Luigi Prezioso - Christchindli-Määrt 2012
Luigi Prezioso - Christchindli-Määrt 2012
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Die Männedörfler Zeit<br />
Zur Winterthurer Truppe kam er<br />
schliesslich, weil ihn Markus Heller,<br />
Mitbegründer der Karl’s kühne Gassenschau<br />
«irgendwie kannte». Er war auf<br />
der Suche nach einem Schauspieler für<br />
die damalige Produktion «Steinbruch».<br />
Da <strong>Luigi</strong> <strong>Prezioso</strong>s Kinder noch sehr<br />
klein waren, sagte er jedoch ab. Stattdessen<br />
absolvierte er eine Weiterbildung<br />
an der Handelsschule und verwaltete<br />
in Männedorf zusammen mit seiner<br />
Frau das Juka in der Villa Liebegg.<br />
14 Jahre lang lebte die Familie im Pächterhaus<br />
neben der heutigen Kulturschüür.<br />
Tagsüber war <strong>Luigi</strong> <strong>Prezioso</strong> Familienvater,<br />
abends war er Schauspieler.<br />
Als KKG mit den Proben für das<br />
Stück «Stau» begann, war endlich auch<br />
der Männedörfler dabei. Seither tritt er<br />
jeden März die erste Probe im Jahr an,<br />
spielt im Juni die Premiere, und dann<br />
fünf Tage die Woche bis in den Oktober<br />
hinein.<br />
Während der Probenphase gebe es kein<br />
Privatleben, sagt er. Um 14 Uhr beginnen<br />
jeweils die Proben, die bis 21 Uhr<br />
dauern. Wenn dann noch die Lichttech-<br />
Während der Proben gibt es kein Privatleben.<br />
Proben bis in die Nacht hinein: Artist und<br />
Wohnwagen.<br />
nik dazukommt, die man nur im Dunkeln<br />
in die Proben einbeziehen kann,<br />
arbeitet die Truppe bis in die Nacht hinein.<br />
«Es ist die intensivste und spannendste<br />
Zeit des Jahres», sagt <strong>Luigi</strong><br />
<strong>Prezioso</strong>. Im Winter widmet er sich eigenen<br />
Projekten.<br />
Die Arbeit bei Karl’s kühne Gassenschau<br />
bleibt für <strong>Luigi</strong> <strong>Prezioso</strong> auch<br />
nach all den Jahren eine besondere Herausforderung.<br />
Der Regisseur und die<br />
Dramaturgin geben nämlich nur die<br />
Geschichte vor. Die Figuren entstehen<br />
bei den Proben. Alle Schauspieler improvisieren<br />
so lange ums Thema herum,<br />
bis die Charaktere zum Vorschein kommen,<br />
die ideal zu den Schauspielern<br />
passen. Für <strong>Luigi</strong> <strong>Prezioso</strong> kristallisierte<br />
sich die Rolle des Maître Chocolatier<br />
heraus. «Ich habe immer mal wieder<br />
davon geträumt, einen Bösewicht zu<br />
spielen», sagt er lachend. «Doch so bin<br />
ich eben nicht.» Stattdessen ist er, wie<br />
seine Figur, einer, der sich mit Leidenschaft<br />
für eine Sache engagiert, von der<br />
er überzeugt ist.<br />
Für den «Fischotter»<br />
Nadja Belviso<br />
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