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Anthroposophie

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der Materie) steht, ist der Vorwurf, sie lehre einen verfeinerten Materialismus (vgl.<br />

Stolzenburg 1925, 84ff), nur zum Teil richtig, und Rittelmeyer nimmt sie zu Recht dagegen<br />

in Schutz (Rittelmeyer 1930, 68ff). Da sie diese "Geist-Welt" ("Gott") jedoch<br />

nicht im absoluten Gegenüber zum Geschaffenen sieht, sondern sie in das Geschaffene<br />

"hineinragen" läßt (ebd, 62), setzt sie sich letztlich doch diesem Vorwurf aus. Man kann<br />

nicht von Pantheismus, sondern muß von Pan-en-theismus sprechen, der zum<br />

Polytheismus führt (vgl. III.B.l.). "Gott" ist für die <strong>Anthroposophie</strong> zwar mehr als die<br />

Welt, aber die Welt ist in "Gott"; sie ist nicht wesenhaft von ihm geschieden. "Der<br />

idealistische Pantheismus ist bei St[einer] durch die Krausesche Philosophie geworden<br />

zum naturalistischen Panentheismus, den er selber als geistgemäßen Monismus bezeichnet"<br />

(Gahr 1929, 176; HiO).<br />

42 Schomerus III/1933, 21f. - Klostermaier schreibt ähnlich über den vedischen Purusa:<br />

"Purusa ist all das, was war und was sein wird. Er ist der Herr der Unsterblichkeit... Ein<br />

Viertel von ihm bildet die Geschöpfe, drei Viertel - unsterblich - im Himmel. Mit drei<br />

Vierteln stieg er hinauf, ein Viertel kam hier zum Sein" (Klostermaier 1965, 78).<br />

43 Schomerus HI/1933, 22.<br />

44 Die innere geistige Verwandtschaft mit diesen Wegen wird z.B. auch durch die Aufnahme<br />

von Begriffen, die im Hinduismus (z.T. auch im Buddhismus) gebräuchlich sind,<br />

und ihre Anpassung an das Steinersche System bestätigt. Einige Beispiele:<br />

- "Chakrams" (z.B. 600,83; dort auch "Räder" oder "Lotusblumen" genannt) heißen (wie<br />

im hinduistischen Yoga-Weg) die "Hellseherorgane" zur Erkenntnis höherer Welten.<br />

- "Manas", "Buddhi" und "Alma" (z.B. 601,55ff; 94,246ff; Steiner übersetzt "Geistselbst",<br />

"Lebensgeist" und "Geistesmensch") heißen in der <strong>Anthroposophie</strong> die "höheren<br />

Wesensglieder", die im Verlauf des Erkenntnisweges hervortreten. Im Hinduismus besitzen<br />

sie noch nicht diese streng festgelegte Bedeutung (dort heißen Manas und Buddhi<br />

"Verstand"; Atma[n] heißt "Selbst"; vgl. Klostermaier 1965, 453f. 459).<br />

- "Devas" (z.B. 94,153) sind die "Geister" oder höheren Wesenheiten - als Entfaltung<br />

des göttlichen "Ich-Zentrums" verstanden -, mit denen der Mensch während des Erkenntnisweges<br />

in Kontakt tritt (von Steinerauch als "Engel" bezeichnet; vgl. 601,120ff).<br />

Sie vermitteln ihm die übersinnliche Erkenntnis und geleiten ihn zur Reinkamation. In<br />

ähnlicher Weise sind im Hinduismus Devas die vielen Götter, durch die sich das Brahman<br />

in den Kosmos verteilt (Emanation und Polytheismus; vgl. Klostermaier 1965,86ff).<br />

45<br />

Vgl. Joest 1981, 93f.<br />

46<br />

Joest 1981, 93.<br />

47<br />

v. Rad 1/1982, 216.220f.<br />

48 Vgl. Zimmerli 1978, lOOff; Hacker 1980, llff.<br />

49 Zum neutestamentlichen Gesamtbefund vgl. P. Beyerhaus, "Synkretistische Tendenzen<br />

zeitgenössischer Theologie", in: Beyerhaus/v. Padberg 1988, 98ff, und Hacker 1980,<br />

24ff. - Zu den johanneischen "Ich-bin"-Worten vgl. Schnackenburg 11/1971, 59ff.<br />

50 Kraemer 1940, 113f; ähnlich Rosenkranz 1951, 9ff; Melzer 1983, 52ff.<br />

51 Heim 1986, 15ff.ll7f; vgl. Hille 1990, 153ff.<br />

52 Vgl. hierzu K. Heim, "Die Struktur des Heidentums", in: ders. 1986, 111-132.<br />

53 Vgl. W. Frey tag, "Das Dämonische in den Religionen. Ein vergessener Faktor in der<br />

Diskussion über die Religionen", in: ders. 1961, 13-21.<br />

54 Die folgenden Zitate sind eine Zusammenfassung aus drei Aufsätzen, in denen sich<br />

230 Anm. zu S. 136-139

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