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Anthroposophie

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trächtigung der Gesundheit" (600,129) u.a. Um diesen Gefahren zu begegnen,<br />

empfiehlt er eine strenge Beachtung seiner Regeln sowie eine Denkund<br />

ethische Schulung, die mit dem Erlangen übersinnlicher Erkenntnisse<br />

Schritt halten soll. Die "goldene Regel der wahren Geheimwissenschaften"<br />

lautet nach Steiner:"... wenn du einen Schritt vorwärts zu machen versuchst<br />

in der Erkenntnis geheimer Wahrheiten, so mache zugleich drei vorwärts in<br />

der Vervollkommnung deines Charakters zum Guten" (600,48f; HiO). Insbesondere<br />

die "gesunde Urteilskraft" soll gebraucht werden: "Wer nicht darauf<br />

bedacht ist, von vornherein eine gesunde Urteilskraft zur Grundlage seiner<br />

Geistesschulung zu machen, der wird in sich solche übersinnliche Fähigkeiten<br />

entwickeln, welche ungenau und unrichtig die geistige Welt wahrnehmen"<br />

(601,251).<br />

1.1.3.3 Inspiration<br />

Inspiration ist die nächste Stufe. Sie kennzeichnet das Einhauchen der Zusammenhänge<br />

der geistigen Welt in den Geistesschüler. Während die imaginative<br />

Welt "ein unruhiges Gebiet" mit "Beweglichkeit, Verwandlung" gewesen<br />

ist, in der man nur "die seelische Äußerung der Wesen" erkannt hat,<br />

lernt man durch Inspiration "innere Eigenschaften von Wesen kennen, welche<br />

sich verwandeln" (601,260f; HiO):<br />

"Durch Imagination erkennt man die seelische Äußerung der Wesen; durch Inspiration<br />

dringt man in deren geistiges Innere. Man erkennt vor allem eine Vielheit von geistigen<br />

Wesenheiten und von Beziehungen des einen auf das andere" (601,261).<br />

Die Inspiration wird erreicht, indem man alle sinnbildlichen Inhalte (die ja<br />

lediglich Hilfsmittel zur Loslösung des Seelischen vom Physischen sein sollten)<br />

aus dem Bewußtsein entfernt und sich "nur noch in seine eigene Seelentätigkeit<br />

[versenkt], welche das Sinnbild gestaltet hat" (601,286):<br />

"Was ich getan habe (meinen eigenen Seelenvorgang) will ich festhalten; das Bild<br />

selber aber aus dem Bewußtsein verschwinden lassen" (601,266).<br />

Während die Imagination nur äußerliche, unzusammenhängende Einzeleindrücke<br />

von den "geistigen Welten" geliefert hat, die Steiner mit "Buchstaben"<br />

oder "Lauten" vergleicht, kommt es durch Inspiration zu einem Erkennen<br />

von geistigen Zusammenhängen, zu einem kontinuierlichen "Lesen"<br />

einer übersinnlichen, verborgenen "Schrift" (601,261 f). Diese "Schrift" (mit<br />

der wir uns in II. B.2 unter dem Namen "Akasha-Chronik" ausführlich beschäftigen<br />

werden) liefert dem Geistesschüler bzw. Hellseher sämtliche Erkenntnisse<br />

über die Weltentwicklung (ebd). Freilich ist keine "Schrift" und<br />

kein "Lesen" im herkömmlichen Sinn gemeint, sondern "die Wesen in dieser<br />

[sc. inspirierten] Welt wirken auf den Betrachter wie Schriftzeichen, die er<br />

kennenlernen muß und deren Verhältnisse sich für ihn enthüllen müssen wie<br />

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