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Engagement macht uns stark! Unsere Mitarbeiter - YFU

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Jahresbericht<br />

Programmjahr 2006/2007<br />

Internationaler Jugendaustausch


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

<strong>YFU</strong> stellt sich vor 3<br />

Vorwort 4<br />

Entwicklungen bei <strong>YFU</strong><br />

Länder, Partner und Projekte 4<br />

Zu Gast in der Welt<br />

Unser Entsendeprogramm 6<br />

Ein Jahr Deutschland<br />

Unser Aufnahmeprogramm 8<br />

Stipendien<br />

Chancen für alle 10<br />

Im Auftrag des Bundestags<br />

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm 12<br />

Qualität im Schüleraustausch<br />

<strong>Unsere</strong> Kriterien und Ziele 13<br />

Bildungsarbeit bei <strong>YFU</strong><br />

Seminare & Schulungen 14<br />

<strong>Engagement</strong> <strong>macht</strong> <strong>uns</strong> <strong>stark</strong>!<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Mitarbeiter</strong> 18<br />

<strong>YFU</strong> zieht Bilanz<br />

Das Wirtschaftsjahr 2005 20<br />

50 Jahre <strong>YFU</strong><br />

Das Jubiläumsjahr 2007 22<br />

<strong>YFU</strong>-Alumni<br />

Das Netzwerk für Ehemalige 26<br />

Die <strong>YFU</strong>-Welt<br />

Austausch 2006/2007 in Zahlen 27<br />

2


Das Deutsche YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee e.V.<br />

(<strong>YFU</strong>) organisiert und betreut weltweit langfristigen Schüleraustausch.<br />

Ein Austauschjahr mit <strong>YFU</strong> bedeutet Verständigung<br />

über politische, nationale und kulturelle Grenzen hinweg.<br />

Zusammen mit <strong>uns</strong>eren Partnerorganisationen in über<br />

50 Ländern setzen wir <strong>uns</strong> für interkulturelle Zusammenarbeit<br />

ein. <strong>Unsere</strong> Teilnehmer werden zu einem toleranten<br />

Umgang mit Fremden herausgefordert und in ihrer persönlichen<br />

Entwicklung unterstützt.<br />

Jährlich entsendet <strong>YFU</strong> rund 1.200 deutsche Jugendliche ins<br />

Ausland, und fast 500 Austauschschüler kommen nach<br />

Deutschland. Die 15- bis 18-Jährigen verbringen ein Schuljahr<br />

in einer fremden Kultur und erleben dort einen gänzlich neuen<br />

Alltag. <strong>Unsere</strong> Gastfamilien nehmen die Jugendlichen wie ein<br />

neues Familienmitglied unentgeltlich auf.<br />

Seit <strong>YFU</strong> Deutschland 1957 gegründet wurde, haben mehr<br />

als 45.000 Jugendliche mit <strong>uns</strong> ein Austauschjahr verbracht.<br />

Wir sind ein gemeinnütziger Verein und als Träger der freien<br />

Jugendhilfe anerkannt.<br />

Chancengleichheit durch Stipendien<br />

Über die Aufnahme in <strong>uns</strong>ere Entsendeprogramme entscheidet<br />

die persönliche Qualifikation der Bewerber, nicht die<br />

finanzielle Situation ihrer Familien. Das ist einer der wichtigsten<br />

Grundsätze bei <strong>YFU</strong>. Jährlich vergeben wir deshalb in großem<br />

Umfang Stipendien an Jugendliche, deren Familien das<br />

Austauschjahr nicht aus eigener Kraft bezahlen können.<br />

Seit 1984 ist <strong>YFU</strong> zudem am Parlamentarischen Patenschafts-Programm<br />

(PPP) beteiligt, einem Stipendienprogramm,<br />

das der Deutsche Bundestag und der Kongress der<br />

USA ins Leben gerufen haben.<br />

Erfahrung und <strong>Engagement</strong><br />

Ein enges Netzwerk aus über 1.500 ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>n<br />

deutschlandweit bildet die Grundlage von <strong>YFU</strong>. Unser Verein<br />

lebt von der langjährigen Erfahrung und dem aktiven<br />

<strong>Engagement</strong> ehemaliger Austauschschüler und Gasteltern.<br />

Sie leisten einen Großteil der Arbeit in der Betreuung, bei der<br />

Bewerberauswahl und auf Seminaren. Ihr Einsatz wird von der<br />

<strong>YFU</strong>-Geschäftsstelle in Hamburg unterstützt. Darüber hinaus<br />

fördern mehr als 4.500 Mitglieder <strong>uns</strong>eren Verein mit ihren<br />

Beiträgen und Spenden.<br />

Unser Ziel:Verständigung durch Austausch<br />

Ein Austauschjahr mit <strong>YFU</strong> eröffnet Gastfamilien und Jugendlichen<br />

die Möglichkeit, eine andere Kultur unmittelbar zu<br />

erfahren. Das gemeinsame Alltagsleben von Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft ist mit vielen Herausforderungen verbunden.<br />

Aber sobald die ersten Missverständnisse aus dem<br />

Weg geräumt sind, lernen alle Beteiligten eine andere und<br />

gleichzeitig auch die eigene Kultur besser kennen.<br />

<strong>YFU</strong> veranstaltet bewusst keine Sprachreisen, sondern konzentriert<br />

sich auf langfristigen Schüleraustausch. Damit verfolgen<br />

wir die Ziele, interkulturelle Verständigung persönlich<br />

greifbar zu machen und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein<br />

zu vermitteln. <strong>Unsere</strong> Teilnehmer lernen, sich mit<br />

Personen aus anderen Kulturkreisen zu verständigen. In echter<br />

Zusammenarbeit und mit Respekt füreinander werden<br />

Konflikte gelöst. Dabei sind wir weder parteipolitisch noch religiös<br />

gebunden.<br />

Besonderen Wert legen wir darauf, <strong>uns</strong>ere Jugendlichen und<br />

Gastfamilien vor, während und nach Ende des Austauschjahres<br />

aktiv zu unterstützen.<br />

Mehr Informationen über <strong>YFU</strong> unter: www.yfu.de<br />

Zusammenarbeit im AJA<br />

<strong>YFU</strong> STELLT SICH VOR<br />

<strong>YFU</strong> stellt sich vor<br />

Vorstellung<br />

3<br />

Freundschaft fürs Leben: Ein Austauschjahr bringt Menschen<br />

zusammen und schafft eine Welt ohne Grenzen<br />

In Deutschland war <strong>YFU</strong> 1993 maßgeblich an der Gründung des<br />

Arbeitskreises gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen<br />

(AJA) beteiligt. Heute arbeiten im AJA die vier Mitgliederorganisationen<br />

AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Experiment e.V.,<br />

Partnership International e.V. und <strong>YFU</strong> eng zusammen. Sie<br />

haben sich zum Ziel gesetzt, bewährte Qualitätsstandards für<br />

internationale Jugendaustauschprogramme dauerhaft zu erfüllen<br />

und weiter auszubauen.<br />

Mehr Informaionen über den AJA unter: www.aja-org.de


VORWORT<br />

Vorwort<br />

Vorwort<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Wir freuen <strong>uns</strong> über Ihr Interesse<br />

und laden Sie herzlich<br />

dazu ein, durch die Lektüre<br />

<strong>uns</strong>eres Jahresberichts die<br />

Arbeit von <strong>YFU</strong> näher kennen<br />

zu lernen.<br />

Unser Verein möchte Völkerverständigung<br />

ermöglichen<br />

Dr. Nils Oldenburg, Erster Vorsitzender<br />

und bürgerschaftliches <strong>Engagement</strong><br />

fördern. Seit 50 Jahren ist <strong>uns</strong>er Erfolgskonzept<br />

dafür der bildungsorientierte Schüleraustausch für Jugendliche.<br />

Die Austauschprogramme von <strong>YFU</strong> ermöglichen das Leben als<br />

vollständig integriertes Mitglied einer Gastfamilie. Unterstützt<br />

werden die Austauschschüler von <strong>uns</strong>eren ehrenamtlichen<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>n weltweit sowie durch ein vorbereitendes und<br />

begleitendes Seminarangebot.<br />

Das Bildungs- und Schulungsprogramm von <strong>YFU</strong> wird ständig<br />

erweitert und den aktuellen Herausforderungen angepasst.<br />

Dabei bezieht sich <strong>uns</strong>ere Bildungsarbeit nicht nur auf die über<br />

1.700 Programmteilnehmer, sondern auch auf <strong>uns</strong>ere rund<br />

1.500 ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>, die sich deutschlandweit für<br />

Jugendaustausch und interkulturelle Bildung einsetzen. Durch<br />

ihr <strong>Engagement</strong> beweisen die <strong>YFU</strong>-Ehrenamtlichen Solidarität,<br />

Verantwortungsbewusstsein und Hilfsbereitschaft.<br />

Damit Jugendliche unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten<br />

ihrer Familie ein Schuljahr im Ausland verbringen können,<br />

vergeben wir jedes Jahr zahlreiche Stipendien. Im Programmjahr<br />

2006/2007 förderten wir mehr als 450 Jugendliche mit<br />

Voll- und Teilstipendien in Höhe von über 1 Million Euro.<br />

In den vergangenen 50 Jahren haben über 45.000 Schülerinnen<br />

und Schüler mit <strong>YFU</strong> ein Jahr in einem anderen Land<br />

gelebt. Sie alle haben durch ihre Erfahrungen einen nachhaltigen<br />

Impuls zum Verständnis anderer Kulturen erhalten.<br />

Wir laden auch Sie ein, sich für die Begegnung mit Neuem zu<br />

öffnen. Wir freuen <strong>uns</strong> über jedes neue Mitglied und jede<br />

Unterstützung <strong>uns</strong>erer Arbeit!<br />

Viel Spaß beim Lesen des Jahresberichtes!<br />

Dr. Nils Oldenburg<br />

4<br />

Als internationale Bildungsorganisation legt <strong>YFU</strong> großen Wert<br />

auf Jugendaustausch mit möglichst vielen verschiedenen<br />

Ländern und Kulturkreisen. Was vor 50 Jahren mit dem Austausch<br />

zwischen Deutschland und den USA begann, ist bis<br />

heute zu einem weltweiten Netzwerk bestehend aus über 50<br />

Ländern angewachsen.<br />

<strong>YFU</strong> Deutschland kooperiert derzeit mit <strong>YFU</strong>-Partnern in 43<br />

Ländern. Darüber hinaus setzen wir <strong>uns</strong> aktiv für den Aufbau<br />

weiterer <strong>YFU</strong>-Organisationen ein. Neue Partner fördern wir<br />

sowohl fachlich als auch finanziell, in erster Linie, indem wir<br />

Austauschschüler mit Stipendien unterstützen. Seit Anfang<br />

der neunziger Jahre haben wir <strong>uns</strong> insbesondere in den Ländern<br />

Mittel-, Ost- und Südosteuropas engagiert.<br />

Zur Zeit arbeiten wir in folgenden Ländern am Aufbau eines<br />

<strong>YFU</strong>-Austauschprogramms:<br />

Costa Rica, Italien und Peru<br />

Entwick<br />

Ent<br />

Zukünftig sehen wir eine <strong>uns</strong>erer größten Herausforderungen<br />

darin, Schüleraustausch mit asiatischen sowie muslimisch<br />

geprägten Kulturen zu etablieren. Zusammen mit interessierten<br />

Jugendlichen, Gastfamilien und kompetenten Partnern<br />

vor Ort möchten wir <strong>uns</strong> dieser Aufgabe stellen.<br />

„Jetzt weiß ich, dass die Deutschen viel lachen”: Seda Akyildiz aus der<br />

Türkei mit ihrer deutschen Gastfamilie Schierenbeck aus Bremen<br />

„Sie tun etwas ungeheuer Wichtiges für die Zukunft <strong>uns</strong>eres<br />

Landes, die Zukunft <strong>uns</strong>erer Welt und Ihre eigene Zukunft.<br />

Deutschland hat nicht viel, das besser ist als das, was Sie hier<br />

ehrenamtlich leisten.”<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble zum Jubiläum<br />

von <strong>YFU</strong> in der Hamburger Handelskammer


lungen bei <strong>YFU</strong><br />

wicklungen<br />

Länder, Partner und Projekte<br />

<strong>YFU</strong> freut sich, regelmäßig neue Programmländer begrüßen<br />

zu können. In den letzten fünf Jahren kamen Jugendliche aus<br />

folgenden Ländern zum ersten Mal nach Deutschland:<br />

2002 China/Ghana<br />

2003 Kroatien,Thailand<br />

2004 Indien, Mongolei<br />

2005 Aserbaidschan, Slowakei<br />

2006 Tschechien<br />

2007 Türkei<br />

Umgekehrt verbrachten deutsche Jugendliche in folgenden<br />

neuen Partnerländern ein Schuljahr und leisteten somit<br />

Pionierarbeit in Sachen Schüleraustausch:<br />

2002 Rumänien<br />

2003 Bulgarien<br />

2004 Kroatien, Ukraine, China,Thailand<br />

2005 Indien, Litauen<br />

2006 Moldawien<br />

2007 Slowakei,Tschechien<br />

Wir hoffen, dass es auch weiterhin in Deutschland viele neugierige<br />

Jugendliche und offene Gastfamilien gibt, die sich<br />

für den Austausch mit <strong>uns</strong>eren neuen Partnerländern interessieren!<br />

Vor der Reichstagskuppel in Berlin: Stipendiaten der Stiftung<br />

„Erinnerung, Vergangenheit und Zukunft”<br />

5<br />

ENTWICKLUNGEN BEI <strong>YFU</strong><br />

Gemeinsam für Völkerverständigung<br />

Die Stiftung „Erinnerung,Verantwortung und<br />

Zukunft” unterstützt <strong>YFU</strong>-Bildungsprogramme<br />

Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” wurde<br />

von der Bundesrepublik Deutschland und von deutschen<br />

Unternehmern ins Leben gerufen, um der historischen und<br />

moralischen Verantwortung für erlittenes Unrecht ehemaliger<br />

NS-Zwangsarbeiter ein Zeichen zu setzen. Seit 2002 fördert<br />

die Stiftung gezielt Projekte, die der Völkerverständigung oder<br />

der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme<br />

und Gewaltherrschaften dienen.<br />

Um den Schüleraustausch direkt zu unterstützen, vergibt die<br />

Stiftung seit 2002 jährlich Stipendien an bedürftige Schüler<br />

aus Estland, Litauen, Moldawien und der Ukraine, die mit <strong>YFU</strong><br />

nach Deutschland kommen sowie an finanziell benachteiligte<br />

Jugendliche aus Deutschland, die ein Austauschjahr in einem<br />

dieser Länder verbringen möchten. Im Jahr 2006 wurde das<br />

Stipendienprogramm auf weitere fünf Jahre ausgedehnt, um<br />

den Jugendaustausch zwischen Deutschland und den Ländern<br />

Mittel- und Osteuropas nachhaltig zu fördern und langfristig<br />

zu stärken.<br />

Über die Förderung der Stipendienprogramme hinaus hat<br />

die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” im<br />

Jahr 2006/2007 zwei weitere Bildungsprojekte von <strong>YFU</strong><br />

großzügig unterstützt. Zum einen finanzierte sie den internationalen<br />

Aufsatzwettbewerb „Demokratie in der Schule”<br />

mit rund 80.000 Euro. Zum anderen bezuschusste die Stiftung<br />

das trinationale Forschungsprojekt „Die Roma - Zwischen<br />

Mythos und Feindbild”, das von <strong>YFU</strong>-Ehemaligen durchgeführt<br />

wird, mit insgesamt 12.000 Euro. Im Rahmen des Förderprogramms<br />

„Geschichtswerkstatt Europa” beschäftigten sich<br />

Teams aus Rumänien, Deutschland und Ungarn mit der europäischen<br />

Dimension der Geschichte der Roma.<br />

Über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stiftung freuen<br />

wir <strong>uns</strong> sehr und bedanken <strong>uns</strong> ganz herzlich!


ZU GAST IN DER WELT<br />

Zu Gast in der Welt<br />

Zu Gast in de<br />

Unser Entsendeprogramm<br />

Teamgeist: Lukas Kriesmair mit seiner Fußballmannschaft in Argentinien<br />

I<br />

In <strong>uns</strong>erem Entsendeprogramm können wir zufrieden auf das<br />

Programmjahr 2006/2007 zurückblicken! Insgesamt 1.231<br />

Schülerinnen und Schüler verbrachten ein spannendes Austauschjahr<br />

in einem <strong>uns</strong>erer Partnerländer.<br />

Wir freuen <strong>uns</strong>, dass trotz verkürzter Schulzeiten ebenso viele<br />

Jugendliche wie in den Vorjahren die Möglichkeit genutzt<br />

haben, mit <strong>YFU</strong> ein Schuljahr im Ausland zu verbringen. Unabhängig<br />

davon, ob das Austauschjahr eingeschoben oder angerechnet<br />

wird, es ist niemals ein verlorenes Jahr, sondern<br />

immer ein Gewinn!<br />

Programmländer und Teilnehmerzahlen<br />

Die größte Schülergruppe fährt traditionell in die USA. Insgesamt<br />

827 Schülerinnen und Schüler verbrachten dort ab<br />

August 2006 ihr Austauschjahr. Darüber hinaus ist es <strong>uns</strong> dieses<br />

Jahr zum wiederholten Mal gelungen, das Interesse und<br />

die Begeisterung für den Austausch mit anderen Ländern zu<br />

steigern. 404 Jugendliche entschieden sich, in eines <strong>uns</strong>erer<br />

38 weiteren Partnerländer zu gehen. Das sind fast 100 Austauschschüler<br />

mehr als im Vorjahr. Davon verbrachten 149<br />

Jugendliche ihr Auslandsjahr in einem lateinamerikanischen<br />

Land, 21 in Australien, Neuseeland, Kanada oder Südafrika,<br />

55 in Asien und 179 in Europa. Vor allem <strong>uns</strong>ere osteuropäischen<br />

Partnerländer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.<br />

Erstmals reiste auch eine Schülerin für ein Jahr nach<br />

Moldawien.<br />

„Im Rückblick auf ein tolles Jahr kann ich nur eines sagen: Mir hätte<br />

nichts Besseres passieren können, denn dieses Jahr hat mir viel<br />

mehr gegeben, als nur eine neue Sprache. Ich habe eine zweite Familie<br />

gefunden sowie viele neue Freunde. Und eines ist sicher. Ein großer Teil<br />

von mir ist in dem Land geblieben, das ich so hab lieben und schätzen<br />

gelernt: Argentinien.”<br />

Lukas Kriesmair aus Deutschland, Argentinien 2006/07<br />

Stipendien<br />

Von insgesamt 1.171 Austauschschülern (ohne Berücksichtigung<br />

der 60 Stipendiaten des Parlamentarischen Patenschafts-Programms)<br />

haben 400 im Programmjahr<br />

2006/2007 einen Antrag auf ein Stipendium gestellt. Dank<br />

der großzügigen Unterstützung zahlreicher Förderer haben wir<br />

allein im Entsendeprogramm einen Gesamtbetrag von rund<br />

610.000 Euro für Stipendien eingesetzt. Mit dieser Summe<br />

konnten wir 300 Programmteilnehmer aus Deutschland mit<br />

Teil- und Vollstipendien fördern (siehe S. 10-11).<br />

Seminare in Deutschland<br />

6<br />

Vor der Abreise nehmen alle Austauschschüler an einer einwöchigen<br />

Vorbereitungstagung teil. In dieser Woche verbringen<br />

Teams von <strong>YFU</strong>-Ehemaligen eine intensive Zeit mit den<br />

Jugendlichen, um ihnen die nötigen Grundlagen für das Leben<br />

in einer neuen Kultur zu vermitteln. Die zukünftigen Austauschschüler<br />

werden über länderspezifische Besonderheiten<br />

informiert und üben in Kleingruppen, interkulturelle Missverständnisse<br />

und Kommunikationsschwierigkeiten zu<br />

Ein Ausflug mit Freunden: Austauschschülerin Ronja Wöstheinrich in Ecuador


Welt<br />

bewältigen. Die deutschen Schüler werden von <strong>uns</strong>eren Partnerorganisationen<br />

immer wieder als besonders gut vorbereitet<br />

gelobt.<br />

Am Ende ihres Austauschjahres werden alle innereuropäischen<br />

Austauschschüler zum „Young Europeans' Seminar”<br />

(YES) eingeladen. Zudem finden Nachbereitungstagungen für<br />

alle Rückkehrer statt. Im Kapitel „Bildungsarbeit” (siehe S. 14-17)<br />

geben wir einen Überblick über <strong>uns</strong>ere Seminare.<br />

Betreuung und Seminare im Ausland<br />

Mit der Ankunft im Gastland ist jeder Austauschschüler ganz<br />

persönlich gefordert, sich in die fremde Kultur einzuleben und<br />

die Inhalte der vorbereitenden Seminare individuell umzusetzen.<br />

Die <strong>YFU</strong>-Partnerorganisationen bieten Orientierungsseminare<br />

und vereinzelt auch Sprachkurse an, um die Jugendlichen<br />

auf kulturelle Unterschiede und sprachliche Besonderheiten<br />

gezielt vorzubereiten. Zusätzlich stehen den Jugendlichen<br />

ehrenamtlich tätige Betreuer zur Seite, die während des<br />

gesamten Austauschjahres bei Schwierigkeiten und in Konfliktfällen<br />

vermitteln. Am Ende ihrer Zeit im Gastland können<br />

sich die Schüler auf so genannten „Re-Entry-Seminaren” mit<br />

ihrer Rückkehr nach Deutschland auseinandersetzen.<br />

Betreuung von Eltern<br />

Für die Eltern <strong>uns</strong>erer Austauschschüler wurden im Programmjahr<br />

2006/2007 über 40 regionale Informationsveranstaltungen<br />

angeboten. Organisiert von ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>n,<br />

ermöglichen diese Veranstaltungen auch den Eltern,<br />

sich vor der Abreise ihres Kindes umfassend zu informieren<br />

und mit anderen Müttern und Vätern zukünftiger Austauschschüler<br />

auszutauschen. Außerdem treffen sie ehemalige Programmteilnehmer<br />

und deren Eltern sowie Gasteltern von Austauschschülern<br />

in Deutschland. So können die Eltern viele<br />

Erlebnisse und Entwicklungen ihres Kindes während des Austauschjahres<br />

besser verstehen.<br />

Vor der Heimkehr der Schüler werden zusätzlich Informationsveranstaltungen<br />

für Eltern angeboten, die die Wiedereingliederung<br />

der Schüler und die damit möglicherweise auftretenden<br />

Probleme thematisieren. Darüber hinaus veranstalten<br />

viele Landesgruppen während des gesamten Austauschjahres<br />

Elternstammtische, um Fragen zu beantworten und Erfahrungsaustausch<br />

anzuregen.<br />

7<br />

ZU GAST IN DER WELT<br />

Wegweiser in die richtige Richtung: Nina Limpf hat in ihrem Austauschjahr in<br />

Südafrika 2006/2007 viele neue Freunde gefunden.<br />

„Man geht wohl mit einem lachenden und einem weinenden<br />

Auge. Lachend durch die Freude, in seine Heimat zurückzukehren,<br />

und weinend durch die Traurigkeit, seine andere<br />

verlassen zu müssen. Doch Südafrika und seine Menschen<br />

werden immer einen Platz in meinem Herzen haben. So lautet<br />

ein südafrikanisches Sprichwort: ‚Our heart is like an African<br />

taxi. There is always a place for one more.'”<br />

Nina Limpf aus Deutschland, Südafrika 2006/2007<br />

In der <strong>YFU</strong>-Geschäftsstelle können sich Eltern zudem Rat bei<br />

drei pädagogischen Fachkräften holen, die in Notfällen stets<br />

kontaktiert werden können. Durch eine gute Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten konnten auch schwierige Probleme gelöst<br />

werden.<br />

Eine so genannte Elternmappe, die jährlich aktualisierte Informationen<br />

speziell für die Mütter und Väter <strong>uns</strong>erer Austauschschüler<br />

enthält, wird zu Beginn des Auslandsjahres verschickt.<br />

Die darin enthaltenen Materialien geben praktische<br />

Tipps und Informationen und behandeln wichtige Themen,<br />

wie beispielsweise den Umgang mit Heimweh.<br />

Um ein Rahmenkonzept für die Elternarbeit zu erstellen und<br />

zukünftig ein noch umfangreicheres Programm an Elternveranstaltungen<br />

anzubieten, wurde im Frühjahr 2007 eine<br />

Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der Regionalversammlung<br />

gegründet.<br />

Zudem werden Eltern und Austauschschüler vor und nach<br />

dem Auslandsjahr gebeten, in ausführlichen Fragebögen die<br />

Programme von <strong>YFU</strong> zu bewerten. Dadurch wollen wir die Qualität<br />

<strong>uns</strong>erer Arbeit kontinuierlich verbessern.


EIN JAHR DEUTSCHLAND<br />

Ein Jahr Deutschland<br />

Ein Jahr Deut<br />

Unser Aufnahmeprogramm<br />

Deutschland entdecken: Penpitcha Sritrirasri und Wiparat Siripong<br />

aus Thailand bei der Stadtralley durch Wuppertal<br />

Das Interesse von ausländischen Jugendlichen an <strong>uns</strong>erem<br />

Aufnahmeprogramm ist erfreulicherweise weiterhin sehr groß.<br />

Im Programmjahr 2006/2007 konnten wir 493 Jugendliche im<br />

Jahres- und Semesterprogramm aus 36 verschiedenen Ländern<br />

begrüßen. Insbesondere <strong>uns</strong>ere Lateinamerika- und<br />

Asienprogramme erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.<br />

Gastfamilien<br />

Eine rechtzeitige Zuordnung der Schüler zu den Gastfamilien<br />

ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen guten<br />

Start in das Abenteuer Austauschjahr und dies ist <strong>uns</strong> ausnahmslos<br />

gelungen. Wir freuen <strong>uns</strong>, dass weit über 900 Familien<br />

bereit waren, im Programmjahr 2006/2007 ein Gastkind<br />

von <strong>YFU</strong> aufzunehmen. Ein Teil der Gastfamilien bot den Austauschschülern<br />

während der Sprach- und Orientierungskurse<br />

sowie während der Sommer- und Semesterprogramme ein<br />

Zuhause. Die meisten Familien nahmen einen jungen Menschen<br />

gleich für ein ganzes Jahr bei sich auf.<br />

Gastfamilien knüpfen internationale Freundschaften und<br />

gewinnen neue Perspektiven auf ihren Alltag. Sie öffnen ihr<br />

Heim für einen Jugendlichen aus einem anderen Land und<br />

tragen durch ihre Großzügigkeit aktiv dazu bei, dass sich Menschen<br />

aus verschiedenen Kulturen besser verstehen lernen.<br />

Der Einsatz der Gastfamilien zeigt, dass Gastfreundschaft,<br />

Toleranz und Offenheit in <strong>uns</strong>erer Gesellschaft einen hohen<br />

Stellenwert einnehmen.<br />

Jedes Austauschjahr bringt eigene Höhen und Tiefen mit sich.<br />

Die Rückmeldungen der Familien haben <strong>uns</strong> aber gezeigt,<br />

dass die überwältigende Mehrheit ein positives Fazit zieht.<br />

Für <strong>uns</strong>ere Gastfamilien war es während des Jahres selbstverständlich,<br />

eigene Lebensweisen und Wertvorstellungen zu<br />

hinterfragen, um ihr neues Familienmitglied verstehen zu können<br />

und vollständig zu integrieren. Die neu gewonnene<br />

Freundschaft und der veränderte Blick auf eigene Gewohnheiten<br />

wogen kleinere Einschränkungen bei weitem wieder<br />

auf. Vielen Gastfamilien fiel der Abschied von ihrem neuen<br />

Familienmitglied am Ende des Jahres sehr schwer.<br />

Seminare<br />

8<br />

Durch vorbereitende und begleitende Seminare sowie durch<br />

Treffen zum Erfahrungsaustausch stellen wir sicher, dass das<br />

Miteinander der Gastfamilien und Gastkinder möglichst<br />

erfolgreich verläuft. Orientierungsseminare vor Beginn des<br />

gemeinsamen Zusammenlebens, regionale Treffen während<br />

des Jahres sowie Mittel- und Abschlussseminare bieten den<br />

Programmteilnehmern die Möglichkeit, sich immer wieder<br />

auszutauschen, Erfahrungen zu reflektieren und gegebenenfalls<br />

Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten.<br />

Einmal Lächeln bitte: Austausch <strong>macht</strong> gute Laune


schland<br />

„Dann kam er – <strong>uns</strong>er Sohn für ein Jahr. Eine spannende, auf-<br />

rüttelnde Zeit begann. Zu Ende war das eingefahrene, dahin<br />

plätschernde Familienleben! Wir haben viel von Kong über sein<br />

Land, die Kultur und die Mentalität der Thailänder gelernt.<br />

Auch wenn die Zeit mit ihm manchmal etwas schwierig war,<br />

möchte ich sie nicht missen!”<br />

Regina Munke, Gastmutter von Kongbun Suwannimitr aus<br />

Thailand 2005/2006<br />

Betreuung<br />

Die Integration eines Austauschschülers ins Familienleben ist<br />

ein spannendes, aber nicht immer problemloses Unterfangen.<br />

Das ausgedehnte Betreuungsnetzwerk von <strong>YFU</strong> soll Austauschschülern<br />

und Gastfamilien dabei helfen, entstehende<br />

Spannungen abzubauen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten<br />

für Probleme zu entwickeln.<br />

Die Betreuung vor Ort übernehmen ehrenamtliche <strong>Mitarbeiter</strong>,<br />

die mit Schülern und Familien in regelmäßigem Kontakt<br />

stehen. Während der Orientierungs- und Sprachkurse zu<br />

Beginn des Austauschjahres besuchen die Betreuer zahlreiche<br />

Kursorte, um möglichst viele Programmteilnehmer persönlich<br />

kennen zu lernen. Bei den Betreuern handelt es sich meist<br />

um ehemalige Austauschschüler; aber auch immer mehr<br />

Gasteltern und Lehrer engagieren sich bei <strong>YFU</strong>. Im Programmjahr<br />

2006/2007 waren insgesamt 591 ehrenamtliche Betreuer<br />

im Einsatz, von denen 177 als Co-Betreuer ihren Einstieg in<br />

die Betreuungstätigkeit gefunden haben. Unterstützt werden<br />

sie in schwierigen Situationen von zehn ebenfalls ehrenamtlichen<br />

regionalen Betreuungskoordinatoren, die stets in engem<br />

Kontakt mit den hauptamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>n in der <strong>YFU</strong>-<br />

Geschäftsstelle stehen. Dort sind drei professionelle<br />

Betreuerinnen und Betreuer im Aufnahmeprogramm tätig, die<br />

in Notfällen immer erreichbar sind und über Englisch-,<br />

Spanisch-, Portugiesisch- und Chinesischkenntnisse verfügen.<br />

Auf regelmäßig stattfindenden Fortbildungen schult <strong>YFU</strong> alle<br />

ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong> im Aufnahmeprogramm (siehe S.<br />

14-17). So können wir eine umfassende Unterstützung der<br />

Familien und Austauschschüler gewährleisten. Um die Qualität<br />

<strong>uns</strong>erer Betreuung darüber hinaus kontinuierlich verbessern<br />

zu können, werden die Jugendlichen dreimal im Jahr<br />

dazu befragt, ob sie vor Problemen stehen, für die sie Hilfe<br />

von <strong>YFU</strong> benötigen, und wie gut der Kontakt zu ihrem persönlichen<br />

Betreuer ist. Am Ende des Austauschjahres haben<br />

auch die Gastfamilien Gelegenheit, <strong>uns</strong> ihre Erfahrungen und<br />

Anregungen in einer Evaluation mitzuteilen.<br />

9<br />

Ins Herz geschlossen: Familie Lübchow aus Flensburg<br />

mit ihrer Austauschschülerin Han Wang aus China<br />

EIN JAHR DEUTSCHLAND<br />

Sechs Wochen Deutschland –<br />

Das Sommerprogramm 2007<br />

Zusätzlich zu <strong>uns</strong>eren Langzeitprogrammen bieten wir<br />

Jugendlichen aus dem Ausland ein sechswöchiges Sommerprogramm<br />

an. Insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler<br />

aus Argentinien, Estland, Finnland, Frankreich, Lettland,<br />

Ungarn, den USA und zum ersten Mal auch aus der Türkei<br />

verbrachten im Juni und Juli 2007 ihre großen Ferien bei<br />

einer deutschen Gastfamilie.<br />

Ebenso wie im Jahresprogramm begleiten wir diese<br />

Jugendlichen mit einem abwechslungsreichen und inhaltlich<br />

anspruchsvollen Seminarangebot. Auch hier steht<br />

jeder Gastfamilie und jedem Schüler eine ehrenamtliche<br />

Betreuerin oder ein Betreuer zur Seite.<br />

Das Sommerprogramm wurde von allen Jugendlichen und<br />

Gastfamilien sehr positiv bewertet. Ein großes Dankeschön<br />

geht an alle Beteiligten!<br />

„Auch für <strong>uns</strong> war diese Zeit prägend, <strong>uns</strong>er Bild über Amerika<br />

hat sich geschärft und zum Teil auch gewandelt und wir mussten<br />

lernen, loszulassen. Wir sind dankbar und glücklich darüber, diese<br />

Zeit gemeinsam gut gemeistert zu haben. Eine wichtige Hilfe<br />

dabei waren <strong>uns</strong> die drei Elternveranstaltungen.”<br />

Cathleen und Stephan Gläser, Eltern von Anni Gläser die ein Jahr<br />

in den USA verbrachte


STIPENDIEN<br />

Stipendien<br />

Stipendien<br />

Chancen für alle<br />

1<br />

1.095.260 Euro hat <strong>YFU</strong> von Stiftungen, Kooperationspartnern<br />

sowie von Freunden und Förderern des Vereins für die<br />

Austauschprogramme 2006/2007 erhalten. Insgesamt wurden<br />

468 Voll- und Teilstipendien aus den Mitteln externer Förderer<br />

und Kooperationspartner vergeben.<br />

Besondere Aufmerksamkeit kam im Programmjahr<br />

2006/2007 dem Austausch mit Lateinamerika, Asien und<br />

den Ländern Ost- und Mitteleuropas zu. Dank der großzügigen<br />

Unterstützung zahlreicher Mitglieder und Freunde des<br />

Vereins konnte der „Ulrich Zahlten International Scholarship<br />

Fund” – wie in den Jahren davor – mit mehr als 20.000 Euro<br />

vollständig aufgefüllt werden. Die Gelder wurden als Teilstipendien<br />

an finanziell benachteiligte Jugendliche aus <strong>uns</strong>eren<br />

östlichen Nachbarländern vergeben. Darüber hinaus sorgte<br />

das Spendenaufkommen bereits für eine Grundlage des<br />

Fonds für das Folgejahr.<br />

Ein weiterer wichtiger Fokus <strong>uns</strong>erer Fundraising-Aktivitäten<br />

lag auch im Programmjahr 2006/2007 auf der Festigung<br />

bestehender und dem Aufbau neuer Kooperationen mit Stiftungen<br />

und Unternehmen in Deutschland. Dazu nahmen im<br />

Juni 2007 rund 60 Jugendliche aus 11 Ländern am vierten<br />

<strong>YFU</strong>-Stipendiatenkongress in Berlin teil. Unter dem Motto<br />

„Austauschschüler für Toleranz und Gerechtigkeit” diskutierten<br />

die Stipendiaten im Deutschen Bundestag über ihre<br />

Erfahrungen in Deutschland. Bei dem Kongress lernten die<br />

Jugendlichen auch ihre Förderer kennen und nutzten die Gelegenheit,<br />

um sich persönlich für die Unterstützung zu bedanken.<br />

Begegnung im Deutschen Bundestag:<br />

Bei dem <strong>YFU</strong>-Stipendiatenkongress in Berlin trafen die Stipendiaten auf ihre Förderer<br />

10<br />

„Ich gehe jetzt mutiger ins Leben”:<br />

Ruta Baltrusaityte aus Litauen verbrachte als<br />

UZISF-Stipendiatin ein Jahr in Deutschland<br />

Wir bedanken <strong>uns</strong> herzlich bei den aktuellen Förderern<br />

<strong>uns</strong>erer Stipendienprogramme sowie bei <strong>uns</strong>eren Kooperationspartnern.<br />

Bitte bleiben Sie dem internationalen<br />

Schüleraustausch erhalten!<br />

Atlantik-Brücke e.V.<br />

Aumüller Druck KG Regensburg<br />

BMW Group<br />

Bürgerstiftung Leverkusen<br />

Citibank Privatkunden AG<br />

Harald Dethlefsen<br />

Deutsche Post World Net<br />

Deutscher Bundestag<br />

ETHICON GmbH<br />

Eric Simon Scholarship Fund<br />

Hiroshima City Board for Education<br />

Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH<br />

Lions Club Bochum-Hellwig<br />

Lions Club Dresden<br />

SkyLink Travel House GmbH<br />

Philip Morris GmbH Germany<br />

Starbucks Coffee Deutschland GmbH<br />

Stiftung „Erinnerung,Verantwortung<br />

und Zukunft”<br />

Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch<br />

GmbH<br />

Stiftung West-Östliche Begegnungen<br />

Ulrich Zahlten International Scholarship<br />

Fund<br />

YAHOO! Deutschland GmbH<br />

<strong>YFU</strong>-Stiftung


„Manchmal denke ich, wie mein Leben wohl weitergegangen wäre,<br />

wenn ich dieses Austauschjahr nicht ge<strong>macht</strong> hätte. Ich weiß,<br />

dass ich jetzt viel stärker bin, weil ich so viele emotionale Erlebnisse<br />

in so einer kurzen Zeit zu Hause nie gehabt hätte. Ich habe einen<br />

viel weiteren Blick in die Welt bekommen. Ich liebe mein Austauschland<br />

mit allen Vor- und Nachteilen. Ich liebe mehr von der<br />

Welt!”<br />

Ruta Baltrusaityte aus Litauen, UZISF-Stipendiatin in Deutschland<br />

2005/06<br />

Sonderstipendienfonds<br />

Lateinamerika und Osteuropa<br />

Jedes Jahr gehen zahlreichen Spenden bei <strong>YFU</strong> ein, die von<br />

Mitgliedern und Freunden des Vereins zur Förderung des<br />

internationalen Schüleraustausches überwiesen werden. Um<br />

die Mittel professionell sammeln und zielgerichtet einsetzen<br />

zu können, wurden zwei Stipendienfonds gegründet: der<br />

„Ulrich Zahlten International Scholarship Fund” und der „Eric<br />

Simon Scholarship Fund”.<br />

Der „Ulrich Zahlten International Scholarship Fund” (UZISF)<br />

wurde im Jahre 1997 im Rahmen des 40-jährigen <strong>YFU</strong>-Jubiläums<br />

zur Förderung des Austauschs mit Ost- und Mitteleuropa<br />

eingerichtet. Er hat ein jährliches Gesamtvolumen von<br />

20.450 Euro. Bis zu 15 Teilstipendien können jedes Jahr aus<br />

den Fondsmitteln vergeben werden. Langfristig leisten diese<br />

Fördergelder einen Beitrag zur friedlichen, interkulturellen<br />

Verständigung innerhalb des zusammenwachsenden<br />

Europas.<br />

Neben dem Austausch mit Ost- und Mitteleuropa werden auch<br />

die Lateinamerika-Programme gezielt gefördert. Zu diesem<br />

Zweck wurde im Jahre 2005 der „Eric Simon Scholarship<br />

Fund” (ESSF) ins Leben gerufen. Mit insgesamt 15.200 Euro<br />

unterstützt der Fonds jedes Jahr sechs Jugendliche aus lateinamerikanischen<br />

Ländern mit einem Teilstipendium. Die Spendengelder<br />

tragen somit direkt dazu bei, dass Schüleraustausch<br />

in Lateinamerika kein Privileg für Wohlhabende ist.<br />

Im kommenden Jahr soll ein weiterer Förderschwerpunkt auf<br />

dem Austausch mit Thailand liegen. Aktuell ist <strong>YFU</strong> um Spendengelder<br />

bemüht, mit denen bis zu acht Teilstipendien an<br />

bedürftige Jugendliche aus Thailand und Deutschland vergeben<br />

werden können.<br />

11<br />

Neue Kooperationspartner<br />

Starbucks und<br />

Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch<br />

Ein Grund zur Freude: das<br />

Deutsche <strong>YFU</strong> Komitee e.V.<br />

hat zwei neue Kooperationspartner<br />

gewinnen können.<br />

Seit ihrer Gründung im Oktober<br />

2006 unterstützt die junge<br />

Stiftung Deutsch-Russischer<br />

Jugendaustausch den<br />

internationalen Schüleraustausch.<br />

Sie hat es sich zur Aufgabe<br />

ge<strong>macht</strong>, die nachwachsenden<br />

Generationen aus<br />

Deutschland und Russland<br />

füreinander zu interessieren,<br />

Freundschaften zu fördern<br />

und bestehende Vorurteile<br />

abzubauen. Ziel ist dabei die<br />

Sicherung guter nachbarschaftlicher<br />

Beziehungen zwischen<br />

den beiden Ländern.<br />

STIPENDIEN<br />

Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen:<br />

Seit 2007 kooperiert die Starbucks Coffee<br />

Deutschland GmbH mit <strong>YFU</strong><br />

Im Sommer 2007 hat die Stiftung erstmals vier Stipendien an<br />

<strong>YFU</strong>-Schüler aus Deutschland vergeben. Sie verbringen zur<br />

Zeit ein Jahr in Russland, leben dort in einer Gastfamilie und<br />

besuchen die Schule.<br />

Auch die Starbucks Coffee Deutschland GmbH fördert seit<br />

diesem Jahr bundesweit finanziell benachteiligte Jugendliche<br />

und ermöglicht ihnen so die Teilnahme an den <strong>YFU</strong>-Austauschprogrammen.<br />

„Wir sehen <strong>uns</strong>ere Kooperation mit <strong>YFU</strong><br />

als einen weiteren Schritt, wie wir als Unternehmer Verantwortung<br />

für die Gesellschaft, in der wir leben, übernehmen können.<br />

Wir freuen <strong>uns</strong>, auf diese Weise ganz direkt zu interkultureller<br />

Verständigung und kultureller Vielfalt beitragen zu können”,<br />

sagt Kerstin May, die bei Starbucks Projekte koordiniert.<br />

„Die Übereinstimmung in wesentlichen Punkten mit dem Mission<br />

Statement von Starbucks <strong>macht</strong> <strong>YFU</strong> zu <strong>uns</strong>erem<br />

W<strong>uns</strong>chpartner für eine solche Kooperation. So haben wir <strong>uns</strong><br />

entschieden, fünf Jugendliche mit einem Starbucks-Stipendium<br />

zu unterstützen.”<br />

Wir freuen <strong>uns</strong> über die fruchtbare Zusammenarbeit mit <strong>uns</strong>eren<br />

neuen Kooperationspartnern und bedanken <strong>uns</strong> ganz<br />

herzlich für die großzügige Unterstützung!


PARLAMENTARISCHES PATENSCHAFTS-PROGRAMM<br />

Im Auftrag des Bundestags<br />

Das PPP<br />

Das Parlamentarische<br />

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) wurde<br />

im Jahr 1983 vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika<br />

und dem Deutschen Bundestag gemeinsam ins Leben<br />

gerufen. Dieses Austauschprogramm hat das Ziel, der jungen<br />

Generation beider Länder die Bedeutung freundschaftlicher<br />

Zusammenarbeit zu vermitteln, die auf gemeinsamen politischen<br />

und kulturellen Wertvorstellungen beruht. <strong>YFU</strong> ist seit<br />

der Gründung des Programms als durchführende Organisation<br />

am PPP beteiligt.<br />

550 Vollstipendien für Schülerinnen und Schüler (sowie für<br />

200 junge Berufstätige) aus Deutschland und den USA vergeben<br />

die beiden Parlamente jährlich. 2006/2007 organisierte<br />

<strong>YFU</strong> Deutschland das Austauschjahr von 50 der insgesamt<br />

250 Jugendlichen aus den USA und 60 der 300 Stipendiaten<br />

aus Deutschland. Die Austauschschüler lebten in Gastfamilien,<br />

besuchten eine öffentliche Schule und nahmen an einem<br />

umfangreichen Seminarprogramm teil. Im PPP arbeitet <strong>YFU</strong><br />

seit 2004 mit der amerikanischen Partnerorganisation American<br />

Institut for Foreign Studies (AIFS) Foundation zusammen.<br />

Entsendeprogramm<br />

Im Herbst 2005 fanden die Auswahlgespräche für den PPP-<br />

Jahrgang 2006/2007 statt. Aus den Vorschlagslisten der <strong>YFU</strong>-<br />

Auswahlkomitees wählten die für die jeweiligen Wahlkreise<br />

zuständigen Bundestagsabgeordneten einen Jugendlichen<br />

aus, für den sie die Patenschaft übernehmen wollten. Vor der<br />

Abreise in die USA nahmen die Stipendiaten neben der regulären<br />

Vorbereitungstagung von <strong>YFU</strong> zusätzlich an einem achttägigen<br />

Seminar zu landeskundlichen Themen teil.<br />

In den USA organisierte die AIFS Foundation für die Schülerinnen<br />

und Schüler ein Ankunftsseminar in New York und eine<br />

Abschlussveranstaltung in Washington. Zusätzlich bot AIFS<br />

erstmalig in diesem Jahr ein zentrales Mittelseminar in San<br />

Francisco, das von den Schülern begeistert aufgenommen<br />

wurde. Abgerundet wurde das Stipendienprogramm im Herbst<br />

2007 mit der Urkundenverleihung auf der dreitägigen PPP-<br />

Nachbereitungstagung. In diesem Jahr haben alle 60 deutschen<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Austauschprogramm<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Aufnahmeprogramm<br />

Nach einer dreitägigen Vorbereitung in Washington Ende Juli<br />

2006 trafen die 50 von <strong>YFU</strong> betreuten US-amerikanischen<br />

Patenschafts-Programm<br />

12<br />

Stipendiaten in Deutschland ein. Zunächst besuchten sie<br />

einen vierwöchigen Orientierungs- und Sprachkurs für die Stipendiaten,<br />

bevor sie Mitte August zu ihren Gastfamilien<br />

kamen. Im März beschäftigten sich die Jugendlichen auf zwei<br />

Mittelseminaren in Hamburg und Dresden wahlweise mit dem<br />

Thema „Deutsch-Amerikanische Beziehungen” oder „Deutsche<br />

Geschichte und Kultur”. Den Höhepunkt ihres Austauschjahres<br />

bildete jedoch die Berlinfahrt im Mai. Dort setzten<br />

sich die Stipendiaten mit geschichtlichen, politischen und<br />

kulturellen Themen auseinander, nahmen an einer Plenarsitzung<br />

teil und diskutierten mit einigen Bundestagsabgeordneten,<br />

die sich als Paten engagieren (siehe Kasten).<br />

Ein Besuch in der Hauptstadt: PPP-Stipendiaten entdeckten vier tagelang<br />

Die PPP-Abschlussfahrt –<br />

Junge Botschafter in Berlin<br />

Als Abschluss für ihr Austauschjahr unternahmen die US-amerikanischen<br />

PPP-Stipendiaten im Mai eine Berlinfahrt. Zum Programm des<br />

viertägigen Aufenthalts gehörten unter anderem die Auseinandersetzung<br />

mit deutscher Geschichte, Diskussionen über Politik und<br />

Kultur sowie Besuche von Museen, Theater oder Kabarett.<br />

Einer der eindrucksvollsten Programmpunkte war die Einladung in<br />

den deutschen Bundestag. Dort konnte die Gruppe von der<br />

Zuschauertribüne aus eine Plenarsitzung beobachten. Die Stipendiaten<br />

freuten sich besonders darüber, dass aufgrund einer wichtigen<br />

Abstimmung viele bekannte Politiker anwesend waren. Im<br />

Anschluss daran gab es die Möglichkeit, Abgeordneten des Bundestages<br />

Fragen zu aktuellen politischen Themen zu stellen.<br />

Ein Empfang mit Live-Musik, großem Buffet und Barbecue im Garten<br />

der Residenz des US-Botschafters rundete den Berlinaufenthalt ab.


<strong>YFU</strong>-Leitbild:<br />

Austauschprogramme ständig verbessern<br />

Aus dem Leitbild des Deutschen <strong>YFU</strong> Komitees e.V. ergibt sich<br />

die Selbstverpflichtung, die Qualität der von <strong>uns</strong> organisierten<br />

Austauschprogramme zu sichern und ständig zu verbessern.<br />

In den letzten Monaten hat es sowohl auf nationaler als auch<br />

auf internationaler Ebene große Fortschritte gegeben, ein aufeinander<br />

abgestimmtes Qualitätssicherungssystem zu entwickeln,<br />

um diesem Anspruch gerecht zu werden.<br />

Qualitätsziele: Angebote vergleichbar machen<br />

Die Basis jeder Qualitätssicherung ist die möglichst präzise<br />

Definition des angestrebten Niveaus. Dafür haben wir in diesem<br />

Jahr <strong>YFU</strong>-Qualitätsziele auf <strong>uns</strong>erer Internetseite veröffentlicht.<br />

Aus diesen Kriterien geht hervor, welche konkreten<br />

Aspekte wir bei <strong>uns</strong>eren Schüleraustauschprogrammen für<br />

wichtig erachten und woran sich <strong>uns</strong>ere Arbeit orientiert.<br />

<strong>Unsere</strong> Qualitätsziele bieten Bewerbern und ihren Eltern eine<br />

detaillierte Orientierung und die Möglichkeit, die Angebote<br />

der verschiedenen Veranstalter vergleichen zu können.<br />

Selbstverständlich sind die Bedingungen <strong>uns</strong>eres Teilnehmervertrages<br />

außerdem auf <strong>uns</strong>erer Homepage nachzulesen.<br />

Feedback: Die Meinung <strong>uns</strong>erer<br />

Programmteilnehmer ist gefragt<br />

<strong>Unsere</strong> Programmteilnehmer geben <strong>uns</strong> in regelmäßigen<br />

schriftlichen Befragungen Rückmeldung darüber, wie sie die<br />

Qualität <strong>uns</strong>erer Arbeit bewerten. In diesem Jahr ist es <strong>uns</strong><br />

gelungen, die Rücklaufquote bei diesen Befragungen weiter<br />

zu steigern und somit noch aussagekräftigere Ergebnisse zu<br />

erhalten. Mehr als jeder Zweite kam <strong>uns</strong>erer Bitte um ein ausführliches<br />

Feedback nach. Die Schüler, ihre Eltern bzw. Gastfamilien<br />

sowie die Schulen nehmen dieses Angebot zum Dialog<br />

gern an und fühlen sich mit ihren Vorschlägen, Lob und<br />

Kritik ernst genommen.<br />

Die Rückmeldungen betreffen alle Bereiche <strong>uns</strong>erer Vereinsarbeit.<br />

Sie geben Auskunft über die Einschätzung der Arbeit<br />

der <strong>YFU</strong>-Geschäftsstelle in Hamburg, der Ehrenamtlichen vor<br />

Ort sowie der Partnerorganisationen. Von besonderem Interesse<br />

sind dabei für <strong>uns</strong> die Erreichbarkeit der <strong>Mitarbeiter</strong>, die<br />

Qualität der Betreuung und der angebotenen Seminare sowie<br />

die rechtzeitige und ausreichende Bereitstellung von Informa-<br />

QUALITÄT IM SCHÜLERAUSTAUSCH<br />

Qualität im<br />

Schüleraustausch<br />

Qualität<br />

<strong>Unsere</strong> Kriterien und Ziele<br />

13<br />

tionen. Im Austausch der Ergebnisse mit Ehrenamtlichen und<br />

Partnern wird kontinuierlich an der Verbesserung der Programme<br />

gearbeitet, die von <strong>uns</strong>eren Programmteilnehmern<br />

bereits jetzt fast ohne Ausnahme als gut und empfehlenswert<br />

beurteilt werden.<br />

Internationale Ebene:<br />

Qualitätssicherung länderübergreifend organisieren<br />

Selbst die allerhöchsten Ansprüche an <strong>uns</strong>ere Arbeit und<br />

<strong>uns</strong>er Qualitätssicherungsystem in Deutschland garantieren<br />

aber noch kein gutes Programm, denn ein wesentlicher Teil<br />

<strong>uns</strong>erer Entsendeprogramme wird von <strong>uns</strong>eren <strong>YFU</strong>-Partnern<br />

in den Aufnahmeländern verantwortet. Qualitätssicherung im<br />

Schüleraustausch muss deshalb international organisiert<br />

sein. Als Austauschorganisation mit festen Partnern innerhalb<br />

eines globalen Netzwerks sind wir hier deutlich im Vorteil<br />

gegenüber Anbietern mit wechselnden Partnerorganisationen<br />

im Ausland.<br />

Die Herausforderung: ein internationales<br />

Qualitätssicherungssystem aufbauen<br />

Parallel zur Arbeit in Deutschland wird auch auf internationaler<br />

Ebene ein System der Qualitätssicherung aufgebaut und in<br />

der Praxis erprobt. Auf Grundlage der „International Basic<br />

Standards” werden „Operational Quality Criteria” definiert,<br />

auf die sich alle <strong>YFU</strong>-Partner weltweit verpflichten. Deren Einhaltung<br />

wird regelmäßig durch die Befragung von Teilnehmern,<br />

ein „Partner Assessment” und eine strukturierte Selbstanalyse<br />

überprüft, woran sich konkrete Verbesserungsvereinbarungen<br />

und Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen der<br />

„<strong>YFU</strong> Training Academy” anschließen.<br />

Kein einfaches Vorhaben, denn hier müssen nicht nur verschiedene<br />

<strong>YFU</strong>-Organisationen unterschiedlicher Größe und<br />

mit unterschiedlicher Tradition auf einen Nenner kommen,<br />

sondern auch „preußisch-deutsche” und europäische Erwartungen<br />

an die Qualität und deren Überprüfung mit z.B. lateinamerikanischen<br />

oder asiatischen vereinbart werden. Es ist<br />

eine Stärke und ein großer Erfolg des <strong>YFU</strong>-Netzwerks, dass<br />

dabei in einem festen, freundschaftlichen Verbund, koordiniert<br />

durch das Internationale Sekretariat ein System entsteht,<br />

das <strong>uns</strong> erlaubt, die Qualität <strong>uns</strong>erer Programme im<br />

Interesse der Teilnehmer laufend zu analysieren und zu verbessern.


BILDUNGSARBEIT<br />

Bildungsarbeit bei <strong>YFU</strong><br />

Bildungsarbe<br />

Seminare & Schulungen<br />

Freude am Lernen: Marie Rabarijaona aus Frankreich und<br />

Cecilie Weiss aus Österreich bei einem <strong>YFU</strong>-Seminar<br />

Mit <strong>YFU</strong> ein anderes Land kennen zu lernen, bedeutet neue<br />

Perspektiven zu gewinnen und Vorurteile abzubauen. Als<br />

gemeinnütziger Verein möchten wir mit <strong>uns</strong>eren Austauschprogrammen<br />

einen Beitrag zur Demokratie- und Friedenserziehung<br />

leisten. Ein wichtiger Teil <strong>uns</strong>erer Arbeit besteht in<br />

der Vor- und Nachbereitung sowie der Betreuung der Schülerinnen<br />

und Schüler während ihres Auslandsjahres.<br />

Organisiert und durchgeführt werden <strong>uns</strong>ere Seminare zur<br />

interkulturellen Bildung in erster Linie von erfahrenen und<br />

geschulten Ehrenamtlichen, die selbst Austauscherfahrungen<br />

haben. Dabei verwenden wir von <strong>uns</strong> entwickelte Konzepte<br />

und legen großen Wert auf persönlichen Kontakt zu allen<br />

<strong>uns</strong>eren Teilnehmern.<br />

Vorbereitung auf das Austauschjahr<br />

Im Zeitraum von Februar bis Juni finden <strong>uns</strong>ere einwöchigen<br />

Vorbereitungstagungen (VBT) für die deutschen Schüler statt.<br />

Auf diesen Seminaren vermitteln ehemalige Austauschschüler<br />

ihre Erfahrungen und zeigen, wie man eine fremde Kultur<br />

entdecken kann.<br />

Für Teilnehmer aus dem Ausland organisiert <strong>YFU</strong> jedes Jahr<br />

Orientierungskurse. Je nach Stand ihrer Deutschkenntnisse<br />

nehmen die Austauschschüler an einer Orientierungswoche<br />

(OWO) oder den vierwöchigen Orientierungs- und Sprachkursen<br />

(OSK) teil. In den OSK beschäftigen sich die Teilnehmer<br />

anhand von verschiedenen Themen mit den Gepflogenheiten<br />

ihres Gastlandes Deutschland und erhalten täglich mehrere<br />

Stunden Deutschunterricht. Während dieser Eingewöhnungsphase<br />

leben die Schüler in Gastfamilien und nehmen aktiv<br />

am Familienleben teil.<br />

14<br />

Entsendeprogramm<br />

24 VBT für die USA<br />

4 VBT für Lateinamerika<br />

4 VBT für Europa<br />

2 VBT für Asien, Pazifik und Südafrika<br />

2 VBT für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm<br />

Aufnahmeprogramm<br />

13 OSK für Jugendliche aus den USA<br />

8 OSK für Jugendliche aus spanischsprachigen Ländern<br />

6 OSK für Jugendliche aus China<br />

4 OSK für Jugendliche aus Brasilien<br />

4 OSK für Jugendliche aus europäischen Ländern<br />

3 OSK für Jugendliche aus Japan<br />

1 OSK für Jugendliche aus Südafrika, Australien und Neuseeland<br />

6 OWO für Jugendliche mit guten Deutschkenntnissen<br />

Reflektion während des Austauschjahres<br />

Passend zur Halbzeit des Austauschjahres bietet <strong>YFU</strong> den<br />

Austauschschülern und ihren Gastgeschwistern die Gelegenheit,<br />

über ihr Auslandsjahr nachzudenken. In den fünf- bis<br />

achttägigen Mittelseminaren werden die international<br />

gemischten Gruppen dazu angeleitet, bisherige Erlebnisse zu<br />

diskutieren, kulturelle Unterschiede zu analysieren und<br />

Lösungsmöglichkeiten für Probleme zu finden. Die Teilnehmer<br />

besuchen kulturelle Veranstaltungen und setzen sich mit<br />

deutscher Geschichte und Politik auseinander. Darüber<br />

hinaus wird in jedem Mittelseminar ein Extrathema aus verschiedenen<br />

Bereichen – z.B. Medien, Theater oder Technik –<br />

behandelt. Im Programmjahr 2006/2007 veranstaltete <strong>YFU</strong><br />

insgesamt 14 Mittelseminare in Berlin, Hamburg, Dresden<br />

und München.<br />

Als zusätzliches Angebot konnten die Austauschschüler verschiedene<br />

„Kulturstreifzüge” unternehmen und so ein<br />

Wochenende lang eine weitere deutsche Stadt erkunden.<br />

Rückkehr und Wiedereingliederung<br />

Abschiednehmen von Zuhause ist immer schwer, der<br />

Abschied aus dem Austauschjahr manchmal noch schwerer.<br />

Wann und in welcher Form es ein Wiedersehen mit der neuen<br />

Heimat geben wird, ist in der Regel ungewiss. <strong>YFU</strong> unterstützt<br />

die Austauschschüler in dieser schwierigen Phase mit begleitenden<br />

Seminarangeboten: Auf den „Re-Entry”-Seminaren im<br />

Austauschland geht es um das Abschiednehmen und die<br />

Rückkehr. Zurück im Heimatland wird auf den drei- bis fünftägigen<br />

Nachbereitungstagungen das Wiedereinleben in die<br />

eigenen Kultur thematisiert.


it<br />

„Es war eine schöne Erfahrung,<br />

bei<br />

nicht nur den Aus-<br />

<strong>YFU</strong><br />

tauschschüler und sein Land kennen zu lernen, sondern<br />

auch viele freundliche, aufgeschlossene und engagierte<br />

<strong>YFU</strong>-Helfer und Gasteltern.”<br />

Familie Schulze-Siepker, OSK Gastfamilie Sommer 2007<br />

Elternarbeit<br />

Was wäre das Austauscherlebnis ohne die unzähligen Gastfamilien,<br />

die ihr Haus für neue Familienmitglieder öffnen? <strong>YFU</strong><br />

legt großen Wert auf die umfassende Vorbereitung und<br />

Betreuung der Gastfamilien sowie der Eltern <strong>uns</strong>erer Teilnehmer.<br />

Daher veranstalten <strong>uns</strong>ere Ehrenamtlichen regelmäßig<br />

folgende Treffen in den <strong>YFU</strong>-Landesgruppen:<br />

• Treffen für Gastfamilien zur Vorbereitung auf das Austauschjahr,<br />

zur Reflektion während des Jahres und vor der Abreise<br />

ihrer Gastkinder<br />

• Treffen für Eltern von deutschen Austauschschülern zur Vorbereitung<br />

der Abreise und vor der Rückkehr ihrer Kinder<br />

• Elternstammtische während des Jahres für gemischte<br />

Gruppen<br />

Schulungen<br />

Die eigene Austauscherfahrung bildet eine gute Grundlage,<br />

um Seminare erfolgreich zu begleiten und Austauschschüler<br />

und Gastfamilien kompetent zu betreuen. Darüber hinaus<br />

erhalten alle ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong> gezielte Schulungen,<br />

bevor sie diese verantwortungsvollen Aufgaben übernehmen.<br />

Unser Fortbildungsprogramm 2006/2007 beinhaltete unter<br />

anderem:<br />

• 2 Schulungen für Auswahlleitung<br />

• 2 Schulungen für Seminarleitung<br />

• 3 Schulungen für den Unterricht in Orientierungs- und<br />

Sprachkursen<br />

• 3 Schulungen für Betreuung<br />

• 1 Schulung für die Koordination von Auswahlen<br />

• 2 Schulungen für die Koordination von Orientierungs- und<br />

Sprachkursen<br />

• 1 Schulung für die Koordination von Öffentlichkeitsarbeit in<br />

den Landesgruppen<br />

• 1 Schulung für die Koordination von Elternveranstaltungen<br />

• 1 Schulung für die Koordination von Nachbereitungstagungen<br />

• 1 Schulung für die Koordination von Vorbereitungstagungen<br />

• 1 Schulung für die Koordination im Aufnahmeprogramm der<br />

Landesgruppen<br />

• 1 Landesvertreter Workshop<br />

• 1 Schulung Training of Trainers<br />

15<br />

Länderspezifische Seminare<br />

und weitere Veranstaltungen<br />

BILDUNGSARBEIT<br />

„Well, I think this month is really necessary so we can adapt<br />

better to the country and learn more about it. We were also given<br />

some advice to make our year better. Thank you for everything.”<br />

Pablo Andres Quinonez Enriquez aus Ecuador über den OSK,<br />

Deutschland 2007/2008<br />

„Einmal Austauschschüler, immer Austauschschüler” - das<br />

Interesse <strong>uns</strong>erer <strong>Mitarbeiter</strong>, mehr über andere Länder zu<br />

erfahren und international zu arbeiten, ist groß. So bieten<br />

<strong>YFU</strong>-Ehrenamtliche auf Seminaren und besonderen Veranstaltungen<br />

Workshops zu unterschiedlichen Themen an. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei weniger gezielte Schulungen; vielmehr<br />

geht es um den Austausch von Erfahrungen, erweitertes Wissen<br />

und interkulturelles Lernen.<br />

Im Programmjahr 2006/2007 fanden folgende Veranstaltungen<br />

zu bestimmten Ländern, Regionen und Themen statt:<br />

• Interessen-Seminar Lateinamerika (ISLA)<br />

• Interessen-Seminar Asien (ISA)<br />

• zEUs (Zusammen Europa stärken) – Interessen-Seminar<br />

Europa<br />

• Afritude - Interessen-Seminar Afrika<br />

Außerdem wurde zum fünften Mal das <strong>YFU</strong> Bildungsprogramm<br />

China durchgeführt (siehe S. 17) und erstmals ein<br />

Ehrenamtlichen-Austausch mit Thailand organisiert.<br />

Das internationale <strong>YFU</strong>-Netzwerk hatte im Jahr 2007 zwei<br />

wichtige Arbeitstreffen: die Internationale Konferenz in Buenos<br />

Aires und die Europäische Konferenz in München (siehe<br />

S. 17).<br />

Wir bedanken <strong>uns</strong> herzlich bei allen <strong>Mitarbeiter</strong>n, die<br />

sich in der Bildungsarbeit von <strong>YFU</strong> engagieren!<br />

„<strong>YFU</strong> is the best thing ever!”: Die <strong>YFU</strong> Austauschschüler Europas<br />

treffen sich auf dem Young Europeans' Seminar


BILDUNGSARBEIT<br />

Bildungsarbe<br />

Prävention sexuellen Missbrauchs<br />

Sexueller Missbrauch kommt in allen Gesellschaftsschichten vor<br />

und ist ein kulturübergreifendes Problem. Wir können daher<br />

nicht ausschließen, dass es auch im vergleichsweise geschützten<br />

Rahmen eines Austauschjahres zu Übergriffen kommt. Es ist<br />

die Verantwortung und die Pflicht von <strong>YFU</strong>, für die bestmögliche<br />

Sicherheit und den bestmöglichen Schutz <strong>uns</strong>erer Programmteilnehmer<br />

zu sorgen. Wir haben deshalb Präventionskonzepte<br />

sowie Informationsmaterialien für die Vorbereitung deutscher<br />

und internationaler Programmteilnehmer entwickelt, die seit<br />

dem vergangenen Jahr angewendet werden.<br />

Die Konzepte berücksichtigen die besonderen Umstände <strong>uns</strong>erer<br />

Austauschprogramme:<br />

• Die neue Umgebung, sprachliche Probleme sowie unbekannte<br />

familiäre Regeln und kulturelle Umgangsformen können<br />

zu einer Unsicherheit der Jugendlichen führen.<br />

• Da die Jugendlichen alleine in einer neuen und fremden<br />

Umgebung sind, kann ein großes Bedürfnis nach Zuwendung<br />

bei Einsamkeitsgefühlen entstehen.<br />

• Durch den W<strong>uns</strong>ch, dazuzugehören, kann sich ein hoher<br />

Anpassungsdruck aufbauen. Anpassung ist im Rahmen<br />

<strong>uns</strong>erer Programme erwünscht, aber niemals darf eine Schülerin<br />

oder ein Schüler dadurch Schaden nehmen.<br />

• Da fast alle <strong>uns</strong>ere Programme ein Jahr dauern, besteht die<br />

Möglichkeit eines so genannten „Grooming-Prozesses”.<br />

Darunter versteht man die strategische Planungsphase von<br />

sexuellen Übergriffen.<br />

Im Rahmen des Präventionskonzeptes bieten wir zusammen mit<br />

Expertinnen regelmäßig Schulungen für <strong>uns</strong>ere ehrenamtlichen<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>innen und <strong>Mitarbeiter</strong> an. Zudem wurde eine ständige<br />

Arbeitsgruppe im Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen<br />

(AJA) gegründet, der verantwortliche<br />

Ansprechpartner jeder Organisation angehören. Derzeit wird ein<br />

Verhaltenskodex für haupt- und ehrenamtliche <strong>Mitarbeiter</strong> entwickelt,<br />

der in Kürze verabschiedet wird.<br />

Auch auf internationaler Ebene wird die Verantwortung von <strong>YFU</strong><br />

für die Sicherheit <strong>uns</strong>erer Programmteilnehmer aktiv diskutiert.<br />

Die <strong>YFU</strong>-Organisationen sind im Begriff, ein verbindliches Präventionskonzept<br />

zu erarbeiten, in dessen Rahmen auch die<br />

sachgerechte Schulung der <strong>Mitarbeiter</strong> aller <strong>YFU</strong>-Partner gewährleistet<br />

wird.<br />

D„Das Young Europeans' Seminar”<br />

(YES) 2007<br />

16<br />

Geballte Kraft: Die ehrenamtlichen Teamer des Young Europeans' Seminar<br />

Auch in diesem Sommer fand das Young Europeans' Seminar<br />

(YES) statt, eine Tagung für junge Europäer, die mit <strong>YFU</strong> ein<br />

Schuljahr in einem anderen europäischen Land verbracht<br />

haben. 430 Austauschschüler aus über 20 europäischen Ländern<br />

trafen sich Anfang Juli 2007 für fünf Tage am Werbellinsee<br />

in Brandenburg.<br />

Zusammen mit einem internationalen Team aus über 80<br />

Ehrenamtlichen befassten sich die Jugendlichen in Workshops,<br />

Diskussionen sowie Exkursionen mit dem Thema<br />

„Exploring Islam – Young Europeans in Dialogue”. Gleichzeitig<br />

bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler auf dem YES<br />

auf die Rückkehr in ihr Heimatland vor.<br />

Die Förderung für das YES war diesmal so umfangreich wie<br />

noch nie. Wir bedanken <strong>uns</strong> herzlich bei der Robert Bosch<br />

Stiftung, die das Jugendseminar schon zum zweiten Mal mit<br />

einer großzügigen Spende bedachte. Außerdem danken wir<br />

der „Stiftung Neues Forum” für die finanzielle Unterstützung<br />

des „YES!mag”, einem Jugendmagazin, das auf dem YES<br />

erstellt wurde.<br />

„Europa kann nur gelingen, wenn Projekte wie das YES 2007 das<br />

Zusammentreffen der kommenden Generationen fördern und<br />

gestalten. Gerade aus meiner Sicht begrüße ich es sehr, dass <strong>YFU</strong><br />

den Dialog aller jungen Europäer über den Islam mitgestaltet und<br />

auf diesem Wege einen wichtigen Beitrag leistet, bestehende Vorurteile<br />

abzubauen.”<br />

Lale Akgün MdB, Schirmherrin des YES 2007


it bei <strong>YFU</strong><br />

Weiterbildung bei <strong>YFU</strong><br />

Das neue Schulungsprogramm des MASA<br />

Dank der Arbeit des Mitarbeitendenschulungsausschusses<br />

(MASA) entstand 2007 eine neue Schulungsbroschüre, die<br />

erstmals alle Bildungspfade bei <strong>YFU</strong> beschreibt und systematisch<br />

darstellt. Für die Mitglieder <strong>uns</strong>eres Vereins werden<br />

damit die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote der Weiterbildung<br />

bei <strong>YFU</strong> übersichtlicher.<br />

Der MASA arbeitet seit Jahren daran, die Schulungen für<br />

<strong>uns</strong>eren Ehrenamtlichen möglichst klar aufeinander abzustimmen.<br />

Das Programm beinhaltet nun sowohl bewährte<br />

Schulungseinheiten als auch neue Konzepte. Die ständige<br />

Weiterentwicklung des Schulungsprogramms garantiert dabei<br />

eine flexible Orientierung an den Bedürfnissen <strong>uns</strong>eres Vereins.<br />

Europa zu Gast in Ismaning<br />

<strong>YFU</strong> Deutschland war Gastgeber<br />

der Europäischen Konferenz 2007<br />

„Moving ahead in Europe” war das Motto der diesjährigen<br />

Europäischen Konferenz, die vom 31.10. bis 4.11.2007 in<br />

Ismaning bei München stattgefunden hat. An diesem jährlichen<br />

Arbeitstreffen der europäischen <strong>YFU</strong>-Partner nehmen<br />

regelmäßig auch Vertreter nicht-europäischer Partnerländer<br />

teil, so dass die Europäische Konferenz inzwischen zu einer<br />

wichtigen Veranstaltung innerhalb des internationalen <strong>YFU</strong>-<br />

Netzwerks avanciert ist.<br />

85 Vertreter aus 31 <strong>YFU</strong>-Ländern sowie Repräsentanten des<br />

Internationalen Sekretariats und <strong>uns</strong>eres europäischen Dachverbands<br />

(EEE-<strong>YFU</strong>, European Educational Exchanges) folgten<br />

der Einladung nach Bayern, um dort gemeinsame Themen zu<br />

diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und Vereinbarungen<br />

zur weiteren Zusammenarbeit zu treffen.<br />

So unterschiedlich die einzelnen <strong>YFU</strong>-Partnerorganisationen<br />

aufgrund ihrer Größe, ihres Entwicklungsstands und ihrer<br />

Bedürfnisse sind, so vielgestaltig war auch die Agenda der<br />

Konferenz. Einerseits ging es um Themen, die unmittelbar mit<br />

der Programmarbeit verknüpft sind, wie die Auswertung des<br />

vergangenen Platzierungszyklus oder Fragen zur Versicherung.<br />

Andererseits wurden auch strategische Themen diskutiert,<br />

wie die Struktur des europäischen <strong>YFU</strong>-Netzwerks oder<br />

17<br />

die Zielsetzung der auf europäischer Ebene angebotenen<br />

Seminare und Fortbildungen. Auf besonderes Interesse stieß<br />

darüber hinaus das „Individual Pupil Mobility Projekt”, ein<br />

Pilotprojekt der EU zum europäischen Schüleraustausch.<br />

Von großem Nutzen für die Teilnehmer waren die im Rahmen<br />

der Konferenz angebotenen Workshops, Trainings und „Best<br />

Practice”-Einheiten, die primär dem Austausch von Erfahrungen<br />

zu ganz unterschiedlichen Themen dienten: Neben Einheiten<br />

zur Schulung von Ehrenamtlichen oder zur Prävention<br />

sexuellen Missbrauchs fand unter anderem auch ein Kriseninterventionstraining<br />

statt.<br />

Neben dem offiziellen Programm haben sich die Konferenzteilnehmer<br />

außerdem Zeit für zahlreiche bilaterale Gespräche<br />

genommen und dadurch die Kollegen aus anderen Ländern<br />

besser kennen gelernt. Auch auf diese Weise konnten während<br />

der europäischen Konferenz in München das internationale<br />

<strong>YFU</strong>-Netzwerk gestärkt und zukünftige Kooperationen<br />

begünstigt werden.<br />

Nudelsuppe zum Frühstück<br />

BILDUNGSARBEIT<br />

„Man man chi”: Die Teilnehmer des <strong>YFU</strong>-Bildungsprogramms<br />

ließen es sich schmecken.<br />

Mit dem <strong>YFU</strong> Bildungsprogramm nach China<br />

Wie sieht chinesisches Familienleben aus? Wie erleben chinesische<br />

Jugendliche ihren Schulalltag? Und wie schmeckt<br />

Nudelsuppe zum Frühstück? Auch in diesem Jahr konnten<br />

wieder zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vierwöchigen<br />

<strong>YFU</strong> China-Bildungsprogramms die chinesische Kultur hautnah<br />

erleben.<br />

Drei Wochen verbrachten sie in Pekinger Gastfamilien,<br />

besuchten vormittags einen Sprach- und Kulturkurs und<br />

besichtigten nachmittags gemeinsam die berühmten Sehenswürdigkeiten<br />

der Hauptstadt.<br />

Die herzliche Aufnahme durch die Gastfamilien <strong>macht</strong>e diesen<br />

Teil der Reise für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis. Im Anschluss ging es für die Gruppe noch für<br />

eine Woche in den Süden, wo sie die Metropole Shanghai und<br />

ihre Umgebung kennen lernten.


ENGAGEMENT<br />

<strong>Engagement</strong><br />

<strong>Engagement</strong> <strong>macht</strong> <strong>uns</strong> <strong>stark</strong>! f<br />

EEs gibt viele Möglichkeiten, bei <strong>YFU</strong> aktiv zu werden. <strong>Unsere</strong><br />

ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>innen und <strong>Mitarbeiter</strong> sind in 16<br />

Landesgruppen organisiert und stellen den Vorstand und Beirat<br />

sowie die Regionalversammlung des Vereins. Ein Großteil<br />

der Ehrenamtlichen hat selbst Austauscherfahrungen durch<br />

<strong>YFU</strong> – entweder als Schüler im Ausland oder als Gastfamilie<br />

in Deutschland.<br />

Durch die Vielzahl von Ehrenamtlichen und die enge Vernetzung<br />

sind wir in der Lage, Seminare und Veranstaltungen für<br />

Interessierte direkt vor Ort zu organisieren. Die Teilnehmer<br />

<strong>uns</strong>erer Programme profitieren dabei von der Qualifikation<br />

und den persönlichen Erfahrungen der ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>.<br />

Darüber hinaus genießen sie dank der lokalen<br />

Ansprechpartner eine intensive Betreuung.<br />

Unterstützt werden <strong>uns</strong>ere Ehrenamtlichen von den 35 hauptamtlichen<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>innen und <strong>Mitarbeiter</strong> der Hamburger<br />

<strong>YFU</strong>-Geschäftsstelle. Unter der Leitung von Geschäftsführer<br />

Knut Möller bietet die Geschäftsstelle professionelle Betreuung,<br />

übernimmt die notwendigen Verwaltungsaufgaben und<br />

pflegt die Kooperation mit den internationalen <strong>YFU</strong>-Partnern.<br />

Das gute Zusammenspiel einer breiten, unermüdlich engagierten<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>basis mit einer kleinen, aber effektiven<br />

Geschäftsstelle ermöglicht es <strong>uns</strong>, die Qualität <strong>uns</strong>erer Austauschprogramme<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Über 1.500 Ehrenamtliche haben sich im Programmjahr<br />

2006/2007 deutschlandweit für die Ziele von <strong>YFU</strong> eingesetzt.<br />

Ihnen allen gilt ein großes Dankeschön!<br />

In dieser Rubrik stellen sich fünf <strong>uns</strong>erer Ehrenamtlichen vor<br />

und erklären, was ihr <strong>Engagement</strong> bei <strong>YFU</strong> für sie bedeutet.<br />

Neue Perspektiven durch <strong>YFU</strong><br />

„In meinem Austausch habe ich<br />

erlebt, dass es viele unterschiedliche<br />

Wege gibt, etwas zu tun. Ich engagiere<br />

mich bei <strong>YFU</strong>, weil ich hier die<br />

Möglichkeit habe, auch neue Perspektiven<br />

und verrückt scheinende<br />

Ideen auszuprobieren mit Leuten, die<br />

etwas bewegen wollen. Das <strong>macht</strong> viel<br />

Spaß, es ist anstrengend, es ist<br />

herausfordernd, es beflügelt – es ist<br />

Leben!”<br />

Sonja Bienert, Studentin (Psychologie), PPP-Stipendiatin<br />

USA 1998/1999<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Mitarbeiter</strong><br />

18<br />

Unterstützung und Verständnis<br />

„Auf meiner Nachbereitungstagung (NBT)<br />

wurde mir plötzlich bewusst, dass all die mich<br />

‚nervenden Fragen' und das vermeintliche<br />

Unverständnis meiner Umgebung ganz wichtige<br />

Elemente meiner Rückanpassungsphase<br />

darstellten. Ich habe erfahren, dass ich etwas<br />

ganz Typisches durchlebe. In diesem Moment<br />

waren <strong>YFU</strong> und die Arbeit der Ehrenamtlichen<br />

vor Ort für mich wichtiger denn je.<br />

Bis heute ist die NBT der Grund für mich, bei <strong>YFU</strong> aktiv zu sein<br />

und anderen jungen Menschen zu helfen, ihren Weg in eine unbekannte<br />

Kultur zu wagen sowie sie auf dem Weg zurück und<br />

danach bei neuen Wegen zu unterstützen.”<br />

Julia Baur, Personalentwicklerin, USA 1996/1997<br />

Offen sein und voneinander lernen<br />

„Als Gastfamilie wollen wir <strong>uns</strong>eren Austauschschülern vermitteln,<br />

dass wir als Familie füreinander da sind und dass jeder vom anderen<br />

lernen kann. So hat Eri aus Japan bei <strong>uns</strong> das Umarmen und<br />

das Weinen kennen gelernt. In ihrer Heimat wären solche offenen<br />

Ausdrucksweisen von Gefühlen undenkbar.<br />

Aber auch wir haben <strong>uns</strong> durch <strong>uns</strong>ere Gastkinder verändert.<br />

Dank <strong>YFU</strong> ist <strong>uns</strong>ere Familie heute viel offener und hat gelernt, mit<br />

verschiedenen Menschen umzugehen.<br />

Mit all den jungen Menschen, die bisher bei <strong>uns</strong> waren, stehen<br />

wir noch in Kontakt. Auch Eri aus Japan hat <strong>uns</strong> seit ihrem Austausch<br />

schon zwei Mal<br />

besucht!”<br />

Familie Möller aus Molbergen,<br />

seit 2000 Gastfamilie<br />

Austauschschüler Noé Corpataux mit<br />

seinen zwei Müttern:<br />

Gastmutter Agnes Möller (links) und<br />

Mutter Hélène Corpataux (rechts)


<strong>YFU</strong><br />

Ich wäre nicht ich ohne <strong>YFU</strong>!<br />

„Durch <strong>YFU</strong> habe ich gelernt, Schülergruppen<br />

anzuleiten und ganze Tagungen<br />

oder Workshops zu entwickeln, zu planen,<br />

durchzuführen und auszuwerten.<br />

Über Themen wie Kultur, deutsche<br />

Geschichte oder Kommunikation referiere<br />

ich ohne große Vorbereitung. Ich kann ein<br />

Betreuungsgespräch mit Schülern, aber<br />

auch mit Eltern führen. Ich habe Erfahrungen,<br />

Fertigkeiten und Fähigkeiten<br />

dazu gewonnen, weil <strong>YFU</strong> mir auch schon im jungen Alter viel Verantwortung<br />

und Vertrauen gegeben hat.<br />

Mit jedem Seminar wird mir deutlicher, warum ich bei <strong>YFU</strong> mitarbeite.<br />

Doch in Worte lässt sich das nur schwer fassen. Immer wieder<br />

wird mir bewusst: Ich wäre nicht ich ohne mein Austauschjahr<br />

und ohne <strong>YFU</strong>!”<br />

Alex Hartz, Studentin (Lehramt: Englisch und Mathe), USA<br />

2000/2001<br />

Neugier und Freundschaften<br />

„Über eine kleine Zeitungsmitteilung ‚Gastfamilien für Austauschschüler<br />

aus den USA für 6 Wochen gesucht', kamen wir 1994 zu<br />

<strong>uns</strong>erem ersten Gastkind Paul. Der gefiel <strong>uns</strong> so sehr, dass wir<br />

sogleich eine Austauschschülerin für ein Jahr aufgenommen haben.<br />

1995 kam Ramona, <strong>uns</strong>ere rumänische Gasttochter und 1996<br />

organisierte ich einen Sprach- und Orientierungskurs. Seitdem<br />

betreue ich Austauschschüler und interviewe neue Gastfamilien.<br />

Warum ich mich bei <strong>YFU</strong> engagiere? Weil ich von Anfang an neugierig<br />

war, Menschen anderer Kulturkreise kennen zu lernen. Weil<br />

die Aufnahme von Gastkindern das Leben spannend <strong>macht</strong>, meinen<br />

Horizont erweitert und jung hält. Und weil es über Jahre hinweg<br />

neue Freundschaften bringt.”<br />

Jochen Wüllner, Arzt, seit 1994 Gastvater<br />

Jochen Wüllner mit seiner Familie<br />

und Gastsohn Ke Xu aus China<br />

19<br />

colored glasses –<br />

Workshops für mehr Toleranz<br />

ENGAGEMENT<br />

Die Workshops im Rahmen von „colored glasses” sind ein weiteres<br />

Beispiel dafür, wie sich <strong>YFU</strong>-Ehrenamtliche in der Gesellschaft<br />

engagieren. Das Projekt läuft seit mehreren Jahren<br />

sehr erfolgreich an Schulen in verschiedenen Bundesländern,<br />

bisher vor allem in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,<br />

dem Rheinland und Sachsen-Anhalt.<br />

„colored glasses” steht symbolisch für die verschieden gefärbten<br />

Brillen, durch die wir <strong>uns</strong>ere Umwelt wahrnehmen. Unbewusst<br />

wird jeder Mensch kulturell geprägt und hat so<br />

zunächst eine „einfarbige” Perspektive. In den Workshops<br />

entwickeln die Teilnehmer eine neue Sicht und werden<br />

dadurch für interkulturelle Unterschiede sensibilisiert.<br />

Im Jahr 2007 hat das „colored glasses” Projekt außerdem zu<br />

einer neuen Kooperation beigetragen: <strong>YFU</strong> und das Deutsche<br />

Jugendherbergswerk konzipieren nun gemeinsame Workshops<br />

zum interkulturellen Lernen für Jugend- und Schülergruppen<br />

an ausgewählten Jugendherbergen im Osten<br />

Deutschlands. Hier erhalten junge Menschen unter dem Motto<br />

„Gemeinsam die Welt verbinden” einen Impuls zu mehr<br />

Verständigung und Toleranz.<br />

Gemeinsam für Völkerverständigung:<br />

<strong>YFU</strong> und das DJH präsentieren sich auf einem Plakat


BILANZ<br />

<strong>YFU</strong> zieht Bilanz<br />

<strong>YFU</strong> zieht Bi<br />

Das Wirtschaftsjahr 2006<br />

A<br />

Mit Gastkindern sein Land neu entdecken:<br />

Hongrui Chang mit seiner Gastmutter<br />

Auch im Finanzjahr 2006 konnten wir einen Überschuss verbuchen,<br />

der hilft, den Verein gegen Risiken und Krisen abzusichern.<br />

Wir freuen <strong>uns</strong>, dass die wirtschaftliche Lage von <strong>YFU</strong><br />

Deutschland weiterhin so stabil ist.<br />

Die Zahl der Teilnehmer konnten wir im Programmjahr<br />

2006/2007 auf dem Niveau des Vorjahres halten. Zwar<br />

haben wir 100 Schüler weniger in <strong>uns</strong>er traditionell größtes<br />

Aufnahmeland, die USA, geschickt, um der verringerten Aufnahmekapazität<br />

dort Rechnung zu tragen. Jedoch wurde diese<br />

Entwicklung dadurch ausgeglichen, dass erfreulicherweise<br />

das Interesse an einem Austauschjahr in Lateinamerika und<br />

Asien in ähnlichem Maße wuchs. Insgesamt verbrachten 87<br />

Schüler mehr als im Vorjahr ein Schuljahr in einem nicht-englischsprachigen<br />

Land.<br />

Der im Jahr 2006 anhaltend schwache Dollarkurs wirkte sich<br />

in zweierlei Hinsicht positiv auf <strong>uns</strong>ere Bilanzen aus: Erstens<br />

erlaubte er <strong>uns</strong>, die Preise in <strong>uns</strong>erem Entsendeprogramm für<br />

die außereuropäischen Zielländer im Vergleich zum Vorjahr zu<br />

senken. Zweitens kompensierte der günstige Wechselkurs<br />

steigende Reise- und Versicherungskosten, da diese in Dollar<br />

abgerechnet werden.<br />

Unser Anspruch, die Qualität <strong>uns</strong>erer Programme kontinuierlich<br />

zu verbessern, schlägt sich in den höheren Ausgaben für<br />

Personal und Büroräume sowie für die Fortbildung <strong>uns</strong>erer<br />

<strong>Mitarbeiter</strong> nieder. Zusätzliche Stellen wurden für die Betreuung<br />

der Austauschschüler, die Unterstützung der Ehrenamtlichen<br />

und in der Qualitätssicherung eingerichtet.<br />

20<br />

Im Jahr 2006 war <strong>uns</strong>er Verein erneut in der Lage, die beeindruckende<br />

Summe von 1.095.260 Euro als Stipendien an<br />

deutsche und ausländische Jugendliche zu vergeben, deren<br />

Familien ein Austauschjahr nicht alleine hätten finanzieren<br />

können. Die Mittel dafür erhielten wir von zahlreichen Freunden<br />

und Förderern (siehe S. 10-11). Die Einnahmen aus Spenden<br />

lagen mit 212.000 Euro um 15 Prozent höher als im Vorjahr,<br />

die <strong>YFU</strong> Stiftung förderte <strong>uns</strong>ere Arbeit mit 150.000<br />

Euro.<br />

Hervorheben möchten wir an dieser Stelle auch den außerordentlichen<br />

Anteil, den die Eltern der Programmteilnehmer an<br />

dem Erfolg <strong>uns</strong>eres Stipendienprogramms haben. Mit ihrer<br />

Entscheidung für <strong>uns</strong>er Programm und ihrer Bereitschaft<br />

einen Programmpreis mit Stipendienanteil zu zahlen, tragen<br />

sie dazu bei, dass die Erfahrung eines Austauschjahres nicht<br />

nur denen vorbehalten bleibt, deren Familien über die entsprechenden<br />

finanziellen Mittel verfügen.<br />

Ein neues Mitglied in der Großfamilie:<br />

Mareike Herbst verbrachte ein Jahr in Indien<br />

„Die Schüler kommen älter und reifer zurück, das kann man nicht<br />

mit Lehrbüchern vermitteln - und auch nicht mit einem Urlaub<br />

auf Mallorca!”<br />

Ruben Herzberg, Schulleiter des Ganztagsgymnasiums Klosterschule<br />

in Hamburg


anz<br />

Aktiva 2006 2005<br />

A.Anlagevermögen<br />

1. Immaterielle Vermögensgegenstände 24.173 22.864<br />

2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 90.461 78.856<br />

Summe 114.634 101.720<br />

B.Umlaufvermögen<br />

1. Forderungen aus Leistungen 362.065 334.002<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 187,725 168.378<br />

3. Wertpapiere 301.888 313.828<br />

4. Kassenbestand und Guthaben bei Kredit- 3.413.618 3.193.257<br />

instituten (1)<br />

Summe 4.265.296 4.009.464<br />

C.Rechnungsabgrenzungsposten 23.760 30.121<br />

Summe Aktiva 4.403.689 4.141.305<br />

(1) inkl. Anzahlungen für das folgende Programmjahr<br />

Bilanz zum 31.12.2006 (in Euro)<br />

21<br />

BILANZ<br />

Passiva<br />

A.Eigenkapital<br />

2006 2005<br />

1. Anfangskapital 850.991 544.987<br />

2. Überschuss / Unterdeckung 244.683 306.005<br />

Summe 1.095.674 850.991<br />

B.Rücklagen<br />

1. Zweckgebundene Rücklagen 1.175.000 1.150.000<br />

C. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Programmdurchführungen 868.156 868.156<br />

2. Sonstige Rückstellungen 313.337 229.726<br />

Summe 1.181.493 1.097.882<br />

D.Verbindlichkeiten<br />

Gewinn- und Verlustrechnung (in Euro)<br />

1. Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferung 42.122 43.882<br />

2. Sonstige Verbindlichkeiten 114.001 128.439<br />

Summe 156.123 172.321<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten (1) 795.400 870.111<br />

Summe Passiva 4.403.689 4.141.305<br />

2006 2005<br />

Einnahmen aus Programmdurchführung 8.556.989 8.828.306<br />

Spenden und Zuwendungen 362.762 412.627<br />

Mitgliedsbeiträge 64.739 57.442<br />

Sonstige betriebliche Erträge 485.991 540.892<br />

Einnahmen Gesamt 9.470.481 100% 9.839.267<br />

Aufwendungen für Programme 5.796.230 5.741.884<br />

Stipendien 897.260 991.495<br />

Sonderveranstaltungen 135.654 138.495<br />

Programmausgaben 6.829.144 72% 6.871.874<br />

Gemeinkosten 2.371.654 25% 2.061.388<br />

Rücklagen für Stipendienprogramme<br />

Rücklagen für Entwicklungsprojekte Asien/<br />

0 450.000<br />

Osteuropa 25.000 150.000<br />

Rücklagen 25.000 600.000<br />

Jahresüberschuss 244.683 2,6% 306.005<br />

100%<br />

70%<br />

21%<br />

3,1%


50 JAHRE <strong>YFU</strong><br />

50 Jahre <strong>YFU</strong><br />

50 Jahre<br />

Das Jubiläumsjahr 2007<br />

5 S<br />

50 Jahre <strong>YFU</strong> – das bedeutet 50 Jahre Schüleraustausch, 50<br />

Jahre internationale Freundschaften und 50 Jahre Vereinsgeschichte.<br />

In <strong>uns</strong>erem Jubiläumsjahr 2007 haben wir <strong>uns</strong>eren<br />

Verein deshalb hochleben lassen!<br />

Mit einem Rückblick auf die vielen verschiedenen Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten, die <strong>uns</strong>er Jubiläum ausge<strong>macht</strong><br />

haben, wollen wir dieses Jahr abschließen.<br />

Unser großer Dank gilt allen, die sich für das Gelingen<br />

des Jubiläumsjahres eingesetzt haben! Auf die nächsten<br />

50 Jahre!<br />

Dresdner Dialog<br />

Experten bestätigen große Bedeutung des langfristigen<br />

Schüleraustauschs<br />

Die offizielle Auftaktveranstaltung des Jubiläumsjahres bildete<br />

der „Dresdner Dialog”, ein Symposium mit 40 Experten aus<br />

Wissenschaft, Politik und Jugendarbeit im März 2007. Sie diskutierten<br />

über Bedeutung und Zukunft von langfristigem<br />

Schüleraustausch. Dabei wurde deutlich: Austauschprogramme<br />

werden auch zukünftig ein wichtiger Bestandteil des Ausbildungsangebots<br />

für junge Menschen sein.<br />

Im Rahmen eines Auslandsjahres erwerben junge Menschen<br />

umfassende und nachhaltige interkulturelle Kompetenzen.<br />

Dies zeigt sich auch daran, dass sich ehemalige Austauschschüler<br />

nach ihrer Rückkehr überdurchschnittlich aktiv im<br />

öffentlichen Leben einsetzen: Sie engagieren sich ehrenamtlich<br />

und leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen<br />

Dialog und zur Werteerziehung in der Demokratie.<br />

Die im Austauschjahr erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse<br />

werden im weiteren Leben ständig erweitert und vertieft,<br />

der erlernte Perspektivenwechsel setzt sich fort und leitet<br />

zum lebenslangen Lernen über. Zahlreiche Teilnehmer der<br />

Tagung lieferten dafür eindrucksvolle Beispiele.<br />

Symposium zum Thema Schüleraustausch:<br />

Teilnehmer des Dresdner Dialoges lauschen<br />

gespannt einem Redner<br />

22<br />

Staffeltour<br />

Mit dem „Rachel Racer” durch Deutschland<br />

Um den „Jubiläums-Spirit” in ganz Deutschland zu verbreiten,<br />

tourten von März bis September 2007 mobile Praktikanten<br />

durch alle 16 <strong>YFU</strong>-Landesgruppen. Unterwegs mit dem<br />

„Rachel Racer” – benannt nach Rachel Andresen, der Gründerin<br />

von <strong>YFU</strong> USA – waren nacheinander Evelyn Meier, Ralf<br />

Kollosche und Silke Bischof für die Staffeltour im Einsatz.<br />

Ziel dieser Tour war es, den Landesgruppen und möglichst<br />

vielen Schulen dafür zu danken, dass sie sich seit 50 Jahren<br />

mit <strong>YFU</strong> für Schüleraustausch und interkulturelle Verständigung<br />

engagieren.<br />

Auf ihrem Weg trafen die mobilen Praktikanten viele Ehrenamtliche<br />

von <strong>YFU</strong> und waren fasziniert von der Offenheit, mit<br />

der man ihnen begegnete. Evelyn Meier äußerte sich begeistert:<br />

„<strong>YFU</strong> ist wie eine große Familie, die immer zusammenhält.<br />

Dieses Gefühl war ständig präsent.” Pünktlich zu den<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten in Hamburg endete die Staffeltour<br />

und der „Rachel Racer” kehrte zurück in die Hansestadt.<br />

Veranstaltungen in den<br />

Landesgruppen<br />

Jubiläumswoche in Thüringen<br />

Die Landesgruppe Thüringen würdigte das 50-jährige Bestehen<br />

von <strong>YFU</strong> mit einer aktionsreichen Jubiläumswoche im<br />

Mai. In den Städten Weimar, Gera, Erfurt und Jena wurde mit<br />

einem „Mobilen Wohnzimmer” und viel kreativ gestaltetem<br />

Anschauungsmaterial auf öffentlichen Plätzen und in Schulen<br />

auf <strong>uns</strong>eren Verein aufmerksam ge<strong>macht</strong>.<br />

Interessierte Schulen in der Region um Jena konnten darüber<br />

hinaus an einem speziellen Wandertagsangebot teilnehmen:<br />

Die „Interkulturelle Wanderung” beinhaltete verschiedene<br />

Stationen mit Diskussionsrunden zu politischen, kulturellen<br />

und ethischen Themen, abgerundet durch ein Picknick mit<br />

ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>n von <strong>YFU</strong>.<br />

Eine bunte Geburtstagsfeier mit vielen verschiedenen Programmelementen<br />

bildete den Abschluss der Thüringer Jubiläumswoche.


„Rachel Racer” on tour: Die mobilen Praktikanten<br />

sind quer durch Deutschland gereist.<br />

Strandromantik in Berlin<br />

Im August feierten über 100 <strong>YFU</strong>ler in Berlin bei Sonnenschein<br />

am Strand <strong>uns</strong>er 50-jähriges Jubiläum. Im Strandbad<br />

Grünau genossen gerade zurückgekehrte Austauschschüler,<br />

alte und neue Gastfamilien sowie viele <strong>YFU</strong>-Ehrenamtliche<br />

gesellige Stunden am Wasser. Bis in den Abend hinein wurde<br />

gegrillt, Volleyball gespielt und mit Karaoke-Auftritten für<br />

Unterhaltung gesorgt. Mit einer beeindruckenden Feuershow<br />

fand die Geburtstagsfeier einen gelungenen Abschluss.<br />

Drachenbootrennen in Schwerin<br />

Unter dem Namen „<strong>YFU</strong> & Friends” nahm Ende August ein 20köpfiges<br />

Team am großen Drachenbootfestival von Schwerin<br />

teil. Bei Regen und Nebel stachen die <strong>YFU</strong>ler in See, um sportlich<br />

zu kämpfen und großen Spaß zu haben. Viele saßen zum<br />

ersten Mal in einem Drachenboot und schlugen sich tapfer.<br />

Anschließend wurde auf dem Zeltplatz das <strong>YFU</strong>-Banner<br />

gehisst und die sportliche Leistung gefeiert.<br />

<strong>YFU</strong> in Aktion:<br />

„<strong>YFU</strong> & Friends” beim Drachenbootrennen in Schwerin<br />

Vereinsgeschichte und <strong>YFU</strong>-Kochbuch<br />

Zum Jubiläum sind zwei Bücher<br />

über <strong>YFU</strong> entstanden<br />

50 JAHRE <strong>YFU</strong><br />

„Ich war absolut beeindruckt von der detaillierten und professionellen Planung<br />

und Durchführung der Feierlichkeiten. Ich habe nur selten eine derart<br />

perfekt organisierte Veranstaltung erlebt, wie dieses 50-jährige Jubläum<br />

von <strong>YFU</strong>. Mir persönlich wird dieses Jubiläum immer in guter Erinnerung<br />

bleiben, nicht nur wegen der tollen Veranstaltung sondern auch wegen der<br />

anregenden Gespräche mit den Gästen, die aus meiner Sicht eine Elite des<br />

modernen und aufgeschlossenen Deutschlands darstellen.”<br />

Jürgen Klimke MdB<br />

23<br />

Die Vereinsgeschichte „Verständigung und Verständnis. 50<br />

Jahre Internationaler Jugendaustausch 1957 - 2007” berichtet<br />

zum einen über fünf Jahrzehnte <strong>YFU</strong>-Geschichte und versammelt<br />

zum anderen Geschichten von <strong>YFU</strong>lern aus einem<br />

halben Jahrhundert. Zahlreiche Ehemalige, Ehrenamtliche<br />

und <strong>Mitarbeiter</strong> haben ihr persönliches Archiv geöffnet, alte<br />

Aufzeichnungen gelesen, Erfahrungsberichte geschrieben, Bilder<br />

herausgesucht und Interviewfragen beantwortet.<br />

Das <strong>YFU</strong>-Kochbuch „fifty fifty” präsentiert 50 internationale<br />

Rezepte und Geschichten aus 50 Ländern, in denen <strong>YFU</strong> einjährige<br />

Jugendaustauschprogramme betreut. Ehemalige Austauschschüler<br />

und Gastfamilien verraten ihr Lieblingsrezept<br />

und tischen dazu passende interkulturelle Erfahrungen aus<br />

ihrem Austauschjahr auf.<br />

Mehr Informationen über beide Bücher im Internet unter:<br />

www.yfu.de/news/bestellung


50 JAHRE <strong>YFU</strong><br />

Jubiläumstreffen<br />

Den Hafen im Blick: Die Hamburger Jugendherberge<br />

„Auf dem Stintfang” empfing die Jubiläumsgäste<br />

Vom 20. bis 23. September 2007 kamen rund 1.000 <strong>YFU</strong>ler<br />

nach Hamburg, um 50 Jahre interkulturelle Bildungsarbeit<br />

und Völkerverständigung zu feiern. Während dieser vier Tage<br />

wurde die Hansestadt zum Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen<br />

rund um Jugendaustausch, Weltpolitik und Hamburger<br />

Szene.<br />

Neben dem kulturellen Rahmenprogramm haben sich einige<br />

<strong>YFU</strong>ler mit einem Jubithon der Extraklasse auch körperlich für<br />

Völkerverständigung <strong>stark</strong> ge<strong>macht</strong> und gezeigt, was wir alles<br />

bewegen können. Unter dem Motto „50 Kilometer für 50 Jahre”<br />

liefen besonders Sportliche mehrere Runden um die Alster<br />

– entweder als Staffel oder als Einzelkämpfer.<br />

Zentraler Anlaufpunkt war während des gesamten Treffens<br />

die Jugendherberge „Auf dem Stintfang” an den Hamburger<br />

Landungsbrücken. Viele fleißige Helfer haben mit einer Menge<br />

Spaß und <strong>Engagement</strong> jede Ecke der Jugendherberge<br />

dekoriert und umgestaltet, um <strong>YFU</strong>lern aus aller Welt in der<br />

Hansestadt willkommen heißen zu dürfen.<br />

Donnerstagabend war es dann soweit: In der eigens errichteten<br />

„White Haus Lounge” wurden die angereisten Vereinsmitglieder<br />

von dem <strong>YFU</strong>-Vorsitzenden Dr. Nils Oldenburg empfangen<br />

und genossen bei Musik und Hafenblick den Abend.<br />

Ebenfalls in der Jugendherberge stand während des ganzen<br />

Wochenendes das Jubiläums-Wohnzimmer als Treffpunkt zur<br />

Verfügung. Gemütliche Möbel aus fünf verschiedenen Jahrzehnten,<br />

ein Kaminfeuer und Spiele luden zum Verweilen,<br />

Entspannen und Freunde treffen ein.<br />

„It was a privilege to be part of the wonderful celebration of the 50th<br />

anniversary of <strong>YFU</strong> Germany. It is always very inspiring to participate<br />

in the events organized by your organisation. The dedication and<br />

enthusiasm of your volunteers is contagious.”<br />

Claudia Martens, National Director von <strong>YFU</strong> Brasilien<br />

24<br />

50 Jahr<br />

Empfang beim Hamburger Senat<br />

Zu Ehren des <strong>YFU</strong>-Jubiläums bat die Stadt Hamburg am Freitag,<br />

21. September, zu einem<br />

Empfang im großen Festsaal des<br />

Rathauses. Zu den rund 300<br />

geladenen Gästen zählten unter<br />

anderem Vertreter aus Stiftungen,<br />

Wirtschaft und Politik.<br />

Birgit Schnieber-Jastram, die<br />

Zweite Bürgermeisterin der Stadt<br />

Hamburg, sprach das Grußwort.<br />

Ihre eigene Tochter verbrachte<br />

mit <strong>YFU</strong> ein Jahr in den USA und<br />

Frau Schnieber-Jastram hob die<br />

professionelle Vor- und Nachbereitung<br />

der <strong>YFU</strong>-Austauschschüler<br />

hervor. Zudem lobte sie den<br />

wichtigen Beitrag <strong>uns</strong>eres Vereins<br />

zur Demokratieerziehung.<br />

Ebenfalls anwesend war Christa<br />

Goetsch, deren Sohn mit <strong>YFU</strong> in<br />

Südafrika war.<br />

Zu Gast im Rathaus: Der offizielle Empfang der<br />

Stadt Hamburg mit rund 300 Gästen<br />

Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit von <strong>YFU</strong> wurde auch<br />

in den anschließenden Redebeiträgen von Jürgen Klimke<br />

MdB und der ehemaligen <strong>YFU</strong>-Stipendiatin Julia Grandke formuliert.<br />

Über die Bedeutung ihres Austauschjahres sagte<br />

Julia Grandke: „Heute sehe ich die Welt mit anderen Augen:<br />

offener, differenzierter und kritischer”.<br />

Dr. Nils Oldenburg, der Vorsitzende von <strong>YFU</strong>, bedankte sich<br />

abschließend im Namen des Vereins bei Freunden und Förderern<br />

für die Unterstützung der vergangenen 50 Jahre und<br />

steckte neue Ziele für die kommenden Dekaden.<br />

Prominenter Ehrengast: Wolfgang Schäuble im Gespräch<br />

mit Ulrich Zahlten und Nils Oldenburg


e <strong>YFU</strong><br />

Feierlich: Zum Festakt in der Hamburger Handelskammer<br />

erschienen über 1000 Gäste.<br />

Der Festakt in der<br />

Handelskammer Hamburg<br />

Nach zwei Jahren der Vorbereitung war es soweit: Der Festakt<br />

zum 50-jährigen Jubiläum von <strong>YFU</strong> fand in der Handelskammer<br />

Hamburg statt. Über 1000 Gäste erschienen, unter ihnen<br />

<strong>uns</strong>er Ehrengast Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble,<br />

der <strong>YFU</strong>-Ehrenvorsitzende Ulrich Zahlten sowie der <strong>YFU</strong>-Vorsitzende<br />

Dr. Nils Oldenburg. Außerdem hießen wir diplomatische<br />

und konsularische Vertreter der USA, Bulgariens, El Salvadors<br />

und Brasiliens sowie viele Mitglieder des Deutschen Bundestags<br />

und der Hamburger Bürgerschaft willkommen. Viele von<br />

ihnen unterstützen <strong>YFU</strong> seit Jahren.<br />

Der Festakt bot viele kreative Programmelemente, darunter<br />

ein Theaterstück, ein selbst komponiertes <strong>YFU</strong>-Lied, Filmbeiträge<br />

aus fünf Jahrzehnten sowie der Auftritt eines eigens für<br />

diesen Anlass gegründeten Chors aus <strong>YFU</strong>-Mitgliedern.<br />

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörte die Rede von<br />

Dr. Wolfgang Schäuble. Er forderte die nachwachsende Generation<br />

zu Weltoffenheit und Toleranz auf. Außerdem betonte<br />

er die Bedeutung eines Auslandsaufenthaltes während der<br />

Schulzeit. Sein Lob für die Arbeit von <strong>YFU</strong>: „Deutschland hat<br />

nicht viel, das besser ist als das, was Sie hier ehrenamtlich<br />

leisten”. Diese Aussage unterstützte auch der <strong>YFU</strong>-Ehrenvorsitzende<br />

Ulrich Zahlten mit den Worten: „Zeigen Sie mir einen<br />

besseren, einen aktuelleren Weg zum Erwerb des Verantwortungsbewusstseins,<br />

das zu eigenverantwortlichem Handeln<br />

führt und das der eigentliche Kern der demokratischen Existenz<br />

ist”.<br />

Der <strong>YFU</strong>-Vorsitzende Dr. Nils Oldenburg prognostizierte<br />

abschließend in seiner Festrede zur Zukunft des Vereins,<br />

dass Schüleraustausch auch in den nächsten 50 Jahren nicht<br />

an Bedeutung verlieren werde. Er stellte wesentliche Projekte<br />

heraus, darunter den Austausch mit Afrika, den Aufbau von<br />

Programmen mit islamischen Ländern und die Stärkung der<br />

Programmarbeit in Haupt- und Realschulen. All diese Themen<br />

werden in den nächsten Jahren im Fokus der Arbeit des Vereins<br />

stehen.<br />

25<br />

50 JAHRE <strong>YFU</strong><br />

„Die Feier war in vieler Hinsicht beeindruckend, angefangen von der hervorragenden<br />

Organisation bis hin zu der Rede von Ulrich Zahlten und den<br />

nachdenklich stimmenden Worten von Dr. Oldenburg. Vor allem mit den<br />

Videos wurden viele Erinnerungen geweckt.”<br />

Elke Lilienthal, ehemalige Austauschschülerin, USA 1958<br />

Kamingespräch und Podiumsdiskussion<br />

Nach dem Festakt am Samstagvormittag war die Handelskammer<br />

Schauplatz für mehrere <strong>YFU</strong>-Diskussionsforen. „Soll<br />

Deutschland eine besondere Außenpolitik betreiben oder sind<br />

wir ein ganz normales Land geworden?”, fragte Matthias Naß,<br />

der stellvertretende Chefredakteur von „Die Zeit”. Er moderierte<br />

ein Kamingespräch mit Dr. Walther Leisler Kiep, Ehrenvorsitzender<br />

der Atlantik-Brücke e.V., Jürgen Klimke MdB, Ruth Anne Stevens,<br />

Kulturattachée der amerikanischen Botschaft, sowie rund<br />

100 interessierten Zuhörern.<br />

In einer weiteren Diskussionsrunde beschäftigten sich Repräsentanten<br />

der im Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen<br />

(AJA) vertretenen Organisationen und<br />

andere Experten gemeinsam mit Carsten Rüger vom ZDF mit<br />

den Möglichkeiten und Entwicklungen im Schüleraustausch.<br />

Hier ging es unter anderem um die Konsequenzen der Schulzeitverkürzung<br />

und die Integration neuer Programmländer.<br />

Darüber hinaus setzten sich rund 50 ehrenamtliche <strong>YFU</strong>-Mitglieder<br />

mit Themen auseinander, die <strong>uns</strong>eren Verein zur Zeit<br />

und in Zukunft bewegen. In mehreren Gesprächsrunden wurde<br />

intensiv über unterschiedliche Bereiche <strong>uns</strong>eres Vereins beraten,<br />

darunter Alumni- und Ehrenamtlichenarbeit sowie die<br />

Kooperation mit neuen Partnerorganisationen.<br />

Festball<br />

Der Festtag endete<br />

mit einem feierlichen<br />

Ball, der noch<br />

einmal durch die 50<br />

Jahre <strong>YFU</strong> führte.<br />

Nach einer anfänglichen<br />

Zeitreise, betrat<br />

man die – nun ganz<br />

neu dekorierte –<br />

Handelskammer. In In den höchsten Tönen: Der große <strong>YFU</strong> Chor wurde eigens<br />

der historischen<br />

für das Event gegründet und hatte beim Ball seinen Auftritt<br />

Atmosphäre ließen Impressionen der vergangenen Jahre Erinnerungen<br />

an die Geschichte von <strong>YFU</strong> wach werden. Das vielseitige<br />

Programm beinhaltete einen Auftritt des <strong>YFU</strong> Chors, die Urkundenverleihung<br />

des Jubithons sowie das Anschneiden einer Geburtstagstorte<br />

und wurde abgerundet durch den Auftritt der Potsdamer<br />

Band Potstock. Diese und der <strong>YFU</strong>-DJ Funky Felix ließen die 900<br />

<strong>YFU</strong>ler bis in die Morgenstunden tanzen.


ALUMNI<br />

<strong>YFU</strong>-Alumni<br />

<strong>YFU</strong>-Alumni<br />

Das Netzwerk für Ehemalige<br />

S<br />

Seit 2004 wächst das <strong>YFU</strong>-Alumni-Netzwerk kontinuierlich. Es<br />

gibt ehemaligen Programmteilnehmern die Möglichkeit,<br />

sowohl untereinander als auch mit <strong>YFU</strong> Kontakt zu halten<br />

oder neu zu knüpfen.<br />

Das Veranstaltungsangebot reicht von Jahrgangstreffen, verschiedenen<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten und Stammtischen über<br />

das AlumNet, die Alumni-Broschüre und den <strong>YFU</strong>-Alumni-<br />

Newsletter und hat dazu geführt, dass mehr und mehr Ehemalige<br />

sich vernetzen und ihre Verbindung zu <strong>YFU</strong> erneuern.<br />

Das AlumNet<br />

Das AlumNet ist ein geschützter Bereich für Alumni auf der<br />

Internetseite von <strong>YFU</strong> und bietet neben aktuellen Informationen<br />

die Möglichkeit, mit anderen ehemaligen Programmteilnehmern<br />

Kontakt zu knüpfen und zu pflegen. Inzwischen<br />

haben sich fast 1.000 Benutzer aus fünf Jahrzehnten im<br />

AlumNet registriert!<br />

Die Alumni-Broschüre<br />

Die Alumni-Broschüre „<strong>Engagement</strong> verbindet” erschien im<br />

Sommer 2007 und zeigt Ehemaligen Möglichkeiten auf, sich<br />

jenseits der klassischen ehrenamtlichen Arbeit für <strong>YFU</strong> zu<br />

engagieren, auch wenn Beruf und Familie wenig Zeit lassen.<br />

Der Alumni-Newsletter<br />

Der <strong>YFU</strong>-Alumni-Newsletter erscheint vierteljährlich und informiert<br />

die Alumni über interessante Ereignisse und Projekte,<br />

aktuelle Entwicklungen und Termine <strong>uns</strong>eres Vereins.<br />

„Zum 50-jährigen Jubiläum des Deutschen <strong>YFU</strong> Komitees<br />

gratuliere ich herzlich. Auch für meine heutige Tätigkeit als<br />

Honoralkonsul von Brasilien haben die während des Austauschjahres<br />

gesammelten Erfahrungen in Bezug auf Gastfreundschaft,<br />

Toleranz, Demokratieverständnis und den<br />

„American-Way-of-Life” einen hohen Stellenwert. Dafür bin<br />

ich dankbar.”<br />

Lucas Meyer Honoralkonsul der Förderativen Republik Brasilien<br />

und ehemaliger <strong>YFU</strong>-Austauschschüler 1967/1968<br />

Die Alumni-Jahrgangstreffen<br />

und Stammtische<br />

Die Alumni-Jahrgangstreffen und Stammtische werden auch<br />

weiterhin Gelegenheit bieten, sich mit anderen <strong>YFU</strong>-Ehemaligen<br />

auszutauschen. Derzeit gibt es Stammtische in Berlin,<br />

Frankfurt, Düsseldorf und London.<br />

Die positive Resonanz auf <strong>uns</strong>ere Alumni-Angebote verdeutlicht,<br />

wie sehr sich viele ehemalige Programmteilnehmer mit<br />

<strong>uns</strong>erem Verein verbunden fühlen. Auch viele Jahre nach<br />

einem Austausch besteht noch großes Interesse, sich über<br />

die Auslandserfahrungen auszutauschen, über <strong>YFU</strong> informiert<br />

zu bleiben oder sich für den Verein zu engagieren.<br />

Der Alumni-Tag<br />

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Vereinsjubiläum<br />

wurde zu einem "Alumni-Tag" nach Hamburg eingeladen.<br />

Programmteilnehmer aus fünf Jahrzehnten hatten die Möglichkeit,<br />

mit anderen Ehemaligen zu feiern, sich auszutauschen<br />

und sich an ihr Auslandsjahr zu erinnern.<br />

Der Tag bot bis in den Abend hinein die Gelegenheit zu Gesprächen,<br />

Informationen und neuen Kontakten. Bei strahlendem<br />

Sonnenschein und begleitet von Live-Jazzmusik konnte ein<br />

American-Barbeque im Freien stattfinden und viele Alumni zeigten<br />

sich erfreut, nach so vielen Jahren wieder von <strong>YFU</strong> gehört<br />

zu haben.<br />

26<br />

Wiedersehen nach vielen Jahren:<br />

Beim Alumnitag stieß man auf alte und neue Bekannte


27<br />

DIE <strong>YFU</strong>-WELT<br />

Die <strong>YFU</strong>-Welt<br />

Die<strong>YFU</strong>-Welt<br />

Austausch 2006/2007 in Zahlen<br />

Anzahl der Austauschschüler 2006/2007 von <strong>YFU</strong> Deutschland<br />

Entsendeprogramm (EP) gesamt: 1.231<br />

Aufnahmeprogramm (AP) gesamt: 493<br />

LAND EP AP<br />

Kanada 2 0<br />

USA 767 53<br />

USA PPP* 60 50<br />

Argentinien 22 4<br />

Brasilien 37 28<br />

Chile 20 12<br />

Ecuador 19 14<br />

Kolumbien 0 12<br />

Mexiko 12 27<br />

Uruguay 34 4<br />

Venezuela 5 4<br />

LAND EP AP<br />

Aserbaidschan 0 1<br />

Belgien 4 2<br />

Bulgarien 4 15<br />

Dänemark 7 3<br />

Estland 9 21<br />

Finnland 48 19<br />

Frankreich 5 9<br />

Georgien 0 15<br />

Kroatien 2 2<br />

Lettland 23 9<br />

Litauen 3 6<br />

Moldawien 1 14<br />

Niederlande 9 0<br />

* Parlamentarisches Patenschafts-Programm<br />

LAND EP AP<br />

Norwegen 25 1<br />

Polen 5 14<br />

Rumänien 6 26<br />

Russland 0 1<br />

Schweden 10 1<br />

Schweiz-franz. 4 16<br />

Slowakei 0 6<br />

Spanien 0 4<br />

Tschechien 0 1<br />

Türkei 0 1<br />

Ukraine 3 3<br />

Ungarn 13 7<br />

LAND EP AP<br />

Australien 4 4<br />

Neuseeland 4 2<br />

Südafrika 11 7<br />

Ghana 0 1<br />

LAND EP AP<br />

China 12 42<br />

Indien 8 4<br />

Japan 24 23<br />

Mongolei 0 3<br />

Philippinen 0 1<br />

Thailand 11 10<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Deutsches YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee e.V. (<strong>YFU</strong>)<br />

Averhoffstr. 10 • 22085 Hamburg<br />

Redaktion: Anna Jannen<br />

Mitarbeit: Wiebke Bretting, Wiebke Hinz<br />

Gestaltung und Satz: www.nordzone-grafik.de<br />

Druck: drucktechnik altona, Hamburg<br />

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier<br />

Auflage: 8.500 Exemplare<br />

© <strong>YFU</strong> November 2007


Deutsches YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee e.V.<br />

Träger der freien Jugendhilfe – Gemeinnütziger Verein<br />

Postanschrift: Postfach 76 21 67<br />

22069 Hamburg<br />

Geschäftsstelle: Averhoffstraße 10<br />

22085 Hamburg<br />

Tel.: (040) 22 70 02 -0<br />

Fax: (040) 22 70 02 -27<br />

E-Mail: info@yfu.de<br />

Internet: www.yfu.de<br />

Spendenkonto: Konto-Nummer 09 080 302 01<br />

Dresdner Bank (BLZ 200 800 00)

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