Das DACH IV. Quartal 2012 - ZEDACH eG
Das DACH IV. Quartal 2012 - ZEDACH eG
Das DACH IV. Quartal 2012 - ZEDACH eG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ZKZ-67542<br />
www.zedach.com<br />
<strong>Das</strong> Magazin der ZEDach- GRUPPE <strong>IV</strong>.<strong>Quartal</strong>/<strong>2012</strong><br />
NEWS<br />
Gutes<br />
Geschäftsklima<br />
VORGESTELLT<br />
<strong>DACH</strong>MARKETING<br />
Werbung mit Spaß<br />
BETRIEB<br />
Der Winter<br />
kommt bestimmt
P r e m i u m - Q u a L i t ä t<br />
DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />
DELTA® setzt noch einen<br />
neu!<br />
drauf!<br />
DELTA®-MaXX PoLar<br />
Aufdachdämmung am Steildach<br />
Auf Ihrem Dach tut sich was. Die völlig<br />
neu artige Hochleistungs dämm platte<br />
DELTA®-MAXX POLAR ist die um fassende<br />
Lösung für die Dämm- Anforde rungen<br />
von heute. Je nach gefordertem U-Wert<br />
können Sie zwischen verschiedenen<br />
Schicht dicken wählen. Verarbei tungs-<br />
Soft ware und maß geschneidertes Zubehör<br />
inklusive. Mehr zum Thema zukunftssichere<br />
Wärmedämmung unter<br />
www.doerken.de
Editorial<br />
Menschen begeistern<br />
Als Antwort auf die heutigen Herausforderungen<br />
von Wettbewerb und Globalisierung<br />
setzt die Genossenschaft die Idee<br />
von Kooperation und regionaler Kompetenz.<br />
Kooperationen sichern die Chancen des Mittelstandes.<br />
Sie ermöglichen es, die Vorteile<br />
größerer Konzerne auf kleine Unternehmen zu<br />
übertragen, während ihre lokale Identität gewahrt<br />
wird. Die Mischung aus den klassischen<br />
Stärken kleiner und mittelständischer Unternehmen,<br />
nämlich Schnelligkeit, Flexibilität,<br />
innovative Ideen und der traditionell bewährten<br />
Rechtsform der Genossenschaft, befähigt<br />
sie zur zeitgemäßen und adäquaten Kooperationsform.<br />
Genossenschaften bieten die Möglichkeit,<br />
das unternehmerische Risiko zu verteilen<br />
und zugleich Kompetenzen zu bündeln.<br />
Die Dachdecker haben schon früh damit<br />
begonnen, ihre Handelsfunktion in eigene<br />
Hände zu nehmen. So wie unsere Dachdecker-Einkauf<br />
Nordwest <strong>eG</strong>, mit über 90<br />
Jahren älteste Dachdeckergenossenschaft in<br />
Deutschland, haben sich alle Mitglieder der<br />
ZE<strong>DACH</strong> Gruppe ständig weiterentwickelt<br />
und stehen heute als moderne Dienstleistungsunternehmen<br />
für ihre über 6000<br />
Mitgliedsbetriebe im Markt. Diese Handwerksbetriebe<br />
profitieren von der Rechtsform<br />
„<strong>eG</strong>“, vor allem durch die Bündelung<br />
von Kernkompetenzen, das Angebot von<br />
Dienstleistungen aus einer Hand, die Schaffung<br />
von Ausbildungsplätzen, die aktive<br />
Unterstützung durch Genossenschaftsverbände<br />
sowie die Nutzung der Leistungen<br />
von Verbundunternehmen. Was der ZVDH-<br />
Präsident und unsere Partner der Industrie<br />
dazu meinen, erfahren Sie in unserer Titelgeschichte<br />
ab Seite 10.<br />
Der demografische Wandel ist da, Fachkräftemangel<br />
lautet das Schlagwort unserer<br />
Zeit. Es gilt, junge Menschen für<br />
den Dachdeckerberuf zu begeistern. So<br />
geschehen beim Nachwuchstag der Innung<br />
Ostfriesland zu dem eigens der<br />
ZVDH-Dachtruck aus dem Süden zum<br />
Skater-Wettbewerb anreiste (Seite 7).<br />
In unserer schnelllebigen Zeit, die heute<br />
oft von elektronischen Medien, E-Mail,<br />
Facebook und anderen Dingen beeinflusst<br />
ist, wird zunehmend der Ruf nach<br />
Respekt, Achtung und Tugend laut. Welche<br />
Tugend Dachdeckermeister Stefan<br />
Winter zum Prinzip seines Handelns gemacht<br />
hat, erfahren Sie in einem eindrucksvollen<br />
Porträt ab Seite 20.<br />
ZE<strong>DACH</strong> startet durch. Unter dem Begriff<br />
<strong>DACH</strong>MARKETING können sich Mitglieder<br />
des Verbundes in Kürze mit gezielten<br />
Aktionen und Kampagnen den eigenen<br />
Markt vor Ort erschließen. <strong>Das</strong> Internet<br />
macht’s möglich, denn hier kann mit<br />
moderner Technik schnell und bequem<br />
Werbung geschaltet werden, die Spaß<br />
macht. <strong>Das</strong> sagen die Macher der ZE-<br />
<strong>DACH</strong> CONCEPT, Werbung und Kommunikation<br />
ab Seite 32.<br />
Zum Jahresende hat sich der Geschäftsklimaindex<br />
noch wieder aufgehellt. Unserer<br />
Branche geht es gut, und im nächsten<br />
Jahr wartet viel Arbeit. In diesem<br />
Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes<br />
Weihnachtsfest, einen guten Start in<br />
2013 und viel Spaß beim Lesen.<br />
Ihr Jörg Florian<br />
n Jörg Florian, Vorstand der<br />
Dachdecker-Einkauf Nordwest <strong>eG</strong>,<br />
Weyhe.<br />
<strong>Das</strong> Dach 3
Viel mehr als heiße Luft!<br />
Heißluftgeräte für Profi s!<br />
SIEVERT DW 2000<br />
Elektronisch gesteuertes Heißluft-Handgerät<br />
• Ergonomisch geformtes Gehäuse<br />
• LED Display zur Temperaturkontrolle<br />
• Geringes Gewicht<br />
• Automatische Abkühlfunktion<br />
• Bürstenloser Motor in Industriequalität<br />
www.sievert.se<br />
SIEVERT TW 5000<br />
Heißluft Schweißautomat<br />
• 4-Rad Antrieb<br />
• Justierbare Vorderräder<br />
• Kraftvoller Antriebsmotor<br />
• Kraftvolles Heißluftgebläse<br />
• Digitale Display Einheit<br />
• 230 und 400 Volt-Ausführung<br />
Sievert GmbH Ettore-Bugatti-Str. 43<br />
51149 Köln<br />
Tel. +49 (0) 2203 - 9531-0<br />
Fax. +49 (0) 2203 - 9531-70<br />
E-Mail: info@sievert-gasgeraete.de
Inhalt<br />
7Es gilt, junge Menschen für den Beruf des Dachdeckers<br />
zu begeistern. Die Werbemittel der Aktion <strong>DACH</strong><br />
tragen dazu bei, ebenso der Dachtruck des ZVDH. Dieser<br />
begeisterte kürzlich die Jugend in Ostfriesland.<br />
18 Deutliche Vorteile für Innungsbetriebe bietet das<br />
System der Materialgarantie-Hinterlegung des ZVDH.<br />
Josef Rühle, Geschäftsführer Technik beim ZVDH, sagt<br />
worum es dabei geht.<br />
28 Ein Landesverband, der sich nachhaltig für die Belange<br />
des Handwerks in der Region einsetzt, der Herzblut<br />
fürs Dachdeckerhandwerk zeigt. Den gibt es im<br />
Osten Deutschlands mit Sitz in der Hansestadt Rostock.<br />
32 Werbung, die Spaß macht? Ab sofort ist das mit<br />
dem neuen Online-Portal <strong>DACH</strong>MARKETING möglich.<br />
Dort finden sich die Möglichkeiten, seinen Markt vor<br />
Ort direkt und mit Erfolg zu bearbeiten.<br />
Titelfotos: dpa-picture, DRGV Beilage: Photovoltaik (nur DFH)<br />
News<br />
Die Lage im Dachdeckerhandwerk 6<br />
Nachwuchstag in Ostfriesland 7<br />
ZE<strong>DACH</strong> bei ITW-Paslode 7<br />
Titelthema<br />
Genossenschaften boomen 10<br />
Vorgestellt<br />
Betriebsporträt – Stefan Winter 20<br />
Landesinnungsverbände – Mecklenburg-Vorpommern 28<br />
Frauen im Handwerk – Waltraut Braun, Silvia Schwer 30<br />
<strong>DACH</strong>MARKETING – So macht Werbung Spaß 32<br />
Persönlich<br />
Jürgen Stifter – Bergsteiger 34<br />
Nachgefragt – Christopher Weiss 46<br />
Betrieb<br />
Neugründung – Jan Engeland und Olaf Nürnberger 16<br />
ZVDH-Materialgarantien 18<br />
Von der Schule zum Gesellen (Teil VIII) 36<br />
Material+Technik<br />
Schletter – Solar-Montage mit Zertifizierung 24<br />
Röhr + Stolberg – Turmsanierung mit Walzblei 25<br />
Roto – Fenster und Solartechnik 26<br />
ITW Verbindungsmittel – Eurocode 5 27<br />
Velux – Innovation 38<br />
Holz konstruktiv – Brettschichtholz im Holzmassivbau 40<br />
Service<br />
Neue VOB – Zahlungsverzug verbessert 42<br />
Bilanzpflicht – Entlastung für Kleinstbetriebe 43<br />
Rubriken<br />
Editorial – Jörg Florian 3<br />
Kommentar – Wilfried Hollmann 15<br />
Gewinnspiel/Humor/Impressum 44<br />
<strong>Das</strong> Dach 5
News<br />
Konjunktur im herbst <strong>2012</strong><br />
Die Lage im Dachdeckerhandwerk<br />
Die gegenwärtige Auftrags- und Geschäftslage im Dachdeckerhandwerk<br />
in Deutschland ist anhaltend gut, wenn auch die<br />
Vorjahreswerte nicht mehr erreicht werden. Die Auslastung ist<br />
Konjunktur Herbst <strong>2012</strong><br />
entsprechend Größenklassen der niedriger Betriebeals im2011,<br />
aber im Vergleich zu allen<br />
Vorjahren Dachdeckerhandwerk noch sehenswert. Die Auftragsbestände liegen auf<br />
dem Niveau von<br />
Anzahl AN<br />
pro Betrieb<br />
1<br />
2<br />
in %<br />
14,1<br />
15,7<br />
in %<br />
kumuliert<br />
14,1<br />
29,8<br />
2010 und damit<br />
etwas niedriger<br />
als 2011. Die für<br />
3 14,2 44,0 das laufende Jahr<br />
4 12,1 56,1 aggregierte Mit-<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
8,7<br />
7,0<br />
5,3<br />
4,3<br />
64,8<br />
71,8<br />
77,1<br />
81,4<br />
arbeiterzahl im<br />
September <strong>2012</strong><br />
übertraf den Vor-<br />
9 3,1 84,5 jahreswert um<br />
10-14 8,9 93,4 insgesamt 2,2 %,<br />
■ Größenklassen der Betriebe im<br />
Dachdeckerhandwerk, Herbst <strong>2012</strong>.<br />
Dachdeckerhandwerk<br />
die Zuwachsraten<br />
schwächten<br />
sich Umsätze zuletzt jedoch von Monat zu Monat merklich ab. Die<br />
Geschäftserwartungen Quelle Ist-‐Werte: Statistisches liegen Bundesamt nicht mehr auf dem Rekordniveau<br />
von 2011, werden aber noch mit knapp gut bewertet.<br />
Werte 2008: 8,099 Mrd.<br />
<strong>Das</strong> Dachdeckerhandwerk wird das Jahr <strong>2012</strong> zwar nicht mit<br />
EUR 2009: 7,726 Mrd. EUR (-‐ 4,6 %)<br />
Bauhauptgewerbe erholt sich<br />
Geschäftsklima hellt sich auf<br />
Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands<br />
ist nach sechs Rückgängen erstmals wieder gestiegen. Die Zufriedenheit<br />
mit der gegenwärtigen Geschäftslage hat leicht zugenommen. Zudem bli-<br />
cken die Unternehmen<br />
deutlich weniger<br />
pessimistisch auf die<br />
weitere Geschäftsentwicklung.<br />
Die deutsche Konjunktur<br />
stemmt sich<br />
gegen die Eurokrise.<br />
Der Export und<br />
Großhandel vermeldet<br />
Positives und im<br />
Bauhauptgewerbe hat<br />
sich das Geschäftsklima<br />
merklich erholt.<br />
Die Bauunternehmer<br />
berichteten von einer spürbar verbesserten Geschäftssituation und äußerten<br />
sich auch zuversichtlicher bezüglich der weiteren Entwicklung.<br />
6 <strong>Das</strong> Dach<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
Geschäftserwartungen<br />
Beurteilung der Geschäftslage<br />
2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
■ Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe,<br />
November 2010, saisonbereinigt, Quelle: ifo.<br />
einem Umsatzzuwachs abschließen können, der weiterhin<br />
hohe Umfang von Sanierungsarbeiten im umsatzstärksten<br />
Marktsegment der privaten Auftraggeber sowie die florierende<br />
Wohnungsneubautätigkeit sollten im Jahr 2013 jedoch wieder<br />
eine leichte Umsatzsteigerung möglich machen. Trotz einer<br />
weiterhin hohen Wettbewerbsintensität sowie steigender Bau-<br />
und Personalkosten dürfte die Ertragslage <strong>2012</strong> dennoch befriedigend<br />
ausfallen. Neben der Rekrutierung von Fachkräften<br />
bei einer deutlich schrumpfenden Zahl von Schulabgängern<br />
rückt die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter<br />
zunehmend in den Fokus der Betriebe.<br />
�<br />
Baukonjuktur<br />
Umsatz im Bauhauptgewerbe: Für den Zeitraum<br />
Januar bis September ergibt sich ein<br />
Umsatzplus von 1,0 %.<br />
Auftragseingang: Für Januar bis September<br />
<strong>2012</strong> liegt der Wert 6,5 % über dem Vorjahreszeitraum.<br />
Auslastung: Laut ifo Konjunkturtest waren<br />
die Kapazitäten Mitte September zu 78 %<br />
ausgelastet; der langjährige Durchschnitt<br />
liegt bei 70 %.<br />
Wohnungsbau: Für Januar bis September<br />
ergibt sich ein Orderplus von +11,0 % ein<br />
Umsatzanstieg von 6,5 %.<br />
Genehmigungen: Anstieg bis September um<br />
6,3 % auf knapp 156.600 Wohnungen.<br />
Wirtschaftsbau: Baugewerblilcher Umsatz<br />
Jan. - Sept. +1,6 %, Auftragseingänge +5,1 %.<br />
Neubaugenehmigungen +14 % öffentlicher<br />
Bau: Auftragseingang Jan. - Sept. +5,9 %.<br />
Rückgang im September jedoch 8,6 %.<br />
www.bauindustrie.de<br />
@
Junge Menschen ansprechen<br />
Nachwuchstag in Ostfriesland<br />
■ oben: Gute Info gab es im Dachtruck.<br />
■ oben Die Halfpipe vom Bremer<br />
rechts: Sportgarten sorgte für Schwung.<br />
■ rechts: Playstation mit Tammo, Timo<br />
und Daniel.<br />
■ unten: Der Dachtruck sorgte für Bewegung<br />
beim Nachwuchstag in Hesel.<br />
Fachgruppe vor Ort<br />
ZEDach trifft Paslode<br />
„Wenn man mal die Produktion gesehen hat, kann man vieles doch<br />
noch besser dem Kunden erklären und ihn auf die richtigen Produkte<br />
für die entsprechenden Einsätze hinweisen“, erklärt Raimund Schrader,<br />
Vertriebsleiter der Dachdecker-Einkauf Nordwest <strong>eG</strong> und Mitstreiter der<br />
ZE<strong>DACH</strong> Fachgruppe Maschinen. Diese hatte ihre Tagung zum Hersteller<br />
für Bohrer und Schleifgeräte, ITW, verlegt, um sich neben den allgemeinen<br />
Themen auch über die Produktion bei ITW zu informieren.<br />
■ Die Teilnehmer der ZE<strong>DACH</strong> Fachgruppe Maschinen/Werkzeuge<br />
zeigten sich beeindruckt von der Leistungsfähigeit der ITW Gruppe.<br />
Der Nachwuchsmangel ist<br />
nicht erst seit ein paar Monaten<br />
bekannt. In vielen Branchen<br />
und Gewerken fehlt ab<br />
und an noch das Bewusstsein<br />
dafür. Nicht so bei den ostfriesischen Dachdeckern, die Anfang November<br />
einen Schritt in Richtung Jugendarbeit gingen und eine zünftige<br />
Nachwuchsveranstaltung auf die Beine stellten. Lübbe Hartmann,<br />
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Leer, und Günther Langheim,<br />
Obermeister der Dachdecker Innung Ostfriesland, sorgten dafür,<br />
dass der Dachtruck mit der Skater-Playstation in den Norden kam<br />
und rührten ordentlich die Werbetrommel<br />
um die Jugend zum Skaterwettbewerb<br />
nach Hesel einzuladen. Die Zweigstelle<br />
der Dachdecker-Einkauf Nordwest in Hesel<br />
feierte gerade ihr 25-jähriges Bestehen<br />
und stellte das Gelände und eine überdachte<br />
Fläche zur Verfügung. Dahin wurde<br />
eigens aus dem Sportpark Bremen die<br />
original Halfpipe Skaterbahn transportiert.<br />
Zahlreiche Jugendliche hatten die Plakate<br />
gelesen und sich zu diesem Spektakel eingefunden,<br />
bei dem es auch noch etwas zu<br />
gewinnen gab. Die Frage, was Skater und<br />
Dachdecker gemeinsam haben war klar: „Beide sind gern an der frischen<br />
Luft, immer gut drauf – und auf Dach und Skateboard gilt, das<br />
Gleichgewicht zu halten.“ Schwindelfrei und wetterfest muss man sein,<br />
erklären die Auszubildenden Tammo Harken, Timo Paul und Daniel<br />
Lillie den Gästen und meinen: „Dachdecker ist der geilste Beruf überhaupt.“<br />
Für die besten Drei gab es Gutscheine für Skaterzubehör. Sie<br />
und die anderen nahmen eine Menge vom Handwerk mit und wollen<br />
sich schon mal mit dem Gedanken an ein Praktikum anfreunden.<br />
<strong>Das</strong> Dach 7
News<br />
MENSCHEN<br />
n Ulrich Grillo aus Duisburg ist neuer<br />
Präsident des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Industrie (BDI). Der<br />
53-Jährige wird am 1. Januar 2013<br />
Hans-Peter Keitel ablösen,<br />
dessen Amtsperiodeturnusgemäß<br />
ausläuft. Ulrich<br />
Grillo ist Vorstandsvorsitzender<br />
der Grillo-Werke<br />
AG in Duisburg<br />
mit rund 1.600<br />
Mitarbeitern und<br />
600 Millionen Euro Umsatz weltweit.<br />
Dazu gehört die Rheinzink GmbH &<br />
Co.KG in Datteln, deren Geschäftsführer<br />
Ulrich Grillo von 2002 - 2009<br />
gewesen ist. Grillo sagt von sich: „Ich<br />
streite gerne“, fügt aber hinzu: „ich<br />
kann aber nicht nur meckern, ich will<br />
auch was ändern.“<br />
n Eva Meisel, Dipl.-Ing. (FH), ist neue<br />
Geschäftsführerin des Landesinnungsverbandes<br />
Württemberg in<br />
Karlsruhe. <strong>Das</strong> Dachdeckerhandwerk<br />
ist für Eva Meisel<br />
kein Neuland. Bereits<br />
seit 2006 ist sie<br />
beim Verband als<br />
kaufmännische Mitarbeiterin,<br />
seit 2007<br />
als kaufmännische<br />
Leiterin des Bereiches<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
tätig. Hier war sie u. a. mit der<br />
Organisation der überbetrieblichen<br />
Lehrlingsunterweisung, der Planung<br />
des Vorbereitungslehrgangs auf die<br />
Meisterprüfung, mit Seminarplanung<br />
und -durchführung und mit<br />
der Finanzbuchhaltung befasst. Für<br />
Mitgliedsbetriebe war sie zudem Ansprechpartnerin<br />
für technische Anfragen.<br />
Durch ihre Arbeit als Architektin<br />
ist für Eva Meisel die Dachsanierung<br />
von der Ausschreibung bis zur Bauleitung<br />
kein Neuland.<br />
8 <strong>Das</strong> Dach<br />
Entscheidung in Mayen<br />
Deutscher Meister kommt aus<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Im November <strong>2012</strong> fand im Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
in Mayen der Bundesentscheid im Leistungswettbewerb des Dachdeckerhandwerks<br />
statt – sozusagen die deutsche Meisterschaft im Dachdecken. Teilnehmer<br />
waren die Landessieger der einzelnen Bundesländer. Die Wettbewerber hatten<br />
drei Aufgaben zu erfüllen:<br />
Zunächst mussten sie eine<br />
Arbeitsprobe nach Wahl herstellen.<br />
Hier wurden Dachziegel-<br />
oder Schieferdeckungen<br />
gewählt. Nach der Hauptarbeitsprobe<br />
waren noch zwei<br />
weitere Arbeitsproben nach<br />
Vorgabe der Bundesbewertungskommission<br />
des Zentralverbands<br />
des Deutschen<br />
Dachdeckerhandwerks anzufertigen.<br />
Diese ermittelte<br />
anschließend die Sieger.<br />
Bundessieger <strong>2012</strong> und damit<br />
Gewinner der Goldmedaille<br />
ist Christopher Weiss<br />
■ Christopher Weiss aus Kaiseresch (l.) wurde Bundessieger im<br />
Dachdeckerhandwerk. 2. wurde Patrick Wandt (r.), vor Michael<br />
Weidek aus Bayern.<br />
aus Rheinland-Pfalz. Den zweiten Platz errang Patrick Wandt aus Niedersachsen.<br />
Die Bronzemedaille gewann Michael Weidek aus Bayern. Die ersten beiden Bundessieger<br />
haben sich mit ihrem Sieg automatisch für die 25. Weltmeisterschaft junger<br />
Dachdecker in 2014 in Bukarest/Rumänien qualifiziert, die von der Internationalen<br />
Föderation des Dachdeckerhandwerks (IFD) ausgerichtet wird.<br />
USa-Reise zur Roofing Expo<br />
Mit dem ZVDh nach Texas<br />
Der ZVDH bietet in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen<br />
Bedachungsverband (NRCA) über einen Reiseveranstalter<br />
im kommenden Jahr eine USA-Reise nach San<br />
Antonio/Texas an. Wenn es bei uns kalt ist, findet im sonnigen<br />
San Antonio die Messe International Roofing Expo<br />
2013 statt. Die einwöchige Reise umfasst den Zeitraum vom<br />
02.02. bis 09.02.2013. San Antonio ist die älteste Stadt in<br />
Texas und die siebtgrößte Stadt in den USA. Sie sieht auf<br />
eine außergewöhnlich geschichtsträchtige Vergangenheit<br />
zurück und ist Schauplatz zahlreicher Western um die Festung<br />
Alamo. Im Rahmen der interessanten Reise zu dem<br />
historischen San Antonio bieten ZVDH und NRCA einige<br />
besondere Programmpunkte an.<br />
Den Reiseprospekt als pdf erhält vom ZVDH, wer eine kleine<br />
E-Mail an zvdh@dachdecker.de schickt, Stichwort: „San<br />
Antonio“. Weitere Info: @<br />
www.theroofingexpo.com
■ Der erste Vorsitzende, Peter Burmann, freute sich mit den jungen<br />
Gesellen über die besondere Auszeichnung.<br />
�<br />
Kongress in Freiburg<br />
Von Freitag, 3. bis Samstag, 4. Mai<br />
2013 findet der Bundeskongress<br />
Dachdecker/Zimmerer im Konzerthaus<br />
Freiburg statt. Neben einer<br />
gehaltvollen Eröffnung wird mit dem Unternehmensberater,<br />
Dirigenten und Grammy-Gewinner Christian<br />
Gansch das Konzert der Themen im wunderschönen<br />
Freiburg fortgesetzt. Zahlreiche Seminare und die<br />
Delegiertenversammlung der Dachdecker sowie der<br />
Obermeistertag der Zimmerer runden den Kongress ab.<br />
@<br />
www.konzerthaus.freiburg.de, @ www.gansch.de<br />
höchste Krone im handwerk<br />
angehende Meisterinnen<br />
auf dem Dach<br />
In Mayen trainieren 102 Meisteranwärter aus ganz Deutschland und<br />
dem benachbarten Ausland für „ihre“ persönliche Meisterschaft in<br />
der Berufsbildung. Sie bereiten sich auf die Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk<br />
und zugleich auch auf die Abschlussprüfung zum<br />
staatlich anerkannten Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik<br />
vor. Unter den Meisteranwärtern befinden sich auch drei<br />
Damen. Gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen streben sie nach<br />
der höchsten Krone im Handwerk. „Meisterin auf dem Dach“ zu<br />
sein, wollen sie bei der Meister- und Abschlussprüfung im Mai 2013<br />
schon erreichen. Bis dahin muss aber noch jede Menge Unterrichtsstoff<br />
gebüffelt werden, denn der Vorbereitungslehrgang dauert neun<br />
Monate und zählt etwa 1.800 Unterrichtsstunden.<br />
Peter-Burmann Gesellschaft fördert Nachwuchs<br />
Leistung lohnt sich immer<br />
Die Peter-Burmann-Gesellschaft zur Berufsnachwuchsförderung in der<br />
Dachdecker-Innung Dortmund und Lünen e. V. fördert die Berufsausbildung<br />
im Dachdeckerhandwerk durch die Vergabe von Stipendien an<br />
besonders begabte junge Gesellinnen und Gesellen, die ihre Gesellenprüfung<br />
mit gutem Erfolg abgelegt haben. Auf der letzten Mitgliederversammlung<br />
der Peter-Burmann-Gesellschaft zur Berufsnachwuchsförderung<br />
in der Dachdecker-Innung Dortmund und Lünen konnten<br />
wieder 2 junge Dachdecker aus dem Gesellenprüfungsjahrgang <strong>2012</strong><br />
geehrt werden. Peter Burmann: „Die Ausbildung ist komplexer und<br />
umfangreicher geworden und in unserem Beruf geht es schon lange<br />
um mehr als nur ums einfache Dachdecken. Gut ausgebildeter Nachwuchs<br />
ist die Zukunft unseres Berufsstandes. Da muss gezielt gefördert<br />
werden. Junge Leute müssen wissen, dass sie als Dachdecker gute Aufstiegsmöglichkeiten<br />
haben. Es gilt, ihnen die Möglichkeiten nahezubringen<br />
und gute Leistungen entsprechend zu belohnen.“<br />
Den Peter-Burmann-Förderpreis erhielten: Sabrina Wollscheid vom<br />
Ausbildungsbetrieb Wollscheid Bedachungen GmbH, Dortmund, und<br />
Rosario Gianfranco Milazzo vom Ausbildungsbetrieb Bedachungen<br />
Schomberg & Co. GmbH, Dortmund.<br />
Ohne Energiepass wird’s teuer<br />
Vermieter und Verkäufer zeigen sich mit dem Energiepass für Gebäude<br />
eher zurückhaltend. Ab 2013 drohen dafür hohe Bußgelder. Denn<br />
der Pass soll nicht nur auf Verlangen, sondern unaufgefordert gezeigt<br />
werden müssen. Und das schon bei der Objektbesichtigung. Die Entscheidung<br />
resultiert aus der EU-Gebäuderichtlinie von 2010, die jetzt<br />
in normales Recht umgewandelt wird. Dadurch soll auch die bisher<br />
eher geringe Zahl der ausgestellten Ausweise erhöht werden.<br />
■ Sybille Roll, Jasmin Brandt und Amanda Schoenenberg (von links<br />
nach rechts) bereiten sich zusammen mit 99 Kollegen auf die Meisterprüfung<br />
im Dachdeckerhandwerk vor.<br />
<strong>Das</strong> Dach 9
Titelthema: Jahr der Genossenschaften<br />
Genossenschaften haben sich seit jeher,<br />
in guten wie in wirtschaftlich<br />
schlechten Zeiten im Markt behauptet.<br />
Sie haben die gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Belange in unserer sozialen<br />
Marktwirtschaft deutlich mitgeprägt<br />
und sind in der heutigen Zeit gefragter<br />
als je zuvor. Weltweit gibt es 800 Millionen<br />
Genossenschaftsmitglieder in über<br />
100 Ländern. Mehr als 100 Millionen Arbeitsplätze<br />
werden von Genossenschaften<br />
bereitgestellt. Die Unternehmensform<br />
Genossenschaft ist „in“. Dazu haben sich<br />
auch unsere Interviewpartner aus Handwerk<br />
und Industrie geäußert.<br />
Die Vollversammlung der Vereinten<br />
Nationen hat das Jahr <strong>2012</strong> zum „Internationalen<br />
Jahr der Genossenschaften“<br />
ausgerufen und würdigt damit ihre<br />
weltweite Bedeutung für Wirtschaft und<br />
Gesellschaft. Genossenschaften verbinden<br />
Wirtschaftlichkeit und soziale Verantwortung.<br />
Gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten zahlt sich das bodenständige<br />
Wirtschaften aus. Anlässlich des<br />
internationalen Genossenschaftsjahres<br />
lief in Deutschland die Kampagne „Ein<br />
Gewinn für alle – Die Genossenschaften“.<br />
�<br />
Gemeinsam handeln<br />
Die Genossenschaft ist das Kooperationsmodell<br />
in Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Gemeinsam handeln, mehr<br />
erreichen. Eigenständig bleiben, mitbestimmen<br />
und Verantwortung übernehmen.<br />
Sven Giegold, Finanzexperte im Europäischen<br />
Parlament erklärt: „Wenn man<br />
wirtschaftlich etwas gemeinsam auf die<br />
Beine stellt, sollte die Genossenschaft<br />
Rechtsform der Wahl sein. Genossenschaften<br />
haben immer wieder dort Dinge<br />
organisiert, wo sie aus dem normalen, gewinnmaximierenden<br />
Markt heraus nicht<br />
entstanden sind. Auch die Initiative, immer<br />
mehr Schülergenossenschaften zu<br />
gründen, ist sehr gut, um ihre Werte zu<br />
erhalten und auszubauen.“<br />
10 <strong>Das</strong> Dach<br />
Ein Gewinn für alle<br />
Genossenschaften<br />
I ZEDach <strong>eG</strong> seit 1963<br />
Mit der Gründung der ZE<strong>DACH</strong> im Jahre<br />
1963 wurde ein Grundstein zu gleichberechtigter<br />
Beteiligung aller Mitglieder<br />
am gemeinsamen Erfolg gelegt. Der Handelsverbund<br />
hat sich im Laufe der Jahre<br />
zum modernen und effizienten Dienstleister<br />
entwickelt. Den Mitgliedern und<br />
Kunden wird das komplette Produktprogramm<br />
für Dach und Fassade zu marktgerechten<br />
Preisen geboten, ergänzt durch<br />
eine große Palette neuer Service-Ideen<br />
mit intensiver Betreuung. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />
untermauert, dass sich in wesentlichen<br />
Wirtschaftsbereichen mit gemeinschaftlicher<br />
Selbsthilfe mehr erreichen lässt.<br />
�<br />
Im Mittelpunkt<br />
Die Mitglieder bleiben im Mittelpunkt<br />
der Genossenschaft. Die eingetragene<br />
Genossenschaft bietet ein<br />
maßgeschneidertes Rechtskleid, um<br />
gemeinsam zu erreichen, was allein<br />
nicht zu schaffen ist.<br />
I ZEDach –<br />
Willkommen beim Marktführer<br />
Die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe ist das Maß der<br />
Dinge im Bedachungshandel. Genossenschaftlich<br />
organisiert hat sie mit über<br />
6.000 Mitgliedern eine starke Basis bei<br />
den Handwerkern vor Ort. Während<br />
die Wettbewerber kommen und gehen<br />
oder aber aufgekauft von ausländischen<br />
Mischkonzernen ihre Eigenständigkeit<br />
verlieren, steht ZE<strong>DACH</strong> seit den Anfängen<br />
1963 für ein nachhaltiges Wachstum,<br />
Verlässlichkeit, Erfahrung und<br />
Kompetenz. ZE<strong>DACH</strong> kann Dach und<br />
kennt die Märkte. Deshalb ist ihre Expertise<br />
nachgefragt bei den Partnern aus<br />
der Industrie.<br />
ZE<strong>DACH</strong> agiert bundesweit flächendeckend<br />
aus einer Hand. Die Industrie kann<br />
sicher sein, dass ihre Artikel an jedem<br />
Standort laufen – sogar über Deutschland<br />
hinaus in den Niederlassungen in Polen,<br />
Tschechien und Luxemburg. <strong>Das</strong> liegt daran,<br />
dass die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe als Zentrale<br />
und die sechs rechtlich selbstständigen<br />
Einkaufsgenossenschaften dank flexibler,<br />
enger Abstimmung einerseits eine<br />
gemeinsame Plattform und andererseits<br />
kurze Entscheidungswege vor Ort bieten.<br />
Mehr als 130 Niederlassungen, 450.000<br />
Sortimentsartikel und rd. 1,3 Milliarden<br />
Euro Umsatz verdeutlichen die starke<br />
Position des Marktführers. Eine Position,<br />
die genutzt wird, um den Mitgliedern<br />
optimale Einkaufskonditionen zu bieten<br />
und sie generell nach Kräften zu fördern.<br />
ZE<strong>DACH</strong> versteht sich als Dienstleister<br />
und Problemlöser über den Einkauf und<br />
Verkauf von Bedachungsartikeln hinaus.<br />
Im Dreieck von Handwerkern, Industrie<br />
und Innungen ist die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe<br />
die Drehscheibe und das Schwungrad.<br />
Gute Vernetzung und das Ohr vor Ort in<br />
den Betrieben ermöglichen schnelles Reagieren<br />
auf Markttrends und die Chance<br />
diese selber zu setzen. Eine Vielzahl von<br />
Unternehmen profitiert heute von der eigenen<br />
Handelsfunktion und der daraus resultierenden<br />
Stärke der ZE<strong>DACH</strong> im Markt.<br />
�<br />
Kontra Monopole<br />
Den Herausforderungen von Wettbewerb,<br />
monopolistischen Strukturen<br />
und Abhängigkeit setzt die Rechtsform<br />
der eingetragenen Genossenschaft<br />
ein Modell von Kooperation,<br />
Selbstständigkeit und mit regionaler<br />
Kompetenz entgegen.
sind „in“<br />
Stimmen zu<br />
Genossenschaft<br />
und ZEDach<br />
Heinrich Nelskamp, Geschäftsführer Dachziegelwerke Nelskamp, Schermbeck<br />
Mehr Transparenz über Konditionen<br />
Karl-Heinz Schneider, Präsident des ZVDH, Köln<br />
Die Nummer eins im Handel<br />
Heinrich Nelskamp: „Nelskamp arbeitet gut und gerne mit genossenschaftlich<br />
geführten Unternehmen zusammen – vor allem mit den Dachdecker-Einkauf-<br />
Genossenschaften. In der Regel sind sie unabhängig von dominanten<br />
Anbietern und erreichen damit mehr Transparenz über Konditionen und<br />
Wertschöpfungsprozesse. Aspekte, die mittelständischen Familienbetrieben<br />
wie dem unseren besonders am Herzen liegen. Genossenschaften bieten<br />
wirtschaftliche Stärke, die ein einzelnes Unternehmen allein nicht erreichen<br />
kann, weil es entweder zu klein oder zu spezialisiert ist. Werden sie offensiv, d.h.<br />
zukunftsgerichtet geführt, entfalten sie eine enorme Kraft – als Netzwerk von<br />
Unternehmen, das Größen- und Kompetenzvorteile bündelt und gewinnbringend<br />
einsetzt.“<br />
Karl-Heinz Schneider: „<strong>Das</strong> Genossenschaftswesen hat nichts von seiner<br />
Aktualität und Attraktivität verloren. Mehr denn je behaupten sich gesunde<br />
genossenschaftliche Strukturen in der deutschen Wirtschaft. Die Nummer eins<br />
im Handel mit Dachbaustoffen bildet klar der handwerkseigene genossenschaftliche<br />
Fachgroßhandel. Zwischen dem ZVDH und der ZE<strong>DACH</strong> bestehen enge<br />
Partnerschaften mit gegenseitigen Vorteilen. Diese resultieren allein schon<br />
daraus, dass die Aufsichtsräte der Genossenschaften nahezu hundertprozentig<br />
durch Dachdeckermeister besetzt sind. Einzelgenossenschaften ohne ZE<strong>DACH</strong><br />
sind heute kaum noch denkbar, der Vorteil nur eines Ansprechpartners ist deutlich<br />
erkennbar. ‚Unter einem Dach‘ präsentiert sich dort sozusagen das gesamte<br />
Dachdeckerhandwerk. ZE<strong>DACH</strong> ist der verlässliche Partner in allen Beziehungen,<br />
sei dies zur Messe <strong>DACH</strong>+HOLZ, zum Internationalen Willkommen, bei der<br />
Aktion<strong>DACH</strong> und beim Sponsoring der Dachdecker-Weltmeisterschaft (IFD), um<br />
nur einiges zu nennen. Die Interessen des Handwerks stehen im Vordergrund, der<br />
Einfluss der Beiräte bei Produkt- und Lieferantenentscheidungen kommt deutlich<br />
zum Tragen. Die Verantwortung der ZE<strong>DACH</strong> gegenüber Dachdeckerbetrieben<br />
genießt nach wie vor hohes Ansehen. Jedes Produkt kann jederzeit beschafft<br />
werden und eine Gewinnbeteiligung wird über ein Rückvergütungssystem<br />
gewährleistet. Wir Genossenschaftler sind Besitzer und Mitentscheider unseres<br />
Fachhandels. Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin eine offene und ehrliche<br />
Darlegung der Geschäftspolitik in den Generalversammlungen. Auf dieser<br />
bilateralen Vertrauensbasis können wir die Genossenschaften weiter stärken,<br />
entwickeln und zukunftsfest ausrichten.“<br />
<strong>Das</strong> Dach 11
Titelthema: Jahr der Genossenschaften<br />
12 <strong>Das</strong> Dach<br />
Frank Rummel, Geschäftsführer Rathscheck-Schiefer, Mayen<br />
Stabile Marktversorgung<br />
Frank Rummel: „Die ZE<strong>DACH</strong> <strong>eG</strong> ist bereits seit Jahrzehnten einer unserer<br />
wichtigsten Fachhandelspartner. Mit ihren rund 140 Standorten erreichen wir<br />
nahezu flächendeckend fast alle Dachdeckerbetriebe in Deutschland. Wir sind<br />
somit mit unseren Markenprodukten unmittelbar vor Ort vertreten und erhalten<br />
leistungsfähige Verkaufs- und Beratungsunterstützung. Die Genossenschaften<br />
zeichnen sich durch fachliche Kompetenz aus und erfüllen wichtige Vertriebs- und<br />
Logistikfunktionen. <strong>Das</strong> Prinzip der Genossenschaften hat sich in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten mehr als bewährt. Gerade auch vor dem Hintergrund der<br />
Schuldenkrise war und ist die ZE<strong>DACH</strong> ein solider und verlässlicher Partner,<br />
mit dem wir durch diese Stärke auch in Zukunft eine stabile Marktversorgung<br />
gewährleisten können.“<br />
Dr. Sebastian Dresse, Geschäftsführer Velux Deutschland, Hamburg<br />
Gemeinsames Engagement<br />
Dr. Sebastian Dresse: „Mit ihren Niederlassungen in ganz Deutschland<br />
ist die ZE<strong>DACH</strong> für VELUX seit vielen Jahren ein kompetenter,<br />
vertrauensvoller und stabiler Partner für den Vertrieb unserer Produkte.<br />
Wie wir versteht sich ZE<strong>DACH</strong> als Partner des Dachhandwerks,<br />
wodurch uns über die reine Vertriebspartnerschaft hinaus auch<br />
das gemeinsame Engagement für das Dachdeckerhandwerk<br />
verbindet. Gemeinsam unterstützen wir die Ausbildung durch<br />
Schulungsangebote oder Nachwuchsförderung und wir engagieren<br />
uns zusammen für die Aktivierung von Nachfrage im Rahmen der<br />
Aktion <strong>DACH</strong>."<br />
Reinhard Rethmeier, Vertriebsleiter Deutschland, Rheinzink, Datteln<br />
Kompetente Mitarbeiter unterstützen uns<br />
Reinhard Rethmeier: „Die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe ist für uns seit vielen Jahren ein wirklich<br />
verlässlicher, vertrauensvoller und guter Partner. Kompetente Mitarbeiter in den<br />
Zentralen und den zahlreichen Niederlassungen unterstützen uns erfolgreich<br />
beim Vertrieb unserer Dach-, Fassaden- und Dachentwässerungsprodukte.<br />
Unterstützung bei Produkteinführungen, eigene Fuhrparks , Produktausstellungen<br />
in den Niederlassungen sowie der Fokus auf Partnerlieferanten sind Basis für die<br />
langjährige gute und partnerschaftliche Beziehung. Wir freuen uns schon heute<br />
auf die Zusammenarbeit mit der ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe bei der Einführung unseres<br />
neuen Oberflächenkonzeptes, das wir auf der Bau in München im Januar 2013<br />
das erste Mal live präsentieren.“
Text: Höpken, Fotos: Höpken, privat<br />
Robert Böcker, Geschäftsführer Böcker Maschinenwerke, Werne<br />
Genossenschaften haben ökonomische Präsenz<br />
Robert Böcker: „Genossenschaften haben eine ökonomische Präsenz in<br />
Deutschland. Dabei stehen die Mitglieder, also die Kunden und Nutzer und<br />
Verarbeiter unserer Produkte im Mittelpunkt. Die Genossenschaften sind einer<br />
unserer wichtigsten Partner seit über 50 Jahren. Durch ihr dichtes Vertriebsnetz<br />
gewährleisten sie einer großen Bandbreite von Kunden die Böcker-Produkte<br />
adäquat zu präsentieren. ZE<strong>DACH</strong> bildet das Bindeglied zwischen Hersteller und<br />
Handwerker, also unseren Kunden. Durch viele Aktionen wie Hausausstellungen,<br />
Techniktage, Investitionskatalog, wird echte Nähe zum Markt gelebt. Für mich<br />
bedeutet ZE<strong>DACH</strong> gelebtes Vertrauen, persönliches Engagement, z. B. beim<br />
Zentralverband und weiteren Institutionen. Für die Zukunft wünsche ich mir<br />
eine noch intensivere Zusammenarbeit mit ZE<strong>DACH</strong> und die Erweiterung auch<br />
der räumlichen Nähe unserer Niederlassungen Kassel, Berlin und demnächst<br />
in Hamburg.“<br />
Paul-Hermann Bauder, Geschäftsführung, Bauder, Stuttgart<br />
Wie ein Familienunternehmen<br />
Paul-Hermann Bauder: „Als Familienunternehmer schätze ich besonders, dass<br />
die Mitgliedsunternehmen der ZE<strong>DACH</strong> wie Familienunternehmen geführt<br />
werden. <strong>Das</strong> bedeutet für mich:<br />
• langfristig orientierte Unternehmensführung und keine kurzfristige<br />
Gewinnmaximierung,<br />
Karl-Franz Schneider, Geschäftsführung der Flender-Flux, Netphen (Deuz)<br />
Vertrauensvolle Partnerschaft<br />
• hohe Kontinuität bei Mitarbeitern und Führungskräften,<br />
• menschlicher Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten.<br />
<strong>Das</strong> wünsche ich mir auch für die Zukunft als Basis der Zusammenarbeit und<br />
des gemeinsamen erfolgreichen Wirtschaftens!“<br />
Karl-Franz Schneider:„Die ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe bedeutet für Flender-Flux langjährige,<br />
kompetente und vertrauensvolle Partnerschaft mit einem dichten Vertriebsnetz an<br />
Verkaufsstellen. Die bundesweit arbeitende flächendeckende Fachhandelsgruppe<br />
ist für uns ein wichtiger Partner bei der Distribution unserer Produkte in die<br />
Dachbranche. Ich wünsche mir gemeinsam mit dem genossenschaftlichen<br />
Verbund unsere neuen innovativen Produktsegmente im Markt positionieren und<br />
auszubauen zu können, um die Zusammenarbeit mit den Handwerkern weiter zu<br />
intensivieren und gemeinsam erfolgreich am Markt zu agieren.“<br />
<strong>Das</strong> Dach 13
Titelthema: Genossenschaften und Mitglied<br />
Genossenschaft boomt weiter<br />
Drei neue pro Woche<br />
Bundesumweltminister Peter Altmaier<br />
betonte kürzlich die Aktualität<br />
des Genossenschaftsgedankens und<br />
seine Bedeutung für die Energiewende.<br />
Teilhabe und aktive Mitgestaltung seien<br />
wesentliche Elemente für den Erfolg der<br />
Energiewende, denn diese könne nur als<br />
Projekt der gesamten Gesellschaft gelingen,<br />
sagte Altmaier.<br />
Deshalb wolle er auch den Genossenschaftsgedanken<br />
von der Energieerzeugung<br />
auf andere Bereiche der Energiewende<br />
übertragen, etwa auf die Sektoren<br />
Energieeffizienz, Wärme und Verkehr,<br />
vor allem jedoch auf den weiteren Ausbau<br />
der Netze. Genossenschaften seien<br />
eine Möglichkeit, seinen Vorschlag einer<br />
Bürgerdividende beim Netzausbau umzusetzen,<br />
so der Bundesumweltminister.<br />
In Deutschland werden auch im Jahr<br />
<strong>2012</strong> wieder mehr als 150 Genossenschaften<br />
gegründet, deren Unternehmenszweck<br />
der Betrieb von Anlagen der<br />
erneuerbaren Energien ist. Damit entsteht<br />
fast jeden zweiten Tag eine neue<br />
Energiegenossenschaft.<br />
I Ohne staatliche hilfe<br />
Deutsche Genossenschaften mussten in<br />
der Finanzkrise keine Hilfen vom Staat<br />
in Anspruch nehmen. „Leider wird diese<br />
Leistung bei der Aufarbeitung und der<br />
folgenden Verteilung der Lasten von der<br />
Politik nicht immer berücksichtigt“, sagt<br />
14 <strong>Das</strong> Dach<br />
Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender<br />
des DGRV (Deutscher Genossenschafts-<br />
und Raiffeisenverband e.V.). „In den vergangenen<br />
drei Jahren sind über 700 Genossenschaften<br />
gegründet worden. Auch<br />
in diesem Jahr registrierte man über 200<br />
neue Genossenschaften, zum dritten Mal<br />
in Folge. <strong>Das</strong> ist eine erhebliche Steigerung,<br />
insbesondere im Vergleich mit den<br />
Zahlen von vor zehn Jahren. Hier zählte<br />
man etwa dreißig Gründungen jährlich.<br />
Mit dieser Entwicklung sind wir weltweit<br />
Vorreiter“, so Ott.<br />
I Nachhaltiges handeln<br />
Nachhaltiges Handeln zeichnet den Mittelstand<br />
aus – und das bereits lange bevor<br />
das Wort in Mode kam. „Genossenschaften<br />
sind die wichtigsten Plattformen für<br />
eine erfolgreiche Entwicklung des Mittelstandes<br />
in Deutschland. Sie ermöglichen<br />
nicht nur die Realisierung der<br />
vielfältigen betriebswirtschaflichen Vorteile<br />
überbetrieblicher Zusammenarbeit,<br />
sondern initiieren und fördern in weitem<br />
Kreise gesellschaftliches Engagement.<br />
Dem einzelnen Mitglied erleichtern sie<br />
die bei jedem Mittelständler vorhandene<br />
innere Mission, wirtschaftliche Substanz<br />
für seine Familie, seine Mitarbeiter, aber<br />
insbesondere auch für die nächste Generation<br />
zu schaffen, zu erhalten und<br />
zu vermehren“, sagt Wilfried Hollmann,<br />
Präsident des Mittelstandsverbundes.<br />
�<br />
Genossenschaft<br />
heißt die Antwort<br />
Genossenschaftliche Kooperation ist<br />
die Antwort auf anonymisierte oder<br />
monopolartige Strukturen im wirtschaftlichen,<br />
sozialen oder kulturellen<br />
Umfeld. Sie erlaubt es, mit gebündelter<br />
Nachfrage oder gebündeltem Angebot<br />
auf Märkten aufzutreten, bietet Schutz<br />
in einer Gemeinschaft und ein bewährtes<br />
und sicheres Rechtskleid.<br />
I Keine Jagd nach Börsenstories<br />
Vom Mehrwert für die Gesellschaft<br />
spricht sein Hauptgeschäftsführer Dr.<br />
Ludwig Veltmann, wenn er sagt: „Fernab<br />
von der Jagd nach den besten <strong>Quartal</strong>sergebnissen<br />
und spektakulären Börsenstories<br />
konnten mittelständische Unternehmen<br />
deshalb über Generationen<br />
wirtschaftliche, soziale und ökologische<br />
Mehrwerte für die Gesellschaft schaffen<br />
– ohne dass die Öffentlichkeit Kenntnis<br />
davon nahm. Antrieb war immer die persönliche<br />
Haltung eines Entscheidungsträgers.<br />
In der Summe aller Akteure im<br />
Mittelstand entwickelte sich daraus ein<br />
einzigartiger Stabilitäts- und Vertrauensanker<br />
für die Volkswirtschaft.“<br />
Text: Höpken, Fotos: DGRV
Kommentar<br />
ZEDach <strong>eG</strong>: Ein Gewinn für<br />
das Dachdeckerhandwerk<br />
Mit ihrer Entscheidung, das Jahr <strong>2012</strong> zum Internationalen Jahr<br />
der Genossenschaften auszurufen, haben die Vereinten Natio-<br />
nen auf besondere Weise den Nerv der Zeit getroffen. Kraftvolle<br />
Genossenschaften wie die ZE<strong>DACH</strong> sind gerade in Zeiten großer<br />
Verunsicherung wichtiger denn je für den Mittelstand. „Was dem<br />
Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ Ausgehend von<br />
diesem traditionsreichen Prinzip hat sich die ZE<strong>DACH</strong> seit ihrer<br />
Gründung im Jahr 1963 bis heute zu dem umfassenden und hoch<br />
innovativen Leistungsnetzwerk des deutschen Dachdeckerhand-<br />
werks entwickelt. Gleichzeitig sind Genossenschaften wie die<br />
ZE<strong>DACH</strong> Vorbild, wenn es darum geht, wirtschaftliche, soziale<br />
und ökologische Interessen zu vereinen und gemeinsam verant-<br />
wortungsvolle Lösungen für morgen zu entwickeln. Klassische ge-<br />
nossenschaftliche Werte passen exzellent zu den Anforderungen,<br />
die die Menschen heute an Unternehmen stellen. <strong>Das</strong> bestätigt<br />
auch eine aktuelle Umfrage der Universität Münster: Etwa zwei<br />
Drittel der deutschen Bevölkerung halten Genossenschaften für<br />
vertrauenswürdige, zuverlässige und stabile Unternehmen. Aber:<br />
Entspricht<br />
der aktuellen<br />
EnEV<br />
n Wilfried Hollmann, Präsident<br />
DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV.<br />
Jetzt in zwei Größen erhältlich!<br />
Für Aussteiger!<br />
wingopan „wra-tt“<br />
Der neue Wohnraumausstieg mit Thermotechnologie.<br />
Für Neubau und energetische Dachsanierung!<br />
Trotz unseres gemeinsamen Erfolgs<br />
dürfen wir uns nicht zurücklehnen!<br />
Wir stehen vor großen Herausforderungen.<br />
Neben dem zunehmenden<br />
Fachkräftemangel bereiten uns vor<br />
allem die steigenden Energiepreise große Sorgen. Massive einseitige<br />
staatliche Vergünstigungen für die Großindustrie verschärfen<br />
die Lage gerade auch für das Handwerk. Hier macht sich DER<br />
MITTELSTANDSVERBUND für seine Mitglieder stark und fordert<br />
eine konsequent mittelstands- und kooperationsfreundliche Politik<br />
ein. Mit unserem Projekt „Mittelstand für Energieeffizienz“<br />
unterstützen wir gleichzeitig die mittelständischen Betriebe auf<br />
ihrem Weg zu einem sparsameren Energieverbrauch. Gerade<br />
dem Dachdeckerhandwerk fällt bei der Mitgestaltung der Energiewende<br />
eine herausragende Rolle zu. Die ZE<strong>DACH</strong> hat dies vorausschauend<br />
als eine große Chance für die Gruppe erkannt und<br />
wird die genossenschaftlichen Potenziale auch in Zukunft gewiss<br />
auf diesem Felde gezielt zur Entfaltung bringen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.lemphirz.de<br />
<strong>Das</strong> Dach 15
Betrieb: Neugründung<br />
■ Jan Engeland (links) bildet mit<br />
seinem Zimmerer-Gesellen Rolf Jensen<br />
ein eingespieltes Team.<br />
16 <strong>Das</strong> Dach<br />
„Die Marotten lieber<br />
Jan Engeland und Olaf Nürnberger haben sich beide nach der Meisterschule<br />
selbstständig gemacht. Dabei war klar, dass sie keinen Betrieb übernehmen,<br />
sondern einen eigenen gründen wollten. Beide Dachdecker haben die<br />
wichtige Startphase gut überstanden, auch wenn längst nicht alles glatt lief.
selber einführen“<br />
Text: und Fotos: Köstergarten<br />
Unternehmer sind beide aus ähnlichen<br />
Gründen geworden. Es lief nicht mehr<br />
rund in den Betrieben, wo sie jahrelang<br />
als Gesellen gearbeitet hatten. Jan Engeland<br />
war sechs Jahre einziger Dachdecker<br />
in einem Bauunternehmen. „Da habe ich<br />
mich gefragt, wie es weitergehen könnte.“<br />
Olaf Nürnberger wurde arbeitslos, als der<br />
Betrieb in die Insolvenz ging. „Von meiner<br />
Frau kam die Idee, mich selbstständig zu<br />
machen.“ <strong>Das</strong> führte beide auf die Meisterschule<br />
in Lübeck Blankensee und dann ins<br />
Abenteuer Betriebsgründung. „Eigentlich<br />
läuft alles Bombe“, erzählt Nürnberger, der<br />
seinen Firmensitz in Schwentinental bei<br />
Kiel hat und auf drei Jahre in Eigenregie<br />
zurückblicken kann. Wobei sich das „eigentlich“<br />
darauf bezieht, dass er dringend<br />
Mitarbeiter sucht, sie aber nicht findet. Bei<br />
zwei Versuchen mit Auszubildenden hat er<br />
Schiffbruch erlitten. Für Januar steht endlich<br />
ein neuer Geselle in Aussicht.<br />
I Schlechte Erfahrungen mit Banken<br />
Seine Gründung war dennoch kein Zuckerschlecken.<br />
„Ich bin ohne Eigenkapital<br />
gestartet, was ich keinem empfehlen<br />
kann“, berichtet der 42-Jährige, der auf<br />
20 Jahre Berufserfahrung bauen kann.<br />
Vor allem mit den Banken und öffentlichen<br />
Stellen, die Starthilfekredite vergeben,<br />
hat er schlechte Erfahrungen gemacht.<br />
„Die wollen selbst kleines Geld,<br />
das ich für den Materialeinkauf benötigte,<br />
doppelt und dreifach abgesichert<br />
haben. Ich gehöre für die zu einer Hochrisikogruppe“,<br />
sagt Nürnberger. Von heute<br />
aus gesehen, habe er verspätet aber<br />
zum Glück nicht zu spät auf die Unterstützung<br />
durch professionelle Berater<br />
gesetzt, von der Handwerkskammer und<br />
aus dem Pool der KfW-Bank. „<strong>Das</strong> ist sehr<br />
gut angelegtes Geld.“ Eine Hausbank hat<br />
er inzwischen auch, aber der Kontokurrent<br />
liege bei wenigen tausend Euro, was<br />
Schwankungen bei den Zahlungen kaum<br />
auffangen könne. „Nur bei der Investitionsbank<br />
des Landes Schleswig-Holstein<br />
war das Ganze reell. Die haben auch Klartext<br />
geredet, aber waren fair und haben<br />
mir eine Chance gegeben.“<br />
I Gute arbeit abliefern ist alles<br />
Wie er die Gründungsphase überstanden<br />
hat? „Gute Arbeit abliefern, das ist alles<br />
und bringt dann auch Mundpropaganda.<br />
<strong>Das</strong> sieht Kollege Engeland genauso.<br />
„Für den ersten Eindruck gibt es keine<br />
zweite Chance. <strong>Das</strong> äußere Erscheinungsbild<br />
muss stimmen und die Qualität.“ Er<br />
hat erst in diesem Juni im kleinen Dorf<br />
Mohrkirch auf halbem Weg zwischen<br />
Flensburg und Schleswig seinen Betrieb<br />
gegründet. „Dennoch bin ich ausgelastet<br />
für <strong>2012</strong> und habe schon drei Aufträge für<br />
nächstes Jahr“, berichtet der 30-Jährige.<br />
Engeland hat einen Mitarbeiter, einen<br />
Zimmerergesellen. „Ich kenne keinen<br />
besseren“, sagt er. Beide arbeiteten schon<br />
beim erwähnten Bauunternehmen zusammen.<br />
„Wenn Du Dich selbstständig<br />
machst, bin ich dabei, hat er gesagt und<br />
Wort gehalten.“ Für Engeland ein echtes<br />
Pfund, denn er bietet mit Dachsanierung<br />
inklusive Reetdach, Dachstühlen und In-<br />
■ Für Betriebsgründer ein Muss: Saubere<br />
Fahrzeuge mit markantem Werbe-Schriftzug.<br />
nenausbau ein breites Spektrum an. Der<br />
30-Jährige bildet auch aus, in Kooperation<br />
mit einem Reetdachdecker.<br />
I Bloß keinen Betrieb übernehmen<br />
Für ihn wie für Nürnberger war immer<br />
klar, dass eine Betriebsübernahme nicht<br />
infrage kommt. „Die Marotten will ich<br />
selber einführen“, benennt es Engeland<br />
mit einem Schmunzeln. „Da bekommst<br />
Du auch die Kunden, die nicht zu Dir<br />
passen. Und bei den übernommenen<br />
Mitarbeitern kann Dir leicht das Gleiche<br />
passieren. Vor allem, weil ich ja noch<br />
ein junger Chef bin.“ In seinem Ort ist<br />
er ohnehin der einzige Dachdecker, sein<br />
letzter Vorgänger ging in Rente und gab<br />
seinen Betrieb auf. Wie er Aufträge bekommt?<br />
„Viele Leute kennen mich in<br />
der Region. Und dann sind zu Beginn<br />
Artikel über meine Gründung in den<br />
Wochenzeitungen erschienen.“ Beide<br />
Gründer wissen, wie wichtig eine gute<br />
Außendarstellung ist. Saubere Firmenfahrzeuge<br />
mit klaren Werbebotschaften<br />
und ein professioneller Internetauftritt<br />
gehören dazu. „Meine Frau Marie hat das<br />
Logo selbst entworfen, alles andere hat<br />
unsere Werbeagentur top umgesetzt“,<br />
sagt Engeland.<br />
I Ohne Gründungsberater<br />
geht es nicht<br />
Auch er setzte auf die Handwerkskammer<br />
und ihre<br />
Gründungsberatung<br />
– vor<br />
allem auf die<br />
Hilfe beim<br />
Erstellen des<br />
Business-<br />
Plans. Und<br />
einen Steuerberater<br />
hält<br />
Engeland für<br />
unerlässlich.<br />
Doch ansonsten<br />
machte<br />
er sich selber<br />
schlau. „Wir haben ja in der Meisterschule<br />
auch Betriebswirtschaft gehabt.“<br />
<strong>Das</strong> Dach 17
Betrieb: Materialgarantien<br />
Vorteile für Innungsbetriebe<br />
Die neuen ZVDh-Materialgar<br />
18 <strong>Das</strong> Dach<br />
■ Hand in Hand mit dem ZVDH.<br />
<strong>Das</strong> System der Materialgarantien wurde<br />
neu gefasst und auf eine einheitliche<br />
Grundlage gestellt. Neu beim ZVDH<br />
hinterlegte Materialgarantien haben nunmehr<br />
jeweils den gleichen Umfang. Materialgarantien<br />
decken künftig einheitlich einen<br />
Zeitraum von sechs Jahren ab. Nur den<br />
Mitgliedsbetrieben der Berufsorganisation<br />
des Dachdeckerhandwerks wird durch die<br />
Garantiehinterlegung des Herstellers die Beschaffenheit<br />
und Haltbarkeit des Produktes<br />
garantiert. Was bedeutet das im Einzelnen?<br />
Dazu gab und Josef Rühle, Dachdeckermeister<br />
und Geschäftsführer Abteilung Technik<br />
beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />
Köln, die Antworten.<br />
Herr Rühle, welchen Vorteil bringen die neuen<br />
Materialgarantien dem Dachdecker-Innungsbetrieb?<br />
Nach neuester europäischer Rechtsprechung<br />
muss der Hersteller oder Inverkehrbringer<br />
eines Produktes gegenüber dem<br />
professionellen Handwerksbetriebnur für<br />
das Produkt gewährleisten und im Schadensfalle<br />
Ersatz leisten. Die Materialgarantien<br />
des ZVDH stellen für den Innungsbetrieb<br />
sicher, dass im materialbedingten<br />
Schadensfall sowohl die Material-Ersatzleistung<br />
als auch Lohnersatz und ggf. Gerüstbaukosten<br />
abgedeckt sind.<br />
Ist der Betrieb nun umfangreich abgesichert?<br />
Treten innerhalb von sechs Jahren ab Auslieferung<br />
an den Handel bzw. unmittelbar<br />
an den Betrieb Mängel aufgrund fehlerhafter<br />
Produkte auf, verpflichtet sich der<br />
Hersteller:<br />
1. das zur Beseitigung des Mangels erforderliche<br />
Material zu stellen,<br />
2. die erforderlichen Ein- und Ausbaukosten<br />
(auf Basis regional üblicher Stundenverrechnungssätze)<br />
zu ersetzen,<br />
3. die ggf. notwendigen Gerüstkosten zu<br />
übernehmen.
antien<br />
Text und Fotos: Höpken, ZVDH<br />
Voraussetzung ist jedoch, dass keine<br />
verarbeitungsseitigen Fehler gemacht<br />
wurden. Kann der Betrieb die fachregelgerechte<br />
und produktspezifische Ausführung<br />
nachweisen, tritt die Garantie des<br />
Herstellers in Kraft. Dem Hersteller ist<br />
jedoch Gelegenheit zu geben, den Schadensfall<br />
vor Ort zu besichtigen.<br />
Welche Hersteller haben für welche Produkte<br />
Materialgarantien beim ZVDH hinterlegt?<br />
Als Innungsbetrieb können Sie schnell<br />
und einfach online feststellen, für welche<br />
Produkte Garantien beim ZVDH hinterlegt<br />
wurden. Auf diese Informationen<br />
haben nur Sie als Innungsmitglied unter<br />
www.dachdecker.de<br />
Wie geht der Innungsbetrieb in der Praxis mit<br />
den Materialgarantien um?<br />
Die ZVDH-Materialgarantien decken<br />
nur Schäden aus Produktmängeln,<br />
nicht aus Verarbeitungsmängeln ab. Die<br />
Nachweispflicht liegt beim Dachdeckerbetrieb.<br />
Zur Absicherung der Ansprüche<br />
muss der Dachdeckerbetrieb daher<br />
Kauf- und Einbaudatum der Materialien<br />
projektbezogen – z. B. per Rechnung<br />
oder anderer Unterlagen – dokumentieren,<br />
um die Produktidentität belegen<br />
zu können.<br />
Wann hilft die ZVDH-Materialgarantie im<br />
Schadensfall?<br />
Gegenüber den gesetzlichen Regelungen,<br />
die keinen Ersatz für Lohnkosten im<br />
Schadensfall vorsehen, wird durch die<br />
Garantie die Schadensabwicklung verbessert<br />
und beschleunigt. Unter der Voraussetzung<br />
einer fachregel- und herstellergerechten<br />
Verarbeitung sinkt durch<br />
den Einsatz von Produkten mit ZVDH-<br />
Materialgarantie im Schadensfall das<br />
wirtschaftliche Risiko für den Innungsbetrieb.<br />
■ Josef Rühle, Geschäftsführer Technik beim<br />
ZVDH in Köln.<br />
Wann hilft die ZVDH-Materialgarantie nicht?<br />
Die Materialgarantien decken keine<br />
Schäden ab, die aufgrund mangelhafter<br />
Verarbeitung (also insbesondere durch<br />
Abweichung von den Verarbeitungsvorschriften<br />
des Herstellers und/oder den<br />
Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks)<br />
zu einem Mangel an dem<br />
Produkt oder einer mangelhaften Werkleistung<br />
führen.<br />
Welche Sorgfaltspflichten hat der<br />
Dachdecker-Innungsbetrieb?<br />
Die Hinterlegung einer Materialgarantie<br />
beim ZVDH entbindet den Dachdecker-<br />
Innungsbetrieb nicht davon zu prüfen,<br />
ob das gewählte Produkt für die jeweilige<br />
Verwendung geeignet ist. Ebenso muss<br />
er sich vergewissern, ob die in der Materialgarantiehinterlegung<br />
aufgeführten<br />
Produkte mit den tatsächlich verwendeten<br />
Produkten übereinstimmen. Bei der<br />
Anlieferung der Produkte müssen diese<br />
zudem stichprobenartig auf Mängel<br />
untersucht werden. Ausführungsanweisungen<br />
von Beauftragten eines Herstellers<br />
vor Ort sind zu dokumentieren (Foto/<br />
Protokoll).<br />
Welchen Nutzen hat der Hersteller<br />
von seiner Garantiehinterlegung?<br />
Diese können durch eine beim ZVDH<br />
hinterlegte Materialgarantie die Qualität<br />
der eigenen Produkte den Dachdeckerbetrieben<br />
in ganz neuer, überzeugender<br />
Form vorstellen. Mit der Neugliederung<br />
der Materialgarantien geht der Nutzen<br />
für die Betriebe deutlich über den bisherigen<br />
Umfang hinaus.<br />
Welcher Nutzen ergibt sich für den Hersteller?<br />
Sie können die Qualität ihrer Produkte<br />
in neuer, überzeugender Form vorstellen.<br />
Auch in der Marketingkommunikation<br />
kann der Hersteller durch die Verwendung<br />
des besonderen Logos „Materialgarantien<br />
beim ZVDH hinterlegt“ die<br />
Positionierung der Produkte beim Dachdecker<br />
entscheidend stärken.<br />
Warum bevorzugen Endkunden Produkte<br />
mit ZVDH-Materialgarantie?<br />
Gemeinsam mit der gewohnt fachregelgerechten<br />
Ausführung der Leistung<br />
durch die Innungsbetriebe ist der Endkunde<br />
durch die Materialgarantien noch<br />
umfassender abgesichert. Sollten auf<br />
Grund von Produktmängeln tatsächlich<br />
Schäden auftreten, verschafft ihm die<br />
Materialgarantie zusätzliche Sicherheit<br />
im Sinne einer zuverlässigen und zügigen<br />
Schadensbehebung.<br />
�<br />
ZVDH-Materialgarantie<br />
Die Datenbank unter www.dachdecker.de<br />
steht ausschließlich Innungsmitgliedern<br />
zur Verfügung. Sie enthält<br />
auf einen Blick alle produktrelevanten<br />
Daten. @ www.dachdecker.de.<br />
<strong>Das</strong> Dach 19
Vorgestellt: Porträt<br />
■ Stefan Winter pflegt auch gute Beziehungen zu den Lieferanten, wie zur Dachdecker-Einkauf<br />
Nordwest <strong>eG</strong>. „Es hat nur Erfolg, wer mit leistungsfähigen Händlern kooperiert.“<br />
Dachdeckermeister Stefan Winter hat eine gute Tugend zum Prinzip des<br />
Handelns gemacht: Verlässlichkeit. Eine Philosophie, die der Chef und seine<br />
rund 50 Mitarbeiter jeden Tag neu auf jeder Baustelle mit Leben erfüllen –<br />
hundertprozentig ohne Kompromisse.<br />
20 <strong>Das</strong> Dach<br />
Der Firmensitz in Wallenhorst vor<br />
den Toren Osnabrück liegt in einem<br />
Gewerbegebiet, das es so oder ähnlich<br />
überall gibt in Deutschland. Klar ist<br />
an der Größe des Betriebsgeländes, der<br />
Halle und des Büros sofort zu sehen, dass<br />
Dachdeckermeister Stefan Winter zu den<br />
Schwergewichten unter den regionalen<br />
Betrieben gehört. Doch warum er seit der<br />
Gründung 1993 den Erfolg anzieht wie<br />
ein Magnet, bleibt noch im Verborgenen.<br />
Denn als Winter damals von Null startete,<br />
bot er die selben Leistungen wie alle<br />
Dachdecker. „Wir machen auch heute<br />
Der Winter<br />
alles vom Austausch einer Dachpfanne<br />
für 20 Euro bis zu Industrieaufträgen für<br />
über eine Million Euro.“ Wird Winter auf<br />
das Besondere seiner Arbeitsweise angesprochen,<br />
fällt immer wieder ein Wort:<br />
Verlässlichkeit. Ein Prinzip, das von allen<br />
Mitarbeitern gelebt wird – kompromisslos<br />
und bei jedem Auftrag. Auf seinen Werbeslogan<br />
können die Kunden bauen: „Der<br />
Winter kommt bestimmt.“ <strong>Das</strong> hat sich<br />
herumgesprochen, bei Privatkunden, bei<br />
Architekten und Wohnungsbaugesellschaften,<br />
bei überregionalen Partnern.<br />
I Sturmtief Kyrill als härtetest<br />
Wer bei Winter anruft, erhält in 24 Stunden<br />
ein Angebot. Und jeder Kunde kann<br />
sicher sein, dass die Mitarbeiter pünktlich<br />
vor Ort sind und die Arbeiten tatsächlich<br />
im festgelegten Zeitrahmen<br />
gemacht werden. Wer das auf jeder Bau-
stelle garantieren will, der braucht eine<br />
durchdachte Organisation der Abläufe<br />
im Büro, in der Planung und vor Ort<br />
beim Kunden. Der ultimative Härtetest<br />
für die Qualität des Betriebs hört auf den<br />
Namen Kyrill. Ein Jahrhundertsturm, der<br />
im Januar 2007 auch in der Region Osnabrück<br />
für schwere Verwüstungen sorgte.<br />
„Wir haben 1.400 Schäden in einem drei<br />
viertel Jahr beseitigt und die Dächer<br />
soweit wieder hergestellt. Im<br />
Büro waren vier Frauen pausenlos<br />
am Telefon gefragt. Vor<br />
Ort fuhren die Mitarbeiter mit<br />
zehn Aufträgen los und kamen<br />
abends mit 25 Aufträgen zurück.<br />
Sie wurden von der Straße<br />
weggefangen, wenn sie irgendwo<br />
eine Reparatur machten.<br />
Und die Zusammenarbeit mit<br />
allen Hausbesitzern lief glatt,<br />
es gab keinen Stress mit den<br />
Rechnungen. Die Kunden waren<br />
zufrieden“, erzählt Winter.<br />
Und sie haben den Betrieb, der<br />
diese Herkulesaufgabe schultern<br />
konnte, gerne weiterempfohlen.<br />
I Mehr als Standard bieten<br />
Der Winter kommt eben bestimmt –<br />
auch schon mal am Heiligabend. „<strong>Das</strong><br />
war ein kleines Privathaus und wir waren<br />
voll im Zeitplan. Aber da für die nächsten<br />
Tage Schneefall angesagt war, mussten<br />
wir einfach noch fertig eindecken.<br />
Meine Frau hat Glühwein auf die Baustelle<br />
gebracht, zur Bescherung waren<br />
unsere Mitarbeiter dann bei ihren Familien“,<br />
berichtet Winter. Er macht im<br />
Gespräch daraus keine Heldentat. Wer<br />
ihm zuhört, der bemerkt, dass dieser Extra-Service<br />
für ihn selbstverständlich ist<br />
und schon gar nichts mit der Höhe der<br />
Auftragssumme zu tun hat. „Wir machen<br />
mehr als Standard“, sagt Winter voller<br />
Überzeugung. <strong>Das</strong> gilt für private Aufträge,<br />
aber auch für große Industriedächer.<br />
Mitten in Hildesheim wurde Ende<br />
März <strong>2012</strong> die Arneken Galerie eröffnet,<br />
ein Einkaufscenter mit 28.000 Quadratmeter<br />
Fläche. Die 55.500 Quadratmeter<br />
Flachdachabdichtung machte das Team<br />
von Winter. Da waren vor der Eröffnung<br />
zehn bis zwölf Mitarbeiter auch bei Mi-<br />
kommt bestimmt<br />
nusgraden auf dem Dach und haben geschweißt.<br />
„<strong>Das</strong> musste fertig werden und<br />
wir haben es geschafft. Da ziehe ich den<br />
Hut vor meinen Mitarbeitern“, sagt der<br />
Chef.<br />
I Partner für hochkomplexe<br />
Großprojekte<br />
Großaufträge wie in Hildesheim sind eine<br />
Spezialität des Betriebs, der dabei seit<br />
vielen Jahren eng mit einem großen Bauunternehmen<br />
kooperiert. „Dafür braucht<br />
es Know-how und genug Personal im Büro,<br />
um die Vorarbeiten zu stemmen. Die<br />
Großen wollen vorab schon zwei, drei<br />
Leitzordner mit Planung“, erklärt Winter.<br />
Und dann die Ausführung auf einer<br />
Großbaustelle mit vielen Gewerken, ein<br />
hochkomplexer Prozess. „Die Auftraggeber<br />
wissen, dass wir unsere Arbeit immer<br />
sauber und gewissenhaft ausführen, den<br />
Zeitplan auch bei unverschuldeten Verzögerungen<br />
einhalten und im Fall der<br />
Fälle auch noch Arbeiten anderer Auftragnehmer<br />
übernehmen“, berichtet Winter.<br />
Einen solchen Partner muss man für<br />
Großbaustellen erst einmal finden, gerade<br />
wenn ansonsten Deutsch dort eher die<br />
Fremdsprache ist. Verlässlichkeit macht<br />
sich bezahlt, die Liste illustrer Groß-<br />
■ Die Arneken Galerie mitten in Hildesheim. 55.000 qm<br />
Flachdachabdichtung machte das Team von Winter.<br />
kunden ist lang. Sie reicht von Airbus<br />
in Hamburg über Kliniken in Osnabrück<br />
und Darmstadt bis zu Einkaufszentren<br />
wie in Hildesheim oder am Kölner Waidmarkt.<br />
Und auch den Eis- und Schneedienst<br />
bei allen Filialen der Deutschen<br />
Post in der Region Osnabrück macht<br />
Winter.<br />
Vom Ertrag her sind Großprojekte nicht<br />
immer attraktiv, aber für den Dachdeckermeister<br />
haben sie noch eine andere<br />
<strong>Das</strong> Dach 21
Vorgestellt: Porträt<br />
wichtige Funktion. „Wir wollen immer<br />
Neues lernen, Kompetenzen aufbauen<br />
und besser werden.“ Und große Aufträge<br />
bringen in der Regel auch große Herausforderungen<br />
mit sich. Der Betrieb ist<br />
darauf bestens vorbereitet. Über die Mitgliedschaft<br />
im Verbund 100 TOP Dachdecker<br />
Deutschland und die Zertifizierung<br />
nach ISO 9001 stellt er seine Arbeitsabläufe<br />
immer wieder auf den Prüfstand.<br />
Jeder Kunde erhält nach Auftragsausführung<br />
einen Fragebogen, den er direkt an<br />
„100 Top Dachdecker“ zur unabhängigen<br />
Auswertung schickt. <strong>Das</strong> Ergebnis für<br />
Winter: Note 1,3.<br />
Zudem verfügt der Betrieb<br />
über einen umfangreichen<br />
Werkzeug- und Maschinenpark,<br />
der Steildach-,<br />
Flachdach- und Schornsteinarbeiten<br />
sowie auch<br />
Bauklempnerei und Zimmererarbeiten<br />
ermöglicht.<br />
Zwei Kräne gehören zum<br />
Fuhrpark, der große neue<br />
ist für eine Höhe von 55<br />
Metern ausgelegt. „<strong>Das</strong><br />
macht uns unabhängig.<br />
Wir müssen nicht erst anfragen,<br />
ob ein Kran zu Verfügung<br />
steht“, so Winter.<br />
I alles selber<br />
finanzieren<br />
Unabhängigkeit ist für<br />
ihn ganz wichtig, generell.<br />
Wie er seinen Betrieb führt und ausrichtet,<br />
dabei wollte sich der heute 49-Jährige<br />
von Beginn an von niemanden hineinreden<br />
lassen. Und schon gar nicht von<br />
den Geldinstituten. Sein Prinzip: alles<br />
im Betrieb aus Eigenmitteln finanzieren.<br />
<strong>Das</strong> gilt auch für das 4.500 Quadratmeter<br />
große Firmengelände „Ein zweites Firmengelände<br />
in gleicher Größe planen<br />
wir gerade in der Nähe, weil wir mit<br />
dem Maschinen- und Fuhrpark aus allen<br />
Nähten platzen“, so der Dachdeckermeister.<br />
Winter ist verheiratet und hat zwei<br />
Töchter. Ehefrau Stefanie führt das Büro<br />
22 <strong>Das</strong> Dach<br />
und ist die Chefin der Finanzen. „Ohne<br />
den Rückhalt meiner Familie hätte ich<br />
nie so durchstarten können.“<br />
Dachdecker geworden ist Winter eher zufällig.<br />
Der Vater, von Beruf Verwaltungsangestellter,<br />
ließ sich für das Privathaus<br />
ein neues Dach decken. Die Arbeiten<br />
faszinierten den Sohn so sehr, dass er bei<br />
diesem Betrieb kurz darauf in die Lehre<br />
ging. Acht Kilometer Arbeitsweg morgens<br />
und abends quer durch Osnabrück<br />
mit dem Rad und später dem Mofa nahm<br />
er gerne in Kauf. „Danach habe ich in<br />
■ Ehefrau Stefanie Winter verantwortet den<br />
Bereich Finanzen.<br />
einigen größeren Betrieben als Geselle<br />
Erfahrungen gesammelt, auch auf Großbaustellen<br />
im Süden der Republik als Bauleiter.“<br />
Winter sog auf, wie dort jeweils<br />
gearbeitet wurde. Dann kam die Idee,<br />
weiterzugehen und die Meisterschule zu<br />
absolvieren. Natürlich nicht mit Bafög,<br />
Schulden oder Geld vom Vater. Winter<br />
wählte die Ochsentour und zog das Ganze<br />
in drei Jahren berufsbegleitend durch.<br />
Die Durchfallquote lag bei rund 85 Prozent<br />
in seinem Jahrgang, er schloss ab.<br />
Auch bei der Gründung ging Winter den<br />
eigenen Weg. Er arbeitete als angestellter<br />
Meister in Preußisch-Oldendorf und<br />
startete nebenbei seinen Betrieb. „Der<br />
Inhaber wusste das natürlich. Ich habe<br />
bei allen meinen Arbeitsverhältnissen<br />
mit offenen Karten gespielt und bin nie<br />
im Streit auseinander gegangen.“<br />
I Mitarbeiter sind das höchste Gut<br />
Verlässlich und fair sein, das zählt für<br />
Winter auch im Umgang mit Kollegen<br />
und Mitarbeitern. „Die Mitarbeiter sind<br />
das höchste Gut des Betriebs. Wir haben<br />
eine über Jahre zusammengewachsene<br />
Gemeinschaft.“ Seine Leute halten ihm<br />
die Treue, weil sie wissen, was sie davon<br />
haben. Klar und bestimmt gibt der Chef<br />
die Richtung vor – Pünktlichkeit, Verlässlichkeit<br />
und sauberes, freundliches<br />
Auftreten beim Kunden.<br />
Da macht er keine Abstriche. Im Gegenzug<br />
ist genauso klar, dass die Leute immer<br />
ihr Geld bekommen. „Bei uns gab es<br />
noch nie Arbeitsflaute oder Kurzarbeit“,<br />
erklärt Winter. Und er selbst und seine<br />
rechte Hand, der Dachdeckermeister<br />
Stanko Stojnic, haben ein offenes Ohr für<br />
die Anliegen und Probleme. „Zu uns können<br />
die Mitarbeiter jederzeit kommen
■ Die rechte Hand des Chefs: Dachdeckermeister Stanko Stojnic.<br />
und wir versuchen Lösungen zu finden,<br />
wenn irgendwo privat der Schuh drückt<br />
oder ein Sonderurlaub benötigt wird.“<br />
Doch am Ende ist klar, der Kunde hat<br />
Vorrang. Denn der Winter, der kommt<br />
bestimmt.<br />
■ Prunkstück des eigenen, großen Fuhrparks. Der<br />
neue Kran ist für eine Höhe von 55 Metern ausgelegt.<br />
Text: und Fotos: Köstergarten<br />
IMMER BESSER<br />
Für jede Anforderung die richtige Lösung<br />
Ab 2013 bietet Ihnen RHEINZINK ein noch breiteres Systemangebot<br />
und damit noch mehr Gestaltungsraum. Für unvergleich<br />
l iche Designakzente und lang lebige Schönheit<br />
auf Dach, Fassade sowie im Innenraum. Mit vier neuen<br />
Produktlinien – natürlich in bewährter RHEINZINK-Qualität.<br />
PATINA PROTECT COLOR INTERIEUR<br />
PATINA LINE<br />
Lebendes<br />
Material<br />
PROTECT LINE<br />
Langlebig<br />
veredelt<br />
Halle B2, Stand 502<br />
COLOR LINE<br />
Unbegrenztes<br />
Gestalten<br />
INTERIEUR LINE<br />
Setzt<br />
Raumakzente<br />
RHEINZINK GmbH & Co. KG · Postfach 1452 · 45705 Datteln · Germany<br />
Tel.: +49 2363 605 - 0 · Fax: +49 2363 605 - 209 · info@rheinzink.de<br />
www.rheinzink.de<br />
<strong>Das</strong> Dach 23
Material+Technik: Solar-Montagesysteme<br />
Schutz vor Montagefehlern<br />
Montagesysteme müssen<br />
zugelassen sein<br />
Benutzerkomfort und Sicherheit bei Solar-Montagesystemen<br />
– passt das zusammen? Photovoltaikanlagen werden als technische<br />
Gebäudeausrüstung gesehen, die anderen Regelwerken<br />
unterliegen als im klassischen Bauwesen. Im Sinne des Baurechts<br />
sind Photovoltaikanlagen aber als Teil des Gebäudes einzustufen<br />
und unterliegen den verbindlichen Regeln der Bauordnung. Die<br />
im Süden Deutschlands produzierende Schletter GmbH bietet<br />
Montagesysteme mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung.<br />
„Damit haben wir die Nase vorn“, hört man vom Hersteller für<br />
Befestigungstechnik, der mit Stolz auf seine Zertifizierungen für<br />
Profilverbindungen, Modulklemmen und Dachanbindungen<br />
hinweist, die er vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)<br />
erhalten hat. „Auch die Dachhaken stehen unmittelbar vor<br />
der bauaufsichtlichen Zulassung; da wir bereits vor über einem<br />
Jahr die Zertifizierung für alle unsere Solar-Montagesysteme<br />
beantragt haben, sind wir nun der erste Hersteller, dessen<br />
Grundsortiment weitgehend zugelassen wurde“, so Schletter.<br />
■ Einfache und komfortable Montage:<br />
Schletter Kreuzverbinder Rapid.<br />
Aus dem im Mai <strong>2012</strong> vom DIBt verfassten „Hinweisen für die<br />
Planung und Ausführung von Solaranlagen“ geht klar hervor,<br />
dass künftig kaum ein Montagesystem mehr ohne die<br />
genannten Zulassungen auskommen kann. In jedem Falle<br />
dann nicht, wenn es erschwinglich und nicht auf aufwendige<br />
Einzelprüfungen angewiesen sein soll. Die Möglichkeit eines<br />
rechnerischen Nachweises der Standsicherheit auf Grundlage<br />
eingeführter technischer Regelwerke und Normen entfällt für<br />
die meisten modernen Montagesysteme. Denn sie setzt voraus,<br />
dass sowohl die betrachteten Elemente als auch die Konstruktionsprinzipien<br />
normiert sind. Gerade im Falle innovativer, auf<br />
gutes Handling zugeschnittener Systeme wie z.B. die der Schletter<br />
GmbH, kann dies jedoch eine Ausnahme bleiben.<br />
www.schletter.de/DE/solar-montagesysteme/dibt.html<br />
@<br />
<strong>Das</strong> Dach 24
Material+Technik: Beiträge zur Umwelt<br />
Thema Walzblei<br />
Langlebig und wartungsfrei<br />
Am historischen Rathaus in Aachen wurde der Granusturm<br />
kürzlich aufwendig saniert. Der Turm wurde 770 gebaut und<br />
ist in der Vergangenheit einige Male beschädigt und wieder<br />
aufgebaut worden. 2011 wurden zuletzt 390 m² Fassadenfläche<br />
mit 12 Tonnen Walzblei neu verkleidet. Denn mit Blei<br />
gelingen Dach- oder Fassadeneindeckungen, die besonders<br />
langlebig und wartungsfrei sind.<br />
In Aachen kam das Produkt Kirchenblei des Krefelder Herstellers<br />
Röhr + Stolberg zum Einsatz. Kirchenblei wurde speziell<br />
für den Denkmalschutz entwickelt. Vorderseitig überzeugt<br />
es durch die bewährte Optik und die gute Formbarkeit von<br />
klassischem Saturnblei. Die Rückseite ist mit einer speziellen<br />
Zinnbeschichtung versehen, die einen exzellenten Schutz vor<br />
Kondensatfeuchte bietet. In Aachen, wo durch Feuchtigkeitsprobleme<br />
bereits ein erheblicher Schaden am Turm entstanden<br />
war, wurde daher für die Sanierung Kirchenblei gewählt. Mit<br />
der neuen Eindeckung ist der Turm nun wieder bestens gegen<br />
Wind und Wetter gewappnet.<br />
Die Roto Idee:<br />
Für jeden das passende<br />
Energiesparfenster.<br />
Generell bieten werkseitig<br />
veredelte Produkte<br />
von Röhr + Stolberg viele<br />
Vorteile gegenüber unbehandeltem<br />
Walzblei.<br />
Eine Veredelung schützt<br />
das Blei von Beginn an<br />
vor einem unschönen<br />
Austritt von Bleiweiß<br />
und erspart dem Handwerker<br />
ein zeitaufwendiges<br />
Patinieren. Die<br />
■<br />
unterschiedlichen Farb-<br />
Der Aachener Granusturm.<br />
varianten von bleiCOLOR, VENUSBLEI und bleiPLUS erlauben<br />
zudem eine optimale Anpassung an die jeweilige Dachfarbe.<br />
Alle veredelten Materialien verfügen über die bleitypischen Vorteile<br />
wie hohe Langlebigkeit und ausgezeichnete Formbarkeit.<br />
Mehr Informationen unter: @ www.roehr-stolberg.de<br />
Energieeffizienz nach Maß!<br />
Die neuen Roto blueTec<br />
3fach Verglasungen<br />
blueLine blueTec blueTec Plus<br />
1,2 W/m²K 1,0 W/m²K 0,80 W/m²K<br />
BAU<br />
14.–19.01.<br />
2013 Halle<br />
A3<br />
Stand 321<br />
<strong>Das</strong> Dach 25<br />
www.roto-frank.com
Material+Technik: Ausblicke<br />
heute schon an morgen denken<br />
Fenster und Solar für die Zukunft<br />
I Neue Verglasung<br />
Energieeffizienz hoch 3 verspricht der Fensterhersteller Roto<br />
mit seiner neuen 3-fach Verglasung. Die neue Niedrigenergie<br />
3-fach Verglasung spiegelt den neuesten Stand der Technologie<br />
wieder und wird in der effizientesten Ausführung den bisherigen<br />
Wärmedurchgangswert der Wohndachfenster aus Roto<br />
Produktion nochmals signifikant verbessern. „Wir sind der<br />
Überzeugung, dass in wenigen Jahren die Dreifachverglasung<br />
auch bei Wohndachfenstern den Standard definiert“, so Roto<br />
Marketingleiter Frank Schatz.<br />
■ State of the Art<br />
Roto blueTec<br />
3-fach<br />
Verglasung.<br />
26 <strong>Das</strong> Dach<br />
■ Sunroof Pur.<br />
I Neues Photovoltaiksystem<br />
<strong>Das</strong> neue Roto Sunroof Pur ist eine dachintegrierte Photovoltaik-Variante.<br />
Die Schutzfunktion bleibt wie beim klassischen<br />
Sunroof Solarsystem natürlich vollständig erhalten. Dafür<br />
sorgt das neue und patentierte Rahmen- und Verbindungssystem,<br />
das die Erfahrung aus über 40 Jahren Eindeckrahmenproduktion<br />
in sich vereint. Die übliche Dachunterkonstruktion<br />
kann so ohne Umbauten auch für das Roto Sunroof Pur<br />
verwendet werden. Darüber hinaus ermöglicht das System die<br />
freie Kombination von Photovoltaik und Wohndachfenstern –<br />
technisch perfekt und optisch ansprechend im Dach integriert,<br />
ob als Teildach- oder Ganzdachlösung. Lt. Roto ist ein System<br />
entstanden, das die bisherigen Kostenvorteile von Aufdachanlagen<br />
fast nivelliert. @ www.roto-frank.com<br />
WOLFIN-akademie 2013:<br />
Praxisgerechte Fortbildung für den Dach-Profi<br />
Seit vielen Jahren setzt WOLFIN Bautechnik auf die kontinuierliche<br />
Qualifizierung seiner Handwerkspartner. Denn selbst<br />
hochwertigste Produktsysteme können nur in Verbindung mit<br />
einer fachgerechten Ausführung am Dach ein dauerhaftes und<br />
damit sicheres Abdichtungsergebnis erzielen. Und da sich der<br />
Stand der Technik in immer kürzeren Abständen verändert, ist<br />
lebenslange Weiterbildung mittlerweile Grundvoraussetzung<br />
und deshalb fester Bestandteil im Alltag des erfolgreichen<br />
Dachhandwerkers. <strong>Das</strong> Schulungsprogramm im Rahmen der<br />
WOLFIN-Akademie bietet ihm dafür 2013 erneut die richtige<br />
Plattform, um sich mit praxisgerechten Fortbildungsmaßnahmen<br />
fit für den Flachdachmarkt von morgen zu machen.<br />
Die Qualität der Lerninhalte ist auch 2013 wieder auf dem<br />
gewohnt hohen Niveau. Neu ist jedoch, dass diese jetzt nicht<br />
mehr nur an drei, sondern vier verschiedenen Standorten<br />
stattfinden. Neben Wächtersbach, Illertissen bei Ulm und Bad<br />
Schlema kommt jetzt auch St. Andreasberg für die Handwerker<br />
aus dem Nordosten dazu. Weiterhin ist ein eintägiger Praxis-<br />
Intensivkurs für Verarbeiter wie für Lehrlinge, die sich gerade<br />
in der Prüfungsvorbereitung befinden, neu im Programm. Dieser<br />
Kurs zielt hauptsächlich ab auf die fachlich richtige und<br />
ANZEIGE<br />
optimierte Verarbeitung von Kunststoffbahnen, die ausgiebig<br />
am Praxismodell geschult wird.<br />
Die übrigen WOLFIN-Schulungen teilen sich in die bereits bewährten<br />
zweitägigen Grund- bzw. Aufbaukurse auf. Im Grundkurs<br />
für Lehrlinge und Verarbeiter mit geringen Vorkenntnissen<br />
erlernen die Teilnehmer die Grundlagen der Flachdachtechnik<br />
und wenden das so erworbene Wissen in ersten praktischen<br />
Übungen an. Im zusätzlichen Aufbaukurs können Absolventen<br />
des Grundkurses sowie Verarbeiter mit mehrjähriger Berufserfahrung<br />
ihr bisher erlangtes Wissen weiter vertiefen. Ein<br />
Schwerpunkt des Aufbaukurses befasst sich vor allem mit der<br />
fachgerechten und sicheren Ausbildung von Detailpunkten<br />
am Praxismodell. Bei den Kursen in Illertissen besteht zusätzlich<br />
die Möglichkeit, eine TÜV-zertifizierte Prüfung abzulegen.<br />
I Rechtzeitig anmelden<br />
<strong>Das</strong> Schulungsprogramm 2013 inklusive aller Termine steht<br />
zum Download unter @<br />
www.wolfin.de bereit. Es empfiehlt sich<br />
eine frühzeitige Anmeldung per Fax an 06053 708-113 oder per<br />
E-Mail an schulung@wolfin.com. Bei Fragen steht Ihnen Daniel<br />
Knaupp unter der Rufnr. 06053 708-117 gerne zur Verfügung.
Material+Technik: Verbindungsmittel<br />
Neue europäische Norm<br />
Der Eurocode 5<br />
I Eurocode 5<br />
Der Eurocode 5 (EC5) wird auch EN 1995 genannt und ersetzt<br />
die DIN 1052. Er behandelt die Bemessung und Konstruktion<br />
von Hochbauten aus Holz. Die Vereinheitlichung<br />
der Anforderungen soll den innereuropäischen Handel erleichtern.<br />
Auch stiftförmige Verbindungsmittel wie Nägel,<br />
Klammern und Schrauben sind Teil des EC 5. Durch den<br />
Nationalen Anhang wird der EC 5 ergänzt: Hier kann jeder<br />
EU-Staat bestimmte nationale Parameter innerhalb eines<br />
gewissen Spielraums festlegen.<br />
I cE-Kennzeichnung<br />
Die Produktnorm für stiftförmige Verbindungsmittel heißt<br />
EN 14592. Sie legt sowohl die Anforderungen und Prüfverfahren<br />
für Verbindungsmittel als auch die Durchführung<br />
von Qualitätskontrollen fest. Nach bestandener Prüfung<br />
darf das CE-Zeichen verwendet werden. Es garantiert für die<br />
entsprechende Anwendung sichere und geeignete Produkte.<br />
Die Verbindungsmittel werden auf ihre mechanischen Eigenschaften<br />
(Kopfdurchzugs- und Auszugsverhalten, Drahtzugfestigkeit,<br />
Biegemoment) geprüft. ITW-Nägel (PASLODE)<br />
erfüllen schon seit langem die Anforderungen der EN 14592<br />
und tragen das CE-Zeichen.<br />
I Nutzungsklassen<br />
Korrosionsschutz: Die Verbindungsmittel sind entsprechend<br />
ihrer Oberflächenbeschichtung für unterschiedliche Anwendungen<br />
einzusetzen. Der EC 5 hat teilweise höhere Anforderungen<br />
an den Korrosionsschutz für Verbindungsmittel als<br />
die DIN 1052. Weiterhin gibt es die drei Nutzungsklassen,<br />
die die klimatischen Bedingungen und den Feuchtigkeitsgrad<br />
des Holzes beschreiben. Die ITW Farbcodes zeigen, in<br />
welche Nutzungsklasse die Verbindungsmittel nach EC 5<br />
einzuordnen sind.<br />
Info: @ www.itw-befestigungssysteme.de<br />
@<br />
www.itw-eurocode5.de<br />
HOCHWERTIGE<br />
WALZBLEI-PRODUKTE<br />
FÜR <strong>DACH</strong> UND FASSADE<br />
bleiCOLOR<br />
<strong>Das</strong> beidseitig<br />
farbbeschichtete Walzblei<br />
bleiCOLOR-SK<br />
<strong>Das</strong> vollfl ächig selbstklebende,<br />
farbbeschichtete Walzblei<br />
für eine schnelle Verarbeitung<br />
VENUSBLEI<br />
<strong>Das</strong> veredelte Walzblei<br />
bleiPLUS bleiPLUS<br />
<strong>Das</strong> <strong>Das</strong> beidseitig beidseitig zinnbeschichtete<br />
zinnbeschichtete<br />
Walzblei Walzblei<br />
bleiCOLOR-First-Grat<br />
<strong>Das</strong> beidseitig farbbeschichtete,<br />
plissierte Walzblei für alle Firstund<br />
Gratabschlüsse<br />
Saturnblei<br />
Der bewährte<br />
Walzblei-Klassiker<br />
Walzblei mit<br />
Umwelt-Produktdeklaration<br />
www.roehr-stolberg.de<br />
<strong>Das</strong> Dach 27 <strong>Das</strong> Dach 27
Vorgestellt: Die Landesverbände<br />
Erfolgreiches Engagement<br />
Der Landesverband der Dachdecker in M-V begeistert nicht nur Messebesucher mit interaktiver Technik,<br />
praktischen Infos und guter Stimmung, sondern setzt sich nachhaltig für das Dachhandwerk in der Region ein.<br />
Auf der Berufsmesse ‚jobfactory’ am<br />
12. September in Rostock herrschte<br />
Gedränge am Stand der Dachdecker.<br />
Die Jugendlichen im Land waren eingeladen,<br />
ihre Talente zu testen. Sie wagten<br />
sich auf die Skatestation des Dachtrucks<br />
und probierten das Zurichten von Schiefer.<br />
Thomas Schulrath, Landesinnungsmeister<br />
■ Geschäftsführer Andreas Knirk und<br />
Landesinnungsmeister Thomas Schulrath<br />
auf der Berufsmesse ‚jobfactory’.<br />
in Mecklenburg-Vorpommern, und Andreas<br />
Knirk, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes,<br />
stellten ihnen in<br />
Kooperation mit der Innung Rostock<br />
die Ausbildung, die lokale Handwerksorganisation<br />
und den Landesverband<br />
vor. „Viele junge Menschen interessieren<br />
sich für Technik und Action. Deshalb ist<br />
der Truck auf der ‚jobfactory’“, erklärt<br />
Andreas Knirk den neuen Trend, mit den<br />
jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.<br />
Thomas Schulrath freut sich über<br />
die positive Resonanz:„Wir unternehmen<br />
eine Menge, um Lehrlinge für das<br />
Dachhandwerk zu gewinnen.“<br />
I herzblut fürs handwerk<br />
Einen Tag nach der ‚jobfactory’ präsentierte<br />
sich der Verband mit seinen In-<br />
28 <strong>Das</strong> Dach<br />
nungen und der DEG Alles für das Dach<br />
<strong>eG</strong> auf der Landwirtschaftsmesse ‚MeLa’<br />
in Mühlengeez. Dann, vom 12. bis 14.<br />
Oktober, gemeinsam mit der DEG auf<br />
der Rostocker Landesbaumesse ‚RoBau’.<br />
„Man muss Herzblut fürs Handwerk aufbringen<br />
und gut strukturiert sein“, beschreibt<br />
Marketing-Spezialist Andreas<br />
Knirk, der seit April 2010 die<br />
Geschäftsstelle leitet, wie er<br />
bei dem Pensum neun verschiedene<br />
Gewerke und zwei<br />
Landesverbände vertritt. Alle<br />
Termine füllen seinen Kalender<br />
sprichwörtlich bis unters<br />
Dach: Sitzungen, Messeplanung,<br />
Standbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und das<br />
administrative Tagesgeschäft.<br />
Ein ähnliches Programm bewältigt<br />
Thomas Schulrath,<br />
der im Dezember 2010 zum<br />
Landesinnungsmeister gewählt wurde.<br />
Seit ’96 arbeitet der Dachdeckermeister<br />
im Verbandsvorstand, im Meisterprüfungsausschuss<br />
und im Berufsbildungsverein<br />
von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Ihrer Initiative<br />
und der Arbeit des Vorstands ist es zu<br />
verdanken, dass die Zahl der Innungsbetriebe<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
nach dem Tief vor einigen Jahren wieder<br />
zweistellig zugelegt hat. Derzeit sind im<br />
Land 120 Betriebe in den sechs Innungen<br />
organisiert. <strong>Das</strong> Besondere im Norden:<br />
Die Reetdachdecker bilden eine eigene<br />
Innung. Als klassischer Dach-Baustoff der<br />
Region erfreut sich Reet wieder mehr Popularität<br />
und belebt den ursprünglichen<br />
Charakter von Seenland und Küste neu.<br />
Insgesamt beschäftigt das Dachhandwerk<br />
in Mecklenburg-Vorpommern <strong>2012</strong> ca.<br />
1900 Menschen, auch hier gibt es eine<br />
Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren.<br />
I Interessante Vorteile<br />
„Der Beschäftigungszuwachs ist konjunkturbedingt“,<br />
dämpft Thomas Schulrath<br />
die Euphorie ein wenig. „<strong>Das</strong> Handwerk<br />
lebt von der energetischen Sanierung,<br />
von der Investition in die Gebäude. Doch<br />
die Fördermaßnahmen laufen aus.“ Neue<br />
Impulse von der Politik wünschen sie<br />
sich für die Existenz der Betriebe. „Wie<br />
gehts weiter, wenn die Sanierungswelle<br />
abebbt?“ Diese Entwicklungen früh zu erkennen<br />
und rechtzeitig Lösungen zu finden,<br />
stehen beim Landesinnungsmeister<br />
und Geschäftsführer im Fokus. Ihr Anliegen<br />
ist es, dass die Betriebe fachlich<br />
auf dem aktuellen Stand bleiben. Thomas<br />
Schulrath rät, Risiken zu vermeiden:<br />
„Wer sich als Unternehmer nicht über<br />
Veränderungen informiert, läuft Gefahr,<br />
Fehler zu begehen, die sich später nicht<br />
mehr korrigieren lassen.“<br />
■ Ausbildungsmeister<br />
Helmar Schlüter im Fachgespräch<br />
auf der ‚RoBau’.<br />
Diesen Wissensvorsprung<br />
erhalten die<br />
Betriebe vornehmlich<br />
über den Verband.<br />
Schon der<br />
Rundschreibendienst<br />
liefert ihnen rechtliche,betriebswirtschaftliche<br />
und fachliche<br />
Informationen direkt ins Haus.<br />
<strong>Das</strong> Konzept, den Verband und seine<br />
Innungen weiter nach außen zu öffnen,<br />
funktioniert und wird fortgesetzt. Dazu<br />
wartet auf Einsteiger ein ganz spezielles<br />
Angebot: Ein Jahr beitragsfreie Mitgliedschaft.<br />
„Die Dachdecker können<br />
sich alles ansehen, an den Sitzungen<br />
teilnehmen und wenn es ihnen gefällt,<br />
weiterhin dabeibleiben“, erklärt Thomas
Text: Rasch, Fotos: Rasch, L<strong>IV</strong><br />
Schulrath das Programm. Die Stärke der<br />
Gemeinschaft ermöglicht den Betrieben<br />
zahlreiche Vergünstigungen: bei Versicherungen<br />
und Bürgschaften, beim<br />
Fahrzeugkauf und Mobil-Telefonieren,<br />
außerdem geldwerte Vorteile für Strom<br />
und Treibstoffe. Zudem verweist der<br />
Geschäftsführer auf die Vorteile für Innungsbetriebe<br />
durch das umfassende System<br />
der neuen ZVDH-Materialgarantien.<br />
I Wertvolle Kooperation<br />
Am 15. August <strong>2012</strong> feierte der Verband<br />
sein 22-jähriges Bestehen. Beim Aufbau<br />
zur Wendezeit leistete Schleswig-Holstein<br />
tatkräftige Unterstützung, woraus<br />
sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
entwickelt hat. Beide Verbände betreiben<br />
zu je 50 Prozent die gemeinsame überbetriebliche<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätte.<br />
<strong>Das</strong> Bildungszentrum in Lübeck-Blankensee<br />
bietet Innungsbetrieben<br />
vergünstigte Prüfungsgebühren für Lehrlinge<br />
sowie reduzierte Seminargebühren<br />
für Gesellen und Meister. Die Kurse sind<br />
früh ausgebucht, zum Teil mit Warteschlange,<br />
vor allem Meisterkurse. Die<br />
Resonanz könnte nicht besser ausfallen.<br />
Doch Andreas Knirk<br />
bleibt Realist: „Ein<br />
Engpass sind die geringenSchulabgängerzahlen,<br />
die nicht<br />
mehr das Angebot<br />
der freien Lehrstellen<br />
im Land decken.“<br />
In Mecklenburg-<br />
Vorpommern lernen<br />
nach Angaben<br />
des BBV zur Zeit 135<br />
Azubis den Beruf des<br />
Dachdeckers. Umso mehr fördert der Verband<br />
die Ausbildungsqualität und richtet<br />
den praktischen Leistungswettbewerb in<br />
Lübeck-Blankensee aus. Die Ergebnisse<br />
können sich sehen lassen, auch dank<br />
des hohen Niveaus in den Ausbildungsbetrieben.<br />
So erreichte der Landessieger<br />
aus Mecklenburg-Vorpommern Christian<br />
Rosenkranz im Bundesentscheid<br />
2011 den dritten Platz.<br />
■ Der Verbandssitz in Rostock mit der<br />
Geschäftsstelle der örtlichen Innung.<br />
■ Ein Besuchermagnet: die Schieferformen.<br />
I auf gutem Weg<br />
Die Aktivitäten und der Landesverbandstag<br />
im März 2013 in Sellin auf Rügen<br />
stehen ganz im Zeichen, der Betriebsvernetzung.<br />
Highlights dabei waren schon<br />
dieses Jahr eine Motorradtour zur Mecklenburger<br />
Seenplatte, die Deligiertenversammlung<br />
in Rostock mit einer Partie<br />
Bowling abzurunden und der Törn mit<br />
der DEG Alles für das Dach <strong>eG</strong> auf einem<br />
Traditionssegler der Hanse Sail. Die Gegenseitigkeit<br />
wirkt. Denn ein Verband<br />
lebt natürlich auch von den Emotionen,<br />
um die Menschen von sich zu begeistern.<br />
<strong>Das</strong> Dach 29
Vorgestellt: Frauen im Handwerk<br />
30 <strong>Das</strong> Dach<br />
Erfahrungen austauschen<br />
■ Sylvia Schwer.<br />
Der Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk übernimmt<br />
dominierten Innungen ein Nischendasein. Sylvia Schwer und Wa<br />
Immer öfter ist in kleineren oder größeren Betrieben der folgende<br />
Satz Realität: „Die kaufmännische Leitung, das macht<br />
meine Frau.“ Vielleicht war das früher auch schon so, wurde<br />
aber viel seltener offen kommuniziert. Heute auf jeden Fall führt<br />
an den selbstbewussten Unternehmerfrauen kein Weg mehr vorbei.<br />
Sie haben den kaufmännischen Bereich in Eigenregie in die<br />
Hand genommen. Eine von ihnen ist Waltraud Braun, die mit<br />
ihrem Mann Heinz einen Betrieb in St. Augustin bei Bonn führt,<br />
seit über 30 Jahren. Die gelernte Friseurin und Bürokauffrau hat<br />
sich weitergebildet zum Betriebswirt im Handwerk. „<strong>Das</strong>s wir<br />
heute einen anderen Stellenwert besitzen, sehe ich etwa daran,<br />
welchen Respekt mir etwa Handel, Banken und Versicherungen<br />
inzwischen entgegenbringen.“ Frauen wie Waltraud Braun<br />
denken und handeln als Unternehmerinnen. Deshalb suchen<br />
sie auch den Austausch, um über den Tellerrand zu schauen<br />
und den Betrieb voranzubringen. Ein gutes Forum, um sich mit<br />
anderen weiblichen Führungskräften zu treffen, ist der Verband<br />
Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH).<br />
I Betriebliche Probleme besprechen<br />
Mit einer Geschäftsstelle in Berlin vertreten bildet UFH die<br />
bundesweite Vertretung aller Frauen, die im Handwerk arbeiten<br />
– als selbstständige Meisterin oder als mitarbeitende<br />
Familienangehörige. Knapp 6.000 Unternehmerfrauen im<br />
Handwerk haben sich heute in 14 Landesverbänden und über<br />
150 regionalen Arbeitskreisen erfolgreich vernetzt. Waltraud<br />
Braun ist eine von ihnen, über die Handwerkskammer ist sie<br />
auf UFH aufmerksam geworden. „Hier kann ich in lockerer<br />
Atmosphäre branchenübergreifend Probleme und Herausforderungen<br />
besprechen. <strong>Das</strong> bringt richtig was für den eigenen<br />
Betrieb.“ Für Braun wie für Kollegin Sylvia Schwer aus Varlosen<br />
bei Göttingen ist dabei eines ganz wichtig. „Wir machen hier<br />
nicht Wischi-Waschi und Kaffeekränzchen.“ Im Gegenteil<br />
wollen die Frauen sich weiterbilden, ihren Horizont erweitern,<br />
besser werden bei ihrer Arbeit, die oft sehr verschiedene Bereiche<br />
von Kundenbetreuung über Buchhaltung, Organisation<br />
und Personalführung bis zum Marketing umfasst.<br />
I Kooperationen auf den Weg bringen<br />
Sylvia Schwer hat über ihr Engagement im Schulelternrat<br />
eine UFH-Kollegin kennengelernt und ist dann einfach mal<br />
mitgegangen zur Weihnachtsfeier und geblieben. „Meine
im weiblichen Netzwerk<br />
eine wichtige Aufgabe, führt aber gegenüber den eher männerltraud<br />
Braun berichten, warum sie im UFH-Netzwerk mitmachen.<br />
Text: Köstergarten, Fotos: UFH<br />
Freundinnen im privaten Bereich sind fast alle angestellt, mit<br />
denen kann ich nicht über Probleme im Betrieb sprechen. <strong>Das</strong><br />
ist bei UFH anders. „Da sind wir alle auf einer Schiene. Hier<br />
merkst Du sofort, dass andere die gleichen Probleme haben<br />
und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden kann. Etwa<br />
wenn es Stress mit einem Mitarbeiter gibt“, erklärt Schwer.<br />
Über den Austausch hinaus entstehen auch Kooperationen.<br />
„Bei Solaranlagen arbeiten wir jetzt mit dem Elektrobetrieb im<br />
UFH-Netzwerk zusammen“, berichtet Braun. Auch das Thema<br />
Unternehmensnachfolge sei wichtig, gerade für die jüngeren<br />
Frauen, die einen Betrieb übernehmen wollen. Konkurrenz<br />
spiele in diesem Netzwerk hingegen keine Rolle, auch wenn<br />
mehrere Betriebe aus einem Gewerk vertreten seien, sagt<br />
Schwer.<br />
I Mit Fortbildung horizont erweitern<br />
Austausch ist die eine wichtige Säule bei UFH, die andere<br />
ist Weiterbildung. Einmal im Monat treffen sich die Frauen<br />
in den regionalen Arbeitskreisen und zumeist laden sie sich<br />
externe Referenten zu interessanten Themen ein. Da geht es<br />
um Kundenbindung am Telefon, Steuertipps, Versicherungen<br />
oder Pressearbeit. Auch allgemein Informatives ist dabei, wie<br />
eine Führung im Bonner Posttower oder eine Besichtigung<br />
des früheren Regierungsbunkers im Ahrtal. Zusätzlich gibt es<br />
noch die Seminare und Veranstaltungen der Landesverbände<br />
und des Bundesverbandes. „Wer da nicht mitmacht bei den<br />
geringen Beiträgen, die noch unter denen von Sportvereinen<br />
liegen, der hat selbst schuld“, sagt Braun. Dennoch haben<br />
viele der regionalen Arbeitskreise gerade einmal 20 Mitglieder.<br />
Was sicher auch daran liegt, dass UFH neben den männerdominierten<br />
Innungen in der öffentlichen Wahrnehmung eher<br />
ein Nischendasein führt, obwohl immer mehr Frauen Führungspositionen<br />
im Handwerk übernehmen. „Wir freuen uns<br />
über jede Frau, die zu uns kommt“, sagt Schwer. „Ich kann nur<br />
alle Interessentinnen ermutigen, verbeizuschauen und sind<br />
ein Bild zu machen. Wer einmal kommt, der bleibt meistens,<br />
weil jede von uns ganz viel von den Erfahrungen der anderen<br />
und den Weiterbildungen profitieren kann.“<br />
Ansprechpartner und weitere Infos unter: @<br />
www.bv-ufh.de<br />
■ Waltraud Braun.<br />
<strong>Das</strong> Dach 31
Vorgestellt: <strong>DACH</strong>MARKETING<br />
32 <strong>Das</strong> Dach<br />
■ Nur einen Klick entfernt: @<br />
www.dachmarketing.de<br />
Mit wenigen Klicks zur<br />
Jean Pierre Beyer, Geschäftsführer der ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT, stellt das neue Online-Portal <strong>DACH</strong>MARKETING vor.<br />
Es bietet Betrieben bei geringem Zeitaufwand ein erfolgreiches Marketing aus einer Hand,<br />
von der Konzeption über die Produktion bis zur Verteilung.<br />
Was ist die Grundidee von <strong>DACH</strong>MARKETING?<br />
Wir ermöglichen Dachdeckern bei minimalem Zeitaufwand<br />
ein maximal effektives Marketing. Mit wenigen Klicks im Online-Portal<br />
<strong>DACH</strong>MARKETING können die Kunden von Top-<br />
Kreativen entwickelte passgenaue Werbemittel auswählen und<br />
bestellen – bei völliger Preistransparenz. Alle weiteren Schritte<br />
in Sachen Produktion und Ausführung übernehmen unsere<br />
Mitarbeiter. <strong>Das</strong> Online-Portal hat zunächst vier Produktbereiche:<br />
Großplakatwerbung, Postwurfsendung, Broschüren<br />
sowie Geschäftsausstattung mit Visitenkarten und Briefpapier.<br />
Wie funktioniert <strong>DACH</strong>MARKETING generell?<br />
Der Handwerksbetrieb registriert sich im Online-Portal unter<br />
Angabe der allgemeinen Kontaktdaten. Zudem hinterlegt er<br />
die Marketingdaten, wie Telefonnummer, E-Mail, Internetadresse<br />
oder Logo. Mit diesen Daten werden alle zur Auswahl<br />
stehenden Werbemittel automatisch personalisiert. Dann folgt<br />
die Auswahl der Werbemittel, die man einfach in den Warenkorb<br />
legen kann.<br />
Bei Plakatbuchung und der Postverteilung kann der Kunde<br />
zudem die Werbezeiträume, Stellflächen und das Verteilgebiet<br />
individuell wählen. Wer hierbei Hilfe benötigt, kann zunächst
passenden Werbung<br />
Text: Köstergarten, Fotos: Höpken, ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT<br />
in einem ersten Schritt die Maßnahme buchen. Wir setzen uns<br />
dann mit dem Kunden in Verbindung, um alle Details gemeinsam<br />
mit ihm festzulegen. Insgesamt ist der Ablauf denkbar<br />
einfach – wir haben viel Wert auf Übersichtlichkeit und gute<br />
Benutzerführung gelegt.<br />
■ Ist vom Erfolg<br />
des neuen Online-<br />
Portals zur<br />
Stärkung der lokalen<br />
Kommunikation<br />
unserer Betriebe<br />
überzeugt:<br />
Jean Pierre Beyer.<br />
Können Sie den Ablauf an einem Beispiel erläutern?<br />
Eine Kunde möchte ein Plakat in der Nähe einer in den<br />
80er Jahren gebauten Reihenhaussiedlung buchen, weil hier<br />
die ersten Dachsanierungen, -um und -ausbauten anstehen.<br />
Zusätzlich möchte er in der Siedlung Flyer verteilen lassen.<br />
Bei <strong>DACH</strong>MARKETING findet er die passende Kampagne. Er<br />
wählt die entsprechenden Werbemaßnahmen aus und kann<br />
die Detailplanung mit wenigen Klicks selbst vornehmen oder<br />
uns überlassen. Und der Clou bei der Plakatwerbung: <strong>Das</strong><br />
Dachmarketing Online-Werbetool bietet direkten Zugang zu<br />
über 180.000 Großplakat-Stellflächen, die einzeln ausgewählt<br />
und gebucht werden können. Jede Stellfläche ist mit einem<br />
Foto dokumentiert und die Position wird genau beschrieben.<br />
Zum Beispiel „gegenüber Tankstelle“ oder „Einfahrt Supermarktparkplatz“.<br />
Und über das Postverteilungs-Modul können<br />
online straßengenau Postwurfsendungen gebucht werden. In<br />
seinem Warenkorb sieht der Kunde die gebuchten Maßnahmen<br />
inklusive aller Kosten. Jetzt muss er die Bestellung nur<br />
noch abschicken. Unsere Mitarbeiter prüfen die Bestellung<br />
und nehmen bei offenen Fragen gegebenenfalls Kontakt auf.<br />
Was sind die Vorteile gegenüber klassischen Werbeagenturen?<br />
Zum einen gibt es einen klaren Kostenvorteil, da die Aufwendungen<br />
für das kreative Konzept und die Ausarbeitung<br />
wegfallen. Zudem braucht bei uns keiner die Katze im Sack<br />
zu kaufen. Die Motive für die Kampagnen sind bereits entwickelt<br />
und der Kunde kann direkt schauen, was zu seinem<br />
Betrieb passt. Und zum Dritten<br />
wissen wir als Tochterunternehmen<br />
der ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe, wie<br />
Dachdecker ticken. Gemeinsam<br />
mit Profis aus der Werbebranche<br />
entwickeln wir so Aufmerksamkeit<br />
erregende und<br />
zugleich passgenaue Werbung<br />
ohne Streuverluste, die ganz auf<br />
den Kontakt vom Endkunden<br />
zum Handwerker ausgerichtet<br />
ist. Dabei zielt die einzelne<br />
Kampagne humorvoll auf ein<br />
bestimmtes Thema rund um<br />
das Dach. Als Absender steht<br />
der einzelne Betrieb im Vordergrund.<br />
Welche Industriepartner sind mit im Boot?<br />
<strong>Das</strong> Konzept ist so überzeugend, dass auch einige Industriepartner<br />
mit an Bord kommen wollen. Als ersten Partner haben<br />
wir VELUX gewonnen. Die Kampagne „Neue Dachfenster“<br />
wurde gemeinsam entwickelt. Aber auch hier gilt – der Handwerker<br />
steht im Vordergrund. Industriepartner beteiligen sich<br />
in erster Linie thematisch.<br />
Welche Angebote gibt es zum Start?<br />
Wir starten mit der bereits erwähnten Kampagne „Neue Dachfenster“.<br />
Hier kann der Kunde zwischen Großplakat, Flyer<br />
für die Postverteilung und einer Info-Broschüre wählen. Für<br />
diese Werbemittel erstellen wir online die Druckdaten – alles<br />
personalisiert, mit den Kontaktdaten und dem Logo des<br />
Handwerkbetriebs.<br />
Was wird folgen – Ausblick?<br />
Zunächst einmal sind wir sehr gespannt, wie das Ganze von<br />
den Dachdeckern angenommen wird. Alle Betriebe, die bereits<br />
mit der ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT zusammenarbeiten, werden von<br />
uns mit den vorliegenden Marketingdaten inklusive Wort-<br />
und Bildmarke registriert und über jeweils neue Kampagnen<br />
informiert. Neue Kampagnen wollen wir gemeinsam mit weiteren<br />
Industriepartnern realisieren. Zudem möchten wir in<br />
das Online-Portal noch das Erstellen von Anzeigen inklusive<br />
der Schaltung in Lokal- und Wochenblättern integrieren. Ansonsten<br />
sind wir aber auch auf das Feedback unserer Kunden<br />
angewiesen. Kennen wir den Bedarf, finden wir auf jeden Fall<br />
eine Möglichkeit.<br />
<strong>Das</strong> Dach 33
Persönlich: Dachdecker und ihr Hobby<br />
■ Sehr mit sich zufrieden erreichte Jürgen Stifter mit einer Gruppe im April<br />
den Gipfel des Ararat in der Türkei. Dort entrollte er das Banner der<br />
Imagekampagne des Deutschen Handwerks.<br />
Eine kleine Gruppe aus sieben Personen, sechs Männer und<br />
eine Frau, bereitet sich auf das Abenteuer Ararat Osttürkei<br />
vor. Unter ihnen ist als einziger Handwerker Jürgen Stifter,<br />
Spengler und Dachdeckermeister aus Petersaurach. Sie wollen<br />
den mit 5.165 Metern höchsten Berg der Türkei erklimmen: den<br />
Ararat. Als Ausläufer des Kaukasus-Gebirges liegt der erloschene<br />
Vulkan an der Grenze zu Armenien und zum Iran. Um ihn ranken<br />
sich viele mythische Geschichten. In der Bibel spielt er eine<br />
große Rolle. So soll auf ihm nach der Sintflut die Arche Noah<br />
gestrandet sein. Am 11. April <strong>2012</strong> um 14.00 Uhr erreichten sie<br />
als erste Gruppe in diesem Jahr den Gipfel.<br />
I Kondition und ausdauer sind gefragt<br />
In den Wintermonaten zeigt der Vulkan sehr gerne seine Launen.<br />
Zu Eis und Schneefeldern können auch noch tückische<br />
Blizzards kommen, die den Bergsteigern kräftig zu schaffen<br />
machen können. Die Erfahrung musste auch eine französische<br />
Gruppe machen, die einen Tag vor den Franken wegen<br />
Erschöpfung und eines katastrophalen Wettereinbruchs kurz<br />
vor dem Gipfel aufgeben musste. Jürgen Stifter hatte sich sechs<br />
Monate vor dem geplanten Aufstieg intensiv mit mehr Sport<br />
und häufigen Skitouren in den Alpen vorbereitet.<br />
I Mit Skischuhen durch die<br />
Nürnberger Sicherheitsschleuse<br />
Mit 400 Kilogramm Gepäck traf man sich am Nürnberger Flughafen<br />
zum Flug nach Istanbul. Um Gewicht zu sparen, passierten<br />
die Bergsteiger die Sicherheitsschleuse mit ihren Skischuhen,<br />
was ihnen besonders in Istanbul beim Umsteigen zum<br />
Inlandsflug nach Van verwunderte Blicke von Urlaubsgästen<br />
und Einheimischen bescherte. Nach acht Tagen Eingewöhnen<br />
im Vanseegebiet und Skitouren auf Gipfeln zwischen 3.000<br />
und 3.500 Metern Höhe, ging es weiter in das Dorf Dogubeyzit<br />
am Fuße des Ararat, dem Beginn der Südroute.<br />
34 <strong>Das</strong> Dach<br />
Mit starkem<br />
I Übernachtung bei minus 20 Grad<br />
<strong>Das</strong> Basislager lag in 2.400 Meter Höhe und wurde auf Pferden<br />
und mit Hilfe von einheimischen Trägern erreicht. Am<br />
folgenden Tag ging es auf Tourenskiern weiter ins Hochlager<br />
auf 3.200 Meter Höhe. Die Gruppe übernachtete in ihren in<br />
den Schnee gegrabenen Zelten bei minus 20 Grad und einem<br />
Schneesturm, der 50 Zentimeter Neuschnee mit sich<br />
brachte. Nachts um drei brachen die Sieben auf und<br />
jetzt zahlte sich die gute Vorbereitung aus: Denn das<br />
Spuren ziehen im Neuschnee erwies sich als eine sehr<br />
mühsame und anstrengende Arbeit. Und als es dann<br />
mit den Skiern nicht mehr weiterging, wurde in Skischuhen<br />
weiter gestiegen über schweres Gelände und durch Neuschnee<br />
und Blankeis, dem Gipfel entgegen.<br />
I Immer das Ziel vor augen<br />
Nach kräftezehrenden neun Stunden Aufstieg bei einer Windstärke<br />
von zirka 40 km/h, 30 Grad unter Null und Schneefall,<br />
waren die Freude und<br />
das Glücksgefühl umso größer,<br />
als die Gruppe den Gipfel<br />
erreichte, auf dem Jürgen<br />
Stifter das Banner der Imagekampagne<br />
für das deutsche<br />
Handwerk entrollte. Jürgen<br />
Stifters, der seinen Betrieb<br />
1998 gründete und Kunde der<br />
Dachdecker-Einkauf Süd ist,<br />
hatte danach eine Botschaft<br />
für „alle Lehrlinge, Gesellen,<br />
■ Jürgen Stifter: „Immer das Ziel<br />
vor Augen haben.“<br />
tiven Spengler des neuen Studiengangs<br />
„Gebäudehülle“: <strong>Das</strong> Ziel, das<br />
man vor Augen hat, sollte mit allem<br />
Ehrgeiz, Mut und Schweiß verfolgt<br />
werden. Manchmal hängt eine dicke<br />
Wolkendecke davor, das heißt<br />
aber nicht, dass das Ziel unerreichbar<br />
oder hoffnungslos ist, nur, dass<br />
man nochmals alle Kräfte mobilisieren<br />
muss!“<br />
■ 5.165 m über dem Meeresspiegel:<br />
der Berg Ararat.<br />
angehenden Meister, Meister,<br />
studierenden Handwerker<br />
und insbesondere für die ak
Willen zu neuen höhen<br />
Text: und Fotos: Stifter<br />
<strong>Das</strong> Dach 35
Betrieb: Ausbildung VIII<br />
■ Erst mal Einblick in andere Berufe<br />
gehabt, um dann ins Dachdeckerhandwerk<br />
eingestiegen: Alex Leirer<br />
ist begeisterter "Dach-Mann".<br />
36 <strong>Das</strong> Dach<br />
Testurteil: gut<br />
Es gibt wirklich einfachere Wege zum Dachdeckerhandwerk zu kommen,<br />
als den Weg, den Alex Leirer gegangen ist. Zuerst der einfach Weg:<br />
Praktikum machen, begeistert sein, Ausbildung starten.<br />
Der 23-jährige Oberbayer Leirer hat<br />
einen ganz anderen Weg eingeschlagen,<br />
um ans Ziel zu kommen – erst<br />
mal andere Ausbildungen testen, um<br />
dann sicher zu sein: <strong>Das</strong> war’s nicht. Also<br />
hat er eine Lehre als Zimmerer begonnen<br />
– und abgebrochen. „Einfach zu viel<br />
Holz“, sagt er. Und meint damit: einfach<br />
zu einseitig. Nach einem Zwischenspiel<br />
(oder Kurztest) bei einem Handwerksbetrieb,<br />
der Fenster einbaut, war schnell<br />
klar: Durchblick ist gut, Abwechslung ist<br />
besser. Dann folgte der Anfang einer Ausbildung<br />
als Schlosser. Mit dem Ergebnis:<br />
Immer nur in der Werkstatt arbeiten, ist<br />
nicht Alex Leirers Ding. Wer Berggehen,<br />
Mountainbiken, Ski- und Snowboardfahren<br />
als Hobby hat, will auch einen Job, bei<br />
dem man den Horizont sieht.<br />
Und wie ist das so, sich mit drei „Testausbildungen“<br />
bei der Münchner Hörmann<br />
Fassadentechnik, einem Dachdecker-<br />
Innungsbetrieb, zu bewerben? „Wenn<br />
Du arbeiten willst und arbeiten kannst,<br />
bist Du hier richtig“, war der Satz, der<br />
in Kurzfassung lauten würde: Du hast<br />
den Job.<br />
Was haben seine Eltern dazu gesagt? Der<br />
Vater, selbst ein gestandener Handwerker,<br />
fand’s gut. Ein bisschen Angst wegen<br />
dem Arbeitsplatz ganz oben hatte die<br />
Mutter. Aber erstens war sie es schon immer<br />
gewohnt, dass dem Alex kein Baum<br />
hoch genug war. Und zweitens war der<br />
erste Anlauf schließlich das Zimmererhandwerk<br />
– also auch ein Arbeitsplatz<br />
meist über dem Fußboden. Und dass er
Text: und Fotos: Friedrich<br />
überhaupt mal vom Dach fallen könnte,<br />
befürchtet Dachdecker-Lehrling Leirer<br />
ohnehin nicht: Die BG BAU würde es<br />
freuen, was dann an Aufzählungen der<br />
erforderlichen und möglichen Sicherheitsmaßnahmen<br />
von ihm spontan<br />
kommt.<br />
Gibt es noch Überraschungen für einen<br />
heute 23-Jährigen im dritten Ausbildungsjahr<br />
als Dachdecker? Offenbar<br />
schon, denn beim Gespräch kommt ohne<br />
lange überlegen zu müssen das, was<br />
alle Hochglanz-Ausbildungsbroschüren<br />
nicht besser beschreiben könnten: Materialvielfalt,<br />
nicht nur Ziegel auflegen,<br />
gesamte Abdichtungstechnik bis hin zu<br />
Schwimmbecken, Outdoor-Arbeitsplatz<br />
und … und … und … Also genau all das,<br />
mit dem er bei unzähligen Jugendlichen<br />
in freiwilligen Einsätzen bei den Internationalen<br />
Handwerksmessen in München<br />
der letzten drei Jahre im Bereich der<br />
„Young Generation“ den Funken überspringen<br />
lässt. Übrigens auch bei weiblichen<br />
Interessenten für das Dachdeckerhandwerk.<br />
„Ein bisschen mehr gefordert<br />
sind die schon, aber machbar.“<br />
Genauso wie es für ihn machbar ist, alles<br />
Wissen für die in einem halben Jahr bevorstehende<br />
Gesellenprüfung zu pauken.<br />
Eine Zwischenprüfung ist für ihn ganz<br />
okay. „Mit der 3 in der Praxis und der 4<br />
in Theorie war klar, dass Lernen angesagt<br />
war“, so der potenzielle Dachdeckergeselle<br />
Leirer. Die Zwischenprüfung war für<br />
ihn kein Schuss vor den Bug, sondern ein<br />
Warnschuss mit Aufwach-Charakter. Und<br />
was Eltern ihren Kindern gebetsmühlenartig<br />
eine ganze Schulzeit<br />
lang versuchen<br />
klar zu machen, hat<br />
er praktisch erfahren:<br />
Lernen lohnt sich. Die<br />
besseren Noten nach<br />
der Zwischenprüfung<br />
waren eine echte Motivation<br />
für Alex Leirer,<br />
der als Standort<br />
für die Berufsschule<br />
und überbetriebliche<br />
Ausbildung Waldkirchen<br />
im tiefsten Bayerischen<br />
Wald absolut<br />
in Ordnung findet.<br />
„In München wärst Du<br />
nach dem Unterricht<br />
auf Achse, in Waldkirchen<br />
kannst Du lernen.“ Wieder so ein<br />
Satz, den man eher in einer Ausbildungsbroschüre<br />
als aus dem Mund eines Auszubildenden<br />
vermuten würde.<br />
Und wie geht es nach der Gesellenprüfung<br />
weiter? Meisterschule und eigener<br />
Betrieb? Alex Leirer will erst mal ein paar<br />
weitere Jahre Berufserfahrung sammeln.<br />
Am liebsten im Ausbildungsbetrieb. Und<br />
wenn irgendwann vielleicht doch mal<br />
ein eigener Dachdeckerbetrieb ins Auge<br />
gefasst wird, ist eines jetzt schon sicher:<br />
Am Schreibtisch wird er weitaus seltener<br />
anzutreffen sein als irgendwo draußen<br />
auf der Baustelle. Dazu hat er schon zu<br />
viele andere Berufe getestet. <strong>Das</strong> Testurteil<br />
„gut“ gab’s nur für einen.<br />
■ Am liebsten nach bestandener Gesellenprüfung<br />
noch einige Jahre beim Ausbildungsbetrieb<br />
Erfahrung sammeln.<br />
■ „Die Zwischenprüfung weckt auf”.<br />
<strong>Das</strong> Dach 37
Material+Technik::Innovation<br />
■ Dank größerer Scheibenfläche verbessert sich beim neuen VELUX Dachfenster der Lichteinfall<br />
und in der kalten Jahreszeit können mehr solare Wärmegewinne erzielt werden.<br />
■ Die neue, schmalere<br />
Griffleiste wurde vom<br />
Designer Jacob Jensen<br />
entworfen.<br />
38 <strong>Das</strong> Dach<br />
■ Den Speicher unterm Dach mit<br />
Dachfenstern in attraktiven Wohnraum<br />
verwandeln. Der Ingenieur<br />
Villum Kann-Rasmussen setzte diese<br />
geniale Idee in die Tat um. Mit der<br />
Entwicklung des VELUX Dachfensters<br />
brachte er Licht und Luft unter<br />
das Schrägdach.<br />
Schöne
aussichten mit VELUX<br />
Als der dänische Erfinder des Dachfensters, Villum Kann Rasmussen,<br />
1951 entscheidet, mit seiner Firma VELUX über die<br />
Landesgrenzen hinweg nach Deutschland zu expandieren,<br />
hat er Hamburg als Sitz für die deutsche Tochtergesellschaft vor<br />
Augen. Der junge Unternehmer kennt und mag die Hansestadt<br />
und auch die geografisch günstige Lage zu Dänemark spricht<br />
für diesen Standort. Erste Besuche in der Hansestadt folgen und<br />
am 15. Oktober 1952 wird die VELUX Deutschland GmbH mit<br />
Sitz in der Rutschbahn 11a im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel<br />
gegründet – damals noch unter dem Namen „VELUX GmbH<br />
Bauzubehör“.<br />
In den folgenden Jahren geht es Schlag auf Schlag: In Deutschland<br />
kommt das Schrägdachfenster genau zur richtigen Zeit,<br />
denn Wohnraum ist knapp und die Möglichkeit, durch den<br />
einfachen Einbau eines Fensters zusätzliche Wohnfläche unterm<br />
Dach zu schaffen, ist für viele Deutsche reizvoll. Der<br />
Aufschwung während der Wirtschaftswunderjahre tut ein<br />
Übriges und bereits zehn Jahre nach der Gründung sind eine<br />
halbe Million VELUX Fenster in die Dächer der Republik eingebaut.<br />
Die Millionenmarke wird drei Jahre später erreicht.<br />
Heute – 60 Jahre später – arbeiten mehr als 450 Menschen<br />
vom Vertriebsstandort Hamburg aus. Weitere 550 Mitarbeiter<br />
sind im VELUX Werk im thüringischen Sonneborn beschäftigt,<br />
wo das Unternehmen seit 1993 hochwertige Holz- und<br />
Kunststofffenster sowohl für den deutschen Markt als auch für<br />
den europaweiten Export produziert<br />
2013 1979<br />
<strong>Das</strong> gesamte VELUX-Sortiment umfasst mittlerweile etwa<br />
60.000 Artikel – von Dachfensterlösungen für geneigte und<br />
flache Dächer über Sonnenschutzprodukte, Rollläden und<br />
Solarkollektoren bis hin zu automatisierten Lösungen und<br />
intelligenten Sensorsystemen – und wird kontinuierlich fortentwickelt.<br />
Der Slogan „Bringt Licht ins Leben“ ist Programm!<br />
Anzeige<br />
Der Erfinder des Dachfensters feiert Geburtstag und führt in Deutschland eine neue Dachfenstergeneration ein.<br />
Zeit für neue<br />
Dachfenster –<br />
und mehr<br />
Tageslicht.<br />
Ständige Verbesserungen bei Funktionalität und Design sowie<br />
die Anpassung an die wandelnden Wohnbedürfnisse sind der<br />
Schlüssel zum Erfolg.<br />
Dies gilt auch für die<br />
Dachfenster der neuen<br />
Generation, die 2013<br />
in Deutschland eingeführt<br />
werden. Diese<br />
zeichnen sich vor allem<br />
durch mehr Tageslicht,<br />
mehr Komfort und weniger<br />
Energieverbrauch<br />
aus. Die Rahmenprofile<br />
des Fensterflügels sowie<br />
die Griffleiste und die<br />
Lüftungsklappe wurden<br />
schlanker konzipiert.<br />
Dadurch vergrößert<br />
sich die Scheibenfläche<br />
um bis zu zehn Prozent,<br />
sodass mehr Tageslicht<br />
■ Die VELUX ThermoTechnologyTM:<br />
Zusätzliche Dämmelemente aus expandiertem<br />
Polysterol im Fensterflügel- und Blendrahmen<br />
sowie die Verwendung von wärmebehandeltem<br />
Holz optimieren die Wärmedämmung.<br />
einfallen kann und die solaren Wärmegewinne entsprechend<br />
steigen. Zugleich konnte die Wärmedämmung trotz der<br />
schmaleren Rahmen durch die ThermoTechnologyTM weiter<br />
verbessert werden. Die Schwing- und Klapp-Schwing-Fenster<br />
in Kunststoff sind erstmals auch mit der Schallschutzklasse 4<br />
erhältlich und die Scheiben des Typs ENERGY-STAR sind jetzt<br />
gleichzeitig mit dem natürlichen Reinigungs- und Anti-Tau-<br />
Effekt ausgestattet. Zudem erhalten Käufer von automatisierten<br />
Dachfenstern der neuen Generation künftig serienmäßig<br />
das VELUX INTEGRA Control Pad. Die intuitiv bedienbare<br />
Funksteuerung ist in ihrer Anwendung so selbsterklärend wie<br />
ein Smartphone oder Tablet PC und punktet durch die vom<br />
Internet unabhängige Steuerung sowie einen geschlossenen<br />
Funkbereich und voreingestellte Programme.<br />
■ Nicht nur das Dachfenster entwickelte sich im Laufe der Geschichte<br />
stetig weiter, auch die Werbung variierte über die Jahrzehnte hinweg.<br />
Nach inzwischen 60 Jahren VELUX in Deutschland gehören<br />
Dachfenster in vielen Häusern zum Standard und attraktiver,<br />
lichtdurchfluteter Wohnraum unter dem Dach ist für viele<br />
Menschen selbstverständlich. Doch ohne die Erfindung des<br />
Dachfensters wäre eine solche „Revolution“ des Lebens unter<br />
dem Dach nicht denkbar gewesen.<br />
<strong>Das</strong> Dach 39
Material+Technik: Holz konstruktiv<br />
Brettschichtholz-Elemente - e<br />
Die Zimmerei Klaus Landthaler in Wetter<br />
an der Ruhr ist ein auf klassische<br />
Zimmererarbeiten, Altbausanierung<br />
sowie energetische Sanierung ausgerichteter<br />
Betrieb und kann Referenzobjekte bis<br />
hin zu Holzrahmenhäusern nachweisen.<br />
Beim Auftrag für ein Einfamilienhaus mit<br />
120 m² Wohnfläche aus dem engsten Familienkreis<br />
war es natürlich Ehrensache,<br />
dass man sich für ein Holzhaus entschied.<br />
Trotz der Erfahrungen mit Holzrahmenbauten<br />
entschied man sich für die Variante<br />
Holzmassivbau aus Brettschichtholz (BSH)-<br />
Elementen mit konventionellem, sichtbar<br />
bleibenden Dachstuhl mit Aufsparrendämmung<br />
sowie verputztem Holzfaser-WDVS<br />
für die Außenwände.<br />
■ Arbeiten zum Baubeginn.<br />
I Brettschichtholz-Elemente<br />
Die Herstellung von BSH-Elementen entspricht<br />
abgesehen von der Profilierung<br />
der Schmalseiten der von Brettschichtholz<br />
(BSH) gemäß DIN 1052. Jedoch sind<br />
BSH-Elemente für den flächigen Einsatz<br />
als tragende Wand-, Decken- und Dachkonstruktion,<br />
in der Geschossdecke auch<br />
für den Holz-Beton-Verbund vorgesehen.<br />
BSH-Elemente sind in Längen bis ca. 24 m<br />
verfügbar. Die möglichen Elementbreiten<br />
sind von der Elementdicke abhängig, die<br />
auch Einfluss auf die mögliche Profilierung<br />
mit Nuten, Federn und Falzen hat.<br />
40 <strong>Das</strong> Dach<br />
Beispiel Herstellerangaben:<br />
• Elementdicke 60 mm und 80 mm bis<br />
zu einer Elementbreite/Berechnungs-<br />
maß von 320 mm<br />
• Elemente mit einer Dicke von 100 mm<br />
bis 260 mm bis zu einer Elementbreite/<br />
Berechnungsmaß von 960 mm<br />
Für das Einfamilienhaus in Wetter verwendete<br />
die Zimmerei Klaus Landthaler<br />
100 mm dicke Elemente, in den Wänden<br />
40 cm und in der Geschossdecke 60 cm<br />
breit, montagefertig abgelängt, mit Doppelnut<br />
und Doppelfeder, versehen mit<br />
Fräsungen für die Installationsebene.<br />
I Einsatz der BSh-Elemente<br />
Der Baugrund für das Einfamilienhaus<br />
schließt direkt an das Betriebsgelände<br />
der Zimmerei an. Aus diesem Grund verzichtete<br />
man auf die Möglichkeit der Vorfertigung<br />
großer Wandsektionen in der<br />
Halle. Aufgrund der Nähe zum Betrieb<br />
hätte das keine Zeitersparnis gebracht,<br />
sondern den Zeitaufwand nur räumlich<br />
verlagert. Den vom Holzbau immer erwarteten<br />
schnellen Baufortschritt erzielte<br />
man durch die Lieferung werksseitig<br />
exakt abgelängter BSH-Elemente. Die<br />
Wettersituation hatte man aufgrund der<br />
unmittelbaren Nähe zum Betrieb immer<br />
unter Kontrolle.<br />
■ BSH-Wandelemente bereit zur Montage<br />
des Kniestocks.<br />
I anforderungen und Vorteile<br />
Die Montage von BSH-Elementen erfolgt<br />
entsprechend den normalen Regeln des<br />
Holzbaus.<br />
Verbindungsmittel: Holzbautypische<br />
Verbindungsmittel wie selbstbohrende<br />
Holzschrauben, Lochbleche, Winkel oder<br />
Passverbinder (NHT-Verbinder) kommen<br />
zum Einsatz. Mit diesen Mitteln lassen<br />
sich die Elemente auch schubfest miteinander<br />
verbinden.<br />
Feuchtigkeit: Nicht zu unterschätzen<br />
ist das Quellungspotential der selbstverständlich<br />
trockenen BSH-Elemente.<br />
Starker Wassereintrag kann die Holzfeuchte<br />
eines trockenen Elements weit<br />
über die vorgesehene Einsatzfeuchte anheben.<br />
Die Ausdehnung quer zum Faserverlauf<br />
des Holzes beträgt ca. 0,24 %<br />
pro 1 % Feuchtigkeitszunahme und erzeugt<br />
bezogen auf eine Wandlänge von<br />
mehreren Metern erhebliche Druckkräfte,<br />
die Zwängungen in anschließenden<br />
Bauteilen erzeugen können. Es ist deshalb<br />
ratsam und lohnend die Elemente<br />
mit Abdeckplanen vor Durchfeuchtung<br />
zu schützen, insbesondere bei längerer<br />
Unterbrechung der Bautätigkeit. <strong>Das</strong> beherrschbare<br />
Feuchtigkeitsrisiko während<br />
der Bauphase entsteht durch die natürlichen<br />
Holzeigenschaften. Diese Eigenschaft<br />
stellt sich für die Bewohner später<br />
als Vorteil heraus, wenn das Holz Feuchtigkeit<br />
aufnimmt, wieder abgibt und so<br />
das Raumklima natürlich, selbstregelnd<br />
steuert.<br />
Dichtheit der Konstruktion: <strong>Das</strong> BSH-<br />
Element selbst ist luftdicht und wirkt<br />
dampfbremsend. Die eingefrästen Nut-<br />
und Federverbindungen stellen an den<br />
Elementstößen jedoch keine Luftdichtheit<br />
her. Die Elementstöße müssen daher<br />
abgedichtet werden. Nur eine dichte<br />
Konstruktion kann durch natürliche<br />
Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe ein<br />
angenehmes Raumklima erzeugen.
ine weitere Variante des holzmassivbaus<br />
Text: und Fotos: Oelmann<br />
Brandschutz: Mit Doppelnut und Doppelfeder<br />
ausgestatteten BSH-Elementen<br />
lässt sich bei entsprechendem Querschnitt<br />
(sog. warme Bemessung) ohne<br />
zusätzliche Beplankung gemäß den Anforderungen<br />
der DIN 4102-4 in Decken<br />
und Dächern die Feuerwiderstandsklasse<br />
F 60-B erreichen. Im hier vorgestellten<br />
Einfamilienhaus wurden Wände und Decken<br />
mit auf Leisten montierten Gipsbauplatten<br />
verkleidet. Neben dem zusätzlichen<br />
Brandschutz und Schallschutz<br />
bietet der Trockenausbau eine bequeme<br />
Ebene für die Elektroinstallation.<br />
■ Trockenausbau auf Holzleisten montiert.<br />
Wärmeschutz: Bereits die tragende Konstruktion<br />
aus BSH-Elementen leistet einen<br />
hervorragenden Beitrag zum Wärmeschutz.<br />
Die geringe Wärmeleitfähigkeit<br />
des Holzes wirkt in der kalten Jahreszeit<br />
Wärme dämmend. Im Sommer sorgt<br />
die hohe spezifische Wärmespeicherkapazität<br />
des Holzes für Hitzeschutz und<br />
dämpft Temperaturspitzen (Amplitudendämpfung).<br />
Die Holzfaserdämmplatten<br />
auf Sparren und Außenwänden verfügen<br />
über höhere Dämmwerte als Vollholz<br />
und stellen die Übereinstimmung der<br />
Konstruktion mit den Anforderungen<br />
der EnEV sicher.<br />
I Dachkonstruktion<br />
<strong>Das</strong> Dach des Einfamilienhauses ist eine<br />
konventionelle Konstruktion mit Fuß-,<br />
Mittel- und Firstpfette sowie innen z.T.<br />
sichtbar bleibenden Sparren, einer Schalung<br />
aus Fasebrettern auf den Sparren,<br />
darüber und darüber Holzfaserdämmplatten<br />
als Aufsparren/Dach-Dämmung.<br />
Die getrockneten Balkenträger bestehen<br />
entweder aus KVH oder Brettschichtholz.<br />
Die Aufsparrendämmung besteht aus<br />
einer 14 cm dicken, geradkantigen<br />
Holzfaserdämmung, diffusionsoffener<br />
Unterdeckbahn und darüber als zweite<br />
wasserführende Ebene verlegten 6 cm<br />
dicken Holzfaserdämmplatten mit Nut<br />
und Feder. Die Befestigung der Aufsparrendämmung<br />
und der Lastabtrag der Eindeckung<br />
erfolgt über zugelassene Spezialschrauben,<br />
mit denen die Konterlatten<br />
auf den Sparren befestigt werden. Da der<br />
Dachüberstand nicht gedämmt wird,<br />
liegt die 14 cm dicke Hozfaserdämmung<br />
in einer Sparrenaufdopplung.<br />
■ 14 cm plus 6 cm Holzfaserplattendämmung<br />
auf den Sparren.<br />
I Fassade<br />
<strong>Das</strong> Einfamilienhaus in Wetter ist in allen<br />
tragenden Teilen eine reine Holzkonstruktion.<br />
Die Dämmung der Fassade<br />
besteht aus Holzfaserplatten, die<br />
anschließend verputzt werden. Die tragende<br />
Holzkonstruktion wird danach<br />
nur noch im Dachüberstand – geschwun-<br />
�<br />
Lieferumfang<br />
BSH-Elemente: ca. 32 m³,<br />
Hersteller Hüttemann, exakt abgelängt,<br />
Steico-Therm: 140 mm, 130 m²,<br />
Aufsparrendämmung:<br />
Steico Spezial-Dry: 60 mm, 116 m²,<br />
mit N & F, Aufsparrendämmung<br />
STC Steico-Multi UDB: 225 m²<br />
Unterspannbahn:<br />
Brettschichtholz: ca. 2 m²<br />
KVH: ca. 15 m³,<br />
Hersteller Junginger Naturholzwerk<br />
Weitere Holzprodukte:<br />
Rauspund, Fasebretter, Dachlatten<br />
Velux: 3 Dachfenster mit Eindeckrahmen<br />
und Dämmanschlüssen<br />
Solarthermie: Braas Solar Thermokollektor<br />
TK4 Indach<br />
Dacheindeckung: Braas Rubin,<br />
TSCG Seidenmatt tiefschwarz glasiert<br />
gen ausgearbeitete Pfetten- und Sparrenköpfe<br />
sowie Dachschalung<br />
– sichtbar sein. Ein<br />
Holzhaus muss nicht<br />
zwangsweise immer und<br />
überall Holz zeigen.<br />
I Einfacher holzbau<br />
Bei dem geschilderten<br />
Bauvorhaben stand<br />
die Zimmerei Klaus<br />
Landthaler vor der Herausforderung<br />
ein Wohnhaus<br />
zusätzlich und außerhalb<br />
des regulären<br />
Betriebes der Firma zu errichten. Schwierige<br />
Terminierung und häufige Unterbrechungen<br />
mit nachfolgender Wiederaufnahme<br />
der Bautätigkeit waren zu<br />
erwarten. Die Wahl von BSH-Elementen<br />
als robustes und relativ einfach beherrschbares<br />
Bausystem war unter den<br />
gegebenen Voraussetzungen richtig. Der<br />
Holzstandort DEG-Wuppertal leistete<br />
seinen Beitrag mit seiner Lieferfähigkeit<br />
eines breiten Holzsortiments ab Lager.<br />
<strong>Das</strong> Dach 41
Service<br />
Neue VOB aufgelegt<br />
Zahlungsverzug verbessert<br />
Der Deutsche Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen<br />
hat alle Teile der VOB unter der Bezeichnung VOB <strong>2012</strong> aktualisiert.<br />
Wesentlich sind dabei die Änderungen im Teil B bei der<br />
Fälligkeits- und Verzugsregelung des § 16 VOB/B, mit denen die<br />
Vorgaben der EU-Zahlungsverzugsrichtlinie umgesetzt werden.<br />
I Fälligkeit von abschlagszahlungen<br />
Zunächst sind die Werktage in der VOB/B-Sprache nun auf Kalendertage<br />
umgestellt worden. Zum Beispiel sind aus den ehemals<br />
18 Werktagen Abschlagszahlungsfrist nun 21 Kalendertage<br />
geworden.<br />
I Fälligkeit von Schlusszahlungen<br />
Die Schlussrechnung ist nun grundsätzlich schon nach 30 Tagen<br />
fällig, nicht wie früher erst nach zwei Monaten. Allerdings kann<br />
in den Vergabeunterlagen vorgesehen werden, dass die doppelt<br />
so lange 60-Tagesfrist aufgrund besonderer Umstände gilt (und<br />
damit praktisch die frühere Regelung nun standardmäßig in den<br />
Vergabeunterlagen umgesetzt wird – das bleibt in der Vergabepraxis<br />
abzuwarten).<br />
I Verzugsbeginn<br />
Nach der bisherigen Fassung von § 16 Abs. 5 Nr. 3 VOB/B kommt<br />
der Auftraggeber nur dann in Verzug, wenn ihm der Auftragnehmer<br />
eine angemessene Nachfrist setzt. Dieser Verzugseintritt<br />
durch Nachfristsetzung wird in der neuen Fassung der VOB/B<br />
durch einen automatischen Verzugseintritt analog § 286 Abs. 3<br />
BGB ergänzt. Danach kommt der Auftraggeber spätestens 30<br />
Tage nach Zugang der Rechnung in Verzug, ohne dass es einer<br />
Mahnung und Nachfristsetzung bedarf. Allerdings kann auch<br />
hier in den Vergabeunterlagen eine 60-Tagesfrist vereinbart werden.<br />
Diese Verlängerungsmöglichkeit gilt nur bei Schluss-, nicht<br />
aber bei Abschlagszahlungen.<br />
42 <strong>Das</strong> Dach<br />
Weniger arbeitsunfälle<br />
Durchstürze und abstürze<br />
Die Zahl der Arbeitsunfälle sinkt: Im Jahr 2011 gab es auf<br />
deutschen Baustellen 116.689 Arbeitsunfälle, über 1.000<br />
weniger als im Vorjahr und fast 65.000 (36 %) weniger als<br />
vor zehn Jahren. „Der<br />
Abwärtstrend bringt<br />
ein wachsendes Bewusstsein<br />
vieler Unternehmen<br />
für die Belange<br />
der Arbeitssicherheit<br />
sowie unsere aktive Beratungstätigkeit<br />
in den<br />
Betrieben zum Ausdruck“,<br />
erklärte Jutta<br />
Vestring, Mitglied der<br />
Geschäftsführung der<br />
Berufsgenossenschaft<br />
der Bauwirtschaft (BG<br />
Bau).<br />
I Unfallschwerpunkt Durchstürze und abstürze<br />
Die Auswertung des Unfallgeschehens zeigt, dass Beschäftigte<br />
insbesondere durch Abstürze von hochgelegenen Arbeitsplätzen<br />
gefährdet sind. Unfallschwerpunkte sind Durchstürze<br />
durch nicht durchtrittsichere Lichtkuppeln und Wellplatten<br />
sowie Abstürze von Dächern oder Gerüsten. Hervorzuheben<br />
ist, dass immer mehr Unternehmen gemeinsam mit der BG<br />
Bau oder in eigener Initiative Sicherheitstage und Aktionen<br />
zum Arbeitsschutz durchführen.<br />
Gehalt<br />
Minijobber<br />
bekommen mehr<br />
Die Bundesregierung plant die Entgeltgrenze<br />
bei geringfügiger Beschäftigung<br />
ab 2013 von bisher 400 auf<br />
450 Euro anzuheben. Entsprechend<br />
soll die Grenze für das monatliche<br />
Gleitzonengeld um 50 Euro<br />
auf 850 Euro erhöht werden.<br />
Geringfügig entlohnte<br />
Arbeitnehmer sollen grundsätzlich<br />
der Rentenversicherungspflicht unterliegen. <strong>Das</strong> bedeutet,<br />
dass sie die Differenz vom Arbeitgeber-Pauschalbetrag<br />
(15 %) zum regulären Beitragssatz (19,5 %) entrichten müssen<br />
und damit u.a. Anspruch auf Erwerbsminderungsrente<br />
erwerben können.
Klimagerechter Verkehr<br />
Null-Steuer für Elektromobil<br />
Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass reine Elektrofahrzeuge<br />
wie Personenkraftwagen, Leichtfahrzeuge, Nutzfahrzeuge<br />
und Krafträder für 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden sollen.<br />
Dies soll für alle vom 18.05.2011 bis zum 31.12.2015 zugelassenen<br />
Fahrzeuge gelten. Danach zugelassene Fahrzeuge sollen wieder, wie<br />
bisher, für 5 Jahre steuerfrei fahren können.<br />
Solaranlagen<br />
Mit der Sonne Steuern sparen<br />
Hausbesitzer können ihre Solaranlage auf dem Dach jetzt einfacher<br />
steuerlich abschreiben. Die starre Grenze für den Eigenverbrauch ist<br />
aufgehoben. Die OFD hat eine Verfügung herausgegeben, nach der es<br />
unschädlich ist, wenn der auf dem eigenen Dach produzierte Strom zu<br />
mehr als zehn Prozent privat genutzt wird (Az.: S 2183b - 42 - St 226).<br />
"Eine erhebliche Hürde bei der steuerlichen Förderung von Photovoltaik<br />
ist damit beseitigt", sagt Markus Deutsch, Anwalt beim Deutschen<br />
Steuerberaterverband (DStV). Im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> installierten<br />
Investoren nach Angaben der Bundesnetzagentur Photovoltaikanlagen<br />
mit einer Gesamtleistung<br />
von<br />
rund 4300 Megawatt<br />
auf Dächer<br />
und Felder und<br />
damit anderthalbmal<br />
mehr als<br />
im Vorjahreszeitraum.<br />
Steuerlich<br />
relevant ist die<br />
Investition, weil<br />
Privatleute unversehens<br />
zu Unternehmern<br />
werden, wenn sie im Eigenheim Solarstrom herstellen.<br />
In dem Moment aber, in dem die Privatleute den Strom ins öffentliche<br />
Netz leiten, gelten sie als gewerbliche Stromproduzenten. Und das hat<br />
einen entscheidenden Vorteil: Unternehmen können ihre Anschaffungskosten<br />
von der Steuer abschreiben. Inhaber von Solarzellen können<br />
deshalb schon vor dem Kauf der Technik bis zu 40 Prozent steuermindernd<br />
abziehen, wenn die Investition im Laufe der folgenden drei<br />
Jahre erfolgt. Zusätzlich gibt es eine Sonderabschreibung von bis zu<br />
20 Prozent, die auf vier Jahre verteilt werden kann. Für Hausbesitzer<br />
hat die OFD die starre Grenze nun wieder aufgehoben. Sie hat verfügt,<br />
dass der Investitionsabzugsbetrag auch geltend gemacht werden kann,<br />
wenn der produzierte Strom zu einem größeren Anteil als zehn Prozent<br />
in den eigenen Haushalt fließt. Versteuert wird nicht die Anlage selbst,<br />
sondern der von ihr produzierte Strom – und da sei es ganz egal, wer<br />
ihn später konkret nutzt.<br />
Entlastung für Kleinstbetriebe<br />
Gesetzgeber lockert<br />
Bilanzpflicht<br />
Bislang müssen auch noch so kleine Kapitalgesellschaften<br />
ihre Jahresbilanzen vor aller Öffentlichkeit ausbreiten.<br />
Ein neues Gesetz macht damit Schluss. Nach<br />
Personengesellschaften und Einzelkaufleuten werden<br />
auch kleine Kapitalgesellschaften bei der Bilanzierung<br />
entlastet. Der Bundestag verabschiedete jetzt ein Gesetz,<br />
wonach Kleinstbetriebe ihre Jahresabschlüsse künftig<br />
nicht mehr veröffentlichen müssen, sondern sie einfach<br />
bei der zuständigen Behörde hinterlegen können. Darüber<br />
hinaus dürfen sie bei der Aufstellung ihrer Bilanz<br />
auf einen Anhang verzichten. Als Kleinstbetriebe gelten<br />
Kapitalgesellschaften mit höchstens zehn Beschäftigten<br />
sowie einem Jahresumsatz von weniger als 700.000<br />
Euro oder einer Bilanzsumme von unter 350.000 Euro.<br />
Vor drei Jahren waren bereits Personengesellschaften<br />
und Kaufleute, die sich in ähnlichen Größenordnungen<br />
bewegen, von Bilanzierungs- und Buchführungspflichten<br />
befreit worden. Der deutsche Gesetzgeber setzt damit<br />
eine entsprechende EU-Richtlinie um.<br />
Der Buchtipp<br />
VOB/B kompakt.<br />
150 Antworten auf Fragen der VOB <strong>2012</strong>.<br />
Zu typischen Streitfällen und Situatio- Situationen<br />
aus der täglichen Praxis liefert das<br />
Buch Argumente und Informationen,<br />
um strittige Fragen direkt vor Ort auf der<br />
Baustelle zu klären. Der Ratgeber ist im handlichen<br />
A6-Format immer griffbereit. Katoniert, 261 Seiten mit<br />
16 Musterschreiben und 3 Tabellen, 39,- Euro, Verlag<br />
Müller, Köln, E-Mail: rmh@rudolf-mueller.de<br />
<strong>Das</strong> Dach 43
Gewinnspiel I Humor I Impressum<br />
Und der Kaffee wartet schon!<br />
Gewinnen Sie mit <strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> eine original<br />
Nespresso ® Kaffee-System Maschine!<br />
<strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> durchblättern, Bilder suchen,<br />
Seitenzahlen addieren, Gewinnzahl an<br />
<strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> schicken – und Glück haben!<br />
Herzlichen Glückwunsch Frau Henke!<br />
Der Gewinn geht in diesem Monat nach<br />
Gifhorn zum Dachdeckerbetrieb Gerd<br />
Henke. Dort kann man sich über die<br />
nagelneue Nespresso Kaffee-System Maschine<br />
freuen. Diese wird demnächst von<br />
einem Mitarbeiter der Dachdecker Einkauf<br />
Ost <strong>eG</strong>, Braunschweig, überreicht.<br />
Betreut wird der Betrieb Henke seit eh<br />
und je von der Niederlassung Wesendorf.<br />
Die nächste Nespresso-Anlage wartet bereits<br />
auf einen Besitzer. <strong>Das</strong> können Sie<br />
sein! Nennen Sie uns die Superzahl bis<br />
zum 23. Februar 2013.<br />
Impressum<br />
<strong>Das</strong> <strong>DACH</strong> 10. Jahrgang<br />
Erscheint quartalsweise<br />
Herausgeber (Leserbriefadresse):<br />
ZE<strong>DACH</strong> <strong>eG</strong><br />
Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks<br />
c/o ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />
Tel. 0431 54027-73, Fax 0431 54027-79<br />
info@zedach-concept.de, www.zedach.com<br />
Konzeption und Inhalt:<br />
ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />
Jean Pierre Beyer,<br />
jean-pierre.beyer@zedach-concept.de<br />
Henning Höpken,<br />
henning.hoepken@zedach-concept.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Andreas Hauf, Stefan Klusmann,<br />
Jürgen Matuschke, Volkmar Sangl,<br />
Bernhard Scheithauer, Raimund Schrader,<br />
Frank Skitschak, Olga Tröster<br />
Redaktion:<br />
Henning Höpken<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Harald Friedrich, Knut Köstergarten,<br />
Margot Müller, Herbert Oelmann, Henry Rasch<br />
Grafik und Layout:<br />
Frank Petersen, Michael Kunsch,<br />
Mareike Winkelmann<br />
Lektorat:<br />
Renate Redmann<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />
Anzeigenschluss:<br />
Vier Wochen vor Erscheinen<br />
Bildbearbeitung:<br />
L+S digital, Kiel<br />
Druck:<br />
dfn! Kiel<br />
Abonnementsbedingungen:<br />
Einzelheftpreis 3,- Euro.<br />
Der Bezugspreis für Mitglieder der ZE<strong>DACH</strong>-Gruppe<br />
ist in der Mitgliedschaft enthalten.<br />
44 <strong>Das</strong> Dach<br />
Schicken Sie das Lösungswort an:<br />
ZE<strong>DACH</strong> CONCEPT GmbH<br />
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />
Fax: 0431 54027-79<br />
Einsendeschluss ist der 23.02.2013.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die Lösungszahl aus dem Rätsel der<br />
vorhergehenden Ausgabe: 139<br />
hier die Summe der 6 Seitenzahlen eintragen, auf<br />
denen sich die oben gezeigten Bilder befinden:<br />
■ Der Aachener Granusturm.<br />
Na sowas...
* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.<br />
Einführung Frühjahr 2013<br />
Die neue<br />
Generation<br />
Mehr Tageslicht. Mehr Komfort.<br />
Weniger Energieverbrauch.<br />
Bis zu<br />
10 % *<br />
mehr<br />
Glasfl äche<br />
velux.de/neue-generation<br />
<strong>Das</strong> Dach 45
Persönlich: Nachgefragt<br />
Herr Weiss, Deutscher Meister sein bedeutet für Sie?<br />
Etwas besonderes erreicht zu haben.<br />
Warum wurden Sie Dachdecker?<br />
Mein guter Kumpel und jetziger Chef Daniel Weinand hat mich<br />
vom Dachdeckerberuf überzeugt.<br />
<strong>Das</strong> Besondere an ihrem Beruf?<br />
Die ganzen verschiedenen Aufgabenbereich und Arbeiten.<br />
Es ist nie langweilig!<br />
Social Media, Facebook etc. sind die Zukunft?<br />
Zumindest ein Teil der Zukunft, da es kaum Menschen gibt, die ich<br />
kenne, die so was nicht haben.<br />
Dachdeckerfachschule Mayen ist?<br />
Top – sehr gut!<br />
Dachdeckerausbildung – muss sich was ändern?<br />
Meine Ausbildung war spitze. Aber ich höre auch Lehrlinge,<br />
die unzufrieden sind.<br />
46 <strong>Das</strong> Dach<br />
christopher Weiss<br />
Ein persönlicher Fragebogen an Christopher Weiss aus<br />
Kaiseresch, frisch gekürter Bundessieger und damit<br />
deutscher Meister im Dachdecken. Als Landessieger in<br />
Rheinland-Pfalz und ausgebildet von der Johannes Meiner<br />
GmbH, erreichte er beim diesjährigen Bundesentscheid in<br />
der Dachdeckerfachschule Mayen die besten Ergebnisse.<br />
Christopher Weiss wird Deutschland bei der IFD Weltmeisterschaft<br />
2014 in Bukarest/Rumänien vertreten.<br />
Ihr Rat an einen Berufseinsteiger?<br />
Schwindelfrei sein. Praktikum machen.<br />
Worauf sind Sie besonders stolz?<br />
Meinen Vorsatz, Bundessieger zu werden, erreicht zu haben.<br />
Der beste Ratschlag, den Sie bisher bekommen haben?<br />
Es gibt für alles eine Lösung.<br />
Was mögen Sie an sich am liebsten?<br />
Hm, na ja, ich bin ehrgeizig und aufrichtig.<br />
Ihre Lieblingswebsite?<br />
www.weinand-pauken.de natürlich. (Ausbildungsbetrieb)<br />
Ihre Lieblingsspeise?<br />
Pizza und Nudeln – und du bleibst obenauf.
<strong>Das</strong> Dach 47
DIE ZUKUNFT HEISST PROTEGON.<br />
Protegon, das ist die neue Qualität der Aktiv<br />
Dach-Steine, die sich durch intelligente Funktio<br />
nen auszeichnen. Durch Infrarot re� ektierende<br />
Pigmente sind sie in der Lage, bis zu 300 %<br />
mehr Wärmestrahlen zu re� ektieren als herkömmliche Dach-<br />
Steine und Dach-Ziegel. So sorgen sie aktiv dafür, dass sich<br />
Part of the MONIER GROUP<br />
das Dach im Sommer weniger aufheizt. Zudem sind Protegon<br />
Dach-Steine fester, als es die DINplus vorschreibt, verfügen<br />
über eine Schmutz abweisende Ober� äche und eine deutlich<br />
glattere Schnittkante. Die innovative Protegon-Qualität gibt es<br />
jetzt exklusiv für Frankfurter Pfanne und Tegalit.<br />
Weitere Infos: www.braas.de