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Anthroposophie

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1875) schon vor ihr (und somit lange vor Steiner) "entdeckt" und als "Astrallicht"<br />

bezeichnet. Nach L6vis Ansicht "kann der Magier im Astrallicht auch<br />

die Gestalten derer hervorbringen, die unsere physische Welt bereits verlassen<br />

haben ... Wir rufen die Erinnerungen wach, die sie [die Geister der Verstorbenen;<br />

d. Verf.] im Astrallicht hinterlassen haben, welches das gemeinsame<br />

Sammelbecken der universalen magnetischen Kraftäußerungen ist." 68 Über<br />

Levi bemerkt Miers:<br />

"Nahezu alle okkulten Bewegungen und namentlich ihre Wortführer haben aus seinen<br />

Werken geschöpft, ohne allerdings [in jedem Fall; d. Verf.] seinen Namen zu<br />

erwähnen." 69<br />

Vor Le"vi wiederum hatte Paracelsus (1493-1541) vom "siderischen Licht"<br />

gesprochen: "Das A[strallicht] entspricht dem 'siderischen Licht' von Paracelsus."<br />

Gemeint ist "die unsichtbare Region, welche unseren Kosmos umgibt"<br />

und "die nur dem hellsichtigen Auge sichtbar ist". In ihm sind "alle Ereignisse<br />

der Vergangenheit, Gegenwart und möglicherweise der Zukunft aufgezeichnet".<br />

70<br />

Eine ähnliche Vorstellung begegnet im 16. Jahrhundert in den kabbalistischen<br />

Schriften des M.A. Fano. Dieser spricht von einem "okkulten Äther... der das<br />

Medium sei, durch das die Werke des Menschen bis zum Jüngsten Gericht<br />

aufbewahrt werden... Das vom Talmud erwähnte 'Buch des Gedächtnisses',<br />

das vor Gott aufgeschlagen liegt, ist also in gewisser Weise eine solche<br />

'Akascha-Chronik'." 71<br />

Ein Hinweis auf ein solches "Buch der Taten eines Menschen" findet sich<br />

tatsächlich an einigen biblischen Stellen (Jes 65,6; Mal 3,16; Dan 7,10; Apk<br />

20,12), aber nie ist davon die Rede, daß ein Mensch hellseherisch in einem<br />

solchen Buch lesen könnte. 72<br />

Die Leistung von Blavatsky bestand in der Namensgebung und Ausschmükkung<br />

des von Levi Übernommenen. Wie J.W. Hauer darstellt, fand "man"<br />

(d. h. die Theosophie) in Indien "den Namen für die Weltenchronik - die<br />

nebenbei bemerkt keine indische Idee ist- indem man sie mit dem indischen<br />

Namen des Weltäthers äkäs'a, [sie] verband. Akasha-Chronik hatte einen guten<br />

Klang!" 73<br />

2.1.2 Die anthroposophische Auffassung von der Akasha-Chronik<br />

R. Steiner übernahm die Definition der Akasha-Chronik, die Blavatsky ihr<br />

beigelegt hatte. Er sagt:<br />

"Alles, was in der sinnlich-physischen Welt geschieht, das hat ja sein Gegenbild in<br />

der geistigen Welt... Nehmen wir an, es läßt der Geistesforscher den Blick zurück-<br />

88

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