Akzente-Tip p - Duisburger Akzente
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Im Jahr 1552 zog ein Mann aus der Universitätsstadt Löwen nach<br />
Duisburg, dessen Name schon weit über seine flandrische Heimat<br />
hinaus bekannt war: Gerhard Mercator. Was den 1512 in Rupelmonde<br />
bei Antwerpen geborenen Globenbauer und Kartographen dazu<br />
bewogen hat, in das damals doch recht bedeutungslose Duisburg<br />
zu ziehen, wissen wir nicht. Fest steht jedoch, dass er im liberalen<br />
Duisburg ungestört leben und arbeiten konnte. Mercator wusste das<br />
zu schätzen, hatte ihn die Inquisition doch 1544 unter dem Verdacht<br />
der Ketzerei verhaftet und mehrere Monate im Kastell Gravensteen<br />
in Rupelmonde eingekerkert.<br />
Im Duisburg lebte er bis zu seinem Tod 1594 unangefochten. Hier<br />
schuf er sein Hauptwerk, darunter die aus 15 Blättern bestehende<br />
Europakarte und vor allem die Weltkarte „Ad usum navigantium“.<br />
Diese genial konzipierte Wandkarte wurde nach einem Gradnetzentwurf<br />
gefertigt, der die Bezeichnung MercatorProjektion trägt.<br />
Sie machte nicht nur zu seiner Zeit die Seereisen sicherer, sondern<br />
findet bis heute bei der SatellitenNavigation, in GPSGeräten und<br />
in der Raumfahrt Verwendung.<br />
Wenn wir in diesem Jahr die 34. <strong>Duisburger</strong> <strong>Akzente</strong> unter das Motto<br />
„500 Jahre Gerhard Mercator – Vom Suchen und Finden“ stellen,<br />
dann ehren wir einen genialen Kartographen, aber auch einen Universalgelehrten,<br />
dessen wissenschaftliche Interessen sich u.a. auf<br />
Astronomie, Mathematik, Philosophie und Theologie erstreckten. In<br />
seiner Offenheit und Vielseitigkeit ist Gerhard Mercator bis heute<br />
ein idealer Botschafter für Duisburg.<br />
Danken möchten wir an dieser Stelle der Sparkasse Duisburg,<br />
dem Haus Haniel, den Stadtwerken Duisburg und allen anderen<br />
Sponsoren für Ihre Unterstützung sowie allen Organisatoren für ihr<br />
Engagement.<br />
Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher der <strong>Akzente</strong> wünschen<br />
wir: Lassen Sie sich in den nächsten Wochen von der Neugier und<br />
dem Forschergeist des berühmtesten <strong>Duisburger</strong> Bürgers anstecken<br />
und von einem kontrastreichen Programm durch die Jahrhunderte<br />
und die kulturellen Genres führen.<br />
Adolf Sauerland Karl Janssen<br />
Oberbürgermeister der Kulturdezernent der<br />
Stadt Duisburg Stadt Duisburg<br />
4 Grussworte<br />
5<br />
Foto: Carolyn Djanogly<br />
Es ist mir eine Ehre, die Schirmherrschaft der 34. <strong>Duisburger</strong> <strong>Akzente</strong><br />
anlässlich des 500. Geburtstages von Gerhard Mercator, dem<br />
berühmtesten Bürger Duisburgs, im Jubiläumsjahr zu übernehmen.<br />
Seine Arbeit als Kartograph und meine eines modernen Stadtplaners<br />
ähneln sich zuweilen. So gibt es Gemeinsamkeiten bei der Stadterforschung<br />
im Hinblick auf Lage und Größe sowie Klima und Landschaft.<br />
Ich bin mir sicher, Mercator würde meine Faszination von<br />
der besonderen kulturellen und urbanen Ausstrahlung dieser Stadt<br />
heute teilen.<br />
Seit 20 Jahren beschäftigen sich mein Team und ich mit Duisburg<br />
und ich fühle eine große Zuneigung zu dieser Stadt. Der Mikroelektronikpark<br />
war unser erstes Projekt hier und zugleich eine Art Modell<br />
sowohl für die Neugestaltung des Berliner Reichstages als auch für<br />
den CommerzbankTower in Frankfurt am Main. Hier konnten wir<br />
neue Ansätze für Themen wie Ökologie und Energie entwickeln.<br />
Dem Trend zu umweltfreundlicher Hochtechnologie folgend, hat<br />
es sich gezeigt, welch großes Potenzial in Mischgebieten liegt, die<br />
Arbeiten und Wohnen zusammen bringen.<br />
Der Mikroelektronikpark war auch eine Vorstufe meines Masterplans<br />
für die ökologische und ökonomische Neugestaltung des Innenhafens.<br />
Eine Verbindung von neuer Architektur und historischen Gebäuden<br />
hat zu einer engeren Anbindung der Wasserflächen an die Innenstadt<br />
beigetragen.<br />
Unser Vorschlag zu einem Masterplan für die Innenstadt setzt<br />
schließlich die Umgestaltung von Duisburg in eine nachhaltige<br />
urbane Kommune fort. Unser Ziel ist es, die Identifikation mit der<br />
Stadt durch Verbesserung ihrer Infrastruktur und durch eine verdichtete<br />
Bebauung mit einer Kombination aus Wohnen, Kultur und<br />
Handel zu stärken. Zusammengefasst sind alle diese Projekte zu einem<br />
Vergleichstest für die Praxis geworden. Sie stellen eine Vielzahl<br />
von Themen dar, die zentrale Bedeutung haben auf der Suche nach<br />
nachhaltigen Lösungen für urbanes Leben im 21. Jahrhundert. Wir<br />
haben viel gelernt von Duisburg und hoffen, wir regen auch andere<br />
dazu an.<br />
Ich danke den Organisatoren der <strong>Akzente</strong> und wünsche dem Festival<br />
ein gutes Gelingen. Zugleich beglückwünschen mein Team und ich<br />
alle <strong>Duisburger</strong> zu diesem besonderen Ereignis.<br />
Lord Foster of Thames Bank OM<br />
Gründer und Vorsitzender von Foster + Partners<br />
und Schirmherr der 34. <strong>Duisburger</strong> <strong>Akzente</strong> 2012