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Anthroposophie

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Christian Gahr widmet in seiner 1929 im Selbstverlag erschienenen umfangreichen<br />

"Fundamentaluntersuchung" über die <strong>Anthroposophie</strong> Steiners ein<br />

60 Seiten langes Kapitel dem Thema "Rudolf Steiner als Exeget und Systematiker<br />

und sein Verhältnis zum Evangelium und zur Theologie". Innerhalb<br />

dieses Kapitels beziehen sich allerdings nur sechs Seiten auf das eigentlich<br />

exegetische Gebiet. Darin geht es Gahr um die Frage, ob und inwieweit<br />

Steiners Bibelauslegung Parallelen zum römisch-traditionalistischen Standpunkt<br />

und zur religionsgeschichtlichen Schule aufweist. 6<br />

"Evangelium und <strong>Anthroposophie</strong>" stellt Adolf Köberle im Jahre 1939 in<br />

seinem so überschriebenen Aufsatz gegenüber. Darin beschreibt er in knapper<br />

Form auch einige Beispiele anthroposophischer Exegese. Diese zeigen<br />

seines Erachtens, daß hier die Evangelien "mit Hilfe höchst eigenartiger<br />

Künste ihres ursprünglichen Gehalts bis zum Letzten entkleidet und in astrale<br />

und kosmische Geheimnisse aufgelöst" werden. 7<br />

Paul Althaus befaßt sich in seinem 1949 veröffentlichten Beitrag "Evangelischer<br />

Glaube und <strong>Anthroposophie</strong>" in wenigen Sätzen mit Steiners Schriftverständnis.<br />

Er konzentriert sich auf die Frage, inwieweit das anthroposophische<br />

"Hellsehen" die göttliche Offenbarung verdrängt und der von den<br />

Reformatoren betonten Autopistie der Schrift widerspricht. 8<br />

1950 und 1953 erschienen zwei Berichtsbände evangelischer Studienkommissionen<br />

unter dem Vorsitz von Bischof Wilhelm Stählin, die sich mit dem Verhältnis<br />

von "Kirche und <strong>Anthroposophie</strong>" sowie von "Evangelium und<br />

Christengemeinschaft" befaßten. In beiden Bänden sind auch Ausführungen<br />

über das anthroposophische Bibelverständnis enthalten.<br />

Im Schlußbericht der Studienkommission "Kirche und <strong>Anthroposophie</strong> " (1950)<br />

geht es u.a. um die Frage, ob bei der anthroposophischen Auslegung der Zusammenhang<br />

zwischen Kirche, Kultus und Schrift gewahrt oder zugunsten<br />

subjektivistischer Willkür preisgegeben wird. 9<br />

Im gleichen Band setzt sich Helga Rusche mit der von der <strong>Anthroposophie</strong><br />

vertretenen Ansicht auseinander, die Evangelien (insbesondere das Johannesevangelium)<br />

hätten esoterische Wurzeln oder einen gnostischen Hintergrund. 10<br />

Im Band "Evangelium und Christengemeinschaft" (1953) findetsich ein Aufsatz<br />

von Werner Foerster mit dem Titel "Das Verständnis der Evangelien bei<br />

der Christengemeinschaft". Foerster überprüft einige Auslegungen Steiners<br />

und seines Schülers Emil Bock kritisch auf ihre philologische Zuverlässigkeit * J<br />

Eng an Foerster schließt sich Guenther Siedenschnur in seiner Arbeit "Geheimwissenschaftoder<br />

evangelische Wahrheit?" (o.J.) an. ImKapitel "Anthroposophisches<br />

und evangelisches Bibelverständnis" greift er mehrere der auch<br />

von Foerster gebrauchten Beispiele auf und ergänzt sie durch weitere, die er<br />

ebenfalls einer kritischen Prüfung vom philologischen Standpunkt her unterzieht.<br />

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