Anthroposophie

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nicht. Jesus selber bat die Ämter des Königs und des Priesters als der eine Messias in sich vereinigt (s. Joh 18,37; Hebr 4,14 u.ö.; vgl. Bruce 1986, 130; Lohse 1983, 140f; Pierott 1983, 170). 75 Lauenstein 1984, 36. 76 Merkel 1971, 129. 77 Origene, Phil. 1-20, SC 302, 1983. 78 Tatian 1926,66ff. - Auf Tatian stützt sich Laurentin 1982,383f, von dessen Darstellung wir nachfolgend ausgehen. 79 Nach dieser Deutung ergibt sich also die umgekehrte Reihenfolge wie bei Steiner und Bock, die annehmen, daß zur Zeit der Beschneidung und Tempeldarstellung Jesu die berodianische Verfolgung bereits vorbei war (s.o.). 80 Vgl. Hennecke/Schneemelcher 1/1987, 330ff. 81 Das Hauptproblem liegt in Lk 2,39, wo offensichtlich festgestellt wird, daß die heilige Familie nach Beendigung der Tempeldarstellung nach Nazareth (nicht nach Bethlehem) zurückgekehrt ist. Ist diese Rückkehr unmittelbar nach der Tempeldarstellung erfolgt oder liegen die in Mt geschilderten Ereignisse dazwischen (Nestle-Aland nennt Mt 2,23 und Lk 2,39 als Parallelstellen)? Freilich ist auch bei einer unmittelbaren Rückkehr nach Nazareth eine daran anschließende Reise nach Bethlehem nicht ausgeschlossen. Auf diese Fragen geben uns die vorliegenden Texte keine Antwort. 82 Vom "Christus-Ereignis als Mysterium des Ich" spricht auch K. v. Stieglitz (v. Stieglitz 1955, 101, HiO), der zudem einen Überblick über die gesamte Christosophie Rudolf Steiners vermittelt. Wir beschränken uns hingegen auf die wichtige Detailfrage der Ich- Entwicklung und die Darstellung einiger wesentlicher anthroposophischer Aussagen hierzu. 83 Ebd, 239 (HddV). 84 Ebd, 190 (HddV). 85 Eine Beurteilung der Steinerschen Ich-Philosophie hat Wilhelm Bruhn vorgenommen (Bruhn 1921,53ff). Brunns Kritik richtet sich insbesondere gegen die anthroposophische Behauptung der "Wesensidentität von Ich und alleinem Weltgeist". Aus dieser These, die nichts als "eine unbewiesene Voraussetzung und ein bloßes Wunschgebilde" sei, werde "alles weitere abgeleitet und somit das ganze Weltengebäude auf schwankendem Boden aufgebaut". Somit sei "die eigentliche Grundlage der Spekulation ... selber schon eine Spekulation" (ebd, 78). 86 Rittelmeyer 1938, 7 (HddV). 87 Ebd,21ff(HiO). 88 Bereits die Valentinianer sprachen vom "bythos", dem Urgrund als Ausdruck der göttlichen Transzendenz am Anfang der Emanationsreihen im Pleroma der Achtheit (vgl. Andresen 1979, 305). 89 Ebd, 22. 90 Ebd, 30 (HiO). 91 Ebd, 25. - Der joh Jesus ruft allerdings nicht direkt dazu auf: "Glaubet an mich!", sondern er umschreibt diesen Aufruf ("Glaubet an das Licht!"; Joh 12,36) oder formuliert einen Relativsatz ("wer an mich glaubt..."; Joh 12,44.46 u.ö.). 92 Ebd, 29 (HiO). 93 Schnackenburg 11/1971, 274 (HddV). 94 Den Absolutheitscharakter und die Transzendenzbezogenheit von Joh 14,6 betonen Barrett 1978, 458, und Schnackenburg HI/1976, 72ff. 95 So übersetzt R. Schnackenburg und kommentiert: Jesus spricht "im Präsens, das ihn in die Zeitüberlegenheit und ewige Gegenwart Gottes stellt. Das ist für die joh. Logos- und 238 Anm. zu S. 174-181

Sohn-Christologie nichts Unerhörtes. Diesem Ewig-Seienden gegenüber ist Abraham ein Mensch, der einmal ins Dasein trat ('wurde' = geboren wurde)" (Schnackenburg 11/ 1971, 300; HiO). 96 Ebd. 97 Rittelmeyer 1938, 22. - In Rittelmeyers abwertender Äußerung gegen das Judentum schwingt offensichtlich der nationalsozialistische Geist jener Zeit mit, der auch an anderen Stellen von Rittelmeyers Gesamtwerk zum Ausdruck kommt. So beschwört er am Ende seines 1936 veröffentlichten "Christus"-Buches den "germanisch-nordischefn] Geist" gegen die zerstörenden Einflüsse des "Bolschewismus" (Rittelmeyer 1936, 1700- Im gleichen Buch verkündet er das anthroposophisch verstandene Christentum als "Naturreligion", die auf die Anfrage des nationalsozialistischen "Herold[es] nordisch-germanischer Religiosität, Hermann Wirth.: Ihr Christen, laßt uns unser Sonnen-Erleben!" die "wahre Antwort" geben könne (ebd, 850- Solche Konzessionen an die damaligen Machthaber konnten allerdings das Verbot der Christengemeinschaft im Jahre 1941 nicht verhindern (vgl. Hütten 1968, 396). 98 In Wirklichkeit ist an dieser Stelle vom Angstschweiß Jesu die Rede, der "wie Blutstropfen" war. Es bandelt sich also um einen Vergleich, der die Todesangst Jesu ausdrückt. Steiners Ansicht hingegen ("der Christus ... bebt nicht vor dem Kreuz"; 139,171) ist doketisch (s.u.). 99 K. v. Stieglitz bemerkt hierzu: "Steiner zitiert die Texte nur in dem Maße, als sie seiner Interpretation dienlich sind. Die Wiedergabe von Mark. 16,6 bricht Steiner mitten im Vers ab und läßt 'er ist nicht hier' weg, da dieses Wort des Jünglings seine Identifikation mit dem Auferstandenen ausschlösse" (v. Stieglitz 1955, 207). I00 Pesch 11/1977, 494. 101 Eine andere "Übersetzung" von Mk 15,34, die Bock erwähnt, lautet: "Wie hast du mich verherrlicht" (Ev, 401). - Diese "Übersetzung" geht jedoch völlig am Text vorbei, da sie übersieht, daß das "sabach" in Mk 15,34 die aramäische Wiedergabe des hebräischen "asab" aus Ps 22,2 ist (vgl. v. Stieglitz 1955, 285). 102 "Wenn er (ein Israelit) schlafen will, befiehlt er seinen Geist in Gottes Hand" (StB 11/ 1969, 269). Vgl. Schweizer 1982, 240f; Schürmann 1/1969, 572f. 103 Es kann sich in diesem Rahmen nur um eine Darstellung handeln, die sich auf das Wesentliche konzentriert und die auf die Erörterung von Detailfragen verzichtet. Wir weisen auf die ausführliche Beurteilung bei v. Stieglitz hin (v. Stieglitz 1955,183ff), an dessen Gedanken wir dankbar anknüpfen und die wir im Blick auf unsere spezielle Fragestellung weiterführen. 104 Auf die enge Verbindung zwischen Polytheismus, Pantheismus und Atheismus im indischen wie im Steinerschen Gottesbegriff hat H. W. Schomerus hingewiesen (Schomerus HI/1933, 21ff; vgl. III.A.2.). I05 Janowski 1982, 359 (HiO). 106 Stuhlmacher 1981, 134. 107 Wir verweisen hier auf die Position Luthers, der - an diesem Punkt Philo und Augustin folgend - den Unglauben und die Eigenliebe, welche zu solchen Entwicklungen führen, als Wurzel, Hauptquelle und Anfang aller Sünde bezeichnet (vgl. Althaus 1980, 131). 108 Rittelmeyer 1959, 13. 109 Ebd, 15 (HiO). "°Vgl. Goppelt 1978, 433. 111 Vgl. Holtz 1986, 204: "Das Heilsziel, auf dem allein für Paulus Gewicht liegt, ist das Sein 'mit dem Herrn'." Anm. zu S. 181-187 239

nicht. Jesus selber bat die Ämter des Königs und des Priesters als der eine Messias in<br />

sich vereinigt (s. Joh 18,37; Hebr 4,14 u.ö.; vgl. Bruce 1986, 130; Lohse 1983, 140f;<br />

Pierott 1983, 170).<br />

75 Lauenstein 1984, 36.<br />

76 Merkel 1971, 129.<br />

77 Origene, Phil. 1-20, SC 302, 1983.<br />

78 Tatian 1926,66ff. - Auf Tatian stützt sich Laurentin 1982,383f, von dessen Darstellung<br />

wir nachfolgend ausgehen.<br />

79 Nach dieser Deutung ergibt sich also die umgekehrte Reihenfolge wie bei Steiner und<br />

Bock, die annehmen, daß zur Zeit der Beschneidung und Tempeldarstellung Jesu die<br />

berodianische Verfolgung bereits vorbei war (s.o.).<br />

80 Vgl. Hennecke/Schneemelcher 1/1987, 330ff.<br />

81 Das Hauptproblem liegt in Lk 2,39, wo offensichtlich festgestellt wird, daß die heilige<br />

Familie nach Beendigung der Tempeldarstellung nach Nazareth (nicht nach Bethlehem)<br />

zurückgekehrt ist. Ist diese Rückkehr unmittelbar nach der Tempeldarstellung erfolgt<br />

oder liegen die in Mt geschilderten Ereignisse dazwischen (Nestle-Aland nennt Mt 2,23<br />

und Lk 2,39 als Parallelstellen)? Freilich ist auch bei einer unmittelbaren Rückkehr nach<br />

Nazareth eine daran anschließende Reise nach Bethlehem nicht ausgeschlossen. Auf<br />

diese Fragen geben uns die vorliegenden Texte keine Antwort.<br />

82 Vom "Christus-Ereignis als Mysterium des Ich" spricht auch K. v. Stieglitz (v. Stieglitz<br />

1955, 101, HiO), der zudem einen Überblick über die gesamte Christosophie Rudolf<br />

Steiners vermittelt. Wir beschränken uns hingegen auf die wichtige Detailfrage der Ich-<br />

Entwicklung und die Darstellung einiger wesentlicher anthroposophischer Aussagen<br />

hierzu.<br />

83 Ebd, 239 (HddV).<br />

84 Ebd, 190 (HddV).<br />

85 Eine Beurteilung der Steinerschen Ich-Philosophie hat Wilhelm Bruhn vorgenommen<br />

(Bruhn 1921,53ff). Brunns Kritik richtet sich insbesondere gegen die anthroposophische<br />

Behauptung der "Wesensidentität von Ich und alleinem Weltgeist". Aus dieser These,<br />

die nichts als "eine unbewiesene Voraussetzung und ein bloßes Wunschgebilde" sei,<br />

werde "alles weitere abgeleitet und somit das ganze Weltengebäude auf schwankendem<br />

Boden aufgebaut". Somit sei "die eigentliche Grundlage der Spekulation ... selber schon<br />

eine Spekulation" (ebd, 78).<br />

86 Rittelmeyer 1938, 7 (HddV).<br />

87 Ebd,21ff(HiO).<br />

88 Bereits die Valentinianer sprachen vom "bythos", dem Urgrund als Ausdruck der göttlichen<br />

Transzendenz am Anfang der Emanationsreihen im Pleroma der Achtheit (vgl.<br />

Andresen 1979, 305).<br />

89 Ebd, 22.<br />

90 Ebd, 30 (HiO).<br />

91 Ebd, 25. - Der joh Jesus ruft allerdings nicht direkt dazu auf: "Glaubet an mich!", sondern<br />

er umschreibt diesen Aufruf ("Glaubet an das Licht!"; Joh 12,36) oder formuliert<br />

einen Relativsatz ("wer an mich glaubt..."; Joh 12,44.46 u.ö.).<br />

92 Ebd, 29 (HiO).<br />

93 Schnackenburg 11/1971, 274 (HddV).<br />

94 Den Absolutheitscharakter und die Transzendenzbezogenheit von Joh 14,6 betonen<br />

Barrett 1978, 458, und Schnackenburg HI/1976, 72ff.<br />

95 So übersetzt R. Schnackenburg und kommentiert: Jesus spricht "im Präsens, das ihn in<br />

die Zeitüberlegenheit und ewige Gegenwart Gottes stellt. Das ist für die joh. Logos- und<br />

238 Anm. zu S. 174-181

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