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Anthroposophie

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6.2.4 Der Widerspruch zur paulinischen Theologie<br />

Der anthroposophischen Vorstellung, Paulus sei Eingeweihter und Hellseher<br />

gewesen, fehlt somit jegliche Grundlage in den neutestamentlichen Texten.<br />

Sie tritt darüber hinaus zur paulinischen Theologie in direkten Widerspruch,<br />

deren zentraler Inhalt gerade der rettende Glaube - im Gegensatz zum Schauen<br />

- ist. 158 In zwei Punkten hat Bock zwar recht: a) Paulus besaß als Pharisäer<br />

eine starke Messiaserwartung 159 ; b) er hatte Jesus zunächst nicht als den<br />

Messias, den Christus, erkannt (vgl. VII,75ff). Daß er ihn dann aber als den<br />

Messias erkannte, das kam nicht durch eine hellseherische Schulung oder<br />

Veranlagung des Paulus zustande, sondern durch die souveräne Offenbarung<br />

Gottes, welche aus dem Christenverfolger, dem der als Volksverführer und<br />

Gotteslästerer Gekreuzigte ein "Ärgernis" war (1. Kor 1,18ff), den Christusboten<br />

machte: "When he was almost at his destination he had that vision of<br />

the risen Christ which shattered his old life and opened up a completely new<br />

and unexpected future for him" (M. Hengel) 160 .<br />

Das Ergebnis dieses letzten Kapitels lautet somit: Paulus war nicht "der erste<br />

Ätherseher".<br />

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