Anthroposophie
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Wirklichkeit betont Cullmann nach seiner Darstellung sämtlicher Verfasserhypothesen:<br />
"Wir müssen uns also damit abfinden, daß wir den Namen dieses Lieblingsjüngers Jesu<br />
nicht kennen" (Cullmann 1975, 81f; HiO).<br />
136<br />
v. Wistinghausen 1983, 99.<br />
'"Hemleben 1982, 30; vgl. 619,122f.<br />
138<br />
Theodor Zahn übersetzt verdeutlichend so: '"Diese Krankheit hat nicht Tod zum Ziel,<br />
sondern gereicht zur Ehre oder Verherrlichung Gottes, (und zwar so), daß der Sohn<br />
Gottes durch sie verherrlicht werde'" (Zahn 1908, 469).<br />
139<br />
Bauer 1971, Sp. 405; vgl. auch Barrett 1978, 390; Bultmann 1985, 303; Schnackenburg<br />
11/1971, 404.<br />
140<br />
In diesem Fall müßte in Jon 11,4 "apokälypsis", "epiphäneia" o.a. stehen, was nicht der<br />
Fall ist. "Doxa" ist hingegen Äquavalent zum hebr. "kaböd", das den "Lichtglanz", die<br />
"Pracht", die "Ehre" und die "Herrlichkeit" Gottes bezeichnet, welche sich "in der Schöpfung<br />
oder in seinen Taten offenbart" (Gesenius 1962,333; vgl. v. Rad/Kittel, Art. "dokdö<br />
...", ThWNT 11/1935, 235ff).<br />
141<br />
Schnackenburg 11/1971, 503. - Wenn Hemleben meint, der Gedanke an eine "Verherrlichung"<br />
Gottes durch die Krankheit des Lazarus widerspreche "dem Geiste des Johannes"<br />
(Hemleben 1982, 30), so zeigt dies nur, daß er den Skopus von Joh 11 aufgrund seiner<br />
anthroposophischen Vorurteile nicht erkennt.<br />
142<br />
Vgl. die Bemerkung Schnackenburgs über das Weinen Jesu: "Auf dem traurigen Gang<br />
zum Grab des Freundes wird auch Jesus von der Dunkelheit des Todesgeschicks berührt"<br />
(Schnackenburg 11/1971,423). - Nach Bocks Ansicht haben die Schwestern des<br />
Lazarus nicht verstanden, was vor sich geht (daß also Lazarus nur eine "Einweihung"<br />
durchlebt) (VI, 250).<br />
143<br />
Viele Juden trieb "der Gedanke an den Scheintod ... zum Besuch der in Felsengräbern<br />
Bestatteten während der ersten drei Tage". Wohl im Zusammenhang damit oder auch<br />
beeinflußt von Vorstellungen der heidnischen Umwelt, hatte der Rabbiner Bar Qappara<br />
(um 220 v.Chr.) gelehrt: "Die ganze Stärke der Trauer ist erst am dritten Tage. Drei Tage<br />
lang kehrt die Seele an das Grab zurück, sie meint, daß sie (in den Leib) zurückkehren<br />
werde. Wenn sie aber sieht, daß die Farbe (der Glanz) seines Angesichts sich verändert<br />
hat... dann geht sie davon u[nd] verläßt ihn" (StB 11/1969, 544f; HddV). Der vierte Tag<br />
galt somit auch in der jüdischen Umwelt Jesu als Zeitpunkt, an dem der Tod sicher<br />
eingetreten war.<br />
144<br />
Zum Unterschied zwischen agäpe, philia und 6ros siehe: Quell/Staufer, Art. "agapäö",<br />
ThWNT 1/1933, 20ff.<br />
145<br />
Übrigens wird hier deutlich, wie oberflächlich Steiner arbeitet. Er berücksichtigt in seiner<br />
Deutung des "Liebens" als Mysterienausdruck (s.o.) offensichtlich nur den deutschen<br />
Text und bemerkt gar nicht, daß im Griechischen zwei verschiedene Worte ("agapän"<br />
und "philein") stehen. Soll nun "philein" oder "agapän" der Mysterienausdruck sein?<br />
Und falls"agapän" der Mysterienausdruck ist - was sich durch die Identifizierung des<br />
Lazarus mit dem "Jünger, den Jesus liebte" (agapän!) nahelegen würde (vgl. 619,126) -,<br />
waren dann auch Martha und ihre Schwester Einzuweihende (auf sie bezieht sich das<br />
"agapän" in V. 5 ja ebenfalls)? Über solche grundsätzlichen philologischen Fragen<br />
setzt sich Steiner großzügig hinweg.<br />
146<br />
Vgl. Schnackenburg 11/1971,414ff. - Wenn Steiner schreibt, es sei eine 'Trivialität, zu<br />
meinen, Jesus habe behaupten wollen, der Glaube an ihn [sc. Jesus] mache einen Toten<br />
im gewöhnlichen Wortsinne wieder lebendig" (619,123), so zeigt dies nur, daß er die<br />
eigentliche Intention des Textes und seiner Christologie nicht verstanden hat.<br />
147<br />
Schnackenburg 11/1971, 427.<br />
Anm. zu S. 192-196 241