Umweltschutz 2009 - NEW AG
Umweltschutz 2009 - NEW AG Umweltschutz 2009 - NEW AG
Umweltschutz bei der NVV im Jahr 2009
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- Seite 4: Vorwort 05 Einleitung 07 Adressen A
- Seite 8 und 9: Einleitung Aufgabe Umwelt Umweltsch
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- Seite 12 und 13: struktur angeschafft. Die Fahrzeuge
- Seite 14 und 15: der Gewinnmaximierung handeln. Die
- Seite 16 und 17: Für den Einsatz der Kraft-Wärme-K
- Seite 18 und 19: Steigende Nachfrage Wärmepumpen-An
- Seite 20 und 21: Brennstoffzelle Innovativ heizen Im
- Seite 22 und 23: Foto: Oliver Leuchtenberg, Schréde
- Seite 24 und 25: Trinkwasser Unterirdische Technik W
- Seite 26 und 27: ■ Damit die Enteisenung vollstän
- Seite 28 und 29: Zusammenfassung Die Abfallentsorgun
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- Seite 32 und 33: Ein ausgedehn- tes Netzwerk verbind
- Seite 34: NVV AG Niederrheinische Versorgung
<strong>Umweltschutz</strong><br />
bei der NVV im Jahr <strong>2009</strong>
<strong>Umweltschutz</strong> <strong>2009</strong><br />
Bericht über die Aktivitäten zum <strong>Umweltschutz</strong><br />
bei der NVV <strong>AG</strong> im Jahr <strong>2009</strong><br />
Mönchengladbach<br />
Juni 2010
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Niederrheinische Versorgung und Verkehr <strong>AG</strong><br />
Odenkirchener Straße 201<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon 0 21 66 / 688 - 0<br />
E-Mail info@nvv-ag.de<br />
Internet www.nvv-ag.de<br />
Text / Konzeption<br />
Helmut Marmann (verantwortlich)<br />
und Monika Schömann-Albrecht<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Kommit Medien GmbH, Herdecke<br />
Titel<br />
mauritius images / imagebroker / Michael Peuckert<br />
Druck<br />
Woeste Druck + Verlag GmbH & Co. KG<br />
Essen-Kettwig<br />
Woeste ist FSC und PEFC zertifiziert
Vorwort 05<br />
Einleitung 07<br />
Adressen<br />
Ansprechpartner 32<br />
Informationstechnik<br />
Weniger ist mehr 30<br />
Energieeinsparung bei NVV<br />
Innen wie außen 28<br />
Abfallwirtschaft<br />
Abfall entsorgen 26<br />
Elektromobilität<br />
Strom auf Rädern 09<br />
Trinkwasser<br />
Unterirdische Technik 23<br />
Inhalt<br />
Biogas<br />
Wachsende Energie 12<br />
Straßenbeleuchtung<br />
In neuem Licht 21<br />
Blockheizkraftwerke<br />
Kraft und Wärme koppeln 14<br />
Wärmepumpe<br />
Moderne Wärme 16<br />
Brennstoffzelle<br />
Innovativ heizen 19<br />
3
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Tausende Wissenschaftler haben den Weltklimagipfel<br />
von Kopenhagen vorbereitet, Hunderte von<br />
Delegierten haben sich im Dezember vergangenen<br />
Jahres in der dänischen Hauptstadt getroffen, ganze<br />
Tage und Nächte lang konferiert – und das Ergebnis?<br />
Mit Mühe und Not konnte man den offenen<br />
Dissens vermeiden und sich auf eine unverbindliche<br />
Abschluss erklärung einigen. Eine Kompromissformel,<br />
die dennoch das Scheitern kaum übertünchen<br />
konnte – gemessen an den hochgesteckten<br />
Erwartungen im Vorfeld war der Klimagipfel ein<br />
Fehlschlag.<br />
Unbestritten tut Klimaschutz not. Aber weniger<br />
denn je scheint Einigkeit zu bestehen, wie man die<br />
Erderwärmung unter der vom Klimarat der Vereinten<br />
Nationen anvisierten magischen Schwelle von<br />
zwei Grad Celsius halten soll. Was das Intergovernmental<br />
Panel on Climate Change (IPCC) als maßgebliches<br />
Gremium der Weltgemeinschaft zum Ziel<br />
erhob, war ehrgeizig genug. Denn die Prognosen<br />
für den zu befürchtenden Anstieg des Meeresspiegels<br />
und ein Abschmelzen des Gletscher eises an den<br />
Polkappen sind weitaus dramatischer. Sie könnten<br />
die Welt, wie wir sie kennen, mit ihren Folgen für<br />
Trinkwasser und Ernährung, für Wohnen, Leben<br />
und Arbeiten grundlegend verändern.<br />
Editorial<br />
Vorstandsvorsitzender Friedhelm Kirchhartz (links) und<br />
Dr. Rainer Hellekes, Vorstand der NVV <strong>AG</strong><br />
Was die Unzufriedenen und Ungeduldigen vielleicht<br />
ein wenig tröstet: Klimaschutz fängt nicht<br />
unbedingt mit großen Worten an, sondern auch mit<br />
kleinen Schritten im Alltag. Für einen Energieversorger<br />
dürfen Nachhaltigkeit im Verbrauch natürlicher<br />
Ressourcen und ein bewusster Umgang mit<br />
Energie keine unbekannten Größen sein. Bei näherem<br />
Hinsehen gibt es tausend gute Gründe, ihren<br />
Einsatz von Unternehmen genau zu analysieren und<br />
verantwortlich zu gestalten – und handfeste wirtschaftliche<br />
Motive sind nicht die schlechtesten!<br />
Ob es um nachhaltige Mobilität und den Energieverbrauch<br />
in unseren Betriebsstätten geht oder um<br />
die selbstverständliche Nutzung moderner Informationstechnik<br />
in allen Arbeits- und Lebens bereichen,<br />
überall finden sich Ansatzpunkte zur Energieeinspa<br />
rung, zum rationellen und effizienten Einsatz.<br />
Auch die dezentrale Erzeugung von Energie, die<br />
kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme, der<br />
Einbezug erneuerbarer, also unerschöpflicher Energiequellen<br />
gehören unverzichtbar dazu.<br />
Dieser Bericht über die Aktivitäten der NVV <strong>AG</strong><br />
zum <strong>Umweltschutz</strong> in verschiedensten Unternehmensbereichen<br />
enthält keine auftrumpfende<br />
Erfolgsbilanz und kein Patentrezept. Er zeigt aber<br />
exemplarisch einige der kleinen Schritte, die wir im<br />
Jahr <strong>2009</strong> gegangen sind und die zur Nachahmung<br />
anregen sollen.<br />
Friedhelm Kirchhartz, Vorstandsvorsitzender,<br />
Dr. Rainer Hellekes, Vorstand der NVV <strong>AG</strong><br />
5
Einleitung<br />
Aufgabe Umwelt<br />
<strong>Umweltschutz</strong> ist kein Spartenthema, das bei der NVV <strong>AG</strong> in einer einzelnen<br />
Abteilung angesiedelt ist, sondern im ganzen Unternehmen zu Hause.<br />
Umweltrelevantes Handeln durchzieht alle<br />
Abteilungen des Unternehmens. Umweltverantwortung<br />
kann heute nicht mehr<br />
isoliert betrachtet werden. In besonderem<br />
Maße gilt das für die angebotenen Dienstleistungen<br />
in den Sparten Wasser, Strom, Gas<br />
und Mobilität. In diesem Berücht über die<br />
„Umweltaktivitäten der NVV <strong>AG</strong>“ werden<br />
exemplarisch Beiträge aus verschiedensten<br />
Bereichen vorgestellt. Die Belastung der<br />
Umwelt so gering wie möglich zu halten, ist<br />
für unser Unternehmen einerseits selbstverständlich.<br />
Um dies jedoch im oft hektischen<br />
Alltag sicherzustellen, ist eine abgesicherte<br />
organisatorische Einbindung des betrieblichen<br />
<strong>Umweltschutz</strong>es notwendig.<br />
Der organisatorische Rahmen des betrieblichen<br />
<strong>Umweltschutz</strong>es (Beauftragtenwesen,<br />
Betriebsbegehungen und Unterweisungen)<br />
soll deshalb hier erläutert werden.<br />
7
8<br />
Aufgaben der Stabsstelle<br />
<strong>Umweltschutz</strong>koordination ist die wirksame<br />
Abstimmung aller Aktivitäten im<br />
betrieblichen <strong>Umweltschutz</strong> zwischen<br />
den Fachbereichen.<br />
Damit soll unternehmensweit ein im<br />
Wesentlichen einheitliches Vorgehen bei<br />
umweltrelevanten Maßnahmen erreicht<br />
werden.<br />
Arbeitskreis <strong>Umweltschutz</strong><br />
Im Arbeitskreis <strong>Umweltschutz</strong> werden<br />
die Rahmenbedingungen für den<br />
betrieblichen <strong>Umweltschutz</strong> abgesteckt.<br />
Der Kreis trifft sich in der Regel halbjährlich.<br />
Erfahrungsaustausch und Information<br />
stehen hier im Mittelpunkt.<br />
Kontakt<br />
Monika Schömann-Albrecht<br />
monika.schoemann-albrecht@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688 - 24 09<br />
Koordinatoren und Beauftragte<br />
• <strong>Umweltschutz</strong>koordinator/in<br />
• Gefahrgutbeauftragter/-te<br />
(intern/extern)<br />
• Gewässerschutzbeauftragter/-te<br />
(intern/extern)<br />
• Strahlenschutzbeauftragter/-te<br />
• Brandschutzbeauftragter/-te<br />
• Entsorgungsberater/-in<br />
(intern/extern)<br />
Andere, nicht ständige Mitglieder (zum Beispiel<br />
Sicherheitsbeauftragte, Organisation, Rechtsabteilung,<br />
Materialwirtschaft) werden jeweils themenabhängig<br />
einbezogen.<br />
Externe und interne Unterstützung<br />
Eine neutrale Kontrollfunktion in den Bereichen<br />
Gefahrgut und Abfall wird durch einen Beauftragten<br />
des TÜV wahrgenommen. Bewusst wurde die<br />
Funktion des Gefahrgutbeauftragten extern besetzt,<br />
um der sich rasch ändernden Gesetzes- und Verordnungslage<br />
jederzeit entsprechen zu können.<br />
Notwendige Schulungen und Unterweisungen<br />
durch den Gefahrgutbeauftragten finden „abteilungsnah“<br />
statt.<br />
Regelmäßige Betriebsbegehungen in etwa dreiwöchentlichen<br />
Abständen bei wechselnden Abteilungen<br />
gewährleisten, dass Hinweise zur Beseitigung<br />
von Mängeln und zur Verbesserung von<br />
Abläufen direkt „vor Ort“ gegeben werden.<br />
An den Begehungen nehmen der externe Gefahrgut-<br />
und Abfallbeauftragte, die <strong>Umweltschutz</strong>koordination<br />
und die Vorgesetzten des jeweiligen<br />
Betriebsbereichs teil.
Foto: Peugeot<br />
Elektromobilität<br />
Strom auf Rädern<br />
Wie kaum ein zweites Thema aus den Bereichen Energie und Umwelt hat die<br />
Elektromobilität im Jahr <strong>2009</strong> Experten und Öffentlichkeit beschäftigt. Königsweg<br />
in Sachen Klimaschutz oder nur eine Seifenblase? Die NVV hat sich frühzeitig<br />
engagiert; erste Antworten fallen positiv aus – und differenziert.<br />
9
10<br />
Innovationen und <strong>Umweltschutz</strong><br />
werden bei der NVV <strong>AG</strong> in direktem<br />
Zusammenhang gesehen. Der Schlüsselbegriff<br />
Innovation steht auch für<br />
die Entwicklung der Elektromobilität.<br />
Was bedeutet das für ein modernes<br />
Unternehmen? Die NVV sieht die<br />
Technik für Elektrofahrzeuge als ausgereift<br />
und zuverlässig an. Doch die<br />
Antriebstechnik allein kann die Menschen<br />
nicht mobil halten. Es stellt<br />
sich insbesondere die Frage, wie die<br />
nötige Energie ausreichend, schnell,<br />
zuverlässig und sicher gespeichert<br />
werden kann. Bei Fahrzeugen, die<br />
mit fossilem Brennstoff arbeiten, also<br />
bei Diesel-, Otto- oder Gasmotoren,<br />
erfolgt die Speicherung in Tanks oder<br />
Behältern. Aber wie kann man Strom<br />
in größeren Mengen in Energieträgern<br />
wie Batterien speichern? Wie<br />
kann die erwünschte Reichweite<br />
erzielt werden, ohne das Fahrzeuggewicht<br />
zu sehr zu erhöhen?<br />
Innovative E-Technik<br />
Als Lösung bieten die Automobilhersteller<br />
Lithium-Ionen-Akkus an,<br />
Viele Hersteller haben<br />
Elektroautos bereits vor-<br />
Elektromobilität<br />
die auch für den Individualverkehr eine alltagstaugliche<br />
Reichweite garantieren. Die Ladezeiten<br />
dieser Batterien werden kontinuierlich kürzer, bei<br />
gleichzeitig sinkenden Herstellungskosten. Unter<br />
diesen Voraussetzungen besteht ein hoher Anreiz<br />
für den Kauf solcher Fahrzeuge. Dank einer innovativen<br />
Technik bei den Fahrzeugen rückt die<br />
Elektromobilität den <strong>Umweltschutz</strong> absolut in<br />
den Vordergrund. Denn durch den Einsatz von<br />
Strom aus erneuerbaren Energien bietet die NVV<br />
<strong>Umweltschutz</strong> und Mobilität nahezu ohne CO 2 -<br />
Emissionen an.<br />
Neue Fahreigenschaften<br />
Vor diesem Hintergrund hat die NVV ein Projekt<br />
begonnen, bei dem eine uneingeschränkte Mobilität<br />
mit nahezu null CO 2 -Ausstoß im Vordergrund<br />
steht. Dafür werden zwei vollwertige Elektrofahrzeuge<br />
mitsamt der erforderlichen Stromlade-Infra-<br />
gestellt und modifizierte<br />
Serienmodelle angekündigt. Foto: Fiat
struktur angeschafft. Die Fahrzeuge<br />
werden im Straßenbild vermutlich<br />
für Aufsehen sorgen, weil sie auffallen<br />
– oder auch nicht ... Denn die Fahrzeuge<br />
sieht man zwar, aber der elektrische<br />
Antrieb ist extrem leise. Bei<br />
geringer Geschwindigkeit hört man<br />
nur das Abrollgeräusch der Reifen.<br />
Roller im Test<br />
Vermeidung von Lärm ist ein ebenso<br />
wichtiger Beitrag zum aktiven<br />
<strong>Umweltschutz</strong> wie die Verringerung<br />
von Abgasemissionen. Bereits heute<br />
fördert die NVV die Elektromobilität<br />
mit vier elektrisch angetriebenen<br />
Motorrollern mit der Modellbezeichnung<br />
e-max S 110. Ihr Standort<br />
ist in den KundenCentern in<br />
Mönchengladbach, Erkelenz, Heinsberg<br />
und Grevenbroich. Dort werden<br />
sie erprobt und können auch von<br />
interessierten Kunden Probe gefahren<br />
werden.<br />
Der e-max S 110 wird mit einem<br />
separaten Ladegerät ausgeliefert, mit<br />
dem man den Roller an jeder herkömmlichen<br />
230-Volt-Steckdose<br />
laden kann. Das Ladegerät funktio-<br />
Zusammenfassung<br />
Die NVV engagiert sich für<br />
umweltfreundliche Mobilität mit<br />
Elektrofahrzeugen. Die Technik ist<br />
bereits einsatzbereit und besitzt<br />
das Potenzial, Emissionen des<br />
Individualverkehrs, insbesondere<br />
Lärm und Abgase, nachhaltig zu<br />
verringern. Was Reichweite und<br />
Ladezeiten angeht, besteht noch<br />
Entwicklungsbedarf. Die NVV hat<br />
bereits zwei Elektrofahrzeuge für<br />
den Alltagseinsatz angeschafft und<br />
stellt ihren Kunden vier Elektroroller<br />
testweise zur Verfügung.<br />
Die NVV informiert<br />
in den KundenCentern<br />
und im Internet unter<br />
www.nvv-ag.de.<br />
niert vollautomatisch und gewährleistet stets eine<br />
optimale „Betankung“ des Akkus. Die wartungsfreien<br />
Silicon-Akkus des e-max haben keinen<br />
Memory-Effekt und sind auf eine lange Lebensdauer<br />
ausgelegt. Der Ladezustand des Akkus kann<br />
jederzeit auf der Instrumentenanzeige abgelesen<br />
werden. Die Reichweite gibt der Hersteller mit<br />
70 bis 90 Kilometern an, danach muss etwa 4 bis<br />
8 Stunden nachgeladen werden.<br />
Zwischenfazit<br />
Die NVV steht neuen Techniken, die einen aktiven<br />
<strong>Umweltschutz</strong> unterstützen, aufgeschlossen gegenüber<br />
und sieht sich auch in der Pflicht, zukunftsweisende<br />
Innovationen zu prüfen, zu fördern und<br />
einzusetzen. Elektromobilität gehört an vorderster<br />
Stelle dazu.<br />
Kontakt<br />
Michael Fausten<br />
michael.fausten@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-45 32<br />
Fotos: Martin Leclaire<br />
11
12<br />
Seit Anfang <strong>2009</strong> ist die neue Fassung<br />
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) in Kraft. Die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen für die<br />
Stromerzeugung aus Biomasse auf<br />
Basis nachwachsender Rohstoffe<br />
(NaWaRo) haben sich darin deutlich<br />
verbessert. Dies hat zu einem breiten<br />
Interesse am Bau solcher Anlagen<br />
geführt. Neben der Landwirtschaft<br />
bieten auch Investorengruppen die<br />
Finanzierung und Beteiligung an solchen<br />
Anlagen an. Auch für regionale<br />
Energieversorgungsunternehmen ist<br />
ein Engagement in der Biogasnutzung<br />
interessant.<br />
Beteiligung an Biogasanlagen<br />
Der NVV-Konzern ist bereits an<br />
drei Biogasanlagen in Wassenberg,<br />
in Schwalmtal-Eicken sowie in<br />
Schwalmtal-Krinsend beteiligt.<br />
„Jeder macht das, was er am besten<br />
kann“ – nach diesem Prinzip plant<br />
die NVV nun gemeinsam mit der<br />
örtlichen Landwirtschaft den Bau<br />
einer weiteren Biogasanlage im Süden<br />
von Mönchengladbach auf Basis<br />
des Rohstoffs Mais. Ihre Kapazität:<br />
Biogas<br />
Wachsende Energie<br />
Energie aus Pfl anzen ist längst eine feste Größe im Spektrum der erneuerbaren<br />
Energien. Das Interesse am Bau von Biogasanlagen nimmt stetig zu. Immer wich-<br />
tiger wird es, die Belange des Gewässerschutzes zu berücksichtigen. Energie-<br />
versorger sind Experten für beides – für Energie und Wasser.<br />
1,5 Megawatt elektrische Leistung (MW el ). An<br />
der kürzlich gegründeten Betreibergesellschaft sind<br />
Landwirtschaft und NVV je zur Hälfte beteiligt.<br />
Die Landwirtschaft ist verantwortlich für die Maissilage<br />
beziehungsweise die pflanzliche Produktion<br />
und den Betrieb des biologischen Teils der Biogasanlage;<br />
die NVV als Energieversorger übernimmt<br />
die Gasaufbereitung, die Einspeisung in das Netz<br />
und den Vertrieb.<br />
Gewässerschutz beachten<br />
Gerade für kommunale Versorgungsunternehmen<br />
sind die Aspekte der Trinkwasserversorgung und<br />
des Gewässerschutzes relevant. So ist durch den<br />
verstärkten Maisanbau innerhalb der Wasserschutzgebiete<br />
etwa mit steigendem Anfall von Düngern<br />
organischer Herkunft zu rechnen (Gärsubstrate); es<br />
stellen sich Fragen zu den Nährstoffgehalten und zu<br />
deren Verfügbarkeit für die Düngeplanung. Weiterhin<br />
muss ausreichend Lagerraum vorgehalten werden,<br />
um beim Düngen den optimalen Zeitpunkt<br />
nutzen zu können.<br />
Potenzial in der Region besetzen<br />
Unter diesen Vorzeichen ist es sehr wichtig, dass ein<br />
regionales Versorgungsunternehmen wie die NVV,<br />
das aktiven Gewässerschutz betreibt und eng mit der<br />
Wasserschutzkooperation zusammenarbeitet, sich<br />
konstruktiv am Betrieb von Biogasanlagen beteiligt.<br />
Das Potenzial in der Region muss besetzt werden.<br />
Externe Investoren würden bei der Biogaserzeugung<br />
möglicherweise ausschließlich nach dem Prinzip
der Gewinnmaximierung handeln.<br />
Die Folgen: Um die Transportwege<br />
zu optimieren, würden der Mais nahe<br />
der Anlage beschafft und angebaut,<br />
der Lagerraum für das Gärsubstrat<br />
der Kosten wegen begrenzt und eine<br />
Düngeplanung im Einklang mit dem<br />
Gewässerschutz kaum möglich sein.<br />
Vorbildlicher Anbau<br />
Bislang beträgt der Maisanteil im vorgesehenen<br />
Einzugsgebiet der Biogasanlage<br />
in „Mönchengladbach-Süd“,<br />
das stark auf Ackerbau ausgerichtet ist,<br />
etwa fünf Prozent. Dank des gewählten<br />
Anbaugebietes wird er sich auf<br />
maximal sieben Prozent erhöhen.<br />
Eine „Maiswüste“ wird dadurch verhindert<br />
und die geordneten Fruchtfolgen<br />
mit entsprechendem Fruchtwechsel<br />
werden eingehalten. Die<br />
Gärreste können außerdem von anderen<br />
Flächen aufgenommen werden,<br />
auf denen Zuckerrüben, Getreide,<br />
Kartoffeln oder Raps angebaut wird.<br />
Insgesamt ist eine Kooperation zwischen<br />
Wasserversorgung, (Bio-)Energieversorgung<br />
und Landwirtschaft<br />
sehr sinnvoll: Das Wissen um die<br />
fachlichen Zusammenhänge innerhalb<br />
der jeweiligen Sparten macht<br />
eine nachhaltige Steuerung möglich.<br />
Kontakt<br />
Markus Palic<br />
markus.palic@new-re.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-35 00<br />
Burhardt Lambertz<br />
burkhardt.lambertz<br />
@niederrheinwasser.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-41 12<br />
Foto: people pix<br />
Zusammenfassung<br />
Erneuerbare Energien spielen eine<br />
wachsende Rolle bei der Energieerzeugung.<br />
Auch das Interesse an<br />
Biogasanlagen hat in den vergangenen<br />
Jahren stetig zugenommen.<br />
Unter dem Aspekt des Gewässerschutzes<br />
ist es deshalb besonders<br />
sinnvoll, wenn die NVV als<br />
Energie- und Wasserversorgungsunternehmen<br />
seine Kompetenzen<br />
auf beiden Feldern bündelt, um im<br />
Interesse der Region eine optimale<br />
Lösung zu finden.<br />
13
14<br />
BHKW<br />
Kraft und Wärme koppeln<br />
Wer Strom und Wärme in einer Anlage erzeugt, spart jede Menge Energie<br />
und schont gleichzeitig das Klima. Denn Kraft-Wärme-Kopplung nutzt die<br />
eingesetzte Primärenergie besonders effi zient. Das verringert zudem<br />
Emissionen, die bei der Verbrennung entstehen.<br />
volksbad<br />
Wärmeabgabe 974 MWh/a<br />
Stromabgabe 638 MWh/a<br />
schlossbad niederrhein<br />
Wärmeabgabe 2.101 MWh/a<br />
Stromabgabe 1.049 MWh/a
Für den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK), also die gleichzeitige Erzeugung von Strom<br />
und Wärme, gibt es mehrere techni sche Konzepte:<br />
Motor-Kraftwerke, Gasturbinen, Dampfturbinen,<br />
Gas- und Dampfturbinen auf Erdgasbasis oder als<br />
Brennstoffzelle. Als Brennstoffe kommen – je nach<br />
Technologie – Erdgas, Diesel, Kohle, Biogase oder<br />
feste Biomasse in Frage.<br />
Hoher Wirkungsgrad<br />
Die NVV setzt derzeit ausschließlich Erdgas oder<br />
Deponiegas als Brennstoffe in Blockheizkraftwerken<br />
und in einer Mikrogasturbine ein. Bei<br />
80 Prozent liegen die Gesamtwirkungsgrade. Von<br />
besonderer Bedeutung für die energetische Effizienz<br />
der KWK ist der elektrische Energieanteil an<br />
der Brennstoffausnutzung. Je nach Anlagengröße<br />
betragen die elektrischen Wirkungsgrade zwischen<br />
30 und 45 Prozent.<br />
KWK in Schwimmbädern<br />
In den Schwimmbädern der NVV werden standardmäßig<br />
gekoppelte Systeme aus KWK-Anlage<br />
und Spitzenlastkessel eingebaut. Der Energieanteil<br />
des Spitzenlastkessels ergibt sich aus dem aktuellen<br />
tages- und jahreszeitlichen Wärmebedarf. Für einen<br />
wirtschaftlichen Betrieb strebt die NVV eine hohe<br />
Auslastung der KWK an. Im Freibad volksbad leistet<br />
ein BHKW 230 Kilowatt (kW) elektrisch und<br />
350 kW thermisch.<br />
Wirtschaftlich und ökologisch<br />
Der wirtschaftliche und ökologische Grundgedanke<br />
des wärmegeführten Betriebs liegt darin, die<br />
erzeugte Wärme vollständig und auch den Strom<br />
möglichst vor Ort zu nutzen. Nicht gebrauchter<br />
Strom wird gegen eine Vergütung ins öffentliche<br />
Stromnetz eingespeist. Durch die Verdrängung von<br />
Strom, der in konventionellen Kraftwerken erzeugt<br />
wird, und durch die Wärme erzeugung in einem<br />
BHKW wird mehr CO 2 vermieden, als die jeweilige<br />
Anlage vor Ort emittiert, sodass diese KWK-<br />
Systeme zu einer Verringerung der CO 2 -Emissionen<br />
beitragen.<br />
Zusammenfassung<br />
Heizkraftwerke, die Strom und<br />
Wärme gleichzeitig, auf dem Weg<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />
erzeugen, sind deutlich effizienter<br />
als Großkraftwerke. Dank hoher<br />
Wirkungsgrade um 80 Prozent nutzen<br />
sie die eingesetzte Primärenergie<br />
– bevorzugt Erdgas – wesentlich<br />
besser. In den Schwimmbädern der<br />
NVV können dadurch wirtschaftliche<br />
und Umweltvorteile realisiert<br />
werden. Die Blockheizkraftwerke<br />
schonen einerseits die Ressourcen,<br />
andererseits weisen sie eine günstige<br />
Emissionsbilanz auf.<br />
Sauber und wirtschaftlich<br />
Das hohe Einsparpotenzial der Primärenergie<br />
macht das BHKW rentabel für die Schwimmbäder<br />
der NVV. Wegen ihres hohen Wirkungsgrad und<br />
der damit verbundenen guten Energieausnutzung<br />
entlasten BHKWs die Umwelt. Unter günstigen<br />
Voraussetzungen verbinden sich damit auch wirtschaftliche<br />
Vorteile, die dem Betreiber zugute kommen<br />
und den Einsatz dieser Technik für weitere<br />
Projekte mit hohem Sommerwärmebedarf interessant<br />
machen.<br />
Kontakt<br />
Joop Cosman<br />
joop.cosman@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-24 55<br />
15
16<br />
Wärmepumpe<br />
Moderne Wärme<br />
Energie einzusparen ist längst oberstes Gebot. Ob Neubau oder<br />
sanierter Altbau, die eingesetzte Energie für Strom und Wärme<br />
sollte möglichst gering sein. Die NVV zeigt, wie man kostenlose<br />
Umweltwärme für die eigenen vier Wände effi zient nutzen kann.<br />
Moderne Technik bietet beim Bauen<br />
und Modernisieren die Chance,<br />
die Energiekosten für die eigenen<br />
vier Wände drastisch zu reduzieren.<br />
Hocheffiziente Systeme machen<br />
erneuerbare Energien heute für<br />
nahezu alle Anwendungsfälle – in<br />
privaten Haushalten ebenso wie in<br />
Gewerbe und Industrie – ganzjährig<br />
nutzbar. Durch Wärmepumpen,<br />
Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung<br />
und durch Solaranlagen, die<br />
in der Umwelt vorhandene Energie<br />
extrahieren und als Wärme zum<br />
Heizen und zur Warmwasserbereitung<br />
zentral einspeisen. Ihre Wirtschaftlichkeit<br />
haben diese Systeme in<br />
jahrelangen Praxistests eindrucksvoll<br />
unter Beweis gestellt. Der Einsatz<br />
erneuerbarer Energien rechnet sich,<br />
der verantwortungsvolle Umgang mit kostbaren<br />
Ressourcen gehört jetzt schon zu den wichtigsten<br />
Aufgaben.<br />
Heizkosten halbieren<br />
Genauso wichtig wie die Schonung endlicher<br />
Ressourcen ist eine deutliche Senkung der Kohlendioxid-Emissionen,<br />
die bei der Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe unvermeidlich entstehen. Die CO 2 -<br />
Emissionen stehen in Verdacht, einen erheblichen<br />
Anteil am Treibhauseffekt und der damit verbundenen<br />
Klimaerwärmung zu haben. Sollen effektiv<br />
CO 2 vermieden und Primärenergie eingespart<br />
werden, um die Ziele des Kyoto-Protokolls zu<br />
erfüllen, ist dies durch den vermehrten Einsatz von<br />
Wärmepumpen zu Heizzwecken möglich.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen<br />
lassen sich die Heizkosten mit einer Wärmepumpe<br />
halbieren. Die einzige Energie, die eine Wärmepumpe<br />
im Betrieb benötigt, ist der Strom zum<br />
Betreiben des Kompressors. Aus einer Kilowattstunde<br />
Strom erzeugen Wärmepumpen bis zu fünf<br />
Kilowatt nutzbare Heizenergie. Effiziente Anlagentechnik<br />
und ihre konsequente Weiterentwicklung<br />
verbessern die Arbeitszahl ständig. Zudem reduziert<br />
die Wärmepumpe die Abhängigkeit von Energieimporten,<br />
da sie neben erneuerbarer Energie<br />
die Endenergie Strom verwendet. Zur Stromproduktion<br />
können heimische Energien eingesetzt<br />
werden. Dazu zählen Windkraft und Wasserkraft,<br />
Kernenergie und Kohle.
Steigende Nachfrage<br />
Wärmepumpen-Anlagen laufen<br />
extrem zuverlässig und nahezu wartungsfrei.<br />
Viele Anlagen sind schon<br />
seit über 25 Jahren im störungsfreien<br />
Dauerbetrieb. In Deutschland sind<br />
bisher mehr als 350.000 Wärmepumpenheizungen<br />
in Betrieb, davon mehr<br />
als 70.000 in Nordrhein-Westfalen.<br />
Im Netzgebiet der NVV und West<br />
sind es 2.500 Wärmepumpen. In den<br />
kommenden Jahren, so Marktbeobachter,<br />
könnte ihr Anteil speziell<br />
im Neubaubereich stark ansteigen.<br />
Für Altbauten und die Modernisierung<br />
besteht ebenfalls eine große<br />
Nachfrage. Schwungrad für den<br />
Wärme pumpen-Absatz sind nicht<br />
nur die steigenden Öl- und Gaspreise,<br />
sondern auch die Gesetzgebung. Das<br />
Erneuerbare-Energien-WärmeGesetz<br />
(EEWärmeG) verpflichtet Hauseigentümer,<br />
den Wärmebedarf durch eine<br />
anteilige Nutzung von erneuerbaren<br />
Energien zu decken.<br />
<strong>NEW</strong> Energie berät<br />
Mit der Einführung neuer Techniken<br />
geht ein hoher Beratungsbedarf einher.<br />
Die Nachfrage nach einer Energieberatung<br />
ist bei der <strong>NEW</strong> Energie<br />
im vergangenen Jahr um 50 Prozent<br />
gestiegen. Die <strong>NEW</strong> Energie bietet<br />
komfortable Lösungen fürs Warmwasser<br />
und die Raumheizung unter<br />
Einbezug erneuerbare Energien an.<br />
Mit welcher Technik man am besten<br />
fährt, entscheidet sich im Zusammen-<br />
Nicht ohne Erneuerbare:<br />
Im Neubau sind sie<br />
für die Wärmeversorgung<br />
vorgeschrieben.<br />
17
18<br />
spiel aller Komponenten der Gebäude- und<br />
System technik.<br />
Heizen und Kühlen<br />
Wärmepumpen sind nicht nur für Neubauten,<br />
sondern auch für Altbauten realisierbar. Wichtig<br />
sind geringe Vorlauftemperaturen. Neben<br />
indirekten Speichern mit großer Wärmetauscherfläche<br />
sind auch Speicherladesysteme,<br />
Doppelmantelspeicher, Brauchwasser-Wärmepumpen<br />
und Schichtenspeicher in Verbindung<br />
mit einer Solaranlage möglich.<br />
Als Wärmequelle dient die Erdwärme oder das<br />
Grundwasser, das von allen Wärmequellen das<br />
konstanteste Temperaturniveau besitzt. In Verbindung<br />
mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />
sollte immer ein Pufferspeicher eingeplant<br />
werden. Denn bei sinkender Außentemperatur<br />
verringert sich zwangsläufig die Temperatur<br />
der Wärmequelle und damit auch die Heizleistung<br />
der Wärmepumpe. Anhand des Wärmebedarfs<br />
eines Gebäudes und der Leistungsdaten<br />
des Gerätes, das Verwendung finden soll,<br />
ist der Bivalenzpunkt zu ermitteln. Jenseits der<br />
Grenztemperatur wird eine unterstützende<br />
Wärmequelle zugeschaltet.<br />
Die Kosten zur Erschließung sind im Verhältnis<br />
zu anderen Wärmequellen gering. Die<br />
Luft/Wasser-Wärmepumpe ist für jeden<br />
Bedarf gut aufgestellt, sie fühlt sich auch im<br />
Freien wohl. Der ruhige Lauf schließt nahezu<br />
jede Geräuschbelästigung aus.<br />
Zusätzlich kann die Wärmepumpe an heißen<br />
Tagen die Funktion einer Klimaanlage<br />
übernehmen. Dadurch lassen sich Räume im<br />
Hochsommer um einige Grade abkühlen.<br />
Diese Option funktioniert in Verbindung mit<br />
einer Fußbodenheizung oder mit Gebläsekonvektoren<br />
einwandfrei, ohne großen Energieaufwand.<br />
Kontakt<br />
Heinz Horn<br />
heinz.horn@new-energie-gmbh.de<br />
Telefon 0 21 66 / 558-24 97<br />
Die Wärmepumpe<br />
hält im Neubau<br />
Einzug. Auch<br />
bei einer<br />
grund legenden<br />
Sanierung kommt<br />
sie infrage.<br />
Zusammenfassung<br />
Für den Ersatz fossiler Brennstoffe<br />
bei der Raumheizung bietet sich die<br />
Wärmepumpe an. Die Technik, die<br />
in unterschiedlichen Varianten das<br />
Temperaturgefälle der Umgebung<br />
nutzt, hat sich längst bewährt. Sie<br />
ist ausgereift und erreicht immer<br />
höhere Wirkungsgrade. Die Nutzung<br />
der kostenlosen Umweltwärme<br />
ermöglicht gleichzeitig eine<br />
Schonung der Ressourcen und eine<br />
umweltschonende Wärmerzeugung.<br />
Die Wärmepumpe kann mit einer<br />
Solaranlage kombiniert werden und<br />
im Sommer als Klimaanlage dienen.<br />
Foto: Vaillant
Brennstoffzelle<br />
Innovativ heizen<br />
Im September 2008 startete das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) gemeinsam mit<br />
zehn Partnern aus Industrie und Wissenschaft<br />
den bundesweit größten Praxistest<br />
von Brennstoffzellen-Heizgeräten fürs<br />
Eigenheim namens CALLUX.<br />
Bundesweiter Test<br />
Der Test soll eine neue Ära der dezentralen<br />
Energieversorgung in Deutschland<br />
einleiten und die Anforderungen an ein<br />
Nahezu schadstoff-<br />
frei und effizient:<br />
Brennstoffzellensysteme<br />
stehen vor einer<br />
großen Zukunft.<br />
Ob Altbau oder Neubau: Wer umweltschonend heizen und gleich-<br />
zeitig sparen will, benötigt ein effi zientes Heizsystem. Die GWG<br />
Grevenbroich testet derzeit ein effi zientes Brennstoffzellen-<br />
Heizgerät für Eigenheime. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.<br />
umweltschonendes, sparsames<br />
und effizientes Heizsystem<br />
ermitteln. Im Rahmen des<br />
Nationalen Innovationsprogramms<br />
Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellentechnologie<br />
investieren Industrie und<br />
BMVBS gemeinsam eine<br />
Milliarde Euro, um den Einsatz<br />
der innovativen Technologie<br />
voranzutreiben. Das<br />
Projekt CALLUX, an dem<br />
Foto: Siemens <strong>AG</strong><br />
19
20<br />
die E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong> federführend beteiligt ist,<br />
ist ein Feldversuch, in dem bis zum Jahr 2015 der<br />
Betrieb einer signifikanten Anzahl von Brennstoffzellen-Heizgeräten<br />
(BZH) bundesweit getestet<br />
werden soll. Zur Umsetzung von CALLUX<br />
bindet E.ON auch lokale und regionale Versorger<br />
ein. Diese installieren, betreiben und deinstallieren<br />
BZH an ausgewählten Orten. Sie überwachen den<br />
Betrieb und übernehmen die Wartung.<br />
Sparsames Heizgerät<br />
Ende September <strong>2009</strong> nahm die GWG Grevenbroich<br />
GmbH (GWG) im Rahmen des Projektes<br />
in NRW das erste Brennstoffzellen-Heizgerät in<br />
Betrieb. Die gleichzeitige Produktion von Strom<br />
und Wärme mit BZH vor Ort bringt die hocheffiziente<br />
Kraft-Wärme-Kopplung in jedes Haus. Die<br />
Geräte produzieren im Haus Strom und nutzen die<br />
Abwärme als Nutzwärme. Das spart bis zu 30 Prozent<br />
der eingesetzten Energie im Vergleich zu konventioneller<br />
Versorgung. Darüber hi naus werden<br />
Transportverluste im Stromverteilnetz vermieden.<br />
Für den Hausbesitzer rechnet sich das BZH insbesondere<br />
deshalb, weil sein Strombedarf größtenteils<br />
durch die Stromerzeugung im BZH ersetzt werden<br />
kann. Der Hauseigentümer kann durch die<br />
gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme<br />
seine Energiekosten gegenüber herkömmlichen<br />
Heizsystemen - etwa mit einem Brennwertkessel<br />
und reinem Netzstrombezug – deutlich senken.<br />
Außerdem sparen erdgasbetriebene BZH gegenüber<br />
einem Erdgas-Brennwertkessel für die Wärme<br />
und den Strombezug aus dem öffentlichen Netz<br />
deutlich CO 2 und Primärenergie.<br />
Mini-Kraftwerk fürs Eigenheim<br />
Mit ihrer Teilnahme am CALLUX-Projekt leistet<br />
die GWG einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz<br />
der Zukunft. In Grevenbroich spendet das Mini-<br />
Kontakt<br />
Thomas Primon<br />
thomas.primon@new-energie-gmbh.de<br />
Telefon 0 21 66 / 558-29 95<br />
Zusammenfassung<br />
Dezentral und effizient: Ein bundesweiter Feldversuch<br />
ermittelt derzeit die Potenziale von Brennstoffzellen-Heizgeräten.<br />
Eines der ersten hat<br />
<strong>2009</strong> in Grevenbroich den Probebetrieb aufgenommen.<br />
Die GWG Grevenbroich testet in einem<br />
Einfamilien haus, wie viel Primärenergie auf diesem<br />
Weg eingespart werden kann. Die Erwartungen<br />
sind hoch: Bis zu 30 Prozent könnten es werden,<br />
weil die bei der dezentralen Stromproduktion<br />
anfallende Abwärme nutzbar gemacht wird.<br />
Kraftwerk im Einfamilienhaus Strom<br />
und Wärme. Die Wahl des Gebäudes<br />
war nicht zufällig. So durfte für den<br />
Feldversuch kein Neubau, sondern<br />
nur Wohnbestand ausgesucht werden.<br />
Und der Jahresverbrauch sollte<br />
zwischen 15.000 und 45.000 Kilowattstunden<br />
liegen. Für die Dauer<br />
von zwei Jahren wird nun das Haus<br />
fast ausschließlich durch das BZH mit<br />
Energie versorgt.<br />
Weitere Planung<br />
<strong>NEW</strong> Energie, Dienstleister von<br />
GWG, wird noch 2010 weitere<br />
innovative Heizsysteme wie Mikro-<br />
KWK-Anlagen in einem Feldversuch<br />
testen. Wurde die Anlage in Grevenbroich<br />
noch in einem Privathaus<br />
eingesetzt, so ist hier der Einsatz in<br />
einem Heizungsbaubetrieb vorgesehen.<br />
Die örtliche Innung ist damit<br />
also vom ersten Tag an mit im Boot.
Foto: Oliver Leuchtenberg, Schréder GmbH<br />
Straßenbeleuchtung<br />
In neuem Licht<br />
Geht die Sonne unter, sind sie am Zug: die Laternen an Geh-<br />
wegen und Straßen. Ihr Einsatz soll attraktiver werden, zugleich<br />
Energie und Kosten sparen und die Umwelt schonen. Die NVV<br />
unterstützt die Kommunen bei ihrer Aufgabe.<br />
Bei der Straßenbeleuchtung<br />
wird es in<br />
den nächsten Jahren zu<br />
entscheidenden technischen<br />
Änderungen<br />
kommen. Zum einen ist<br />
durch die europäische<br />
Ökodesign-Verordnung<br />
bis 2015 ein Ersatz<br />
der weit verbreiteten<br />
Quecksilberdampf-<br />
Hochdruckleuchten<br />
durch effiziente und<br />
schadstoffarme Leuchtmittel<br />
vorgegeben.<br />
Zum anderen ist die<br />
Energieeffizienz in der<br />
Straßenbeleuchtung<br />
das zentrale Thema,<br />
wenn bestehende<br />
Anlagen erweitert oder<br />
neue errichtet werden.<br />
Gefragt ist eine Kombination<br />
aus hocheffizienten<br />
Leuchtmitteln<br />
und ausgefeilten Lichtlenkungssystemen.<br />
So<br />
entwickelt die <strong>NEW</strong><br />
Netz ein innovatives<br />
Konzept, das die Straßenbeleuchtung<br />
neu<br />
ausrichtet: zukunfts-<br />
21
22<br />
sicher, vor allen Dingen<br />
aber Energie und somit<br />
auch Kosten sparend. Von<br />
diesem Konzept sollen alle<br />
Kommunen profitieren, die<br />
von der <strong>NEW</strong> Netz in der<br />
Straßenbeleuchtung betreut<br />
werden.<br />
Wohlfühl-Licht<br />
Energieeffizienz steht nicht<br />
im Widerspruch zu einer<br />
attraktiven Stadt- und<br />
Wohnumfeldgestaltung.<br />
Dies zeigt das von der<br />
Planungsgruppe MWM,<br />
Aachen, mit der <strong>NEW</strong><br />
Netz entwickelte Lichtkonzept<br />
für die Burg anlage<br />
in Wassenberg. Vor der<br />
Umgestaltung wurde<br />
lediglich die Fassade der<br />
Burgruine durch acht<br />
Strahler mit einer Gesamtanschlussleistung<br />
von<br />
8.000 Watt angeleuchtet.<br />
Ziel und Aufgabe war es<br />
daher, die gesamte Burganlage,<br />
einschließlich<br />
des Burgbergs, mit einer<br />
ansprechenden Beleuchtung<br />
zu erhellen. Die<br />
Beleuchtungsanlage sollte<br />
sich in die landschaftliche<br />
Neugestaltung des Burgbergs<br />
integrieren und diese<br />
in den Abendstunden durch<br />
Lichteffekte freundlich<br />
und einladend gestalten.<br />
Die Bevölkerung sollte die<br />
historische Keimzelle ihrer<br />
Stadt wieder neu in Besitz<br />
nehmen können.<br />
Beleuchtung muss Sicherheit<br />
gewährleisten und<br />
Wohlfühlen ermöglichen.<br />
Dafür wurden insgesamt<br />
203 neue Lichtpunkte<br />
Zusammenfassung<br />
Die Beleuchtung öffentlicher Wege,<br />
Anlagen und Plätze bestimmt wesentlich<br />
das Sicherheitsgefühl der Bürger.<br />
Wie das Beispiel der Wassenberger<br />
Burganlage zeigt, lassen sich eine<br />
attraktive Ausleuchtung und eine<br />
energieeffiziente Gesamtkonzeption<br />
hervorragend miteinander verbinden.<br />
Die <strong>NEW</strong> Netz bietet den Kommunen,<br />
deren Straßenbeleuchtung sie<br />
betreut, innovative Konzepte für eine<br />
gleichzeitig sparsame und attraktive<br />
Beleuchtung.<br />
in Form von Baumstrahlern, Lichtleisten in Treppenanlagen,<br />
Laternen und Gebäudestrahlern installiert.<br />
Im Ergebnis verbraucht die neue Beleuchtungsanlage<br />
heute 25 Prozent weniger Energie als die frühere<br />
punktuelle Anstrahlung der Burg.<br />
Intelligent und attraktiv<br />
Die installierte Beleuchtungsanlage zeigt, dass durch<br />
eine intelligente und geschickte Wahl der Leuchtmittel<br />
Energie eingespart und gleichzeitig die Attraktivität des<br />
Wohnumfeldes nachhaltig verbessert werden kann. Die<br />
Burganlage in Wassenberg ist ein gelungenes Beispiel,<br />
wie Umwelt und städtische Lebensqualität in Einklang<br />
gebracht werden können.<br />
Kontakt<br />
Karl-Heinz Robertz<br />
karl-heinz.robertz@new-netz-gmbh.de<br />
Telefon 0 24 51 / 624-64 10
Trinkwasser<br />
Unterirdische Technik<br />
Wasser ist Leben: Das kostbare Gut wird bei der NVV sehr sensibel behandelt.<br />
Innovative Technik bei der Entfernung von Eisen und Mangan sorgt seit einem<br />
Jahr zusätzlich für mehr <strong>Umweltschutz</strong> und weniger Kosten.<br />
Das Wasserwerk Helena brunn stellt bereits seit<br />
1896 Trinkwasser für die Mönchengladbacher<br />
Bevölkerung zur Verfügung, das aus dem lokalen<br />
Grundwasser stammt.<br />
Das Grundwasser besitzt eine sehr gute Qualität.<br />
Zu Trinkwasser aufbereitet wird es durch die Entfernung<br />
von gelöstem Eisen und Mangan über<br />
Sand- und Kiesfilter und nach einer Anpassung des<br />
pH-Werts durch Ausblasen von überschüssigem<br />
Kohlendioxid.<br />
Kommt das im Grundwasser gelöste<br />
Eisen mit Sauerstoff in Kontakt,<br />
so fällt das Eisen aus und das Wasser<br />
färbt sich braun. In den Enteisenungsfiltern<br />
wird dieses Eisen<br />
zurückgehalten. Damit die Filter<br />
<strong>Umweltschutz</strong><br />
und Lebens-<br />
qualität – beim<br />
Trinkwasser<br />
gehört das eng<br />
zusammen.<br />
Foto: Würz Energy<br />
23
24<br />
ihre Leistung erhalten, müssen sie in<br />
regelmäßigen Abständen zurückgespült<br />
werden. Das Schlammwasser<br />
wird dann über eine Membran anlage<br />
zu Klarwasser gereinigt und in den<br />
Vorfluter geleitet, der separierte<br />
Eisenschlamm verwertet.<br />
Jahr für Jahr fallen durchschnittlich<br />
etwa 150 Tonnen eisenhaltiges<br />
Schlammwasser an. Obwohl es<br />
mittlerweile bereits sinnvolle Verwertungswege<br />
dafür gibt, ist es aus<br />
ökologischer wie aus ökonomischer<br />
Sicht sinnvoll, die Schlammmenge zu<br />
reduzieren.<br />
Reinigen und regenerieren<br />
Um Brunnen und Pumpen vom Eisenschlamm<br />
zu befreien, sind erhebliche betriebliche Arbeiten<br />
notwendig. Nur so kann die Funktionsfähigkeit der<br />
Brunnenanlagen aufrechterhalten werden.<br />
Der Prozess der Eisenausfällung beginnt bereits in<br />
den Brunnen. Die Folgen:<br />
■ Nach zwei Jahren Betriebsdauer geht die Brunnenleistung<br />
zurück. Die Brunnen müssen aufwendig<br />
regeneriert werden.<br />
■ Die Brunnenpumpen setzen sich mit Eisenschlamm<br />
zu und fördern kein Wasser mehr. Alle<br />
sechs bis neun Monate muss die Pumpe ausgebaut<br />
und aufwendig gereinigt werden. Die höhere<br />
Belastung verringert ihre Lebensdauer.
■ Damit die Enteisenung vollständig<br />
abläuft, muss vor der Filtrierung<br />
der pH-Wert angehoben werden.<br />
Dies geschieht durch Ausblasen der<br />
Kohlensäure und Zuleitung von<br />
Luft sauerstoff in Rieslertürmen.<br />
Dadurch wird die Oxidation nochmals<br />
beschleunigt und eine nicht<br />
unerhebliche Menge des Eisenschlamms<br />
lagert sich am Boden der<br />
Riesler ab. Mindestens jährlich muss<br />
der Eisenschlamm abgepumpt werden.<br />
Alle zwei bis drei Jahre müssen<br />
die in den Rieslern eingebauten<br />
Füllkörper ausgetauscht werden.<br />
Saubere Lösung:<br />
Nicht nur das<br />
Trinkwasser, son-<br />
dern auch die<br />
Pumpen profi-<br />
tieren von der<br />
unterirdischen<br />
Enteisenung.<br />
Zusammenfassung<br />
Bei der Trinkwassergewinnung anfallende Eisenschlämme verursachen<br />
Kosten bei ihrer Entsorgung. Ein neuartiges Verfahren<br />
der unterirdischen Enteisenung lässt die Abfälle gar nicht erst<br />
entstehen. Weil dadurch eine aufwendige und kostenintensive<br />
Reinigung und Spülung der Pumpensysteme entfällt, werden<br />
gleichzeitig Kosten gespart und die Lebensdauer der Pumpen<br />
verlängert. Die Investition amortisiert sich spätestens nach zehn<br />
Jahren, die Umwelt profitiert auf Dauer.<br />
■ Die Filter zur Enteisenung werden nach Erreichen<br />
des maximalen Filterwiderstands gespült.<br />
Im Jahr 2008 fielen noch 19.480 Kubikmeter<br />
Spülwasser an.<br />
Ökologischer und finanzieller Gewinn<br />
Anfang <strong>2009</strong> wurden nun die drei Brunnen mit der<br />
höchsten Eisenkonzentration so umgebaut, dass die<br />
Enteisenung unterirdisch erfolgen kann. Die bisherigen<br />
Erfahrungen sind außerordentlich positiv:<br />
■ Eisenschlamm- und Spülwassermenge konnten<br />
halbiert werden.<br />
■ Brunnenregenerierung und Pumpenreinigung<br />
entfallen.<br />
■ Die Vorkammer der Riesler muss wesentlich<br />
seltener gereinigt werden.<br />
Neben dem ökologischem Gewinn fällt der finanzielle<br />
Vorteil ins Gewicht: mit rund 35.000 Euro<br />
pro Jahr, bei erhöhten Stromkosten von 3.100 Euro.<br />
Nicht eingerechnet ist die deutlich verlängerte<br />
Lebensdauer der Brunnen. Die Gesamtinvestition<br />
von rund 300.000 Euro wird sich nach etwa zehn<br />
Jahren amortisieren.<br />
Kontakt<br />
Detlef Schumacher<br />
detlef.schumacher@niederrheinwasser.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-54 80<br />
25
26<br />
Foto: George Diebold/Getty Images<br />
Abfallentsorgung<br />
Entwicklung der Entsorgungsmengen 2002 bis <strong>2009</strong><br />
2002 2005 2007 <strong>2009</strong><br />
Schlämme aus der Abwasserbehandlung 12,0 t 15,5 t 26,5 t 22,5 t<br />
Maschinen-, Getriebe- und Trafoöle 22,5 t 35,0 t 30,8 t 27,5 t<br />
Eisen-, Misch- und Trafoschrott 122,0 t 193,0 t 144,0 t 218,0 t<br />
Kompostierbare Abfälle Die Mengen sind von etwa 350 auf 420 Tonnen gestiegen.<br />
Altpapier Die Mengen blieben mit circa 160 Tonnen relativ konstant.
Zusammenfassung<br />
Die Abfallentsorgung unterliegt strengen und komplizierten<br />
Regeln. Eine nicht ausreichend sichere<br />
und sorgfältige Entsorgung könnte langfristig nachteilige<br />
Folgen, etwa für Grundwasser und Böden,<br />
haben. Zu den Anstrengungen im Sinne der<br />
Umwelt gehört deshalb immer auch das Bemühen<br />
um eine Verringerung der Abfallmenge. Die NVV<br />
engagiert sich deshalb intensiv dafür.<br />
Abfall, der nicht wieder-<br />
verwertet und in neue<br />
Stoffkreisläufe eingehen<br />
kann, muss ordnungsge-<br />
mäß entsorgt werden.<br />
Abfall<br />
entsorgen<br />
Vermeiden, verrringern, entsorgen – die<br />
NVV kümmert sich darum, dass Abfälle<br />
nicht zur Umweltbelastung werden.<br />
Die gesamte Abfallmenge bei der NVV<br />
betrug im Jahr <strong>2009</strong> 2.700 Tonnen (t).<br />
Diese Menge verteilte sich auf 60 verschiedene<br />
Abfallschlüssel.<br />
Von den angefallenen 2.700 t Abfall<br />
waren 11,3 t Abfälle zur Beseitigung,<br />
also Abfälle, die keiner Verwertung<br />
zugeführt werden konnten, davon 9 t<br />
Asbest, der über eine Sondermülldeponie<br />
entsorgt wurde. Die Schließung von<br />
Deponien im Jahre 2005 (als Folge der<br />
„Technischen Anleitung für Siedlungsabfall“<br />
– TASi 2005) führte zunächst zu<br />
einer Erhöhung der Entsorgungskosten.<br />
Aufgrund des Aus- und Neubaus von<br />
Verbrennungsanlagen entstanden Überkapazitäten.<br />
Diese führten im Jahr <strong>2009</strong><br />
zu einer rückläufigen Entwicklung der<br />
Entsorgungskosten.<br />
Kontakt<br />
Hans-Josef Deußen<br />
hans-josef.deussen@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-34 20<br />
27
28<br />
Der Energieverbrauch auf dem<br />
Gelände der NVV-Verkehrsbetriebe<br />
an der Rheinstraße wird seit<br />
Jahren kritisch untersucht. Im Jahr<br />
2007 wurde ein Gesamtkonzept für<br />
die gesamte Wärmeerzeugung der<br />
Werkstatt entwickelt. 2008 wurde es<br />
realisiert. Zu der Vielzahl von Maßnahmen<br />
gehört die Erneuerung der<br />
Gebäudeleittechnik, die Senkung<br />
der Temperatur, der Austausch von<br />
Regel- und Heizkörperventilen, die<br />
Reduzierung der Wassermenge, die<br />
vorgehalten wird, und die Anpassung<br />
von Heizungsverteilern. Im Ergebnis<br />
konnten die Kesselleistungen um<br />
etwa ein Drittel verringert werden.<br />
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />
rundet das Energiekonzept der<br />
Rheinstraße ab. Auch die Schornsteinanlage<br />
wurde an die neuen<br />
Anforderungen angepasst.<br />
Entwicklung und Technik<br />
Das BHKW mit 363 Kilowatt (kW)<br />
thermischer und 238 kW elektrischer<br />
Energieeinsparung<br />
Innen wie außen<br />
Kompetenz und Erfahrung, Energieeffi zienz und Umweltverantwortung:<br />
Was die NVV ihren Kunden nahebringen will, praktiziert sie auch bei<br />
den eigenen Einrichtungen und Anlagen.<br />
Kontakt<br />
Heinz Uwe Werner<br />
heinz-uwe.werner@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-24 32<br />
Leistung wird nun durch zwei Kessel (1.400 und<br />
1.150 kW) bedarfsabhängig in Kaskade unterstützt.<br />
Bei Spitzenlast (zum Beispiel bei Betrieb<br />
der Lackiererei) schaltet sich ein dritter Kessel mit<br />
1.000 kW in Folge zu. Das BHKW erfüllt die<br />
Masterfunktion bei der Wärmeerzeugung. Darüber<br />
hinaus deckt es einen Großteil des Strombedarfs der<br />
Liegenschaft. Bei einem Netzausfall stellt es außerdem<br />
die Notstromversorgung sicher. Der komplette<br />
Umbau der Heizungsanlage kostete 945.000 Euro.<br />
Der Anteil des BHKWs betrug etwa 400.000 Euro.<br />
Die Wirtschaftlichkeit<br />
Eine Untersuchung zur Rentabilität des BHKWs<br />
ergab Anfang 2010, dass sich <strong>2009</strong> durch einen<br />
Mehreinsatz von 900.000 Kilowattstunden (kWh)<br />
Erdgas der Strom einkauf um rund 600.000 kWh<br />
für die Liegenschaft Rheinstraße verringert hat.<br />
Zusätzlich wurden 300.000 kWh vergüteter Strom<br />
in das Netz eingespeist.<br />
Bei einer Gegenüberstellung von Erdgas- und<br />
Strom einkauf der Jahre 2008 und <strong>2009</strong> ergab sich<br />
eine Einsparung von 43.100 Euro. Der eingespeiste<br />
Strom wurde mit 32.200 Euro vergütet. Der Steuervorteil<br />
für den Bezug von Erdgas zum Betreiben<br />
des BHKWs belief sich auf 3.700 Euro. Die Gesamtersparnis<br />
gegenüber dem Jahr 2008 betrug somit<br />
79.000 Euro.<br />
Auf Grundlage dieser Zahlen kann ermittelt werden,<br />
innerhalb welcher Zeit sich die Investition in<br />
das BHKW amortisiert: Unter der Voraussetzung<br />
gleichbleibender Einspeisevergütungen und unveränderter<br />
Kosten für den Erdgas- und Strombezug<br />
sowie einem Inflationsausgleich von 1,7 Prozent
Ein höherer Wirkungsgrad<br />
durch die kombinierte<br />
Wärme- und Stromerzeugung<br />
bringt Einsparungen im<br />
Energieverbrauch und senkt vor<br />
allem die CO 2 -Emissionen.<br />
pro Jahr verzinst sich das eingesetzte<br />
Kapital bei einer Nutzungsdauer von<br />
20 Jahren mit 14 Prozent. Die Amortisation<br />
des eingesetzten Kapitals wird<br />
nach 11 Jahren erreicht.<br />
Dabei bleibt unberücksichtigt, dass<br />
durch die Einrichtung des BHKWs<br />
die Investition für eine Notstromversorgung<br />
von circa 50.000 Euro<br />
entfällt.<br />
Die Umwelt<br />
Beim Stromverbrauch bringt ein Vergleich<br />
mit dem Mix der Kondensationskraftwerke<br />
in Mittellast aufschlussreiche<br />
Ergebnisse: Diese Kraftwerke<br />
werden überwiegend mit Steinkohle,<br />
Erdöl und Erdgas befeuert und weisen<br />
nach einer Statistik des Verbands<br />
der Elektrizitätswirtschaft (VDEW)<br />
von 1998 eine spezifische CO 2 -Emission<br />
von 0,799 Kilogramm CO 2 je<br />
kWh elektrischer Leistung auf – bei<br />
einem Nutzungsgrad von 38,2 Prozent.<br />
Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis<br />
zu der erzeugten elektrischen<br />
Energie des BHKWs, (0,2 kg CO 2<br />
je kWh el ), so verringert sich der<br />
CO 2 -Ausstoß um 0,599 kg. Dies<br />
entspricht einer Herabsetzung des<br />
CO 2 -Ausstoßes von 74,9 Prozent<br />
gegenüber der herkömmlichen Stromerzeugung<br />
durch den oben genannten<br />
Energieträger-Mix.<br />
Foto: Würz Energy<br />
Zusammenfassung<br />
Seit längerer Zeit nimmt die NVV auch den internen<br />
Stromverbrauch genau unter die Lupe. Auf dem<br />
Betriebsgelände der Verkehrsbetriebe wurde ein<br />
neues Energie konzept umgesetzt, in dessen Mittelpunkt<br />
ein BHKW steht. Die kombinierte Erzeugung<br />
von Strom und Wärme ist der bisherigen Wärmeerzeugung<br />
weit überlegen. Eine Senkung des Energiebedarfs<br />
um ein Drittel geht mit der Verringerung<br />
der CO 2 -Emissionen um 75 Prozent einher.<br />
29
30<br />
Informationstechnik<br />
Weniger ist mehr<br />
Mit gutem Beispiel voran: Die <strong>NEW</strong> Service GmbH zeigt, wie man in der Informations-<br />
technik Energie sparen kann. Sie verringerte die Zahl der Server und konzentrierte sie<br />
auf engstem Raum. Das senkt den Stromverbrauch und verringert die Abwärme.
Ein ausgedehn-<br />
tes Netzwerk<br />
verbindet die<br />
Anwendungen an<br />
allen Standorten.<br />
Für die NVV und ihre Beteili gungsgesellschaften<br />
betreibt die Abteilung<br />
Informationstechnologie der <strong>NEW</strong><br />
Service GmbH, eine hundertprozentige<br />
Tochter der NVV, den IT-Betrieb.<br />
Neben acht Hauptstandorten in<br />
Mönchengladbach, Erkelenz, Geilenkirchen<br />
und Grevenbroich sind weitere<br />
Standorte wie Verkaufsbüros, die<br />
Bäder sowie externe Betriebsstätten<br />
ins Netzwerk integriert.<br />
Zahlreiche Anwendungen<br />
Neben zentralen Anwendungen wie<br />
SAP für das Rechnungswesen, die<br />
Materialwirtschaft, die Steuerung<br />
der Kraftfahrzeugwerkstatt sowie die<br />
Abrechnung der Ver- und Entsorgung<br />
sind eine Vielzahl von Anwendungen<br />
für die Verwaltung, die Verkehrsbetriebe,<br />
den Bäderbetrieb sowie die<br />
Netze für Strom, Gas, Wasser, Abwasser<br />
und Wärme im Einsatz.<br />
Auch die Lohn- und Gehaltsabrechnung,<br />
die Zeitwirtschaft, ein<br />
Geo-Informationssystem zur Dokumentation<br />
der Leitungsnetze und die<br />
Verwaltung der Abonnenten für den<br />
öffentlichen Nahverkehr sind Teile des<br />
gesamten Anwendungsspektrums.<br />
Standorte konzentriert<br />
Betreut werden Systeme und Anwendungen<br />
überwiegend von eigenem<br />
Personal der <strong>NEW</strong> Service. Von<br />
ursprünglich vier Rechenzentren sind<br />
heute noch zwei in Betrieb. Diese<br />
befinden sich an zwei Standorten und<br />
sind über verschiedene Leitungswege<br />
miteinander verbunden. Die Server<br />
sind auf beide Standorte verteilt und<br />
so konfiguriert, dass bei Ausfall eines<br />
Standortes der produktive Betrieb<br />
aufrechterhalten wird. Der Betrieb der<br />
Server ist an beiden Standorten auf<br />
einen speziell ausgestatteten Raum<br />
konzentriert. Die Server sind in<br />
19-Zoll-Schränken mit redundanten<br />
Stromversorgungen und Netzwerkanschlüssen<br />
installiert.<br />
Weniger Energieverbrauch<br />
Die Konzentration auf je einen Raum<br />
pro Standort ermöglichte es, die Klimatisierung,<br />
den Brandschutz sowie<br />
die unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />
bis hin zur Notstromversorgung<br />
wirtschaftlich und ökologisch<br />
verträglich zu integrieren. Das senkt<br />
den Flächenbedarf und die Anzahl<br />
der Räume, die betreut und versorgt<br />
werden müssen. Eine weitere Optimierung<br />
ergab sich durch den Einsatz<br />
neuer Technologien (Virtualisierung).<br />
So konnte die Anzahl der Server von<br />
zunächst 92 auf 27 gesenkt werden.<br />
Das verringerte den Stromverbrauch<br />
und ebenso die von den Servern<br />
erzeugte Abwärme. Dadurch wiederum<br />
verringerte sich der Aufwand<br />
für Belüftung und Klimatisierung.<br />
Kontakt<br />
Heinz-Peter Lauks<br />
heinz-peter.lauks@new-service-gmbh.de<br />
Telefon 0 21 66 / 557-33 43<br />
Zusammenfassung<br />
Die <strong>NEW</strong> Service GmbH, eine<br />
hundertprozentige Tochter der<br />
NVV <strong>AG</strong>, betreut an mehreren<br />
Standorten des Unternehmens<br />
Server-Hardware und das breit<br />
gefächerte Spektrum von Anwendungen.<br />
Durch die räumliche Konzentration<br />
der Standorte konnte die<br />
Zahl der Server deutlich verringert<br />
werden. Die Ausfallsicherheit<br />
wurde so erhöht und gleichzeitig<br />
der Energie verbrauch in den Serverräumen<br />
gesenkt.<br />
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32<br />
Ansprechpartner<br />
Betrieblicher <strong>Umweltschutz</strong><br />
Monika Schömann-Albrecht<br />
monika.schoemann-albrecht@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-24 09<br />
Elektromobilität<br />
Michael Fausten<br />
michael.fausten@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-45 32<br />
Biogas und Biomasse<br />
Markus Palic<br />
markus.palic@new-re.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-35 00<br />
Burkhardt Lambertz<br />
burkhardt.lambertz@niederrheinwasser.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-41 12<br />
Blockheizkraftwerke (BHKW)<br />
Joop Cosman<br />
joop.cosman@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-24 55<br />
Brennstoffzelle<br />
Thomas Primon<br />
thomas.primon@new-energie-gmbh.de<br />
Telefon 0 21 66 / 558-29 95<br />
Straßenbeleuchtung<br />
Karl-Heinz Robertz<br />
karl-heinz.robertz@new-netz-gmbh.de<br />
Telefon 0 24 51 / 624-64 10<br />
Adressen<br />
Heizen und Kühlen mit der Wärmepumpe<br />
Heinz Horn<br />
heinz.horn@new-energie-gmbh.de<br />
Telefon 0 21 66 / 558-24 97<br />
Trinkwassergewinnung und -aufbereitung<br />
Detlef Schumacher<br />
detlef.schumacher@niederrheinwasser.de<br />
Telefon 0 21 62 / 688-54 80<br />
Energieeffizienz im Unternehmen<br />
Heinz Uwe Werner<br />
heinz-uwe.werner@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-24 32<br />
Informationstechnik<br />
Heinz-Peter Lauks<br />
heinz-peter.lauks@new-service-gmbh.de<br />
Telefon 0 21 66 / 557-33 43<br />
Abfallwirtschaft/Entsorgungsmanagement<br />
Hans-Josef Deußen<br />
hans-josef.deussen@nvv-ag.de<br />
Telefon 0 21 66 / 688-34 20
NVV <strong>AG</strong><br />
Niederrheinische Versorgung und Verkehr <strong>AG</strong><br />
Odenkirchener Straße 201<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon 0 21 66 / 688 – 24 09<br />
E-Mail monika.schoemann-albrecht@nvv-ag.de<br />
Internet www.nvv-ag.de