Anthroposophie
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67 Die distanzierte Haltung des frühen Rittelmeyer zur Reinkamationslehre wird z.B. deutlich<br />
in einer 1910 veröffentlichten Predigt über das Thema "Gibt es ein Wiedersehen<br />
nach dem Tode?". Rittelmeyer führt aus: "Es gibt viele unter unsern Zeitgenossen, die<br />
uns offen bekennen, daß sie sich hingezogen fühlen zu der indischen Lehre von der<br />
Seelenwanderung. Viel Gutes ist ohne Zweifel von dieser Lehre ausgegangen. Aber im<br />
Morgenland ist gerade sie es, die den tiefer Empfindenden das ganze Dasein als ein so<br />
dunkles, wehevolles Verhängnis erscheinen läßt... Wieviel ruhiger und größer, schlichter<br />
und herrlicher ist da unser christlicher Glaube: In Gottes Liebe ist unsre Liebe, sind<br />
alle unsre Lieben wohl geborgen!" (Geyer/Rittelmeyer 1910, 567). Aber selbst noch im<br />
Jahr 1918 gibt Rittelmeyer seiner Unsicherheit im Blick auf die Reinkamationslehre<br />
Ausdruck: 'Trotz merkwürdigster Lebenseindrücke steht mir auch heute die Wiederverkörperungslehre<br />
nicht völlig fest. Aber ich kenne Erlebnisse genug, die sie mir gerade<br />
auch vom christlichen Empfinden aus gar nicht so unwahrscheinlich erscheinen lassen"<br />
(Rittelmeyer 1918[a], 15).<br />
68 Wulff-Woesten 1968, 90ff.<br />
69 Vgl. H.-W. Schroeder, "Die Christengemeinschaft. Entstehung - Entwicklung -<br />
Zielsetzung", Chr Gem 1986, 105. - Der 16.9.1922 gilt als der eigentliche Gründungstag,<br />
da Rittelmeyer an diesem Tag die erste Menschenweihehandlung vollzog und 45<br />
Personen zu Priestern weihte (vgl. Handbuch Religiöse Gemeinschaften 1985, 240).<br />
70<br />
Baumann 1986, 36.<br />
71<br />
Heyer 1977, 735.<br />
72<br />
Rittelmeyers wichtigste theologische Schriften aus der Zeit von 1922 bis 1938 sind:<br />
"Die Menschenweihehandlung" (1926); "Der Ruf der Gegenwart nach Christus" (1928);<br />
"Sünde und Gnade" (1929); 'Theologie und <strong>Anthroposophie</strong>" (1930); "Briefe über das<br />
Johannesevangelium" (1930-32; als Buch 1938); "Rudolf Steiner als Führer zu neuem<br />
Christentum" (1933); "Das Vaterunser als Menschwerdung" (1935); "Christus" (1936).<br />
73<br />
W. Kelber, "Konturen eines Wesensbildes", Chr Gern 1960, 51 (HddV).<br />
74<br />
Ebd, 50.<br />
75<br />
Emil Bock weist darauf hin, daß seit 1930 "kaum ein Tag verging", an dem er nicht an<br />
der Übersetzung gearbeitet hätte. 1930-33 sowie in den 50er Jahren legte er in einzelnen<br />
Lieferungen zwei Fassungen in hektographierterForm vor. Die zweite Fassung wurde<br />
vom Verlag Urachhaus stark überarbeitet und als Buch veröffentlicht. Eine dritte Fassung,<br />
die Bock geplant hatte, konnte er infolge seines plötzlichen Todes nicht mehr<br />
anfertigen (Bock 1980, 685f; Brief G. Kacer-Bocks an den Verfasser vom 21.1.1989).<br />
So schreibt der Verlag Urachhaus als Herausgeber des Bock'schen "Neuen Testaments":<br />
"Emil Bock hat auch die letzte Ausgabe seiner Übersetzungen als eine 'provisorische'<br />
betrachtet und darum nur in vervielfältigter Fassung herausgegeben" (Bock 1982, 677).<br />
76<br />
Vgl. auch: Bock 1959, 168 (Werkliste); Chr Gem 1960, 160 (Werkliste); Bock [u.a.]<br />
1983, 186.<br />
77<br />
Die wichtigsten Quellen sind: Bocks autobiographische "Erinnerungen", die von Dezember<br />
1959 bis August 1961 in 21 monatlichen Folgen (hinzu kommen diverse<br />
Nachträge) in der Zeitschrift "Die Christengemeinschaft" erschienen sind und in denen<br />
er seine Entwicklung bis zur Gründung der Christengemeinschaft beschreibt; seine<br />
Monographie "Zeitgenossen - Weggenossen - Wegbereiter" (1959), in der er u.a. seine<br />
Lehrer Ernst Troeltsch und Adolf Deißmann charakterisiert; verschiedene Nachrufe und<br />
Erinnerungen von Freunden in der Zeitschrift "Die Christengemeinschaft" (hauptsäch-<br />
214 Anra. zu S. 34-37