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Anthroposophie

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B. Der Anspruch auf'Wiedergewinnung der<br />

spirituellen Dimension" durch den<br />

anthroposophischen Zugang zur Bibel<br />

Der anthroposophische Zugang zur Bibel erfolgt über einen Dreischritt: Am<br />

Anfang stehen die "Erkenntnisse höherer Welten". Durch sie gelangt man<br />

zum Lesen der "Akasha-Chronik". Die Akasha-Chronik wiederum bildet die<br />

Grundlage für die "spirituelle Interpretation".<br />

1. Die "Erkenntnisse höherer Welten" als Grundlage des<br />

anthroposophischen Systems<br />

1.1 Darstellung des anthroposophischen Erkenntniswegs<br />

1.1.1 Die Grundvoraussetzungen der "Geheimwissenschaft"<br />

Steiner nennt seine Lehre "Geisteswissenschaft", "anthroposophische Geisteswissenschaft"<br />

oder "Geheimwissenschaft". Er gibt folgende Definition:<br />

"Geheimwissenschaft ist Wissenschaft von dem, was sich insoferne im 'Geheimen'<br />

abspielt, als es nicht draußen in der Natur wahrgenommen wird, sondern da, wohin<br />

die Seele sich orientiert, wenn sie ihr Inneres nach dem Geiste richtet. 'Geheimwissenschaft'<br />

ist Gegensatz von 'Naturwissenschaft'" (601,23). Sie bezieht sich "auf<br />

das in den Welterscheinungen für die gewöhnliche Erkenntnisart Unoffenbare, 'Geheime'",<br />

sie ist "eine Wissenschaft von dem 'Geheimen', von dem 'offenbaren Geheimnis'"<br />

(601,28; HiO).<br />

In diesem Sinn ("Wissenschaft von dem 'Geheimen'") ist bei Steiner auch<br />

das häufig von ihm gebrauchte Wort "Okkultismus" zu verstehen.<br />

Steiner definiert "Okkultismus" - gewissermaßen wertneutral - einfach als<br />

"Geheimwissenschaft" (601) oder als "die Weisheit von den verborgenen<br />

Wesenheiten" (94,129). Nach Rittelmeyer ist Okkultismus "nichts anderes<br />

als die Lehre von den verborgenen Fähigkeiten der Seele und den durch sie<br />

enthüllten höheren Wirklichkeiten" 1 . Steiner merkt an:<br />

"Wer als 'Wissenschaft' nur gelten läßt, was durch die Sinne und den ihnen dienenden<br />

Verstand offenbar wird, für den kann selbstverständlich das hier als 'Geheimwissenschaft'<br />

Gemeinte keine Wissenschaft sein" (601,28).<br />

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