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degewo-stadtleben_02-2024

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22<br />

Fußballfieber in da house!<br />

Die Fußball-EM nähert sich dem Höhepunkt. Unser Kolumnist erzählt, wie er seine<br />

Nachbarschaft seit Wochen ganz neu kennengelernt hat: als Public-Viewing-Feierbiester<br />

Mucki Schmitz aus dem dritten Stock war der Erste, der mich<br />

auf das Event des Sommers aufmerksam machte. In einem orangen<br />

Trikot mit der Nummer 14 tänzelte er vor mir aus dem Lift:<br />

„Wie hältst du’s denn in den nächsten Wochen?“ Ich wusste<br />

nicht, wovon er sprach. „Häh?“ – „Na, mit der Europameisterschaft?<br />

Für wen bist du, wo guckst du, hast du Karten fürs Stadion?“<br />

Ich schaute ihn konsterniert an. Europameisterschaft? Stadion?<br />

Hatte ich was verpasst? Offenbar schon. Ich interessiere<br />

mich nur so mittel für Männer in kurzen Hosen, die in Arenen<br />

gegeneinander antreten. Die Tatsache, dass sich so viele so früh<br />

auf die EM im eigenen Land vorbereiteten, überraschte mich.<br />

„Denk drüber nach“, mahnte Mucki schulterzuckend, „sonst<br />

verpasst du noch dein Sommermärchen 2.0.“ Oookay?!<br />

Die Älteren werden sich erinnern: Vor 18 Jahren war Deutschland<br />

mal für ein paar Wochen über sich hinausgewachsen. Das<br />

war die Zeit, als wir noch einen Kaiser namens Franz hatten, der<br />

dem Volk majestätisch aus dem Helikopter zuwinkte und für<br />

gutes Wetter, deutsche Siege und multikulturelles Miteinander<br />

sorgte. Der Rest der Welt blickte während der WM 2006 erstaunt<br />

zu uns rüber: So locker, so freundlich, so gut gelaunt konnte der<br />

deutsche Michel sein? Damned! Seit jenen Tagen wünscht man<br />

sich hierzulande die Leichtigkeit dieses Sommermärchens zurück.<br />

Endlich wieder tausende Kleinkraftwagen laut hupend auf<br />

dem Kudamm! Gigantische Public-Viewing-Arenen als Schauplätze<br />

von Verbrüderungsorgien unter dem ollen Benetton-<br />

Slogan „Alle Farben dieser Welt“. So schön, das alles.<br />

Bald häuften sich die Anzeichen, dass uns erneut Großes<br />

bevorstand. Unser Hausmeister richtete im Waschkeller eine<br />

etwa zehn Quadratmeter große Public-Viewing-Arena ein. Auf<br />

ein Schild hatte er „Nur für Hausbewohner“ geschrieben, in<br />

ILLUSTRATION LEANDRO ALZATE<br />

Klammern darunter „Rauchen erlaubt“. Der halbwüchsige Sohn<br />

der Ebels aus dem zweiten Stock überredete mich, bei der Tipprunde<br />

der Hausgemeinschaft mitzumachen. „Einsatz 20 Euro,<br />

transparente Gewinnausschüttung“ versprach der angehende<br />

BWL-Student. Im Treppenhaus begegneten mir immer häufiger<br />

meine Nachbarn in Trikots, mit denen sie sich definitiv nicht<br />

zur deutschen Elf bekannten. Aber in einem Mietshaus mit<br />

überwiegend linksliberalen Wurzeln wird Fußballpatriotismus<br />

halt nicht so großgeschrieben wie in, sagen wir, Lichtenberg.<br />

Am Tag des Eröffnungsspiels ist die Anspannung im Haus<br />

deutlich spürbar. Türen klappern, Bierkästen poltern auf Balkone,<br />

auf den Fluren spielen Knirpse schon mal die ersten Partien<br />

aus. Ich habe mich gegen den Waschkeller entschieden und<br />

stattdessen Freunde zum schottischen Abend eingeladen. Überwiegend<br />

Fish Pie und Whisky, dazu Gedichte von Robert Burns<br />

zu Dudelsackklängen. Wenn ich mich schon für das Spiel der<br />

Deutschen gegen die Schotten nicht sonderlich interessiere, sollen<br />

doch wenigstens kulturelle Belange nicht zu kurz kommen.<br />

Es klingelt an der Tür, die ersten Gäste. Es ist meine holländische<br />

Nachbarin Jolly (von Jolanthe) in oranger Nationaltracht,<br />

im Schlepptau Mucki Schmitz, ebenfalls in seinem orangefarbenen<br />

Trikot. Ich verstehe. Sommermärchen 2.0, here we go …<br />

HARALD BRAUN,<br />

63, Buchautor und Reise- und Kulturjournalist,<br />

hatte in seinem Leben wechselhafte<br />

Beziehungen mit Mietwohnungen.<br />

Die Großstadt liebt er trotzdem<br />

noch. Was er dort jeden Tag erlebt,<br />

beschreibt er regelmäßig in <strong>stadtleben</strong>.<br />

Foto: Sabine Braun, The Noun Project (4)<br />

Berliner<br />

Ortsteil<br />

(Zitadelle)<br />

spanischer<br />

Ausruf<br />

lenken<br />

niedrige<br />

Liegesofas<br />

Stärke,<br />

Gewalt<br />

Nachlass<br />

englische<br />

Koseform<br />

für Vater<br />

deutscher<br />

Automobilclub<br />

sibirischer<br />

Strom<br />

fertig<br />

gekocht<br />

Berliner<br />

Milieuzeichner<br />

(† 1929)<br />

Berliner<br />

Ortsteil<br />

römisches<br />

Zeichen:<br />

10<br />

kleine<br />

Quaste<br />

5<br />

großes<br />

Beil<br />

Berliner<br />

Verkehrsknotenpunkt<br />

englisches<br />

Bier<br />

Gebirge<br />

auf Kreta<br />

6<br />

verwirrt<br />

9<br />

Berliner<br />

Wappentier<br />

Schalterstellung<br />

(englisch)<br />

Berliner<br />

Bauwerk<br />

von<br />

Schinkel<br />

2<br />

Wort<br />

der Begrüßung<br />

Figur<br />

auf der<br />

Siegessäule<br />

Stadt<br />

und See<br />

in Nordamerika<br />

Ausflugsziel<br />

im<br />

Bezirk<br />

Mitte<br />

4<br />

sportlich<br />

korrekt<br />

Architekt<br />

des Bode-<br />

Museums<br />

Klagelaut<br />

Rinderwahn<br />

(kurz)<br />

Region<br />

bei Berlin<br />

RÄTSEL<br />

Wohnen Sie einen Monat mietfrei!<br />

Anlegeplatz<br />

für<br />

Schiffe<br />

Berliner<br />

Sportverein<br />

(kurz)<br />

Spreezufluss<br />

in<br />

Köpenick<br />

Inseleuropäer<br />

3<br />

Vorname<br />

von Zabel<br />

Ortsteil<br />

mit Sitz<br />

der FU<br />

Berlin<br />

türkische<br />

Hafenstadt<br />

Kfz-<br />

Zeichen<br />

von<br />

Stendal<br />

Kfz-<br />

Zeichen<br />

von Kiel<br />

Schluss<br />

Berliner<br />

Entertainer<br />

(† 2005)<br />

zunächst<br />

Schienentransportwagen<br />

Berliner<br />

NDW-<br />

Band<br />

13<br />

schädl.<br />

Straßenbaumaterial<br />

Vorname<br />

von<br />

Capone †<br />

TEILNEHMEN & GEWINNEN<br />

1<br />

Kurzform<br />

von<br />

Katharina<br />

lateinisch:<br />

Mensch<br />

chem.<br />

Zeichen:<br />

Arsen<br />

niederländischer<br />

Fluss<br />

salopp:<br />

nein<br />

Höhenzug<br />

bei<br />

Braunschweig<br />

Spargelstadt<br />

bei<br />

Potsdam<br />

Kreiszahl<br />

männliches<br />

Fürwort<br />

italienische<br />

Tonsilbe<br />

7<br />

italienische<br />

Bejahung<br />

Partnerstadt<br />

Berlins<br />

(kurz)<br />

behaglich<br />

dehnen,<br />

recken<br />

Berliner<br />

Eiland<br />

8<br />

Nebenfluss<br />

der<br />

Aller<br />

10<br />

12<br />

11<br />

Windschattenseite<br />

Lebewesen<br />

italienische<br />

TV-<br />

Anstalt<br />

Ausruf<br />

des<br />

Schmerzes<br />

Feigling<br />

RM309330 2<strong>02</strong>4<strong>02</strong><br />

Bringen Sie die Lösungsbuchstaben in die richtige Reihenfolge. Schicken Sie uns die Lösung und geben<br />

Sie Ihre vollständige Adresse und die Mietvertragsnummer an: <strong>degewo</strong>, Unternehmenskommunikation,<br />

Stichwort: Kreuzworträtsel, Postanschrift, 10772 Berlin, oder per E-Mail an quiz@<strong>degewo</strong>.de, Einsendeschluss<br />

ist der 16. September 2<strong>02</strong>4. Mit etwas Glück wohnen Sie schon bald einen Monat mietfrei (eine Kaltmiete).<br />

Wer gewonnen hat, wird in der nächsten Ausgabe bekannt gegeben. Gewinnerin des Rätsels im vergangenen Heft<br />

ist Herbert Otto aus Berlin. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeitende der <strong>degewo</strong> AG und<br />

deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Lösungswort Heft 01/24: „BALKONMOEBEL“<br />

LÖSUNGSWORT<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Gewinne<br />

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Eis, Eis, Baby!<br />

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Das Internationale Stadionfest Berlin<br />

(ISTAF) ist das traditionsreichste und<br />

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Deutschland. <strong>stadtleben</strong> verlost 50 x 2 Eintrittskarten<br />

für das ISTAF am 1. September<br />

2<strong>02</strong>4 im Olympiastadion in Berlin. Achtung:<br />

Unbedingt die E-Mail-Adresse angeben!<br />

Einsendeschluss: 1. August 2<strong>02</strong>4<br />

Stichwort: ISTAF<br />

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Sie können sowohl für Eintrittskarten<br />

als auch für Verzehr im Freiluftkino<br />

Friedrichs hagen in der Bölschestraße<br />

69 oder im Haupthaus Kino UNION<br />

Friedrichs hagen eingelöst werden und<br />

sind drei Jahre lang gültig.<br />

Einsendeschluss: 1. August 2<strong>02</strong>4<br />

Stichwort: Kino<br />

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Wert von je 15 Euro. In jedem ihrer<br />

sieben Läden bieten Vanille & Marille<br />

bis zu 20 Sorten Eis an. Es gibt sogar<br />

einen 500-ml-Zuhause-Becher …<br />

Einsendeschluss: 1. August 2<strong>02</strong>4<br />

Stichwort: Eis<br />

In diesem unterhaltsamen Buch<br />

erzählen die beiden befreundeten<br />

Autoren Martin Hyun und Wladimir Kaminer<br />

offen und humorvoll vom Zusammenleben<br />

in Nachbarschaftskonstellationen aller Art.<br />

<strong>stadtleben</strong> verlost 5 Exemplare.<br />

„Gebrauchsanweisung für Nachbarn“<br />

Einsendeschluss: 1. August 2<strong>02</strong>4<br />

Stichwort: Gebrauchsanweisung<br />

Senden Sie eine E-Mail an <strong>stadtleben</strong>@<br />

<strong>degewo</strong>.de oder eine Postkarte an<br />

<strong>degewo</strong>, Unternehmenskommunikation,<br />

Postanschrift, 10772 Berlin.<br />

Die Gewinner werden benachrichtigt,<br />

Telefonnummer nicht vergessen!<br />

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