Anthroposophie
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Ordnung gekommen wäre". Die "Harmonie" wird hergestellt "zwischen diesem<br />
Ich und den Kräften des Kosmos, so daß das Ich nicht ein Spielball werde<br />
der Kräfte des Kosmos" (152,158f; HddV). Die Harmonisierung des Ich ist<br />
deshalb so wichtig, weil das Ich die Grundlage zur Ausbildung der höheren<br />
Leiber - und damit zum Weitergehen der Evolution, zur Vergeistigung von<br />
Mensch und Kosmos - darstellt (s.o.). Die Kraft zur Harmonisierung und<br />
Ausbildung des Ich wird wiederum durch ein Opfer freigesetzt, eben durch<br />
das vierte Christusopfer, das eigentliche "Mysterium von Golgatha". Aber<br />
diesmal ist es nicht ein Erzengelwesen, welches das Opfer bringt, sondern ein<br />
Mensch: der Mensch Jesus von Nazareth.<br />
Es ist wichtig zu betonen: Nicht "der Christus" opfert sich, sondern geopfert<br />
wird ein Teil des Wesens, das der Christus durchdringt. Dreimal hat "ein<br />
Erzengel seine Seelischheit hingeopfert" (s.o.); jetzt opfert der Mensch Jesus<br />
seine physische Hülle. Steiner betont, "daß nun tatsächlich der physische<br />
Tod eintrat für den physischen Leib des Jesus von Nazareth", daß aber "der<br />
Geist des Christus die drei Tage außerhalb des physischen Leibes weilte",<br />
bis er in den (unzerstörten) "verdichteten Ätherleib" des Menschen Jesus<br />
zurückkehrte (diese Rückkehr wird von Steiner als "Auferstehung" bezeichnet)<br />
(139,133). Schon vor der Kreuzigung "zog sich allmählich die Aura von<br />
dem Menschen Jesus von Nazareth zurück, und immer fremder wurden einander<br />
der Christus und der Menschensohn, der Jesus von Nazareth". Beim<br />
"Blutschwitzen auf Gethsemane" (Lk 22,44) wurde "dieser Zusammenhang"<br />
zwischen Jesus und dem Christus "gelockert" 98 , und der Jüngling, der bei der<br />
Gefangennahme Jesu nackt entfloh (Mk 14,5 lf). "ist der junge kosmische<br />
Impuls, das ist der Christus, der entschlüpft, der jetzt nur noch einen losen<br />
Zusammenhang mit dem Menschensohn hat" (139,175ff). (Insofern ist es<br />
eigentlich irreführend, von einem Christusopfer zu reden!)<br />
Nun sagt Steiner weiter: "Kein Evangelium spricht davon, daß der Menschensohn<br />
nur blieb und daß das kosmische Element ihn nur umschwebte, als das<br />
Markus-Evangelium" (139,176). Steiner setzt den fliehenden nackten Jüngling<br />
mit dem Jüngling gleich, der nach der Auferstehung Jesu im Grab sitzt: Es ist<br />
"derselbe Jüngling", der "wieder da ist, als die drei Tage vorüber sind, und<br />
der von jetzt ab wirkt als das kosmische Prinzip der Erde" (139,1770- Der<br />
Jüngling von Mk 14,5 lf und 16,5 wird so von Steiner mit dem Auferstandenen<br />
identifiziert. Bei dieser Identifizierung bereitet Steiner die Tatsache keine<br />
Schwierigkeit, daß der Jüngling den Frauen am Grab die Antwort gibt: "Ihr<br />
sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht<br />
hier" (Mk 16,6). Der Jüngling und der Auferstandene sind also zweiverschiedene<br />
Personen. Um diese Schwierigkeit zu verdecken, hat Steiner einfach bei<br />
seiner Wiedergabe von Mk 16,6 den Teil "er ist nicht hier" weggelassen (vgl.<br />
139,177)."<br />
Nun war also nach anthroposophischer Vorstellung "der Christus" selber beim<br />
"Mysterium von Golgatha" zwar nicht mehr im Jesusleib, aber der Jesusleib<br />
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