitzordner mit Planung“, erklärt Winter.<br />

Und dann die Ausführung auf einer<br />

Großbaustelle mit vielen Gewerken, ein<br />

hochkomplexer Prozess. „Die Auftraggeber<br />

wissen, dass wir unsere Arbeit immer<br />

sauber und gewissenhaft ausführen, den<br />

Zeitplan auch bei unverschuldeten Verzögerungen<br />

einhalten und im Fall der<br />

Fälle auch noch Arbeiten anderer Auftragnehmer<br />

übernehmen“, berichtet Winter.<br />

Einen solchen Partner muss man für<br />

Großbaustellen erst einmal finden, gerade<br />

wenn ansonsten Deutsch dort eher die<br />

Fremdsprache ist. Verlässlichkeit macht<br />

sich bezahlt, die Liste illustrer Groß-<br />

■ Die Arneken Galerie mitten in Hildesheim. 55.000 qm<br />

Flachdachabdichtung machte das Team von Winter.<br />

kunden ist lang. Sie reicht von Airbus<br />

in Hamburg über Kliniken in Osnabrück<br />

und Darmstadt bis zu Einkaufszentren<br />

wie in Hildesheim oder am Kölner Waidmarkt.<br />

Und auch den Eis- und Schneedienst<br />

bei allen Filialen der Deutschen<br />

Post in der Region Osnabrück macht<br />

Winter.<br />

Vom Ertrag her sind Großprojekte nicht<br />

immer attraktiv, aber für den Dachdeckermeister<br />

haben sie noch eine andere<br />

<strong>Das</strong> Dach 21


Vorgestellt: Porträt<br />

wichtige Funktion. „Wir wollen immer<br />

Neues lernen, Kompetenzen aufbauen<br />

und besser werden.“ Und große Aufträge<br />

bringen in der Regel auch große Herausforderungen<br />

mit sich. Der Betrieb ist<br />

darauf bestens vorbereitet. Über die Mitgliedschaft<br />

im Verbund 100 TOP Dachdecker<br />

Deutschland und die Zertifizierung<br />

nach ISO 9001 stellt er seine Arbeitsabläufe<br />

immer wieder auf den Prüfstand.<br />

Jeder Kunde erhält nach Auftragsausführung<br />

einen Fragebogen, den er direkt an<br />

„100 Top Dachdecker“ zur unabhängigen<br />

Auswertung schickt. <strong>Das</strong> Ergebnis für<br />

Winter: Note 1,3.<br />

Zudem verfügt der Betrieb<br />

über einen umfangreichen<br />

Werkzeug- und Maschinenpark,<br />

der Steildach-,<br />

Flachdach- und Schornsteinarbeiten<br />

sowie auch<br />

Bauklempnerei und Zimmererarbeiten<br />

ermöglicht.<br />

Zwei Kräne gehören zum<br />

Fuhrpark, der große neue<br />

ist für eine Höhe von 55<br />

Metern ausgelegt. „<strong>Das</strong><br />

macht uns unabhängig.<br />

Wir müssen nicht erst anfragen,<br />

ob ein Kran zu Verfügung<br />

steht“, so Winter.<br />

I alles selber<br />

finanzieren<br />

Unabhängigkeit ist für<br />

ihn ganz wichtig, generell.<br />

Wie er seinen Betrieb führt und ausrichtet,<br />

dabei wollte sich der heute 49-Jährige<br />

von Beginn an von niemanden hineinreden<br />

lassen. Und schon gar nicht von<br />

den Geldinstituten. Sein Prinzip: alles<br />

im Betrieb aus Eigenmitteln finanzieren.<br />

<strong>Das</strong> gilt auch für das 4.500 Quadratmeter<br />

große Firmengelände „Ein zweites Firmengelände<br />

in gleicher Größe planen<br />

wir gerade in der Nähe, weil wir mit<br />

dem Maschinen- und Fuhrpark aus allen<br />

Nähten platzen“, so der Dachdeckermeister.<br />

Winter ist verheiratet und hat zwei<br />

Töchter. Ehefrau Stefanie führt das Büro<br />

22 <strong>Das</strong> Dach<br />

und ist die Chefin der Finanzen. „Ohne<br />

den Rückhalt meiner Familie hätte ich<br />

nie so durchstarten können.“<br />

Dachdecker geworden ist Winter eher zufällig.<br />

Der Vater, von Beruf Verwaltungsangestellter,<br />

ließ sich für das Privathaus<br />

ein neues Dach decken. Die Arbeiten<br />

faszinierten den Sohn so sehr, dass er bei<br />

diesem Betrieb kurz darauf in die Lehre<br />

ging. Acht Kilometer Arbeitsweg morgens<br />

und abends quer durch Osnabrück<br />

mit dem Rad und später dem Mofa nahm<br />

er gerne in Kauf. „Danach habe ich in<br />

■ Ehefrau Stefanie Winter verantwortet den<br />

Bereich Finanzen.<br />

einigen größeren Betrieben als Geselle<br />

Erfahrungen gesammelt, auch auf Großbaustellen<br />

im Süden der Republik als Bauleiter.“<br />

Winter sog auf, wie dort jeweils<br />

gearbeitet wurde. Dann kam die Idee,<br />

weiterzugehen und die Meisterschule zu<br />

absolvieren. Natürlich nicht mit Bafög,<br />

Schulden oder Geld vom Vater. Winter<br />

wählte die Ochsentour und zog das Ganze<br />

in drei Jahren berufsbegleitend durch.<br />

Die Durchfallquote lag bei rund 85 Prozent<br />

in seinem Jahrgang, er schloss ab.<br />

Auch bei der Gründung ging Winter den<br />

eigenen Weg. Er arbeitete als angestellter<br />

Meister in Preußisch-Oldendorf und<br />

startete nebenbei seinen Betrieb. „Der<br />

Inhaber wusste das natürlich. Ich habe<br />

bei allen meinen Arbeitsverhältnissen<br />

mit offenen Karten gespielt und bin nie<br />

im Streit auseinander gegangen.“<br />

I Mitarbeiter sind das höchste Gut<br />

Verlässlich und fair sein, das zählt für<br />

Winter auch im Umgang mit Kollegen<br />

und Mitarbeitern. „Die Mitarbeiter sind<br />

das höchste Gut des Betriebs. Wir haben<br />

eine über Jahre zusammengewachsene<br />

Gemeinschaft.“ Seine Leute halten ihm<br />

die Treue, weil sie wissen, was sie davon<br />

haben. Klar und bestimmt gibt der Chef<br />

die Richtung vor – Pünktlichkeit, Verlässlichkeit<br />

und sauberes, freundliches<br />

Auftreten beim Kunden.<br />

Da macht er keine Abstriche. Im Gegenzug<br />

ist genauso klar, dass die Leute immer<br />

ihr Geld bekommen. „Bei uns gab es<br />

noch nie Arbeitsflaute oder Kurzarbeit“,<br />

erklärt Winter. Und er selbst und seine<br />

rechte Hand, der Dachdeckermeister<br />

Stanko Stojnic, haben ein offenes Ohr für<br />

die Anliegen und Probleme. „Zu uns können<br />

die Mitarbeiter jederzeit kommen


■ Die rechte Hand des Chefs: Dachdeckermeister Stanko Stojnic.<br />

und wir versuchen Lösungen zu finden,<br />

wenn irgendwo privat der Schuh drückt<br />

oder ein Sonderurlaub benötigt wird.“<br />

Doch am Ende ist klar, der Kunde hat<br />

Vorrang. Denn der Winter, der kommt<br />

bestimmt.<br />

■ Prunkstück des eigenen, großen Fuhrparks. Der<br />

neue Kran ist für eine Höhe von 55 Metern ausgelegt.<br />

Text: und Fotos: Köstergarten<br />

IMMER BESSER<br />

Für jede Anforderung die richtige Lösung<br />

Ab 2013 bietet Ihnen RHEINZINK ein noch breiteres Systemangebot<br />

und damit noch mehr Gestaltungsraum. Für unvergleich<br />

l iche Designakzente und lang lebige Schönheit<br />

auf Dach, Fassade sowie im Innenraum. Mit vier neuen<br />

Produktlinien – natürlich in bewährter RHEINZINK-Qualität.<br />

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Material<br />

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www.rheinzink.de<br />

<strong>Das</strong> Dach 23


Material+Technik: Solar-Montagesysteme<br />

Schutz vor Montagefehlern<br />

Montagesysteme müssen<br />

zugelassen sein<br />

Benutzerkomfort und Sicherheit bei Solar-Montagesystemen<br />

– passt das zusammen? Photovoltaikanlagen werden als technische<br />

Gebäudeausrüstung gesehen, die anderen Regelwerken<br />

unterliegen als im klassischen Bauwesen. Im Sinne des Baurechts<br />

sind Photovoltaikanlagen aber als Teil des Gebäudes einzustufen<br />

und unterliegen den verbindlichen Regeln der Bauordnung. Die<br />

im Süden Deutschlands produzierende Schletter GmbH bietet<br />

Montagesysteme mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung.<br />

„Damit haben wir die Nase vorn“, hört man vom Hersteller für<br />

Befestigungstechnik, der mit Stolz auf seine Zertifizierungen für<br />

Profilverbindungen, Modulklemmen und Dachanbindungen<br />

hinweist, die er vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)<br />

erhalten hat. „Auch die Dachhaken stehen unmittelbar vor<br />

der bauaufsichtlichen Zulassung; da wir bereits vor über einem<br />

Jahr die Zertifizierung für alle unsere Solar-Montagesysteme<br />

beantragt haben, sind wir nun der erste Hersteller, dessen<br />

Grundsortiment weitgehend zugelassen wurde“, so Schletter.<br />

■ Einfache und komfortable Montage:<br />

Schletter Kreuzverbinder Rapid.<br />

Aus dem im Mai <strong>2012</strong> vom DIBt verfassten „Hinweisen für die<br />

Planung und Ausführung von Solaranlagen“ geht klar hervor,<br />

dass künftig kaum ein Montagesystem mehr ohne die<br />

genannten Zulassungen auskommen kann. In jedem Falle<br />

dann nicht, wenn es erschwinglich und nicht auf aufwendige<br />

Einzelprüfungen angewiesen sein soll. Die Möglichkeit eines<br />

rechnerischen Nachweises der Standsicherheit auf Grundlage<br />

eingeführter technischer Regelwerke und Normen entfällt für<br />

die meisten modernen Montagesysteme. Denn sie setzt voraus,<br />

dass sowohl die betrachteten Elemente als auch die Konstruktionsprinzipien<br />

normiert sind. Gerade im Falle innovativer, auf<br />

gutes Handling zugeschnittener Systeme wie z.B. die der Schletter<br />

GmbH, kann dies jedoch eine Ausnahme bleiben.<br />

www.schletter.de/DE/solar-montagesysteme/dibt.html<br />

@<br />

<strong>Das</strong> Dach 24


Material+Technik: Beiträge zur Umwelt<br />

Thema Walzblei<br />

Langlebig und wartungsfrei<br />

Am historischen Rathaus in Aachen wurde der Granusturm<br />

kürzlich aufwendig saniert. Der Turm wurde 770 gebaut und<br />

ist in der Vergangenheit einige Male beschädigt und wieder<br />

aufgebaut worden. 2011 wurden zuletzt 390 m² Fassadenfläche<br />

mit 12 Tonnen Walzblei neu verkleidet. Denn mit Blei<br />

gelingen Dach- oder Fassadeneindeckungen, die besonders<br />

langlebig und wartungsfrei sind.<br />

In Aachen kam das Produkt Kirchenblei des Krefelder Herstellers<br />

Röhr + Stolberg zum Einsatz. Kirchenblei wurde speziell<br />

für den Denkmalschutz entwickelt. Vorderseitig überzeugt<br />

es durch die bewährte Optik und die gute Formbarkeit von<br />

klassischem Saturnblei. Die Rückseite ist mit einer speziellen<br />

Zinnbeschichtung versehen, die einen exzellenten Schutz vor<br />

Kondensatfeuchte bietet. In Aachen, wo durch Feuchtigkeitsprobleme<br />

bereits ein erheblicher Schaden am Turm entstanden<br />

war, wurde daher für die Sanierung Kirchenblei gewählt. Mit<br />

der neuen Eindeckung ist der Turm nun wieder bestens gegen<br />

Wind und Wetter gewappnet.<br />

Die Roto Idee:<br />

Für jeden das passende<br />

Energiesparfenster.<br />

Generell bieten werkseitig<br />

veredelte Produkte<br />

von Röhr + Stolberg viele<br />

Vorteile gegenüber unbehandeltem<br />

Walzblei.<br />

Eine Veredelung schützt<br />

das Blei von Beginn an<br />

vor einem unschönen<br />

Austritt von Bleiweiß<br />

und erspart dem Handwerker<br />

ein zeitaufwendiges<br />

Patinieren. Die<br />

■<br />

unterschiedlichen Farb-<br />

Der Aachener Granusturm.<br />

varianten von bleiCOLOR, VENUSBLEI und bleiPLUS erlauben<br />

zudem eine optimale Anpassung an die jeweilige Dachfarbe.<br />

Alle veredelten Materialien verfügen über die bleitypischen Vorteile<br />

wie hohe Langlebigkeit und ausgezeichnete Formbarkeit.<br />

Mehr Informationen unter: @ www.roehr-stolberg.de<br />

Energieeffizienz nach Maß!<br />

Die neuen Roto blueTec<br />

3fach Verglasungen<br />

blueLine blueTec blueTec Plus<br />

1,2 W/m²K 1,0 W/m²K 0,80 W/m²K<br />

BAU<br />

14.–19.01.<br />

2013 Halle<br />

A3<br />

Stand 321<br />

<strong>Das</strong> Dach 25<br />

www.roto-frank.com


Material+Technik: Ausblicke<br />

heute schon an morgen denken<br />

Fenster und Solar für die Zukunft<br />

I Neue Verglasung<br />

Energieeffizienz hoch 3 verspricht der Fensterhersteller Roto<br />

mit seiner neuen 3-fach Verglasung. Die neue Niedrigenergie<br />

3-fach Verglasung spiegelt den neuesten Stand der Technologie<br />

wieder und wird in der effizientesten Ausführung den bisherigen<br />

Wärmedurchgangswert der Wohndachfenster aus Roto<br />

Produktion nochmals signifikant verbessern. „Wir sind der<br />

Überzeugung, dass in wenigen Jahren die Dreifachverglasung<br />

auch bei Wohndachfenstern den Standard definiert“, so Roto<br />

Marketingleiter Frank Schatz.<br />

■ State of the Art<br />

Roto blueTec<br />

3-fach<br />

Verglasung.<br />

26 <strong>Das</strong> Dach<br />

■ Sunroof Pur.<br />

I Neues Photovoltaiksystem<br />

<strong>Das</strong> neue Roto Sunroof Pur ist eine dachintegrierte Photovoltaik-Variante.<br />

Die Schutzfunktion bleibt wie beim klassischen<br />

Sunroof Solarsystem natürlich vollständig erhalten. Dafür<br />

sorgt das neue und patentierte Rahmen- und Verbindungssystem,<br />

das die Erfahrung aus über 40 Jahren Eindeckrahmenproduktion<br />

in sich vereint. Die übliche Dachunterkonstruktion<br />

kann so ohne Umbauten auch für das Roto Sunroof Pur<br />

verwendet werden. Darüber hinaus ermöglicht das System die<br />

freie Kombination von Photovoltaik und Wohndachfenstern –<br />

technisch perfekt und optisch ansprechend im Dach integriert,<br />

ob als Teildach- oder Ganzdachlösung. Lt. Roto ist ein System<br />

entstanden, das die bisherigen Kostenvorteile von Aufdachanlagen<br />

fast nivelliert. @ www.roto-frank.com<br />

WOLFIN-akademie 2013:<br />

Praxisgerechte Fortbildung für den Dach-Profi<br />

Seit vielen Jahren setzt WOLFIN Bautechnik auf die kontinuierliche<br />

Qualifizierung seiner Handwerkspartner. Denn selbst<br />

hochwertigste Produktsysteme können nur in Verbindung mit<br />

einer fachgerechten Ausführung am Dach ein dauerhaftes und<br />

damit sicheres Abdichtungsergebnis erzielen. Und da sich der<br />

Stand der Technik in immer kürzeren Abständen verändert, ist<br />

lebenslange Weiterbildung mittlerweile Grundvoraussetzung<br />

und deshalb fester Bestandteil im Alltag des erfolgreichen<br />

Dachhandwerkers. <strong>Das</strong> Schulungsprogramm im Rahmen der<br />

WOLFIN-Akademie bietet ihm dafür 2013 erneut die richtige<br />

Plattform, um sich mit praxisgerechten Fortbildungsmaßnahmen<br />

fit für den Flachdachmarkt von morgen zu machen.<br />

Die Qualität der Lerninhalte ist auch 2013 wieder auf dem<br />

gewohnt hohen Niveau. Neu ist jedoch, dass diese jetzt nicht<br />

mehr nur an drei, sondern vier verschiedenen Standorten<br />

stattfinden. Neben Wächtersbach, Illertissen bei Ulm und Bad<br />

Schlema kommt jetzt auch St. Andreasberg für die Handwerker<br />

aus dem Nordosten dazu. Weiterhin ist ein eintägiger Praxis-<br />

Intensivkurs für Verarbeiter wie für Lehrlinge, die sich gerade<br />

in der Prüfungsvorbereitung befinden, neu im Programm. Dieser<br />

Kurs zielt hauptsächlich ab auf die fachlich richtige und<br />

ANZEIGE<br />

optimierte Verarbeitung von Kunststoffbahnen, die ausgiebig<br />

am Praxismodell geschult wird.<br />

Die übrigen WOLFIN-Schulungen teilen sich in die bereits bewährten<br />

zweitägigen Grund- bzw. Aufbaukurse auf. Im Grundkurs<br />

für Lehrlinge und Verarbeiter mit geringen Vorkenntnissen<br />

erlernen die Teilnehmer die Grundlagen der Flachdachtechnik<br />

und wenden das so erworbene Wissen in ersten praktischen<br />

Übungen an. Im zusätzlichen Aufbaukurs können Absolventen<br />

des Grundkurses sowie Verarbeiter mit mehrjähriger Berufserfahrung<br />

ihr bisher erlangtes Wissen weiter vertiefen. Ein<br />

Schwerpunkt des Aufbaukurses befasst sich vor allem mit der<br />

fachgerechten und sicheren Ausbildung von Detailpunkten<br />

am Praxismodell. Bei den Kursen in Illertissen besteht zusätzlich<br />

die Möglichkeit, eine TÜV-zertifizierte Prüfung abzulegen.<br />

I Rechtzeitig anmelden<br />

<strong>Das</strong> Schulungsprogramm 2013 inklusive aller Termine steht<br />

zum Download unter @<br />

www.wolfin.de bereit. Es empfiehlt sich<br />

eine frühzeitige Anmeldung per Fax an 06053 708-113 oder per<br />

E-Mail an schulung@wolfin.com. Bei Fragen steht Ihnen Daniel<br />

Knaupp unter der Rufnr. 06053 708-117 gerne zur Verfügung.


Material+Technik: Verbindungsmittel<br />

Neue europäische Norm<br />

Der Eurocode 5<br />

I Eurocode 5<br />

Der Eurocode 5 (EC5) wird auch EN 1995 genannt und ersetzt<br />

die DIN 1052. Er behandelt die Bemessung und Konstruktion<br />

von Hochbauten aus Holz. Die Vereinheitlichung<br />

der Anforderungen soll den innereuropäischen Handel erleichtern.<br />

Auch stiftförmige Verbindungsmittel wie Nägel,<br />

Klammern und Schrauben sind Teil des EC 5. Durch den<br />

Nationalen Anhang wird der EC 5 ergänzt: Hier kann jeder<br />

EU-Staat bestimmte nationale Parameter innerhalb eines<br />

gewissen Spielraums festlegen.<br />

I cE-Kennzeichnung<br />

Die Produktnorm für stiftförmige Verbindungsmittel heißt<br />

EN 14592. Sie legt sowohl die Anforderungen und Prüfverfahren<br />

für Verbindungsmittel als auch die Durchführung<br />

von Qualitätskontrollen fest. Nach bestandener Prüfung<br />

darf das CE-Zeichen verwendet werden. Es garantiert für die<br />

entsprechende Anwendung sichere und geeignete Produkte.<br />

Die Verbindungsmittel werden auf ihre mechanischen Eigenschaften<br />

(Kopfdurchzugs- und Auszugsverhalten, Drahtzugfestigkeit,<br />

Biegemoment) geprüft. ITW-Nägel (PASLODE)<br />

erfüllen schon seit langem die Anforderungen der EN 14592<br />

und tragen das CE-Zeichen.<br />

I Nutzungsklassen<br />

Korrosionsschutz: Die Verbindungsmittel sind entsprechend<br />

ihrer Oberflächenbeschichtung für unterschiedliche Anwendungen<br />

einzusetzen. Der EC 5 hat teilweise höhere Anforderungen<br />

an den Korrosionsschutz für Verbindungsmittel als<br />

die DIN 1052. Weiterhin gibt es die drei Nutzungsklassen,<br />

die die klimatischen Bedingungen und den Feuchtigkeitsgrad<br />

des Holzes beschreiben. Die ITW Farbcodes zeigen, in<br />

welche Nutzungsklasse die Verbindungsmittel nach EC 5<br />

einzuordnen sind.<br />

Info: @ www.itw-befestigungssysteme.de<br />

@<br />

www.itw-eurocode5.de<br />

HOCHWERTIGE<br />

WALZBLEI-PRODUKTE<br />

FÜR <strong>DACH</strong> UND FASSADE<br />

bleiCOLOR<br />

<strong>Das</strong> beidseitig<br />

farbbeschichtete Walzblei<br />

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zinnbeschichtete<br />

Walzblei Walzblei<br />

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<strong>Das</strong> beidseitig farbbeschichtete,<br />

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<strong>Das</strong> Dach 27 <strong>Das</strong> Dach 27


Vorgestellt: Die Landesverbände<br />

Erfolgreiches Engagement<br />

Der Landesverband der Dachdecker in M-V begeistert nicht nur Messebesucher mit interaktiver Technik,<br />

praktischen Infos und guter Stimmung, sondern setzt sich nachhaltig für das Dachhandwerk in der Region ein.<br />

Auf der Berufsmesse ‚jobfactory’ am<br />

12. September in Rostock herrschte<br />

Gedränge am Stand der Dachdecker.<br />

Die Jugendlichen im Land waren eingeladen,<br />

ihre Talente zu testen. Sie wagten<br />

sich auf die Skatestation des Dachtrucks<br />

und probierten das Zurichten von Schiefer.<br />

Thomas Schulrath, Landesinnungsmeister<br />

■ Geschäftsführer Andreas Knirk und<br />

Landesinnungsmeister Thomas Schulrath<br />

auf der Berufsmesse ‚jobfactory’.<br />

in Mecklenburg-Vorpommern, und Andreas<br />

Knirk, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes,<br />

stellten ihnen in<br />

Kooperation mit der Innung Rostock<br />

die Ausbildung, die lokale Handwerksorganisation<br />

und den Landesverband<br />

vor. „Viele junge Menschen interessieren<br />

sich für Technik und Action. Deshalb ist<br />

der Truck auf der ‚jobfactory’“, erklärt<br />

Andreas Knirk den neuen Trend, mit den<br />

jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.<br />

Thomas Schulrath freut sich über<br />

die positive Resonanz:„Wir unternehmen<br />

eine Menge, um Lehrlinge für das<br />

Dachhandwerk zu gewinnen.“<br />

I herzblut fürs handwerk<br />

Einen Tag nach der ‚jobfactory’ präsentierte<br />

sich der Verband mit seinen In-<br />

28 <strong>Das</strong> Dach<br />

nungen und der DEG Alles für das Dach<br />

<strong>eG</strong> auf der Landwirtschaftsmesse ‚MeLa’<br />

in Mühlengeez. Dann, vom 12. bis 14.<br />

Oktober, gemeinsam mit der DEG auf<br />

der Rostocker Landesbaumesse ‚RoBau’.<br />

„Man muss Herzblut fürs Handwerk aufbringen<br />

und gut strukturiert sein“, beschreibt<br />

Marketing-Spezialist Andreas<br />

Knirk, der seit April 2010 die<br />

Geschäftsstelle leitet, wie er<br />

bei dem Pensum neun verschiedene<br />

Gewerke und zwei<br />

Landesverbände vertritt. Alle<br />

Termine füllen seinen Kalender<br />

sprichwörtlich bis unters<br />

Dach: Sitzungen, Messeplanung,<br />

Standbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit<br />

und das<br />

administrative Tagesgeschäft.<br />

Ein ähnliches Programm bewältigt<br />

Thomas Schulrath,<br />

der im Dezember 2010 zum<br />

Landesinnungsmeister gewählt wurde.<br />

Seit ’96 arbeitet der Dachdeckermeister<br />

im Verbandsvorstand, im Meisterprüfungsausschuss<br />

und im Berufsbildungsverein<br />

von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Ihrer Initiative<br />

und der Arbeit des Vorstands ist es zu<br />

verdanken, dass die Zahl der Innungsbetriebe<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

nach dem Tief vor einigen Jahren wieder<br />

zweistellig zugelegt hat. Derzeit sind im<br />

Land 120 Betriebe in den sechs Innungen<br />

organisiert. <strong>Das</strong> Besondere im Norden:<br />

Die Reetdachdecker bilden eine eigene<br />

Innung. Als klassischer Dach-Baustoff der<br />

Region erfreut sich Reet wieder mehr Popularität<br />

und belebt den ursprünglichen<br />

Charakter von Seenland und Küste neu.<br />

Insgesamt beschäftigt das Dachhandwerk<br />

in Mecklenburg-Vorpommern <strong>2012</strong> ca.<br />

1900 Menschen, auch hier gibt es eine<br />

Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren.<br />

I Interessante Vorteile<br />

„Der Beschäftigungszuwachs ist konjunkturbedingt“,<br />

dämpft Thomas Schulrath<br />

die Euphorie ein wenig. „<strong>Das</strong> Handwerk<br />

lebt von der energetischen Sanierung,<br />

von der Investition in die Gebäude. Doch<br />

die Fördermaßnahmen laufen aus.“ Neue<br />

Impulse von der Politik wünschen sie<br />

sich für die Existenz der Betriebe. „Wie<br />

gehts weiter, wenn die Sanierungswelle<br />

abebbt?“ Diese Entwicklungen früh zu erkennen<br />

und rechtzeitig Lösungen zu finden,<br />

stehen beim Landesinnungsmeister<br />

und Geschäftsführer im Fokus. Ihr Anliegen<br />

ist es, dass die Betriebe fachlich<br />

auf dem aktuellen Stand bleiben. Thomas<br />

Schulrath rät, Risiken zu vermeiden:<br />

„Wer sich als Unternehmer nicht über<br />

Veränderungen informiert, läuft Gefahr,<br />

Fehler zu begehen, die sich später nicht<br />

mehr korrigieren lassen.“<br />

■ Ausbildungsmeister<br />

Helmar Schlüter im Fachgespräch<br />

auf der ‚RoBau’.<br />

Diesen Wissensvorsprung<br />

erhalten die<br />

Betriebe vornehmlich<br />

über den Verband.<br />

Schon der<br />

Rundschreibendienst<br />

liefert ihnen rechtliche,betriebswirtschaftliche<br />

und fachliche<br />

Informationen direkt ins Haus.<br />

<strong>Das</strong> Konzept, den Verband und seine<br />

Innungen weiter nach außen zu öffnen,<br />

funktioniert und wird fortgesetzt. Dazu<br />

wartet auf Einsteiger ein ganz spezielles<br />

Angebot: Ein Jahr beitragsfreie Mitgliedschaft.<br />

„Die Dachdecker können<br />

sich alles ansehen, an den Sitzungen<br />

teilnehmen und wenn es ihnen gefällt,<br />

weiterhin dabeibleiben“, erklärt Thomas


Text: Rasch, Fotos: Rasch, L<strong>IV</strong><br />

Schulrath das Programm. Die Stärke der<br />

Gemeinschaft ermöglicht den Betrieben<br />

zahlreiche Vergünstigungen: bei Versicherungen<br />

und Bürgschaften, beim<br />

Fahrzeugkauf und Mobil-Telefonieren,<br />

außerdem geldwerte Vorteile für Strom<br />

und Treibstoffe. Zudem verweist der<br />

Geschäftsführer auf die Vorteile für Innungsbetriebe<br />

durch das umfassende System<br />

der neuen ZVDH-Materialgarantien.<br />

I Wertvolle Kooperation<br />

Am 15. August <strong>2012</strong> feierte der Verband<br />

sein 22-jähriges Bestehen. Beim Aufbau<br />

zur Wendezeit leistete Schleswig-Holstein<br />

tatkräftige Unterstützung, woraus<br />

sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

entwickelt hat. Beide Verbände betreiben<br />

zu je 50 Prozent die gemeinsame überbetriebliche<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätte.<br />

<strong>Das</strong> Bildungszentrum in Lübeck-Blankensee<br />

bietet Innungsbetrieben<br />

vergünstigte Prüfungsgebühren für Lehrlinge<br />

sowie reduzierte Seminargebühren<br />

für Gesellen und Meister. Die Kurse sind<br />

früh ausgebucht, zum Teil mit Warteschlange,<br />

vor allem Meisterkurse. Die<br />

Resonanz könnte nicht besser ausfallen.<br />

Doch Andreas Knirk<br />

bleibt Realist: „Ein<br />

Engpass sind die geringenSchulabgängerzahlen,<br />

die nicht<br />

mehr das Angebot<br />

der freien Lehrstellen<br />

im Land decken.“<br />

In Mecklenburg-<br />

Vorpommern lernen<br />

nach Angaben<br />

des BBV zur Zeit 135<br />

Azubis den Beruf des<br />

Dachdeckers. Umso mehr fördert der Verband<br />

die Ausbildungsqualität und richtet<br />

den praktischen Leistungswettbewerb in<br />

Lübeck-Blankensee aus. Die Ergebnisse<br />

können sich sehen lassen, auch dank<br />

des hohen Niveaus in den Ausbildungsbetrieben.<br />

So erreichte der Landessieger<br />

aus Mecklenburg-Vorpommern Christian<br />

Rosenkranz im Bundesentscheid<br />

2011 den dritten Platz.<br />

■ Der Verbandssitz in Rostock mit der<br />

Geschäftsstelle der örtlichen Innung.<br />

■ Ein Besuchermagnet: die Schieferformen.<br />

I auf gutem Weg<br />

Die Aktivitäten und der Landesverbandstag<br />

im März 2013 in Sellin auf Rügen<br />

stehen ganz im Zeichen, der Betriebsvernetzung.<br />

Highlights dabei waren schon<br />

dieses Jahr eine Motorradtour zur Mecklenburger<br />

Seenplatte, die Deligiertenversammlung<br />

in Rostock mit einer Partie<br />

Bowling abzurunden und der Törn mit<br />

der DEG Alles für das Dach <strong>eG</strong> auf einem<br />

Traditionssegler der Hanse Sail. Die Gegenseitigkeit<br />

wirkt. Denn ein Verband<br />

lebt natürlich auch von den Emotionen,<br />

um die Menschen von sich zu begeistern.<br />

<strong>Das</strong> Dach 29


Vorgestellt: Frauen im Handwerk<br />

30 <strong>Das</strong> Dach<br />

Erfahrungen austauschen<br />

■ Sylvia Schwer.<br />

Der Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk übernimmt<br />

dominierten Innungen ein Nischendasein. Sylvia Schwer und Wa<br />

Immer öfter ist in kleineren oder größeren Betrieben der folgende<br />

Satz Realität: „Die kaufmännische Leitung, das macht<br />

meine Frau.“ Vielleicht war das früher auch schon so, wurde<br />

aber viel seltener offen kommuniziert. Heute auf jeden Fall führt<br />

an den selbstbewussten Unternehmerfrauen kein Weg mehr vorbei.<br />

Sie haben den kaufmännischen Bereich in Eigenregie in die<br />

Hand genommen. Eine von ihnen ist Waltraud Braun, die mit<br />

ihrem Mann Heinz einen Betrieb in St. Augustin bei Bonn führt,<br />

seit über 30 Jahren. Die gelernte Friseurin und Bürokauffrau hat<br />

sich weitergebildet zum Betriebswirt im Handwerk. „<strong>Das</strong>s wir<br />

heute einen anderen Stellenwert besitzen, sehe ich etwa daran,<br />

welchen Respekt mir etwa Handel, Banken und Versicherungen<br />

inzwischen entgegenbringen.“ Frauen wie Waltraud Braun<br />

denken und handeln als Unternehmerinnen. Deshalb suchen<br />

sie auch den Austausch, um über den Tellerrand zu schauen<br />

und den Betrieb voranzubringen. Ein gutes Forum, um sich mit<br />

anderen weiblichen Führungskräften zu treffen, ist der Verband<br />

Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH).<br />

I Betriebliche Probleme besprechen<br />

Mit einer Geschäftsstelle in Berlin vertreten bildet UFH die<br />

bundesweite Vertretung aller Frauen, die im Handwerk arbeiten<br />

– als selbstständige Meisterin oder als mitarbeitende<br />

Familienangehörige. Knapp 6.000 Unternehmerfrauen im<br />

Handwerk haben sich heute in 14 Landesverbänden und über<br />

150 regionalen Arbeitskreisen erfolgreich vernetzt. Waltraud<br />

Braun ist eine von ihnen, über die Handwerkskammer ist sie<br />

auf UFH aufmerksam geworden. „Hier kann ich in lockerer<br />

Atmosphäre branchenübergreifend Probleme und Herausforderungen<br />

besprechen. <strong>Das</strong> bringt richtig was für den eigenen<br />

Betrieb.“ Für Braun wie für Kollegin Sylvia Schwer aus Varlosen<br />

bei Göttingen ist dabei eines ganz wichtig. „Wir machen hier<br />

nicht Wischi-Waschi und Kaffeekränzchen.“ Im Gegenteil<br />

wollen die Frauen sich weiterbilden, ihren Horizont erweitern,<br />

besser werden bei ihrer Arbeit, die oft sehr verschiedene Bereiche<br />

von Kundenbetreuung über Buchhaltung, Organisation<br />

und Personalführung bis zum Marketing umfasst.<br />

I Kooperationen auf den Weg bringen<br />

Sylvia Schwer hat über ihr Engagement im Schulelternrat<br />

eine UFH-Kollegin kennengelernt und ist dann einfach mal<br />

mitgegangen zur Weihnachtsfeier und geblieben. „Meine


im weiblichen Netzwerk<br />

eine wichtige Aufgabe, führt aber gegenüber den eher männerltraud<br />

Braun berichten, warum sie im UFH-Netzwerk mitmachen.<br />

Text: Köstergarten, Fotos: UFH<br />

Freundinnen im privaten Bereich sind fast alle angestellt, mit<br />

denen kann ich nicht über Probleme im Betrieb sprechen. <strong>Das</strong><br />

ist bei UFH anders. „Da sind wir alle auf einer Schiene. Hier<br />

merkst Du sofort, dass andere die gleichen Probleme haben<br />

und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden kann. Etwa<br />

wenn es Stress mit einem Mitarbeiter gibt“, erklärt Schwer.<br />

Über den Austausch hinaus entstehen auch Kooperationen.<br />

„Bei Solaranlagen arbeiten wir jetzt mit dem Elektrobetrieb im<br />

UFH-Netzwerk zusammen“, berichtet Braun. Auch das Thema<br />

Unternehmensnachfolge sei wichtig, gerade für die jüngeren<br />

Frauen, die einen Betrieb übernehmen wollen. Konkurrenz<br />

spiele in diesem Netzwerk hingegen keine Rolle, auch wenn<br />

mehrere Betriebe aus einem Gewerk vertreten seien, sagt<br />

Schwer.<br />

I Mit Fortbildung horizont erweitern<br />

Austausch ist die eine wichtige Säule bei UFH, die andere<br />

ist Weiterbildung. Einmal im Monat treffen sich die Frauen<br />

in den regionalen Arbeitskreisen und zumeist laden sie sich<br />

externe Referenten zu interessanten Themen ein. Da geht es<br />

um Kundenbindung am Telefon, Steuertipps, Versicherungen<br />

oder Pressearbeit. Auch allgemein Informatives ist dabei, wie<br />

eine Führung im Bonner Posttower oder eine Besichtigung<br />

des früheren Regierungsbunkers im Ahrtal. Zusätzlich gibt es<br />

noch die Seminare und Veranstaltungen der Landesverbände<br />

und des Bundesverbandes. „Wer da nicht mitmacht bei den<br />

geringen Beiträgen, die noch unter denen von Sportvereinen<br />

liegen, der hat selbst schuld“, sagt Braun. Dennoch haben<br />

viele der regionalen Arbeitskreise gerade einmal 20 Mitglieder.<br />

Was sicher auch daran liegt, dass UFH neben den männerdominierten<br />

Innungen in der öffentlichen Wahrnehmung eher<br />

ein Nischendasein führt, obwohl immer mehr Frauen Führungspositionen<br />

im Handwerk übernehmen. „Wir freuen uns<br />

über jede Frau, die zu uns kommt“, sagt Schwer. „Ich kann nur<br />

alle Interessentinnen ermutigen, verbeizuschauen und sind<br />

ein Bild zu machen. Wer einmal kommt, der bleibt meistens,<br />

weil jede von uns ganz viel von den Erfahrungen der anderen<br />

und den Weiterbildungen profitieren kann.“<br />

Ansprechpartner und weitere Infos unter: @<br />

www.bv-ufh.de<br />

■ Waltraud Braun.<br />

<strong>Das</strong> Dach 31


Vorgestellt: <strong>DACH</strong>MARKETING<br />

32 <strong>Das</strong> Dach<br />

■ Nur einen Klick entfernt: @<br />

www.dachmarketing.de<br />

Mit wenigen Klicks zur<br />

Jean Pierre Beyer, Geschäftsführer der ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT, stellt das neue Online-Portal <strong>DACH</strong>MARKETING vor.<br />

Es bietet Betrieben bei geringem Zeitaufwand ein erfolgreiches Marketing aus einer Hand,<br />

von der Konzeption über die Produktion bis zur Verteilung.<br />

Was ist die Grundidee von <strong>DACH</strong>MARKETING?<br />

Wir ermöglichen Dachdeckern bei minimalem Zeitaufwand<br />

ein maximal effektives Marketing. Mit wenigen Klicks im Online-Portal<br />

<strong>DACH</strong>MARKETING können die Kunden von Top-<br />

Kreativen entwickelte passgenaue Werbemittel auswählen und<br />

bestellen – bei völliger Preistransparenz. Alle weiteren Schritte<br />

in Sachen Produktion und Ausführung übernehmen unsere<br />

Mitarbeiter. <strong>Das</strong> Online-Portal hat zunächst vier Produktbereiche:<br />

Großplakatwerbung, Postwurfsendung, Broschüren<br />

sowie Geschäftsausstattung mit Visitenkarten und Briefpapier.<br />

Wie funktioniert <strong>DACH</strong>MARKETING generell?<br />

Der Handwerksbetrieb registriert sich im Online-Portal unter<br />

Angabe der allgemeinen Kontaktdaten. Zudem hinterlegt er<br />

die Marketingdaten, wie Telefonnummer, E-Mail, Internetadresse<br />

oder Logo. Mit diesen Daten werden alle zur Auswahl<br />

stehenden Werbemittel automatisch personalisiert. Dann folgt<br />

die Auswahl der Werbemittel, die man einfach in den Warenkorb<br />

legen kann.<br />

Bei Plakatbuchung und der Postverteilung kann der Kunde<br />

zudem die Werbezeiträume, Stellflächen und das Verteilgebiet<br />

individuell wählen. Wer hierbei Hilfe benötigt, kann zunächst


passenden Werbung<br />

Text: Köstergarten, Fotos: Höpken, ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT<br />

in einem ersten Schritt die Maßnahme buchen. Wir setzen uns<br />

dann mit dem Kunden in Verbindung, um alle Details gemeinsam<br />

mit ihm festzulegen. Insgesamt ist der Ablauf denkbar<br />

einfach – wir haben viel Wert auf Übersichtlichkeit und gute<br />

Benutzerführung gelegt.<br />

■ Ist vom Erfolg<br />

des neuen Online-<br />

Portals zur<br />

Stärkung der lokalen<br />

Kommunikation<br />

unserer Betriebe<br />

überzeugt:<br />

Jean Pierre Beyer.<br />

Können Sie den Ablauf an einem Beispiel erläutern?<br />

Eine Kunde möchte ein Plakat in der Nähe einer in den<br />

80er Jahren gebauten Reihenhaussiedlung buchen, weil hier<br />

die ersten Dachsanierungen, -um und -ausbauten anstehen.<br />

Zusätzlich möchte er in der Siedlung Flyer verteilen lassen.<br />

Bei <strong>DACH</strong>MARKETING findet er die passende Kampagne. Er<br />

wählt die entsprechenden Werbemaßnahmen aus und kann<br />

die Detailplanung mit wenigen Klicks selbst vornehmen oder<br />

uns überlassen. Und der Clou bei der Plakatwerbung: <strong>Das</strong><br />

Dachmarketing Online-Werbetool bietet direkten Zugang zu<br />

über 180.000 Großplakat-Stellflächen, die einzeln ausgewählt<br />

und gebucht werden können. Jede Stellfläche ist mit einem<br />

Foto dokumentiert und die Position wird genau beschrieben.<br />

Zum Beispiel „gegenüber Tankstelle“ oder „Einfahrt Supermarktparkplatz“.<br />

Und über das Postverteilungs-Modul können<br />

online straßengenau Postwurfsendungen gebucht werden. In<br />

seinem Warenkorb sieht der Kunde die gebuchten Maßnahmen<br />

inklusive aller Kosten. Jetzt muss er die Bestellung nur<br />

noch abschicken. Unsere Mitarbeiter prüfen die Bestellung<br />

und nehmen bei offenen Fragen gegebenenfalls Kontakt auf.<br />

Was sind die Vorteile gegenüber klassischen Werbeagenturen?<br />

Zum einen gibt es einen klaren Kostenvorteil, da die Aufwendungen<br />

für das kreative Konzept und die Ausarbeitung<br />

wegfallen. Zudem braucht bei uns keiner die Katze im Sack<br />

zu kaufen. Die Motive für die Kampagnen sind bereits entwickelt<br />

und der Kunde kann direkt schauen, was zu seinem<br />

Betrieb passt. Und zum Dritten<br />

wissen wir als Tochterunternehmen<br />

der ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe, wie<br />

Dachdecker ticken. Gemeinsam<br />

mit Profis aus der Werbebranche<br />

entwickeln wir so Aufmerksamkeit<br />

erregende und<br />

zugleich passgenaue Werbung<br />

ohne Streuverluste, die ganz auf<br />

den Kontakt vom Endkunden<br />

zum Handwerker ausgerichtet<br />

ist. Dabei zielt die einzelne<br />

Kampagne humorvoll auf ein<br />

bestimmtes Thema rund um<br />

das Dach. Als Absender steht<br />

der einzelne Betrieb im Vordergrund.<br />

Welche Industriepartner sind mit im Boot?<br />

<strong>Das</strong> Konzept ist so überzeugend, dass auch einige Industriepartner<br />

mit an Bord kommen wollen. Als ersten Partner haben<br />

wir VELUX gewonnen. Die Kampagne „Neue Dachfenster“<br />

wurde gemeinsam entwickelt. Aber auch hier gilt – der Handwerker<br />

steht im Vordergrund. Industriepartner beteiligen sich<br />

in erster Linie thematisch.<br />

Welche Angebote gibt es zum Start?<br />

Wir starten mit der bereits erwähnten Kampagne „Neue Dachfenster“.<br />

Hier kann der Kunde zwischen Großplakat, Flyer<br />

für die Postverteilung und einer Info-Broschüre wählen. Für<br />

diese Werbemittel erstellen wir online die Druckdaten – alles<br />

personalisiert, mit den Kontaktdaten und dem Logo des<br />

Handwerkbetriebs.<br />

Was wird folgen – Ausblick?<br />

Zunächst einmal sind wir sehr gespannt, wie das Ganze von<br />

den Dachdeckern angenommen wird. Alle Betriebe, die bereits<br />

mit der ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT zusammenarbeiten, werden von<br />

uns mit den vorliegenden Marketingdaten inklusive Wort-<br />

und Bildmarke registriert und über jeweils neue Kampagnen<br />

informiert. Neue Kampagnen wollen wir gemeinsam mit weiteren<br />

Industriepartnern realisieren. Zudem möchten wir in<br />

das Online-Portal noch das Erstellen von Anzeigen inklusive<br />

der Schaltung in Lokal- und Wochenblättern integrieren. Ansonsten<br />

sind wir aber auch auf das Feedback unserer Kunden<br />

angewiesen. Kennen wir den Bedarf, finden wir auf jeden Fall<br />

eine Möglichkeit.<br />

<strong>Das</strong> Dach 33


Persönlich: Dachdecker und ihr Hobby<br />

■ Sehr mit sich zufrieden erreichte Jürgen Stifter mit einer Gruppe im April<br />

den Gipfel des Ararat in der Türkei. Dort entrollte er das Banner der<br />

Imagekampagne des Deutschen Handwerks.<br />

Eine kleine Gruppe aus sieben Personen, sechs Männer und<br />

eine Frau, bereitet sich auf das Abenteuer Ararat Osttürkei<br />

vor. Unter ihnen ist als einziger Handwerker Jürgen Stifter,<br />

Spengler und Dachdeckermeister aus Petersaurach. Sie wollen<br />

den mit 5.165 Metern höchsten Berg der Türkei erklimmen: den<br />

Ararat. Als Ausläufer des Kaukasus-Gebirges liegt der erloschene<br />

Vulkan an der Grenze zu Armenien und zum Iran. Um ihn ranken<br />

sich viele mythische Geschichten. In der Bibel spielt er eine<br />

große Rolle. So soll auf ihm nach der Sintflut die Arche Noah<br />

gestrandet sein. Am 11. April <strong>2012</strong> um 14.00 Uhr erreichten sie<br />

als erste Gruppe in diesem Jahr den Gipfel.<br />

I Kondition und ausdauer sind gefragt<br />

In den Wintermonaten zeigt der Vulkan sehr gerne seine Launen.<br />

Zu Eis und Schneefeldern können auch noch tückische<br />

Blizzards kommen, die den Bergsteigern kräftig zu schaffen<br />

machen können. Die Erfahrung musste auch eine französische<br />

Gruppe machen, die einen Tag vor den Franken wegen<br />

Erschöpfung und eines katastrophalen Wettereinbruchs kurz<br />

vor dem Gipfel aufgeben musste. Jürgen Stifter hatte sich sechs<br />

Monate vor dem geplanten Aufstieg intensiv mit mehr Sport<br />

und häufigen Skitouren in den Alpen vorbereitet.<br />

I Mit Skischuhen durch die<br />

Nürnberger Sicherheitsschleuse<br />

Mit 400 Kilogramm Gepäck traf man sich am Nürnberger Flughafen<br />

zum Flug nach Istanbul. Um Gewicht zu sparen, passierten<br />

die Bergsteiger die Sicherheitsschleuse mit ihren Skischuhen,<br />

was ihnen besonders in Istanbul beim Umsteigen zum<br />

Inlandsflug nach Van verwunderte Blicke von Urlaubsgästen<br />

und Einheimischen bescherte. Nach acht Tagen Eingewöhnen<br />

im Vanseegebiet und Skitouren auf Gipfeln zwischen 3.000<br />

und 3.500 Metern Höhe, ging es weiter in das Dorf Dogubeyzit<br />

am Fuße des Ararat, dem Beginn der Südroute.<br />

34 <strong>Das</strong> Dach<br />

Mit starkem<br />

I Übernachtung bei minus 20 Grad<br />

<strong>Das</strong> Basislager lag in 2.400 Meter Höhe und wurde auf Pferden<br />

und mit Hilfe von einheimischen Trägern erreicht. Am<br />

folgenden Tag ging es auf Tourenskiern weiter ins Hochlager<br />

auf 3.200 Meter Höhe. Die Gruppe übernachtete in ihren in<br />

den Schnee gegrabenen Zelten bei minus 20 Grad und einem<br />

Schneesturm, der 50 Zentimeter Neuschnee mit sich<br />

brachte. Nachts um drei brachen die Sieben auf und<br />

jetzt zahlte sich die gute Vorbereitung aus: Denn das<br />

Spuren ziehen im Neuschnee erwies sich als eine sehr<br />

mühsame und anstrengende Arbeit. Und als es dann<br />

mit den Skiern nicht mehr weiterging, wurde in Skischuhen<br />

weiter gestiegen über schweres Gelände und durch Neuschnee<br />

und Blankeis, dem Gipfel entgegen.<br />

I Immer das Ziel vor augen<br />

Nach kräftezehrenden neun Stunden Aufstieg bei einer Windstärke<br />

von zirka 40 km/h, 30 Grad unter Null und Schneefall,<br />

waren die Freude und<br />

das Glücksgefühl umso größer,<br />

als die Gruppe den Gipfel<br />

erreichte, auf dem Jürgen<br />

Stifter das Banner der Imagekampagne<br />

für das deutsche<br />

Handwerk entrollte. Jürgen<br />

Stifters, der seinen Betrieb<br />

1998 gründete und Kunde der<br />

Dachdecker-Einkauf Süd ist,<br />

hatte danach eine Botschaft<br />

für „alle Lehrlinge, Gesellen,<br />

■ Jürgen Stifter: „Immer das Ziel<br />

vor Augen haben.“<br />

tiven Spengler des neuen Studiengangs<br />

„Gebäudehülle“: <strong>Das</strong> Ziel, das<br />

man vor Augen hat, sollte mit allem<br />

Ehrgeiz, Mut und Schweiß verfolgt<br />

werden. Manchmal hängt eine dicke<br />

Wolkendecke davor, das heißt<br />

aber nicht, dass das Ziel unerreichbar<br />

oder hoffnungslos ist, nur, dass<br />

man nochmals alle Kräfte mobilisieren<br />

muss!“<br />

■ 5.165 m über dem Meeresspiegel:<br />

der Berg Ararat.<br />

angehenden Meister, Meister,<br />

studierenden Handwerker<br />

und insbesondere für die ak


Willen zu neuen höhen<br />

Text: und Fotos: Stifter<br />

<strong>Das</strong> Dach 35


Betrieb: Ausbildung VIII<br />

■ Erst mal Einblick in andere Berufe<br />

gehabt, um dann ins Dachdeckerhandwerk<br />

eingestiegen: Alex Leirer<br />

ist begeisterter "Dach-Mann".<br />

36 <strong>Das</strong> Dach<br />

Testurteil: gut<br />

Es gibt wirklich einfachere Wege zum Dachdeckerhandwerk zu kommen,<br />

als den Weg, den Alex Leirer gegangen ist. Zuerst der einfach Weg:<br />

Praktikum machen, begeistert sein, Ausbildung starten.<br />

Der 23-jährige Oberbayer Leirer hat<br />

einen ganz anderen Weg eingeschlagen,<br />

um ans Ziel zu kommen – erst<br />

mal andere Ausbildungen testen, um<br />

dann sicher zu sein: <strong>Das</strong> war’s nicht. Also<br />

hat er eine Lehre als Zimmerer begonnen<br />

– und abgebrochen. „Einfach zu viel<br />

Holz“, sagt er. Und meint damit: einfach<br />

zu einseitig. Nach einem Zwischenspiel<br />

(oder Kurztest) bei einem Handwerksbetrieb,<br />

der Fenster einbaut, war schnell<br />

klar: Durchblick ist gut, Abwechslung ist<br />

besser. Dann folgte der Anfang einer Ausbildung<br />

als Schlosser. Mit dem Ergebnis:<br />

Immer nur in der Werkstatt arbeiten, ist<br />

nicht Alex Leirers Ding. Wer Berggehen,<br />

Mountainbiken, Ski- und Snowboardfahren<br />

als Hobby hat, will auch einen Job, bei<br />

dem man den Horizont sieht.<br />

Und wie ist das so, sich mit drei „Testausbildungen“<br />

bei der Münchner Hörmann<br />

Fassadentechnik, einem Dachdecker-<br />

Innungsbetrieb, zu bewerben? „Wenn<br />

Du arbeiten willst und arbeiten kannst,<br />

bist Du hier richtig“, war der Satz, der<br />

in Kurzfassung lauten würde: Du hast<br />

den Job.<br />

Was haben seine Eltern dazu gesagt? Der<br />

Vater, selbst ein gestandener Handwerker,<br />

fand’s gut. Ein bisschen Angst wegen<br />

dem Arbeitsplatz ganz oben hatte die<br />

Mutter. Aber erstens war sie es schon immer<br />

gewohnt, dass dem Alex kein Baum<br />

hoch genug war. Und zweitens war der<br />

erste Anlauf schließlich das Zimmererhandwerk<br />

– also auch ein Arbeitsplatz<br />

meist über dem Fußboden. Und dass er


Text: und Fotos: Friedrich<br />

überhaupt mal vom Dach fallen könnte,<br />

befürchtet Dachdecker-Lehrling Leirer<br />

ohnehin nicht: Die BG BAU würde es<br />

freuen, was dann an Aufzählungen der<br />

erforderlichen und möglichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

von ihm spontan<br />

kommt.<br />

Gibt es noch Überraschungen für einen<br />

heute 23-Jährigen im dritten Ausbildungsjahr<br />

als Dachdecker? Offenbar<br />

schon, denn beim Gespräch kommt ohne<br />

lange überlegen zu müssen das, was<br />

alle Hochglanz-Ausbildungsbroschüren<br />

nicht besser beschreiben könnten: Materialvielfalt,<br />

nicht nur Ziegel auflegen,<br />

gesamte Abdichtungstechnik bis hin zu<br />

Schwimmbecken, Outdoor-Arbeitsplatz<br />

und … und … und … Also genau all das,<br />

mit dem er bei unzähligen Jugendlichen<br />

in freiwilligen Einsätzen bei den Internationalen<br />

Handwerksmessen in München<br />

der letzten drei Jahre im Bereich der<br />

„Young Generation“ den Funken überspringen<br />

lässt. Übrigens auch bei weiblichen<br />

Interessenten für das Dachdeckerhandwerk.<br />

„Ein bisschen mehr gefordert<br />

sind die schon, aber machbar.“<br />

Genauso wie es für ihn machbar ist, alles<br />

Wissen für die in einem halben Jahr bevorstehende<br />

Gesellenprüfung zu pauken.<br />

Eine Zwischenprüfung ist für ihn ganz<br />

okay. „Mit der 3 in der Praxis und der 4<br />

in Theorie war klar, dass Lernen angesagt<br />

war“, so der potenzielle Dachdeckergeselle<br />

Leirer. Die Zwischenprüfung war für<br />

ihn kein Schuss vor den Bug, sondern ein<br />

Warnschuss mit Aufwach-Charakter. Und<br />

was Eltern ihren Kindern gebetsmühlenartig<br />

eine ganze Schulzeit<br />

lang versuchen<br />

klar zu machen, hat<br />

er praktisch erfahren:<br />

Lernen lohnt sich. Die<br />

besseren Noten nach<br />

der Zwischenprüfung<br />

waren eine echte Motivation<br />

für Alex Leirer,<br />

der als Standort<br />

für die Berufsschule<br />

und überbetriebliche<br />

Ausbildung Waldkirchen<br />

im tiefsten Bayerischen<br />

Wald absolut<br />

in Ordnung findet.<br />

„In München wärst Du<br />

nach dem Unterricht<br />

auf Achse, in Waldkirchen<br />

kannst Du lernen.“ Wieder so ein<br />

Satz, den man eher in einer Ausbildungsbroschüre<br />

als aus dem Mund eines Auszubildenden<br />

vermuten würde.<br />

Und wie geht es nach der Gesellenprüfung<br />

weiter? Meisterschule und eigener<br />

Betrieb? Alex Leirer will erst mal ein paar<br />

weitere Jahre Berufserfahrung sammeln.<br />

Am liebsten im Ausbildungsbetrieb. Und<br />

wenn irgendwann vielleicht doch mal<br />

ein eigener Dachdeckerbetrieb ins Auge<br />

gefasst wird, ist eines jetzt schon sicher:<br />

Am Schreibtisch wird er weitaus seltener<br />

anzutreffen sein als irgendwo draußen<br />

auf der Baustelle. Dazu hat er schon zu<br />

viele andere Berufe getestet. <strong>Das</strong> Testurteil<br />

„gut“ gab’s nur für einen.<br />

■ Am liebsten nach bestandener Gesellenprüfung<br />

noch einige Jahre beim Ausbildungsbetrieb<br />

Erfahrung sammeln.<br />

■ „Die Zwischenprüfung weckt auf”.<br />

<strong>Das</strong> Dach 37


Material+Technik::Innovation<br />

■ Dank größerer Scheibenfläche verbessert sich beim neuen VELUX Dachfenster der Lichteinfall<br />

und in der kalten Jahreszeit können mehr solare Wärmegewinne erzielt werden.<br />

■ Die neue, schmalere<br />

Griffleiste wurde vom<br />

Designer Jacob Jensen<br />

entworfen.<br />

38 <strong>Das</strong> Dach<br />

■ Den Speicher unterm Dach mit<br />

Dachfenstern in attraktiven Wohnraum<br />

verwandeln. Der Ingenieur<br />

Villum Kann-Rasmussen setzte diese<br />

geniale Idee in die Tat um. Mit der<br />

Entwicklung des VELUX Dachfensters<br />

brachte er Licht und Luft unter<br />

das Schrägdach.<br />

Schöne


aussichten mit VELUX<br />

Als der dänische Erfinder des Dachfensters, Villum Kann Rasmussen,<br />

1951 entscheidet, mit seiner Firma VELUX über die<br />

Landesgrenzen hinweg nach Deutschland zu expandieren,<br />

hat er Hamburg als Sitz für die deutsche Tochtergesellschaft vor<br />

Augen. Der junge Unternehmer kennt und mag die Hansestadt<br />

und auch die geografisch günstige Lage zu Dänemark spricht<br />

für diesen Standort. Erste Besuche in der Hansestadt folgen und<br />

am 15. Oktober 1952 wird die VELUX Deutschland GmbH mit<br />

Sitz in der Rutschbahn 11a im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel<br />

gegründet – damals noch unter dem Namen „VELUX GmbH<br />

Bauzubehör“.<br />

In den folgenden Jahren geht es Schlag auf Schlag: In Deutschland<br />

kommt das Schrägdachfenster genau zur richtigen Zeit,<br />

denn Wohnraum ist knapp und die Möglichkeit, durch den<br />

einfachen Einbau eines Fensters zusätzliche Wohnfläche unterm<br />

Dach zu schaffen, ist für viele Deutsche reizvoll. Der<br />

Aufschwung während der Wirtschaftswunderjahre tut ein<br />

Übriges und bereits zehn Jahre nach der Gründung sind eine<br />

halbe Million VELUX Fenster in die Dächer der Republik eingebaut.<br />

Die Millionenmarke wird drei Jahre später erreicht.<br />

Heute – 60 Jahre später – arbeiten mehr als 450 Menschen<br />

vom Vertriebsstandort Hamburg aus. Weitere 550 Mitarbeiter<br />

sind im VELUX Werk im thüringischen Sonneborn beschäftigt,<br />

wo das Unternehmen seit 1993 hochwertige Holz- und<br />

Kunststofffenster sowohl für den deutschen Markt als auch für<br />

den europaweiten Export produziert<br />

2013 1979<br />

<strong>Das</strong> gesamte VELUX-Sortiment umfasst mittlerweile etwa<br />

60.000 Artikel – von Dachfensterlösungen für geneigte und<br />

flache Dächer über Sonnenschutzprodukte, Rollläden und<br />

Solarkollektoren bis hin zu automatisierten Lösungen und<br />

intelligenten Sensorsystemen – und wird kontinuierlich fortentwickelt.<br />

Der Slogan „Bringt Licht ins Leben“ ist Programm!<br />

Anzeige<br />

Der Erfinder des Dachfensters feiert Geburtstag und führt in Deutschland eine neue Dachfenstergeneration ein.<br />

Zeit für neue<br />

Dachfenster –<br />

und mehr<br />

Tageslicht.<br />

Ständige Verbesserungen bei Funktionalität und Design sowie<br />

die Anpassung an die wandelnden Wohnbedürfnisse sind der<br />

Schlüssel zum Erfolg.<br />

Dies gilt auch für die<br />

Dachfenster der neuen<br />

Generation, die 2013<br />

in Deutschland eingeführt<br />

werden. Diese<br />

zeichnen sich vor allem<br />

durch mehr Tageslicht,<br />

mehr Komfort und weniger<br />

Energieverbrauch<br />

aus. Die Rahmenprofile<br />

des Fensterflügels sowie<br />

die Griffleiste und die<br />

Lüftungsklappe wurden<br />

schlanker konzipiert.<br />

Dadurch vergrößert<br />

sich die Scheibenfläche<br />

um bis zu zehn Prozent,<br />

sodass mehr Tageslicht<br />

■ Die VELUX ThermoTechnologyTM:<br />

Zusätzliche Dämmelemente aus expandiertem<br />

Polysterol im Fensterflügel- und Blendrahmen<br />

sowie die Verwendung von wärmebehandeltem<br />

Holz optimieren die Wärmedämmung.<br />

einfallen kann und die solaren Wärmegewinne entsprechend<br />

steigen. Zugleich konnte die Wärmedämmung trotz der<br />

schmaleren Rahmen durch die ThermoTechnologyTM weiter<br />

verbessert werden. Die Schwing- und Klapp-Schwing-Fenster<br />

in Kunststoff sind erstmals auch mit der Schallschutzklasse 4<br />

erhältlich und die Scheiben des Typs ENERGY-STAR sind jetzt<br />

gleichzeitig mit dem natürlichen Reinigungs- und Anti-Tau-<br />

Effekt ausgestattet. Zudem erhalten Käufer von automatisierten<br />

Dachfenstern der neuen Generation künftig serienmäßig<br />

das VELUX INTEGRA Control Pad. Die intuitiv bedienbare<br />

Funksteuerung ist in ihrer Anwendung so selbsterklärend wie<br />

ein Smartphone oder Tablet PC und punktet durch die vom<br />

Internet unabhängige Steuerung sowie einen geschlossenen<br />

Funkbereich und voreingestellte Programme.<br />

■ Nicht nur das Dachfenster entwickelte sich im Laufe der Geschichte<br />

stetig weiter, auch die Werbung variierte über die Jahrzehnte hinweg.<br />

Nach inzwischen 60 Jahren VELUX in Deutschland gehören<br />

Dachfenster in vielen Häusern zum Standard und attraktiver,<br />

lichtdurchfluteter Wohnraum unter dem Dach ist für viele<br />

Menschen selbstverständlich. Doch ohne die Erfindung des<br />

Dachfensters wäre eine solche „Revolution“ des Lebens unter<br />

dem Dach nicht denkbar gewesen.<br />

<strong>Das</strong> Dach 39


Material+Technik: Holz konstruktiv<br />

Brettschichtholz-Elemente - e<br />

Die Zimmerei Klaus Landthaler in Wetter<br />

an der Ruhr ist ein auf klassische<br />

Zimmererarbeiten, Altbausanierung<br />

sowie energetische Sanierung ausgerichteter<br />

Betrieb und kann Referenzobjekte bis<br />

hin zu Holzrahmenhäusern nachweisen.<br />

Beim Auftrag für ein Einfamilienhaus mit<br />

120 m² Wohnfläche aus dem engsten Familienkreis<br />

war es natürlich Ehrensache,<br />

dass man sich für ein Holzhaus entschied.<br />

Trotz der Erfahrungen mit Holzrahmenbauten<br />

entschied man sich für die Variante<br />

Holzmassivbau aus Brettschichtholz (BSH)-<br />

Elementen mit konventionellem, sichtbar<br />

bleibenden Dachstuhl mit Aufsparrendämmung<br />

sowie verputztem Holzfaser-WDVS<br />

für die Außenwände.<br />

■ Arbeiten zum Baubeginn.<br />

I Brettschichtholz-Elemente<br />

Die Herstellung von BSH-Elementen entspricht<br />

abgesehen von der Profilierung<br />

der Schmalseiten der von Brettschichtholz<br />

(BSH) gemäß DIN 1052. Jedoch sind<br />

BSH-Elemente für den flächigen Einsatz<br />

als tragende Wand-, Decken- und Dachkonstruktion,<br />

in der Geschossdecke auch<br />

für den Holz-Beton-Verbund vorgesehen.<br />

BSH-Elemente sind in Längen bis ca. 24 m<br />

verfügbar. Die möglichen Elementbreiten<br />

sind von der Elementdicke abhängig, die<br />

auch Einfluss auf die mögliche Profilierung<br />

mit Nuten, Federn und Falzen hat.<br />

40 <strong>Das</strong> Dach<br />

Beispiel Herstellerangaben:<br />

• Elementdicke 60 mm und 80 mm bis<br />

zu einer Elementbreite/Berechnungs-<br />

maß von 320 mm<br />

• Elemente mit einer Dicke von 100 mm<br />

bis 260 mm bis zu einer Elementbreite/<br />

Berechnungsmaß von 960 mm<br />

Für das Einfamilienhaus in Wetter verwendete<br />

die Zimmerei Klaus Landthaler<br />

100 mm dicke Elemente, in den Wänden<br />

40 cm und in der Geschossdecke 60 cm<br />

breit, montagefertig abgelängt, mit Doppelnut<br />

und Doppelfeder, versehen mit<br />

Fräsungen für die Installationsebene.<br />

I Einsatz der BSh-Elemente<br />

Der Baugrund für das Einfamilienhaus<br />

schließt direkt an das Betriebsgelände<br />

der Zimmerei an. Aus diesem Grund verzichtete<br />

man auf die Möglichkeit der Vorfertigung<br />

großer Wandsektionen in der<br />

Halle. Aufgrund der Nähe zum Betrieb<br />

hätte das keine Zeitersparnis gebracht,<br />

sondern den Zeitaufwand nur räumlich<br />

verlagert. Den vom Holzbau immer erwarteten<br />

schnellen Baufortschritt erzielte<br />

man durch die Lieferung werksseitig<br />

exakt abgelängter BSH-Elemente. Die<br />

Wettersituation hatte man aufgrund der<br />

unmittelbaren Nähe zum Betrieb immer<br />

unter Kontrolle.<br />

■ BSH-Wandelemente bereit zur Montage<br />

des Kniestocks.<br />

I anforderungen und Vorteile<br />

Die Montage von BSH-Elementen erfolgt<br />

entsprechend den normalen Regeln des<br />

Holzbaus.<br />

Verbindungsmittel: Holzbautypische<br />

Verbindungsmittel wie selbstbohrende<br />

Holzschrauben, Lochbleche, Winkel oder<br />

Passverbinder (NHT-Verbinder) kommen<br />

zum Einsatz. Mit diesen Mitteln lassen<br />

sich die Elemente auch schubfest miteinander<br />

verbinden.<br />

Feuchtigkeit: Nicht zu unterschätzen<br />

ist das Quellungspotential der selbstverständlich<br />

trockenen BSH-Elemente.<br />

Starker Wassereintrag kann die Holzfeuchte<br />

eines trockenen Elements weit<br />

über die vorgesehene Einsatzfeuchte anheben.<br />

Die Ausdehnung quer zum Faserverlauf<br />

des Holzes beträgt ca. 0,24 %<br />

pro 1 % Feuchtigkeitszunahme und erzeugt<br />

bezogen auf eine Wandlänge von<br />

mehreren Metern erhebliche Druckkräfte,<br />

die Zwängungen in anschließenden<br />

Bauteilen erzeugen können. Es ist deshalb<br />

ratsam und lohnend die Elemente<br />

mit Abdeckplanen vor Durchfeuchtung<br />

zu schützen, insbesondere bei längerer<br />

Unterbrechung der Bautätigkeit. <strong>Das</strong> beherrschbare<br />

Feuchtigkeitsrisiko während<br />

der Bauphase entsteht durch die natürlichen<br />

Holzeigenschaften. Diese Eigenschaft<br />

stellt sich für die Bewohner später<br />

als Vorteil heraus, wenn das Holz Feuchtigkeit<br />

aufnimmt, wieder abgibt und so<br />

das Raumklima natürlich, selbstregelnd<br />

steuert.<br />

Dichtheit der Konstruktion: <strong>Das</strong> BSH-<br />

Element selbst ist luftdicht und wirkt<br />

dampfbremsend. Die eingefrästen Nut-<br />

und Federverbindungen stellen an den<br />

Elementstößen jedoch keine Luftdichtheit<br />

her. Die Elementstöße müssen daher<br />

abgedichtet werden. Nur eine dichte<br />

Konstruktion kann durch natürliche<br />

Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe ein<br />

angenehmes Raumklima erzeugen.


ine weitere Variante des holzmassivbaus<br />

Text: und Fotos: Oelmann<br />

Brandschutz: Mit Doppelnut und Doppelfeder<br />

ausgestatteten BSH-Elementen<br />

lässt sich bei entsprechendem Querschnitt<br />

(sog. warme Bemessung) ohne<br />

zusätzliche Beplankung gemäß den Anforderungen<br />

der DIN 4102-4 in Decken<br />

und Dächern die Feuerwiderstandsklasse<br />

F 60-B erreichen. Im hier vorgestellten<br />

Einfamilienhaus wurden Wände und Decken<br />

mit auf Leisten montierten Gipsbauplatten<br />

verkleidet. Neben dem zusätzlichen<br />

Brandschutz und Schallschutz<br />

bietet der Trockenausbau eine bequeme<br />

Ebene für die Elektroinstallation.<br />

■ Trockenausbau auf Holzleisten montiert.<br />

Wärmeschutz: Bereits die tragende Konstruktion<br />

aus BSH-Elementen leistet einen<br />

hervorragenden Beitrag zum Wärmeschutz.<br />

Die geringe Wärmeleitfähigkeit<br />

des Holzes wirkt in der kalten Jahreszeit<br />

Wärme dämmend. Im Sommer sorgt<br />

die hohe spezifische Wärmespeicherkapazität<br />

des Holzes für Hitzeschutz und<br />

dämpft Temperaturspitzen (Amplitudendämpfung).<br />

Die Holzfaserdämmplatten<br />

auf Sparren und Außenwänden verfügen<br />

über höhere Dämmwerte als Vollholz<br />

und stellen die Übereinstimmung der<br />

Konstruktion mit den Anforderungen<br />

der EnEV sicher.<br />

I Dachkonstruktion<br />

<strong>Das</strong> Dach des Einfamilienhauses ist eine<br />

konventionelle Konstruktion mit Fuß-,<br />

Mittel- und Firstpfette sowie innen z.T.<br />

sichtbar bleibenden Sparren, einer Schalung<br />

aus Fasebrettern auf den Sparren,<br />

darüber und darüber Holzfaserdämmplatten<br />

als Aufsparren/Dach-Dämmung.<br />

Die getrockneten Balkenträger bestehen<br />

entweder aus KVH oder Brettschichtholz.<br />

Die Aufsparrendämmung besteht aus<br />

einer 14 cm dicken, geradkantigen<br />

Holzfaserdämmung, diffusionsoffener<br />

Unterdeckbahn und darüber als zweite<br />

wasserführende Ebene verlegten 6 cm<br />

dicken Holzfaserdämmplatten mit Nut<br />

und Feder. Die Befestigung der Aufsparrendämmung<br />

und der Lastabtrag der Eindeckung<br />

erfolgt über zugelassene Spezialschrauben,<br />

mit denen die Konterlatten<br />

auf den Sparren befestigt werden. Da der<br />

Dachüberstand nicht gedämmt wird,<br />

liegt die 14 cm dicke Hozfaserdämmung<br />

in einer Sparrenaufdopplung.<br />

■ 14 cm plus 6 cm Holzfaserplattendämmung<br />

auf den Sparren.<br />

I Fassade<br />

<strong>Das</strong> Einfamilienhaus in Wetter ist in allen<br />

tragenden Teilen eine reine Holzkonstruktion.<br />

Die Dämmung der Fassade<br />

besteht aus Holzfaserplatten, die<br />

anschließend verputzt werden. Die tragende<br />

Holzkonstruktion wird danach<br />

nur noch im Dachüberstand – geschwun-<br />

�<br />

Lieferumfang<br />

BSH-Elemente: ca. 32 m³,<br />

Hersteller Hüttemann, exakt abgelängt,<br />

Steico-Therm: 140 mm, 130 m²,<br />

Aufsparrendämmung:<br />

Steico Spezial-Dry: 60 mm, 116 m²,<br />

mit N & F, Aufsparrendämmung<br />

STC Steico-Multi UDB: 225 m²<br />

Unterspannbahn:<br />

Brettschichtholz: ca. 2 m²<br />

KVH: ca. 15 m³,<br />

Hersteller Junginger Naturholzwerk<br />

Weitere Holzprodukte:<br />

Rauspund, Fasebretter, Dachlatten<br />

Velux: 3 Dachfenster mit Eindeckrahmen<br />

und Dämmanschlüssen<br />

Solarthermie: Braas Solar Thermokollektor<br />

TK4 Indach<br />

Dacheindeckung: Braas Rubin,<br />

TSCG Seidenmatt tiefschwarz glasiert<br />

gen ausgearbeitete Pfetten- und Sparrenköpfe<br />

sowie Dachschalung<br />

– sichtbar sein. Ein<br />

Holzhaus muss nicht<br />

zwangsweise immer und<br />

überall Holz zeigen.<br />

I Einfacher holzbau<br />

Bei dem geschilderten<br />

Bauvorhaben stand<br />

die Zimmerei Klaus<br />

Landthaler vor der Herausforderung<br />

ein Wohnhaus<br />

zusätzlich und außerhalb<br />

des regulären<br />

Betriebes der Firma zu errichten. Schwierige<br />

Terminierung und häufige Unterbrechungen<br />

mit nachfolgender Wiederaufnahme<br />

der Bautätigkeit waren zu<br />

erwarten. Die Wahl von BSH-Elementen<br />

als robustes und relativ einfach beherrschbares<br />

Bausystem war unter den<br />

gegebenen Voraussetzungen richtig. Der<br />

Holzstandort DEG-Wuppertal leistete<br />

seinen Beitrag mit seiner Lieferfähigkeit<br />

eines breiten Holzsortiments ab Lager.<br />

<strong>Das</strong> Dach 41


Service<br />

Neue VOB aufgelegt<br />

Zahlungsverzug verbessert<br />

Der Deutsche Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen<br />

hat alle Teile der VOB unter der Bezeichnung VOB <strong>2012</strong> aktualisiert.<br />

Wesentlich sind dabei die Änderungen im Teil B bei der<br />

Fälligkeits- und Verzugsregelung des § 16 VOB/B, mit denen die<br />

Vorgaben der EU-Zahlungsverzugsrichtlinie umgesetzt werden.<br />

I Fälligkeit von abschlagszahlungen<br />

Zunächst sind die Werktage in der VOB/B-Sprache nun auf Kalendertage<br />

umgestellt worden. Zum Beispiel sind aus den ehemals<br />

18 Werktagen Abschlagszahlungsfrist nun 21 Kalendertage<br />

geworden.<br />

I Fälligkeit von Schlusszahlungen<br />

Die Schlussrechnung ist nun grundsätzlich schon nach 30 Tagen<br />

fällig, nicht wie früher erst nach zwei Monaten. Allerdings kann<br />

in den Vergabeunterlagen vorgesehen werden, dass die doppelt<br />

so lange 60-Tagesfrist aufgrund besonderer Umstände gilt (und<br />

damit praktisch die frühere Regelung nun standardmäßig in den<br />

Vergabeunterlagen umgesetzt wird – das bleibt in der Vergabepraxis<br />

abzuwarten).<br />

I Verzugsbeginn<br />

Nach der bisherigen Fassung von § 16 Abs. 5 Nr. 3 VOB/B kommt<br />

der Auftraggeber nur dann in Verzug, wenn ihm der Auftragnehmer<br />

eine angemessene Nachfrist setzt. Dieser Verzugseintritt<br />

durch Nachfristsetzung wird in der neuen Fassung der VOB/B<br />

durch einen automatischen Verzugseintritt analog § 286 Abs. 3<br />

BGB ergänzt. Danach kommt der Auftraggeber spätestens 30<br />

Tage nach Zugang der Rechnung in Verzug, ohne dass es einer<br />

Mahnung und Nachfristsetzung bedarf. Allerdings kann auch<br />

hier in den Vergabeunterlagen eine 60-Tagesfrist vereinbart werden.<br />

Diese Verlängerungsmöglichkeit gilt nur bei Schluss-, nicht<br />

aber bei Abschlagszahlungen.<br />

42 <strong>Das</strong> Dach<br />

Weniger arbeitsunfälle<br />

Durchstürze und abstürze<br />

Die Zahl der Arbeitsunfälle sinkt: Im Jahr 2011 gab es auf<br />

deutschen Baustellen 116.689 Arbeitsunfälle, über 1.000<br />

weniger als im Vorjahr und fast 65.000 (36 %) weniger als<br />

vor zehn Jahren. „Der<br />

Abwärtstrend bringt<br />

ein wachsendes Bewusstsein<br />

vieler Unternehmen<br />

für die Belange<br />

der Arbeitssicherheit<br />

sowie unsere aktive Beratungstätigkeit<br />

in den<br />

Betrieben zum Ausdruck“,<br />

erklärte Jutta<br />

Vestring, Mitglied der<br />

Geschäftsführung der<br />

Berufsgenossenschaft<br />

der Bauwirtschaft (BG<br />

Bau).<br />

I Unfallschwerpunkt Durchstürze und abstürze<br />

Die Auswertung des Unfallgeschehens zeigt, dass Beschäftigte<br />

insbesondere durch Abstürze von hochgelegenen Arbeitsplätzen<br />

gefährdet sind. Unfallschwerpunkte sind Durchstürze<br />

durch nicht durchtrittsichere Lichtkuppeln und Wellplatten<br />

sowie Abstürze von Dächern oder Gerüsten. Hervorzuheben<br />

ist, dass immer mehr Unternehmen gemeinsam mit der BG<br />

Bau oder in eigener Initiative Sicherheitstage und Aktionen<br />

zum Arbeitsschutz durchführen.<br />

Gehalt<br />

Minijobber<br />

bekommen mehr<br />

Die Bundesregierung plant die Entgeltgrenze<br />

bei geringfügiger Beschäftigung<br />

ab 2013 von bisher 400 auf<br />

450 Euro anzuheben. Entsprechend<br />

soll die Grenze für das monatliche<br />

Gleitzonengeld um 50 Euro<br />

auf 850 Euro erhöht werden.<br />

Geringfügig entlohnte<br />

Arbeitnehmer sollen grundsätzlich<br />

der Rentenversicherungspflicht unterliegen. <strong>Das</strong> bedeutet,<br />

dass sie die Differenz vom Arbeitgeber-Pauschalbetrag<br />

(15 %) zum regulären Beitragssatz (19,5 %) entrichten müssen<br />

und damit u.a. Anspruch auf Erwerbsminderungsrente<br />

erwerben können.


Klimagerechter Verkehr<br />

Null-Steuer für Elektromobil<br />

Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass reine Elektrofahrzeuge<br />

wie Personenkraftwagen, Leichtfahrzeuge, Nutzfahrzeuge<br />

und Krafträder für 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden sollen.<br />

Dies soll für alle vom 18.05.2011 bis zum 31.12.2015 zugelassenen<br />

Fahrzeuge gelten. Danach zugelassene Fahrzeuge sollen wieder, wie<br />

bisher, für 5 Jahre steuerfrei fahren können.<br />

Solaranlagen<br />

Mit der Sonne Steuern sparen<br />

Hausbesitzer können ihre Solaranlage auf dem Dach jetzt einfacher<br />

steuerlich abschreiben. Die starre Grenze für den Eigenverbrauch ist<br />

aufgehoben. Die OFD hat eine Verfügung herausgegeben, nach der es<br />

unschädlich ist, wenn der auf dem eigenen Dach produzierte Strom zu<br />

mehr als zehn Prozent privat genutzt wird (Az.: S 2183b - 42 - St 226).<br />

"Eine erhebliche Hürde bei der steuerlichen Förderung von Photovoltaik<br />

ist damit beseitigt", sagt Markus Deutsch, Anwalt beim Deutschen<br />

Steuerberaterverband (DStV). Im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> installierten<br />

Investoren nach Angaben der Bundesnetzagentur Photovoltaikanlagen<br />

mit einer Gesamtleistung<br />

von<br />

rund 4300 Megawatt<br />

auf Dächer<br />

und Felder und<br />

damit anderthalbmal<br />

mehr als<br />

im Vorjahreszeitraum.<br />

Steuerlich<br />

relevant ist die<br />

Investition, weil<br />

Privatleute unversehens<br />

zu Unternehmern<br />

werden, wenn sie im Eigenheim Solarstrom herstellen.<br />

In dem Moment aber, in dem die Privatleute den Strom ins öffentliche<br />

Netz leiten, gelten sie als gewerbliche Stromproduzenten. Und das hat<br />

einen entscheidenden Vorteil: Unternehmen können ihre Anschaffungskosten<br />

von der Steuer abschreiben. Inhaber von Solarzellen können<br />

deshalb schon vor dem Kauf der Technik bis zu 40 Prozent steuermindernd<br />

abziehen, wenn die Investition im Laufe der folgenden drei<br />

Jahre erfolgt. Zusätzlich gibt es eine Sonderabschreibung von bis zu<br />

20 Prozent, die auf vier Jahre verteilt werden kann. Für Hausbesitzer<br />

hat die OFD die starre Grenze nun wieder aufgehoben. Sie hat verfügt,<br />

dass der Investitionsabzugsbetrag auch geltend gemacht werden kann,<br />

wenn der produzierte Strom zu einem größeren Anteil als zehn Prozent<br />

in den eigenen Haushalt fließt. Versteuert wird nicht die Anlage selbst,<br />

sondern der von ihr produzierte Strom – und da sei es ganz egal, wer<br />

ihn später konkret nutzt.<br />

Entlastung für Kleinstbetriebe<br />

Gesetzgeber lockert<br />

Bilanzpflicht<br />

Bislang müssen auch noch so kleine Kapitalgesellschaften<br />

ihre Jahresbilanzen vor aller Öffentlichkeit ausbreiten.<br />

Ein neues Gesetz macht damit Schluss. Nach<br />

Personengesellschaften und Einzelkaufleuten werden<br />

auch kleine Kapitalgesellschaften bei der Bilanzierung<br />

entlastet. Der Bundestag verabschiedete jetzt ein Gesetz,<br />

wonach Kleinstbetriebe ihre Jahresabschlüsse künftig<br />

nicht mehr veröffentlichen müssen, sondern sie einfach<br />

bei der zuständigen Behörde hinterlegen können. Darüber<br />

hinaus dürfen sie bei der Aufstellung ihrer Bilanz<br />

auf einen Anhang verzichten. Als Kleinstbetriebe gelten<br />

Kapitalgesellschaften mit höchstens zehn Beschäftigten<br />

sowie einem Jahresumsatz von weniger als 700.000<br />

Euro oder einer Bilanzsumme von unter 350.000 Euro.<br />

Vor drei Jahren waren bereits Personengesellschaften<br />

und Kaufleute, die sich in ähnlichen Größenordnungen<br />

bewegen, von Bilanzierungs- und Buchführungspflichten<br />

befreit worden. Der deutsche Gesetzgeber setzt damit<br />

eine entsprechende EU-Richtlinie um.<br />

Der Buchtipp<br />

VOB/B kompakt.<br />

150 Antworten auf Fragen der VOB <strong>2012</strong>.<br />

Zu typischen Streitfällen und Situatio- Situationen<br />

aus der täglichen Praxis liefert das<br />

Buch Argumente und Informationen,<br />

um strittige Fragen direkt vor Ort auf der<br />

Baustelle zu klären. Der Ratgeber ist im handlichen<br />

A6-Format immer griffbereit. Katoniert, 261 Seiten mit<br />

16 Musterschreiben und 3 Tabellen, 39,- Euro, Verlag<br />

Müller, Köln, E-Mail: rmh@rudolf-mueller.de<br />

<strong>Das</strong> Dach 43


Gewinnspiel I Humor I Impressum<br />

Und der Kaffee wartet schon!<br />

Gewinnen Sie mit <strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> eine original<br />

Nespresso ® Kaffee-System Maschine!<br />

<strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> durchblättern, Bilder suchen,<br />

Seitenzahlen addieren, Gewinnzahl an<br />

<strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> schicken – und Glück haben!<br />

Herzlichen Glückwunsch Frau Henke!<br />

Der Gewinn geht in diesem Monat nach<br />

Gifhorn zum Dachdeckerbetrieb Gerd<br />

Henke. Dort kann man sich über die<br />

nagelneue Nespresso Kaffee-System Maschine<br />

freuen. Diese wird demnächst von<br />

einem Mitarbeiter der Dachdecker Einkauf<br />

Ost <strong>eG</strong>, Braunschweig, überreicht.<br />

Betreut wird der Betrieb Henke seit eh<br />

und je von der Niederlassung Wesendorf.<br />

Die nächste Nespresso-Anlage wartet bereits<br />

auf einen Besitzer. <strong>Das</strong> können Sie<br />

sein! Nennen Sie uns die Superzahl bis<br />

zum 23. Februar 2013.<br />

Impressum<br />

<strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> 10. Jahrgang<br />

Erscheint quartalsweise<br />

Herausgeber (Leserbriefadresse):<br />

ZE<strong>DACH</strong> <strong>eG</strong><br />

Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks<br />

c/o ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />

Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />

Tel. 0431 54027-73, Fax 0431 54027-79<br />

info@zedach-concept.de, www.zedach.com<br />

Konzeption und Inhalt:<br />

ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />

Jean Pierre Beyer,<br />

jean-pierre.beyer@zedach-concept.de<br />

Henning Höpken,<br />

henning.hoepken@zedach-concept.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Andreas Hauf, Stefan Klusmann,<br />

Jürgen Matuschke, Volkmar Sangl,<br />

Bernhard Scheithauer, Raimund Schrader,<br />

Frank Skitschak, Olga Tröster<br />

Redaktion:<br />

Henning Höpken<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Harald Friedrich, Knut Köstergarten,<br />

Margot Müller, Herbert Oelmann, Henry Rasch<br />

Grafik und Layout:<br />

Frank Petersen, Michael Kunsch,<br />

Mareike Winkelmann<br />

Lektorat:<br />

Renate Redmann<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />

Anzeigenschluss:<br />

Vier Wochen vor Erscheinen<br />

Bildbearbeitung:<br />

L+S digital, Kiel<br />

Druck:<br />

dfn! Kiel<br />

Abonnementsbedingungen:<br />

Einzelheftpreis 3,- Euro.<br />

Der Bezugspreis für Mitglieder der ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe<br />

ist in der Mitgliedschaft enthalten.<br />

44 <strong>Das</strong> Dach<br />

Schicken Sie das Lösungswort an:<br />

ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />

Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />

Fax: 0431 54027-79<br />

Einsendeschluss ist der 23.02.2013.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Lösungszahl aus dem Rätsel der<br />

vorhergehenden Ausgabe: 139<br />

hier die Summe der 6 Seitenzahlen eintragen, auf<br />

denen sich die oben gezeigten Bilder befinden:<br />

■ Der Aachener Granusturm.<br />

Na sowas...


* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.<br />

Einführung Frühjahr 2013<br />

Die neue<br />

Generation<br />

Mehr Tageslicht. Mehr Komfort.<br />

Weniger Energieverbrauch.<br />

Bis zu<br />

10 % *<br />

mehr<br />

Glasfl äche<br />

velux.de/neue-generation<br />

<strong>Das</strong> Dach 45


Persönlich: Nachgefragt<br />

Herr Weiss, Deutscher Meister sein bedeutet für Sie?<br />

Etwas besonderes erreicht zu haben.<br />

Warum wurden Sie Dachdecker?<br />

Mein guter Kumpel und jetziger Chef Daniel Weinand hat mich<br />

vom Dachdeckerberuf überzeugt.<br />

<strong>Das</strong> Besondere an ihrem Beruf?<br />

Die ganzen verschiedenen Aufgabenbereich und Arbeiten.<br />

Es ist nie langweilig!<br />

Social Media, Facebook etc. sind die Zukunft?<br />

Zumindest ein Teil der Zukunft, da es kaum Menschen gibt, die ich<br />

kenne, die so was nicht haben.<br />

Dachdeckerfachschule Mayen ist?<br />

Top – sehr gut!<br />

Dachdeckerausbildung – muss sich was ändern?<br />

Meine Ausbildung war spitze. Aber ich höre auch Lehrlinge,<br />

die unzufrieden sind.<br />

46 <strong>Das</strong> Dach<br />

christopher Weiss<br />

Ein persönlicher Fragebogen an Christopher Weiss aus<br />

Kaiseresch, frisch gekürter Bundessieger und damit<br />

deutscher Meister im Dachdecken. Als Landessieger in<br />

Rheinland-Pfalz und ausgebildet von der Johannes Meiner<br />

GmbH, erreichte er beim diesjährigen Bundesentscheid in<br />

der Dachdeckerfachschule Mayen die besten Ergebnisse.<br />

Christopher Weiss wird Deutschland bei der IFD Weltmeisterschaft<br />

2014 in Bukarest/Rumänien vertreten.<br />

Ihr Rat an einen Berufseinsteiger?<br />

Schwindelfrei sein. Praktikum machen.<br />

Worauf sind Sie besonders stolz?<br />

Meinen Vorsatz, Bundessieger zu werden, erreicht zu haben.<br />

Der beste Ratschlag, den Sie bisher bekommen haben?<br />

Es gibt für alles eine Lösung.<br />

Was mögen Sie an sich am liebsten?<br />

Hm, na ja, ich bin ehrgeizig und aufrichtig.<br />

Ihre Lieblingswebsite?<br />

www.weinand-pauken.de natürlich. (Ausbildungsbetrieb)<br />

Ihre Lieblingsspeise?<br />

Pizza und Nudeln – und du bleibst obenauf.


<strong>Das</strong> Dach 47


DIE ZUKUNFT HEISST PROTEGON.<br />

Protegon, das ist die neue Qualität der Aktiv<br />

Dach-Steine, die sich durch intelligente Funktio<br />

nen auszeichnen. Durch Infrarot re� ektierende<br />

Pigmente sind sie in der Lage, bis zu 300 %<br />

mehr Wärmestrahlen zu re� ektieren als herkömmliche Dach-<br />

Steine und Dach-Ziegel. So sorgen sie aktiv dafür, dass sich<br />

Part of the MONIER GROUP<br />

das Dach im Sommer weniger aufheizt. Zudem sind Protegon<br />

Dach-Steine fester, als es die DINplus vorschreibt, verfügen<br />

über eine Schmutz abweisende Ober� äche und eine deutlich<br />

glattere Schnittkante. Die innovative Protegon-Qualität gibt es<br />

jetzt exklusiv für Frankfurter Pfanne und Tegalit.<br />

Weitere Infos: www.braas.de

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