Anthroposophie
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das Menschendasein hinausgeschritten waren; hohe, erhabene, geistige Wesenheiten,<br />
die ihre Menschheitsstufe schon vor der alten Saturnzeit durchgemacht haben"<br />
(122,74).<br />
Die "Exusiai" bzw. "Elohim" stehen gemäß Steiners System "um vier Grade<br />
in der hierarchischen Ordnung über der Menschheitsstufe" (ebd). Sie sind<br />
also nicht "Gott" im absoluten Sinn, sondern ein Glied der "göttlich-geistigen<br />
Welt", die selber noch in der Entwicklung begriffen ist. Ahnliche Vorstellungen<br />
fanden sich bereits in den gnostischen Systemen eines Saturnin<br />
und Apelles, die behaupteten: "Der Gott der Juden ist ein E[ngel]." 5<br />
Die anthroposophischen Ausleger stützen sich mit ihrer Argumentation v.a.<br />
auf die grammatische Plural-Form des hebr. "elohim" sowie auf den gelegentlichen<br />
pluralischen Gebrauch von Verben, die göttliche Tätigkeiten beschreiben<br />
(z.B.: "Lasset uns Menschen machen ..." in Gen 1,26). So stellt<br />
Frieling fest:<br />
"Auf solch ursprüngliches Erleben des Göttlichen durch eine Mehrzahl höherer Wesen<br />
hindurch weist letzten Endes auch das Wort hin, das allermeist im Alten Testament<br />
für 'Gott' gebraucht wird: 'Elohim'. Nicht zu leugnen, daß das ein Plural ist." 6<br />
Und zu Gen 1,26 schreibt er: "Dreimal erklingt auf diese Weise das innergöttliche<br />
'Wir'. Lasset uns - unser Bild - unser Gleichnis." 7 In der Regel<br />
tritt zu "elohim" im AT jedoch das Tätigkeitswort im Singular, was Frieling<br />
selber bemerkt:<br />
"Andererseits ist zu beobachten, daß das Tätigkeits-Wort, das zu Elohim hinzutritt,<br />
die Mehrzahl nicht mitmacht, sondern in der Einzahl steht. Elohim 'schuf - nicht<br />
etwa 'schufen'. Elohim 'spricht', Elohim 'segnet'." 8<br />
Frieling gibt somit indirekt zu, daß z.B. Steiners oben zitierte Übersetzung<br />
von "bara" in Gen 1,1 mit "schufen" (Mehrzahl!) grammatikalisch falsch ist.<br />
"Bara" ist - wie auch fast alle anderen Verben, die Gottes Reden und Handeln<br />
beschreiben - singularisch zu übersetzen. Wie läßt sich nun nach<br />
anthroposophischer Sicht die Mehrzahl der Elohim mit der Einzahl der dazugehörigen<br />
Verben in Verbindung bringen? -Indem "elohim" als Kollektivbegriffaufgefaßt<br />
wird. Frieling schreibt:<br />
"Elohim wird also zur Zeit der Niederschrift jener Texte als Einheit empfunden. Die<br />
ursprünglich in Mehrzahl erlebten Elohim haben sich in ihrem Haupte Jahve zusammengeschlossen<br />
und sich wie zu einem einheitlichen Geist-Organismus zusammengelebt,<br />
zu einer 'Elohimheit' gleichsam." 9<br />
Wie E. Bock im Anschluß an Steiner (122,117ff) ausführt, sind es insbesondere<br />
"sieben Elohim, hohe Geister der Form", die "in den Urbeginnen die<br />
Erdenschöpfung aus der Weltennacht hervorgehen ließen, zuerst mehr als<br />
eine harmonisch zusammenwirkende Vielheit, dann immer deutlicher unter<br />
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