Anthroposophie
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1. Söhne des Zwielichts (Angeloi/Engel)<br />
2. Geister des Feuers (Archangeloi/Erzengel)<br />
3. Geister der Persönlichkeit (Archai/Urbeginne)<br />
4. Geister der Form (Exusiai/Gewalten)<br />
5. Geister der Bewegung (Dynameis/Mächte)<br />
6. Geister der Weisheit (Kyriotetes/Herrschaften)<br />
7. Geister des Willens (Thronoi/Throne)<br />
8. Geister der Harmonien (Cherubim)<br />
9. Geister der Liebe (Seraphim)<br />
Eine ähnliche Aufteilung - allerdings in zehn Hierarchien - findet sich im<br />
kabbalistischen Sohar: "Engel, Ar'elim, Seraphim, Tierwesen, Ofanim, Chaschmalim,<br />
Elim, Elohim, Söhne der Elohim, Individualitäten." Ernst Müller<br />
merkt an, daß die Hierarchien "an verschiedenen Stellen der jüdischen Literatur<br />
teils verschiedene, teils verschieden gruppierte Namen tragen. Andere<br />
sind durch Dionysius Areopagita ins Christentum eingeführt worden und neuerdings<br />
auch in der <strong>Anthroposophie</strong> verwendet." 3<br />
Die hierarchische Stufung bei Steiner ist nicht in sich abgeschlossen, sondern<br />
nach oben und unten hin offen. Direkt unter den "Söhnen des Zwielichts"<br />
bzw. "Engeln" steht der Mensch. Unter ihm wiederum "liegen die drei Naturreiche:<br />
Tierreich, Pflanzenreich, Mineralreich" (613,88). Der Unterschied<br />
zwischen Engeln und Menschen besteht darin, daß die Engel im Erdenzeitalter<br />
keinen physischen Leib haben. Der niederste Leib der Engel im Erdenzeitalter<br />
ist der Ätherleib (weshalb sie unsichtbar sind), der niederste Leib der Erzengel<br />
(Geister des Feuers) der Astralleib, der niederste Leib der Geister der<br />
Persönlichkeit das Ich usw. Je höher hinauf es in den Hierarchien geht, desto<br />
vergeistigter und lichtvoller werden die Leiber. Engel, Erzengel usw. entwikkeln<br />
sich immer weiter, und auch der Mensch selber wird in den nachfolgenden<br />
Zeitaltern zum Zustand der Engel, Erzengel usw. aufsteigen, bis er sich auf<br />
der Stufe der Kyriotetes zum Geistesmenschen und dann sogar noch darüber<br />
hinaus zu den höchsten Geisterhierarchien und zur Einswerdung mit "Gott"<br />
oder dem absoluten "Geist" entwickelt. Über die höchsten Stufen oder gar<br />
ein Ende dieses Entwicklungsweges kann Steiner keine Aussagen machen. 4<br />
11.2 Die Deutung von "elohim" als Kollektivbegriff<br />
Den Bezug zur Bibel nun stellt Steiner her, indem er die "Geister der Form"<br />
("Exusiai") mit dem pluralisch aufgefaßten Begriff "elohim" identifiziert:<br />
"Einen Grad über den Geistern der Persönlichkeit haben wir die Geister der Form,<br />
die Exusiai, dieselben, die wir die Elohim nennen. Das sind also geistige Wesenheiten,<br />
die, als unser planetarisches Dasein mit dem alten Saturn begonnen hat, schon über<br />
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